Disc-Review: »Robotic Angel«

Im März 2021 spendierte KSM Anime dem Film »Robotic Angel« (jap.: »Metropolis«) eine Neuausgabe auf DVD und erstmals auch auf Blu-ray. Wir haben uns das Sci-Fi-Werk aus der Feder von Osamu Tezuka in der Shop-exklusiven-Edition angesehen. Ob uns der Klassiker aus dem Jahre 2001, der auf einem Manga aus 1949 basiert, überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.

Ist die Apokalypse noch zu stoppen?

Als Kenichi auf das schöne Androiden-Mädchen Tima trifft, ist er verzaubert von ihrer Art. Er ahnt noch nicht, dass Timas Existenz einzig und allein einem Zweck dient: dem skrupellosen wie machtversessenen Großindustriellen Red Duke zur Weltherrschaft zu verhelfen. Gebaut vom verrückten Wissenschaftler Dr. Laughton, scheint Tima ihrem Schicksal ausgeliefert.

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Doch Kenichi und sein Onkel, der Privatdetektiv Shunsaku Ban, sind den Machenschaften des Professors auf der Spur und nehmen sich der Androidin an. Und so beginnt ein einsamer Kampf, gejagt von Rock, dem hasserfüllten Ziehsohn des Red Duke. Es geht darum, den drohenden Untergang der Menschheit zu verhindern.

In Japan feierte »Robotic Angel« seine Premiere am 26. Mai 2001. Der Anime basiert auf den gleichnamigen Manga-Einzelband von Osamu Tezuka, der im September 1949 publiziert wurde. Der Film lief hierzulande erstmals im Oktober 2002 in den deutschen Kinos. Ein erster deutscher DVD-Release erfolgte im April 2003 bei Sony Pictures Home Entertainment.

Hochwertige Vertonung punktet auf ganzer Linie

Die deutsche Umsetzung entstand bei der S.M.G. Filmproduktion, die unter anderem die deutsche Fassung für »Breakaway – Ein knallharter Coup« und »Lifesavers – Die Lebensretter« erstellt haben, in München. Peter Woratz (Regie bei »Der Mohnblumenberg«) war dabei für die Dialogregie wie auch das Dialogbuch zuständig.

In den Hauptrollen sind Marc Stachel (Kenichi), Sabine Bohlmann (Tima) und der seit 2014 verstorbene Synchronschauspieler Philipp Brammer (Rock) zu hören. Darüber hinaus sind Ekkehardt Belle (Duke Red), Michael Habeck (Dr. Laughton) und Kai Taschner (Shunsaku Ban) im Sprechercast vertreten.

Was die Qualität der deutschen Fassung anbelangt, braucht es wahrlich keiner vielen Worte. Die Umsetzung ist rundum gelungen. Alleine Bohlmann, Brammer, Belle und Habeck liefern in ihren Rollen eine ausgezeichnete Leistung, sodass der Filmgenuss überproportional hoch angesiedelt ist.

Neben der deutschen Sprachfassung bietet die Neuausgabe von KSM Anime ebenfalls den japanischen Originalton sowie auch die englische Vertonung. Als Untertitel lassen sich deutsche oder englische auswählen. Ein nettes Extra, um den Film auch mal in einer anderen Sprache zu genießen.

Ein Augenschmaus für Retro-Liebhaber

Der Film entstand unter der Regie von Rintaro (»Leo, der kleine Löwenkönig«) im Studio Madhouse (»Overlord«). Katsuhiro Otomo (»Akira«) schrieb das Drehbuch, während Yasuhiro Nakura (»Moomin«) als Charakterdesigner fungierte. Bei KSM Anime erscheint der Film auf Blu-ray im Format 16:9 sowie auf DVD im Format 1.85:1. Der Ton wird als DTS-HD MA 5.1 geboten.

Das renommierte Studio Madhouse hält sich treu an den Stil von Osamu Tezuka. Passend zur Vorlage besitzt der Film einen klassischen Touch. Für Retro-Fans ein Augenschmaus, für Freunde der Moderne eher altbacken. Hervorstechend bei dem japanischen Film ist die musikalische Untermalung, die gerne mit Jazz und englischen Songs daherkommt.

»Robotic Angel« ist bei KSM Anime in zwei Versionen als Mediabook-Edition erhältlich. Beide Versionen beinhalten den Film auf DVD und Blu-ray sowie eine zusätzliche Disc mit umfangreichem Bonusmaterial als Extra. Darüber hinaus liegt ein Booklet mit Hintergrundinformationen über die Schöpfer sowie die Erstellung und dem Inhalt des Filmes bei.

Im Online-Shop Anime Planet wird die auf 1.000 Exemplare limitierte Fassung mit einem alternativen Cover angeboten, die nicht in den regulären Handel kommt. Diese ist dort wie die Standardausgabe bestellbar. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt bei beiden Versionen 29,99 Euro.

Ein Werk von Osamu Tezuka, dass man gesehen haben sollte

In »Robotic Angel« wird die Vorstellung des legendären Mangaka Osamu Tezuka (»Astro Boy«) aus dem Jahr 1949 hinsichtlich der Zukunft und der Technologie aufgezeigt. Welchen Einfluss werden die Roboter (die fortschreitende Technologie) auf die Menschheit ausüben? Werden Roboter und Menschen friedlich koexistieren?

Das Worldbuilding von Tezuka lädt zum Kennenlernen ein. Das gezeigte spiegelt in einigen Bereichen die reale Welt wider. Der Kontrast zwischen der reichen und armen Klassenschicht wird passend inszeniert. Konfliktär ist der Einsatz der Roboter, die den Menschen nach und nach Arbeitsplätze wegnehmen – auch eine gegenwärtige Thematik.

Eine laufende Revolution bedingt durch den technologischen Fortschritt wie auch die Machenschaften eines machtversessenen Großindustriellen, der gewillt Opfer in Kauf nimmt, sorgen für einen dramatischen und anregenden Filmgenuss. »Robotic Angel« besitzt interessante Ansätze, die leider einige Schwächen aufweisen.

Das Storytelling ist in der ersten Hälfte des Filmes ordentlich zu bewerten. Als Zuschauer möchte man mehr über die Welt, die Klassensysteme und vieles mehr erfahren. Doch leider wird dies einem nicht gewährt. Viel mehr nimmt das Erzähltempo durch die Aktionen des hasserfüllten Rock zu, wodurch die Vorhersehbarkeit der Handlung zunimmt wie auch die Qualität darunter leidet.

»Robotic Angel« besitzt einige Schwächen und Stärken. Nichtsdestotrotz gelingt es dem Film in gewisser Weise zu unterhalten und einen zum Nachdenken anzuregen. Fans von Osamu Tezuka und Retro-Liebhaber sollten hier definitiv zugreifen. Allen anderen kann ich ebenfalls empfehlen, einen Blick zu riskieren, wenn man dem Sci-Fi-Genre und der Handlung nicht abgeneigt ist.

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