Disc-Review: »Hyouka« – Vol. 1-4

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Der deutsche Publisher KSM Anime veröffentlichte im März 2022 das erste Volume der Mystery-Serie »Hyouka« (jap.: »Hyōka«). Wir haben uns die ersten sechs Episoden der vielversprechenden Serie, die es auf den dritten Platz unserer Most-Wanted-Reihe schaffte, auf Blu-ray genauer angesehen. Wie unser Eindruck ausfällt und worauf ihr euch freuen dürft, verraten wir in dieser Review.

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Ich muss es wissen!

Der eher passive Junge Hotaro kommt der Bitte seiner großen Schwester nach, dem Klub für klassische Literatur an seiner Schule beizutreten. Doch zum Füßehochlegen bleibt keine Zeit, denn er und die anderen drei Mitglieder stoßen auf einen seltsamen Vorfall, der bereits 45 Jahre zurückliegt und sie nicht mehr loslässt.

Um das mysteriöse Rätsel zu lösen, finden sie einige Hinweise in der Geschichtensammlung mit dem Titel Hyouka. Wird es den Jugendlichen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, gelingen, das große Rätsel zu lösen?

Die 22-teilige Anime-Serie »Hyouka« basiert auf der »Classic Literature Club«-Romanreihe von Honobu Yonezawa und wurde von April bis September 2012 im japanischen Fernsehen ausgestrahlt. Bei TOKYOPOP erscheint die Manga-Adaption der Geschichte.

Runder Hauptcast mit tollen Dialogen

Im Fokus der Serie stehen die Mitglieder des Klubs für klassische Literatur. In der Summe sind es vier Figuren, die durch ihre Interaktionen untereinander und mit ihren Schulkameraden den Anime tragen. Anregende Rätsel werden gemeinsam gelöst, wodurch zahlreiche Dialoge vorzufinden sind. Erfreulich ist der Aspekt, dass der Hauptcast stimmig besetzt wurde.

KSM Anime beauftragte für die deutsche Umsetzung der Anime-Serie die Think Global Media GmbH, die unter anderem die deutsche Fassung für »Dagashi Kashi« und den drei »Godzilla«-Filmen erstellt haben, in Berlin. Philip Süß (»Tada Never Falls in Love«) übernahm bei diesem Projekt die Dialogregie, während er von Tom Sielemann (»Kokoro Connect«) als Co-Regisseur unterstützt wurde. Süß (Episode 1, 3–6) und Sielemann (Episode 2) verfassten zudem die deutschen Dialoge.

In den vier Hauptrollen sind die Synchronschauspieler Jan Makino (Hotaro Oreki), Saskia Glück (Eru Chitanda), Constantin von Jascheroff (Satoshi Fukube) und Laura Oettel (Mayaka Ibara) zu hören. Die Sprecher passen meiner Ansicht nach ideal auf ihre jeweiligen Charaktere. Besonders hervorheben möchte ich, dass die Harmonie der Sprecher in der Serie ideal herüberkommt. Dem Sehgenuss kommt dies ungemein zugute.

Jan Makino als Hotaro Oreki empfinde ich als eine gelungene Besetzung. Makino bringt den trägen Charakter von Oreki ideal herüber. Die ruhige Art und der Zynismus, der hin und wieder zum Einsatz kommt, wirken realistisch. Orekis Kumpel Satoshi ist das genaue Gegenteil: ein exzentrischer Geselle, der oftmals ein Lächeln im Gesicht trägt.

Während Oreki eine gewisse Ruhe ausstrahlt, reißt Satoshi sein Gegenüber mit seiner fröhlichen und leicht sarkastischen Art in anregende Gespräche. Im Originalton glänzt seine Figur schon stark und erfreulicherweise braucht sich Constantin von Jascheroff da nicht zu verstecken. Eine brillante Arbeit, die der Sprecher hier liefert.

Die Geschichte zum Laufen bringt die fröhliche und höfliche Eru Chitanda, deren deutsche Sprecherin Saskia Glück ihren facettenreichen Charakter ideal in der deutschen Sprachfassung spielt. Ihre zaghafte Neugierde ist ein Catchphrase innerhalb der Serie und stellt oftmals das Highlight in der Episode dar. Glück liefert in diesen Momenten auf ganzer Linie – einfach herrlich.

Mit Mayaka Ibara ist in dem Freundeskreis auch eine impulsive Person vertreten, die sich durch ihren Jähzorn und ihrem Verantwortungsbewusstsein auszeichnet. Laura Oettel leistet hier eine hervorragende Leistung. Angemessen ist meines Erachtens auch die Besetzung der Nebenrollen, die bisher nicht negativ auffallen. Das deutsche Dialogbuch gefällt mir ausgesprochen gut und passt zum Setting der Serie.

Wunderbare Adaptionsarbeit aus dem Hause Kyoto Animation

Die Anime-Umsetzung entstand unter der Regie von Yasuhiro Takemoto (»Miss Kobayashi’s Dragon Maid«) im Studio Kyoto Animation (»Violet Evergarden«). Futoshi Nishiya (»A Silent Voice«) war dabei für das Design der Charaktere verantwortlich. Bei KSM Anime erscheint die Serie auf Blu-ray im Format 16:9 mit einer Auflösung von 1920 x 1080. Der Ton wird als DTS-HD MA 5.1 geboten.

Bezüglich der Animationsqualität bedarf es sicherlich keinerlei Worte, da Kyoto Animation für ihre wunderschönen Arbeiten bekannt ist. Bei »Hyouka« möchte ich gerne auf einen Punkt eingehen, der mir persönlich einfach gefällt. Wenn Eru wieder einmal die Neugierde gepackt hat und ihr Blick in Richtung Oreki wandert, wird dieser in seiner Fantasie mit wachsenden Blumen festgehalten.

Diese Darstellung in Form von Halluzinationen, die seitens Kyoto Animation atemberaubend inszeniert und umgesetzt werden, ist immer wieder ein Highlight und einfach wunderschön anzusehen. Solche Schlüsselmomente liegen Kyoto Animation einfach wunderbar. Auf Blu-ray selbst kommen die Farben schon kräftig und scharf daher. Rundum ein schön anzusehender Anime.

Bei KSM Anime erscheint die 22-teilige Serie in vier Volumes auf DVD und Blu-ray. Als Verpackung entschied sich der Publisher für ein Digipack im Slipcase. Neben einem limitierten Sammelschuber bietet das erste Volume zudem ein 44-seitiges Booklet und vier Artcards. Der FSK-Hinweis wurde auf die Folie aufgeklebt, auf dem Slipcase und dem Digipack wurde kein FSK-Zeichen aufgedruckt.

Die vier Artcards haben vom Publisher ihre eigene »Artcard Sammlung« erhalten. Idealerweise findet diese Sammlung im Sammelschuber mit den restlichen Volumes Platz, wodurch die Karten nirgendwo anders lose gelagert oder in den Schuber reingequetscht werden müssen. Eine tolle Lösung seitens KSM Anime. Das Booklet selbst bietet Infos zu den Episoden, Charakteren und vieles mehr.

Unterhaltsame und ansehnliche Mystery-Serie

Rund zehn Jahre mussten die deutschen Fans auf die Veröffentlichung der Mystery-Serie »Hyouka« aus dem Hause Kyoto Animation warten. In unserer Most-Wanted-Reihe stimmten zahlreiche Fans für den Anime ab, wodurch dieser sich den dritten Platz sichern konnte. Im Dezember 2021 war es dann so weit und KSM Anime kündigte die Lizenzierung des Titels an.

Im Mittelpunkt des Anime stehen die Mitglieder des Klubs für klassische Literatur. Gemeinsam stoßen sie auf interessante Mystery-Fälle, die gerne mal mit einer dramatischen Erzählung daherkommen, und in einer mitreißenden Art und Weise gelöst werden. Was das Wort Hyouka bedeutet, wird in den ersten sechs Episoden durch eine spannende Erzählung gelüftet.

Was die Serie aus meiner Sicht auszeichnet, sind die vier Charaktere, die angenehm miteinander harmonieren und eine realistische Freundschaft aufzeigen. An diesem Punkt angelangt möchte ich unbedingt die deutschen Dialoge hervorheben, da diese passend zum Setting verfasst wurden und einen enormen Beitrag zum hohen Sehgenuss beisteuern.

Es ist einfach faszinierend, wie sich das »graue Leben« von Oreki durch seine Begegnung mit Eru drastisch verändert. Als Zuschauer wird man ebenfalls von ihrer energiegeladenen Art mitgerissen und ein wenig überrumpelt, jedoch ertappt man sich dabei, wie man das Ganze wie Oreki genießt. Die Kombination der Freunde sorgen mit ihren zynischen und sarkastischen Bemerkungen für eine rundum gelungene Unterhaltung.

»Hyouka« liefert mit seinen Auftaktepisoden einen erstaunlichen Start und führt die Charaktere gelungen ein. Dramatisch, spannungsvoll und mitreißend begleitet man die vier Freunde, wie sie miteinander interagieren. Der weitere Verlauf der Serie verspricht eine fortlaufend anregende Unterhaltung. Wie sich die Figuren im Laufe der Zeit wohl noch weiterentwickeln werden? Ein bisschen knistert da schon etwas.

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