Disc-Review: »Kanon« – Vol. 1

Anfang November brachte FilmConfect Anime das erste Volume des sentimentalen Dramas »Kanon« auf den Markt. Wir haben uns die ersten sechs Episoden der Serie auf Blu-ray angesehen. Unseren Eindruck zum Anime schildern wir nachfolgend.

Meine Erinnerungen …

Yuuichi Aizawa kehrt erstmals nach sieben Jahren in die namenlose Stadt zurück, in der er als Kind stets seine Ferien verbrachte. Doch ein traumatisches Ereignis aus dieser Zeit verhindert, dass er sich an die Vergangenheit erinnert.

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Neben seiner Cousine Nayuki, trifft er auf einige mysteriöse Mädchen: Ayu, die etwas Wichtiges verloren hat; Makoto, die Yuuichi auf den ersten Blick nicht zu mögen scheint; Mai, die gegen Dämonen kämpft; und Shiori, die trotz einer Krankheit immer wieder auf dem Schulhof erscheint.

Während Yuuichi den Mädchen näherkommt, muss er feststellen, dass seine verlorenen Erinnerungen eng mit ihrem Schicksal verbunden sind …

Der Anime basiert auf der gleichnamigen Visual Novel und verbindet die fünf Handlungsstränge des Games zu einer Geschichte. Die Serie besteht aus 24 Episoden, die von Oktober 2006 bis März 2007 im japanischen Fernsehen ausgestrahlt wurden.

Synchronfassung aus dem Hause TNT Media

Die TNT Media GmbH aus Potsdam übernahm die Produktion der deutschen Synchronisation für »Kanon«, nachdem sie bereits die deutsche Sprachfassung von »Clannad« und »Clannad After Story« produziert haben. Die Dialogregie wurde von Martin Irnich (»Shakugan no Shana«) geleitet.

Im unten für euch verlinkten Anime-Trailer werden in knapp drei Minuten einige Charaktere mit ihren deutschen Stimmen präsentiert. Der erste Eindruck ist eher durchschnittlich. Die erste Episode ändert daran auch nichts.

Als Hauptrollen fungieren neben dem männlichen Protagonisten noch fünf weibliche Figuren. Hier findet ihr eine Vorstellung des deutschen Sprechercasts sowie die erste auf Deutsch synchronisierte Episode, die ihr euch kostenlos angucken könnt.

Jannik Endemann, vielen als Sasuke Uchiha aus »Naruto« bekannt, leiht der männliche Hauptfigur Yuuichi seine Stimme. Freundlich und mitunter neckisch setzt Endemann die Rolle überzeugend um. Insbesondere in der ersten Episode gibt es noch einige Qualitätsschwankungen, die vermutlich auf die Regie zurückzuführen sind.

Ein ähnliches Muster lässt sich auch bei den weiblichen Charakteren und ihren Sprechern erkennen. Die Synchronqualität konnte mich zumindest nicht sofort überzeugen. Es braucht einige Zeit, um sich an die Figuren zu gewöhnen.

Insgesamt hinterlässt die deutsche Vertonung des ersten Volumes einen eher durchschnittlichen Eindruck, was bedauerlich ist. Die Schwankungen in der Qualität und die gewöhnungsbedürftigen Stimmlagen beeinträchtigen den Sehgenuss.

Aus dem renommierten Studio Kyoto Animation

Das renommierte Studio Kyoto Animation, bekannt für »Clannad«, hat die Anime-Adaption von »Kanon« unter der Leitung von Tatsuya Ishihara (z. B. »Myriad Colours Phantom World«) mit insgesamt 24 Folgen produziert. FilmConfect Anime präsentiert die Serie im Seitenverhältnis 16:9 (1,78:1) und einer Auflösung von 1080p. Der Sound wird durch DTS-HD MA 2.0 geliefert.

Anders als ursprünglich geplant, kommt die Drama-Serie nicht in zwei Volumes mit je zwölf Episoden, sondern in vier Volumes mit je sechs Folgen heraus. Als Verpackung entschied sich der Publisher für die handelsübliche Amaray. Geboten wird der Anime auf DVD und Blu-ray.

Das erste Volume wird mit einem ansprechenden Sammelschuber präsentiert, der genug Platz für alle vier Volumes bietet. Als besonderes Highlight enthält der Auftakt ein japanisches Furin-Windspiel. Der FSK-Hinweis wurde weder auf den Schuber, noch auf das Inlay aufgedruckt. Ein zusätzliches Wendecover ohne Titelschriftzug rundet das Gesamtpaket ab.

Zweite Anime-Umsetzung der Visual Novel

Nachdem Toei Animation im Jahr 2002 die erste Anime-Adaption von »Kanon« produzierte, setzte Kyoto Animation im Jahr 2006 mit einer verbesserten Umsetzung nach. Der zweite Anime weist nicht nur eine größere Folgenanzahl auf, sondern überzeugt auch mit einer verbesserten Bildqualität. Zusätzlich werden im Anime die Songs aus dem Videospiel eingebunden, was das Gesamterlebnis noch ansprechender gestaltet.

Die 2006er-Version von »Kanon« steht hoch im Kurs bei der hiesigen Fangemeinde und wurde in unserem Most-Wanted-Voting auf den 30. Platz gewählt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Geschichte ihren Weg hierher findet. Nachdem FilmConfect Anime bereits »Clannad« erfolgreich nach Deutschland gebracht hat, ist es umso erfreulicher, dass auch diese Serie nun erhältlich ist.

Die ersten sechs Episoden des Anime lassen sich für mich als Einführung ansehen. Protagonist Yuuichi begegnet nach und nach den fünf weiblichen Hauptfiguren, was dazu dient, sie sowohl dem Publikum als auch Yuuichi selbst vorzustellen.

Alltägliche Geschehnisse werden mit einer angenehmen Prise Dramatik gewürzt. Zugleich kehren nach und nach auch Yuuichis Erinnerungen zurück. Durch die Vielzahl der Charaktere ist eine gute Palette an unterschiedlichen Persönlichkeiten vorhanden. Hier sollte jeder Zuschauer fündig werden und mit mindestens eine Figur sympathisieren.

Der Auftakt von »Kanon« führt geschickt in die Handlung ein, während das bevorstehende Drama die Vorfreude auf kommende Ereignisse steigert. Einziger Wermutstropfen ist die deutsche Fassung, die den Sehgenuss leicht schmälert, doch das geweckte Interesse überwiegt dieses Manko.

Dieses externe Video stammt von YouTube.

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Illustrated by Kazumi Ikeda © VisualArt´s/Key/Hyakkaya
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