Disc-Review: »Gosick« – Vol. 1

Die deutschsprachige Publikation der Mystery-Serie »Gosick« startete am 18. August 2022 bei KSM Anime. Wir haben uns das erste von insgesamt vier Volumes der Serie auf Blu-ray angesehen. Wie unser Eindruck ausfällt, verraten wir in dieser Review.

Die Fee mit dem goldenen Haar

Kazuya Kujo kommt als japanischer Austauschschüler nach Europa. Kaum an seiner Schule angekommen, erlebt er das unheimliche Flair und die Liebe seiner Mitschüler für Okkultes am eigenen Leib. Als er schließlich noch seine Mitschülerin Victorique de Blois kennenlernt, steht seine Welt plötzlich endgültig Kopf.

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Ohne es zunächst zu wissen, wird er von Victorique fortan in die Lösung von kleinen Kriminalfällen involviert. Doch bald müssen die beiden feststellen, dass ihr Fall vielleicht doch größer ist, als ihnen lieb ist.

Die 24-teilige Anime-Serie »Gosick« basiert auf der gleichnamigen Light Novel von Kazuki Sakuraba, die von 2003 bis 2011 veröffentlicht und in neun Bänden abgeschlossen wurde. Eine Manga-Adaption erschien von 2007 bis 2012. Der Anime wurde in der Winter-Season 2011 ausgestrahlt.

Angenehme Vertonung, die sich hören lassen kann

Im Mittelpunkt der Serie stehen Kazuya Kujo (CV: Lucas Wecker) und Victorique de Blois (CV: Anni C. Salander). In den ersten Episoden lassen sich als wichtige Nebenrollen Grévil de Blois (CV: Heiko Obermüller), Cecile Lafitte (CV: Corinna Dorenkamp) und Kuiaran II (CV: Leyla Trebbien) bzw. Avril Bradley (CV: Rieke Werner) bezeichnen.

Anfänglich war ich der Ansicht, dass Lucas Wecker ein bisschen zu alt auf der Rolle liegt. Im Laufe der zweiten Episode konnte mich Wecker jedoch vom Gegenteil überzeugen und ab der dritten Folge finde ich ihn auf Kazuya passend besetzt. Die freundliche und aufrichtige Art von Kazuya kommt für meinen Geschmack in der deutschen Fassung optimal herüber.

Anni C. Salander als Victorique de Blois finde ich hervorragend besetzt. Unsere Protagonistin ist facettenreich und bedient zahlreiche Emotionen und Eigenschaften. Mal ist sie schroff und sarkastisch unterwegs, und mal tritt ihre fröhliche und niedliche Seite hervor. Auch die Emotionen in Bezug auf ihre Sozialangst kommen gut zur Geltung. Salander beeindruckt hier auf ganzer Linie.

Ein Blickfang in der Serie stellt Grévil de Blois dar. Der Detektiv mit seiner ungewöhnlichen Frisur lässt sich als exzentrischer Geselle bezeichnen und wirkt zu Beginn ein bisschen komisch. Seine Art lockert die Momente ordentlich auf. In der deutschen Fassung lauschen wir hierbei der Stimme von
Heiko Obermüller, der stimmlich ideal auf der Rolle liegt und eine tolle Performance liefert.

Corinna Dorenkamp, Leyla Trebbien und Rieke Werner überzeugen meiner Ansicht nach ebenfalls in ihren Rollen. Das Auftaktvolume von »Gosick« punktet mit einer angenehmen deutschen Vertonung, die eine ordentliche Unterhaltung in der eigenen Muttersprache bietet. Für die Synchronisation sind die G&G Tonstudios verantwortlich, bei denen Sebastian Hollmann (»A Place Further Than the Universe«) die Regie führte und das Dialogbuch schrieb.

Tolle Hintergründe, schwankende Qualität bemerkbar

Regisseur Hitoshi Nanba (»Fate/Grand Order«) und sein Team produzierten die Anime-Adaption im Studio bones (»My Hero Academia«). Für das Design der Charaktere waren Toshihiro Kawamoto (»Noragami«) und Takashi Tomioka zuständig. Bei KSM Anime erscheint die Serie auf Blu-ray im Format 16:9 mit einer Auflösung von 1080p. Der Ton wird als DTS-HD MA 5.1 geboten.

Zeitlich spielt die Anime-Serie im Europa der 1920er-Jahre. Der Flair wird meiner Ansicht nach durch die Kleidung, den Accessoires, den Hintergründungen und auch den Transportmitteln wie einer Kutsche ordentlich herübergebracht. Besonders gefallen mir die Hintergründe der Serie, wie beispielsweise die Bibliothek oder der botanische Garten.

Ansonsten sind die Hintergründe wie Gemälde dargestellt und wirken daher ein bisschen leblos. Der Fokus selbst liegt bei den zentralen Figuren, wodurch oftmals diese mit ein paar Komparsen zu sehen sind. Statisten gibt es eher wenige bis gar keine, je nach Szene. Die Qualität selbst schwankt zwar hin und wieder, jedoch ist dies nicht so tragisch.

KSM Anime bringt die Serie in vier Volumes auf DVD und Blu-ray heraus. Die Volumes erscheinen in einem Digipack mit Schuber. Dem ersten Volume liegen als Extra ein Booklet, Poster und eine Artcard bei. Zudem gibt es das Clean Opening und Ending und eine Bildergalerie. Der FSK-Hinweis wurde auf die Folie aufgeklebt, auf dem Digipack und dem Schuber wurde kein FSK-Zeichen aufgedruckt.

Anregende Mystery-Krimi-Serie mit einem Hauch von Romance

Durch KSM Anime lässt sich nach über zehn Jahren die Anime-Adaption der Mystery-Krimi-Light-Novel »Gosick« von Autorin Kazuki Sakuraba und Illustratorin Hinata Takeda im deutschsprachigen Raum in der eigenen Muttersprache ansehen. Das Auftaktvolume der Serie bietet die ersten sechs Episoden der Umsetzung und gewährt einen ordentlichen Einblick in die Geschichte.

In der ersten Folge treffen die Protagonisten aufeinander, wodurch der Stein ins Rollen gebracht wird. Nach und nach lernen wir die beiden kennen. Einige Informationen werden beiläufig eingestreut und erst zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen, wodurch die Spannung meines Erachtens konstant gehalten wird. Die Dynamik der beiden macht den besonderen Reiz aus.

Die schroffen und sarkastischen Aussagen von Victorique finde ich in der deutschen Fassung gelungen umgesetzt. Ihre Art bringt eine amüsante Stimmung zustande. Ihre schauspielerische Seite, wodurch sie Kazuya hin und wieder dazu bringt, so zu agieren, wie es gerade am besten für die Situation ist, wird gelungen umgesetzt. Es macht einfach Spaß, die beiden zu begleiten.

»Gosick« entwickelt sich im Laufe der Zeit in eine ziemlich interessante Richtung. Die Serie beinhaltet neben Krimi-Elementen auch Thriller-Inhalte, die für eine dramatische und spannende Erzählung sorgen. Insbesondere die Episoden zwei und drei stechen für meinen Geschmack hervor, da es hier eine bedrohliche Atmosphäre und gefährliche Situation gibt, die einen besonderen Nervenkitzel beim Zusehen auslöst.

Nach Sichtung der ersten sechs Episoden bin ich sehr von »Gosick« angetan und freue mich auf die weitere Reise mit Kazuya und Victorique. Ein fieser Cliffhanger zeigt auf, dass man sich noch auf eine mitreißende und wahrscheinlich aufwühlende Geschichte rund um unsere Meisterdetektivin, die auf den ersten Blick wie eine Puppe wirkt, freuen darf.

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©2011 Kazuki SAKURABA・Hinata TAKEDA・KADOKAWA SHOTEN/Team GOSICK
© 2022 Koch Films GmbH. Alle rechte vorbehalten.

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