Disc-Review: »The Dragon Dentist«

Im Dezember 2020 veröffentlichte KAZÉ den Anime-Film »The Dragon Dentist« (Ryuu no Haisha) auf DVD und Blu-ray. Wir haben uns die Adaption des beliebten Kurzfilms von Otaro Maijo durch das Studio Khara genauer angesehen. Ob uns die Geschichte in Spielfilmlänge überzeugte, erfahrt ihr in unserer Review.

Der Drache heult mit seinen Zähnen!

Während an Land und zur See ein grauenvoller Krieg tobt, hat Nonoko gerade einen neuen Job gefunden: Hoch oben über den Wolken arbeitet sie als Zahnärztin auf dem Rücken eines Drachen. Denn selbst das mächtigste aller Lebewesen verträgt keine Zahnschmerzen. Vor vielen Jahren bereits haben die Menschen ihres Landes einen Vertrag mit dem Drachen abgeschlossen.

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Dieser regelt, dass der Drache ihr Land beschützt und einige Menschen im Gegenzug auf seinem Rücken leben und seine Zähne pflegen. Eines Morgens sieht Nonoko, wie ein junger Soldat aus den Zähnen des Drachen kommt. Für die anderen Zahnärzte ist das eindeutig ein böses Omen, dennoch gilt die Regel: Wer aus den Zähnen zurückkommt, wird ein Drachenzahnarzt!

»The Dragon Dentist« besteht aus jeweils zwei 46-minütigen TV-Specials. Diese wurden am 18. und 25. Februar 2017 im japanischen Fernsehen ausgestrahlt. Hierzulande zeigte KAZÉ den Film am 27. Oktober 2020 mit deutscher Sprachfassung im Rahmen der »KAZÉ Anime Nights«.

Solide Fassung überzeugt konstant

Die deutsche Umsetzung entstand bei den G&G Studios, die unter anderem die deutsche Fassung für die Serien »My Hero Academia« und »Food Wars!« erstellt haben, in Kaarst. Die Dialogregie führte Richard Westerhaus (»Bleach«). In den beiden Hauptrollen sind Daniela Molina als Nonoko Kishii und Nicolás Artajo als Bernard Octavius zu hören.

Nonoko ist eine pflichtbewusste Drachen-Zahnärztin und besitzt ein energisches Wesen. Sprecherin Molina zeigt sich als großartige Besetzung für diese Rolle. Die Figur wird optimal herübergebracht. Die Schauspielkunst überzeugt. Obendrein passt die Synchronschauspielerin stimmlich. Nicolás Artajo indes leiht seine Stimme einer sanften Figur.

Bernard Octavius ist ein sanftmütiger Mensch. Seine freundliche Ader kommt der Figur zum Verhängnis. Sprecher Artajo passt bei diesem Charakter stimmlich wie die Faust aufs Auge. Seine Darbietung überzeugt. Gemeinsam mit seiner Kollegin Molina gelingt es beiden Sprechern ein harmonisches Spiel aufzuführen.

Die deutsche Synchronfassung des Filmes ist solide. Zentrale Figuren wurden angemessen besetzt. Die Sprecher liefern eine konstant gute Arbeit. Betül Jülide Gülgec als Shibana Natsume sticht hierbei ein wenig hervor, die die zwei Seiten ihrer Rolle optimal herüberbringt. Etwas Luft nach oben gestaltet sich bei wenigen Nebencharakteren, was jedoch verschmerzbar ist.

Visuelles Erlebnis wie von Khara gewohnt

Der Anime-Film entstand unter der Regie von Kazuya Tsurumaki (»FLCL«) im Studio Khara (»Rebuild of Evangelion«). Shuuichi Iseki (»Cutie Honey Universe«) steuerte dabei das Design für die Charaktere bei. Bei KAZÉ erscheint der Film auf Blu-ray im Format 16:9 mit einer Auflösung von 1920 x 1080. Der Ton wird als DTS-HD MA 2.0 geboten.

Khara liefert visuell ein besonderes Erlebnis. Die Welt, die Figuren und auch die Fantasy-Elemente sorgen für erstaunliche Bewegtbilder. Durch den Einsatz diverser Filter unterstreichen die Schöpfer die Atmosphäre und verstärken dadurch die Stimmung in den entsprechenden Momenten. Die kindliche Note wird schnell über Bord geworfen und die Gefährlichkeit der Geschichte fabelhaft dargestellt.

KAZÉ veröffentlicht »The Dragon Dentist« auf DVD und Blu-ray. Als Verpackung hat sich der Publisher für ein Digipack mit Schuber entschieden. Der FSK-Hinweis befindet sich auf der Folie und nicht auf dem Schuber. Lediglich auf das Digipack wurde der FSK-Hinweis aufgedruckt. Der Veröffentlichung liegen keinerlei Extras bei.

Kuriose Story mit einer überraschenden Härte

Die Spielfilm-Umsetzung von »The Dragon Dentist« bietet eine kuriose Story, ein unschuldiges Charakterdesign wie auch eine visuell interessante Umsetzung. Eine Geschichte über Drachen-Zahnärzte bei der Bekämpfung von Karies mit einer Freigabe ab 16 Jahren? Worauf darf sich der Zuschauer hier gefasst machen? Wir beantworten eure Frage.

Die Zahnschädlinge in dieser Geschichte stellen wilde Seelen dar. Diese Monster schaden dem Drachen, auf dem die Zahnärzte hausen. Auf der Erde selbst herrscht Krieg und der Drache spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Brutalität wird recht zügig auf den Bildschirm gebracht. Die Kombination der niedlichen Figuren und der Gewalt ist anregend zu verfolgen.

Thematisiert werden im Film die Akzeptanz, das Schicksal oder der Fluch. Die Zahnärzte kennen ihren Todestag und akzeptieren diesen. Durch das Auftauchen des Jungen Bell wird der Stein ins Rollen gebracht, der gegen Ende des Filmes noch ein gewaltiges Massaker mit sich bringt. Hier geht es also nicht nur um die Pflege des Drachen.

»The Dragon Dentist« ist ein ziemlich interessanter Film. Die Brutalität ist gegeben, die Gefahr allgegenwärtig und die Darstellung des Ganzen spannend. Die Freigabe ab 16 Jahren ist begründet, da gegen Ende die Story sich in eine »WTF«-Richtung entwickelt. Der Film verdient definitiv einen Blick.

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© Otaro Maijo, nihon animator mihonichi, LLP./NHK, NEP, Dwango, khara
© 2020 Crunchyroll SA (German Version)

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