Disc-Review: »Infinite Stratos« – Vol. 1

Im Januar startete polyband mit dem deutschen Disc-Release der Anime-Serie »Infinite Stratos«. Das erste Volume der Actionkomödie mit einer Prise Ecchi-Inhalten beinhaltet die ersten sechs Episoden des zwölfteiligen Anime. Wir haben uns den Auftakt auf Blu-ray angesehen und schildern in dieser Review unseren Eindruck.

Ich bin der einzige … Junge hier!

In einer nahen Zukunft wird ein mechanisches Exoskelett namens Infinite Stratos (kurz IS) als Waffensystem entwickelt. Die IS-Akademie ist die Ausbildungsstätte für die Piloten des Infinite Stratos. Dieses kann jedoch nur von Frauen bedient werden, weshalb Mädchen aus aller Welt zur Ausbildung in die Akademie kommen.

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Unter ihnen befindet sich aber auch ein Junge – Ichika Orimura. Es stellt sich heraus, dass er weltweit der einzige Mann ist, der ebenfalls das IS bedienen kann. So tritt er nun die Ausbildung an und trifft in der Akademie auf seine Sandkastenfreundin Houki Shinonono …

Der Anime adaptiert die gleichnamige Light Novel von Izuru Yumizuru, die seit Mai 2009 in Japan läuft und zwölf Bände zählt. Die erste Staffel umfasst zwölf Episoden und wurde in der Winter-Season 2011 im japanischen Fernsehen ausgestrahlt. In der Herbst-Season 2013 folgte die zweite Staffel, die ebenfalls aus zwölf Episoden besteht.

Angenehme Synchro mit schwankender Qualität

Für die deutsche Vertonung von »Infinite Stratos« war die Tonwerk München @Alpha Postproduktion GmbH (»Cells at Work!«) zuständig. Felix Mayer übernahm dabei die Dialogregie, während Marco Rheindorf (Episode 1, 3), Julien Hebenstreit (Episode 2, 4-5) und Hannes Mix (Episode 6) das Dialogbuch verfassten.

In den Hauptrollen sind Felix Mayer (Ichika Orimura), Leslie-Vanessa Lill (Houki Shinonono), Anna Ewelina (Cecilia Alcott), Laura Jenni (Lingyin Huang), Lara Wurmer (Charles Dunois) und Maresa Sedlmeir (Laura Bodewig) zu hören. Zentrale Nebenrollen stellen Laura Preiss (Chifuyu Orimura) und Zina Laus (Maya Yamada) dar.

Mein Ersteindruck bezüglich der deutschen Sprachfassung ist zwiegespalten. Auf der einen Seite finde ich die oben aufgeführten Figuren der Serie allesamt passend besetzt, auf der anderen Seite schwankt die Qualität insbesondere in der ersten Episode besonders stark. Bis auf Felix Mayer benötigen die anderen Synchronschauspielerinnen ein wenig Zeit, um sich in ihren Rollen einzufinden.

Ärgerlich ist in der Auftaktepisode der Umstand, dass bei Anna Ewelina anscheinend etwas in der Mischung schiefgelaufen ist. Ihre Stimme hebt sich vom Klang stark von den anderen ab, und das leider in einem negativen Sinne. Ab der zweiten Episode ist dies nicht mehr der Fall, was auf einen Fehler in der finalen Mischung hindeutet.

Ichika Orimura ist freundlich, ein angenehmer Geselle, dafür aber schon ziemlich begriffsstutzig, was die Gefühle seiner Kameradinnen anbelangen. Felix Mayer finde ich in dieser Rolle stimmlich ideal besetzt. Er bringt die Facetten des Charakters ordentlich herüber. Houki Shinonono ist ein wenig emotional instabil und weist eine stoische Persönlichkeit auf. Stimmlich und von der Leistung her gefällt mir Leslie-Vanessa Lill hierbei gut.

Als Snob lernen Cecilia Alcott kennen, die recht schnell eine starke Charakterveränderung durchlebt. Anna Ewelina bringt die Eigenschaften der Figur meines Erachtens glaubhaft herüber. Energiegeladen und regelrecht lebhaft ist Lingyin Huang, deren Figur von Laura Jenni bestmöglich transportiert wird. Eine kalte und unsoziale Persönlichkeit weist Laura Bodewig auf. Maresa Sedlmeir gelingt es ideal, die Seiten dieser Figuren zu spielen.

Auffallend ist Charles Dunois, der in Relation zu den anderen sehr ruhig ist und mit seiner freundlichen Art für eine gewisse angenehme Stimmung zwischen den Tsundere-Charakteren sorgt. Lara Wurmer in dieser Rolle liefert auf ganzer Linie eine tolle Arbeit und überzeugt einfach total. Streng und gnadenlos ist Chifuyu Orimura, was im Deutschen von Laura Preiss hervorragend dargebracht wird. Maya Yamada hingegen ist etwas zurückhaltend und schüchtern. Zina Laus überzeugt in dieser Rolle und passt.

Erste Anime-Serie aus dem Studio 8-bit

Die erste Staffel von »Infinite Stratos« entstand unter der Regie von Yasuhito Kikuchi (»Comet Lucifer«) im Studio 8-bit (»That Time I Got Reincarnated as a Slime«). Tomoyasu Kurashima (»Iriya no Sora, UFO no Natsu«) war für das Design der Charaktere zuständig. Bei polyband erscheint die Serie auf Blu-ray im Format 16:9 mit einer Auflösung von 1920 x 1080. Der Ton wird als DTS-HD 2.0 geboten.

Bei »Infinite Stratos« handelt es sich um die erste Anime-Serie, die im Studio 8-bit produziert wurde. Heutzutage ist das Unternehmen für seine Arbeit an »That Time I Got Reincarnated as a Slime« und »BLUELOCK« bekannt. Die Arbeit des Teams hinter der Umsetzung aus dem Jahr 2011 ist mit Blick auf das Alter der Serie gar nicht mal so schlecht.

Der Anime ist farbenfroh gestaltet und kommt auf Blu-ray schön sauber herüber. Bei der Bildqualität gibt es meines Erachtens nichts zu beanstanden. Ein wenig CGI kommt zum Einsatz, ist recht einfach bemerkbar, doch nicht wirklich störend. Die IS-Waffensysteme selbst sind für meinen Geschmack zwar einfach gehalten, dafür problemlos auseinanderzuhalten. Die Action-Szenen sind bislang zwar nicht der Rede wert, doch stimmig inszeniert.

polyband bringt die zwölfteilige erste Staffel in zwei Volumes auf DVD und Blu-ray heraus. Bei der Verpackung entschied sich der Publisher für klassische Amarays. Als Extra gibt es sechs Artcards, Original Promo-Clips und Trailer. Dem ersten Volume liegt noch ein dünner Sammelschuber mit Innenlaschen bei. Der FSK-Hinweis wurde auf die J-Card und das Inlay der Amaray aufgedruckt, ein Wendecover ohne FSK-Zeichen ist vorhanden.

Unterhaltsame Serie zum entspannten Abschalten

Mit der Lizenzierung und Veröffentlichung der actionreichen SciFi-Ecchi-Serie »Infinite Stratos« bringt polyband einen Harem-Anime aus dem Jahr 2011 auf den deutschen Markt, der für Liebhaber des Genres eine gute Unterhaltung zu bieten hat. Eine ordentliche Handlung darf man jedoch nicht erwarten, denn hier punktet der Anime keineswegs, vielmehr tragen die Figuren zur Belustigung bei.

Die Prämisse ist schon klassisch für einen Harem-Vertreter: Das Waffensystem Infinite Stratos kann (eigentlich) nur von Frauen bedient werden, doch unser männlicher Protagonist Ichika Orimura hat anscheinend auch ein Händchen dafür. Als einziger Junge auf der Akademie entwickelt er sich zügig zu einem beliebten Schüler, dem viele Schulkameradinnen schöne Augen machen. Selbstverständlich ist Orimura, was dieses Thema anbelangt, ziemlich ahnungslos und naiv unterwegs.

Hier punktet die Serie meiner Ansicht nach. Der Start ist zwar ein wenig holprig, doch nachdem die Figuren nach und nach (oberflächlich) vorgestellt werden, fängt man langsam an, eine höhere Sympathie für alle zu empfinden. Das Verhalten der Schülerinnen, die ihre Gefühle nicht zurückhalten, nein, eher aktiv auf Orimura zugehen, sorgt erst recht für eine angenehme Zeit beim Zusehen.

Wer beim Schauen des Anime die Handlung bewusst ignoriert und gewisse Ereignisse einfach nicht hinterfragt, kann sich auf eine angenehme und amüsante Harem-Geschichte freuen. »Infinite Stratos« bedient sich vieler klassischen Harem-Inhalte, wodurch vieles vorhersehbar ist, trotzdem entsteht interessanterweise kein Gefühl der Langweile. Der Anime weist einfach seinen eigenen Charme auf.

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