Am 19. Oktober 2020 erschien bei KAZÉ der erste »Code Geass«-Compilation-Film, der unter dem Titel »Code Geass: Lelouch of the Rebellion – I. Initiation« veröffentlicht wurde, auf DVD und Blu-ray. Wir haben uns den Film angesehen. Ob uns die Zusammenfassung der Serie sowie die Überarbeitungen überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.
Einst Freunde, jetzt Feinde
In einem erbarmungslosen Krieg zerschmettert das Heilige Britannische Reich die japanischen Streitkräfte und erobert das Land im Handumdrehen. Durch diese Niederlage verliert Japan seine Unabhängigkeit und wird zur elften Kolonie der Weltmacht.
Die Japaner werden von nun an als »Elevens« bezeichnet, in Gettos eingepfercht und bekommen sämtliche Grundrechte aberkannt. Doch es regt sich Widerstand gegen die Besatzer: Lelouch, von seinem Vater, dem Kaiser des Britannischen Reiches, verstoßen und nach Japan deportiert, will die Großmacht zerstören.
Mithilfe der übernatürlichen Kraft des Geass, der Macht der Könige, kann er jeden dazu bringen, seinem Befehl zu gehorchen. Für Lelouch beginnt eine unglaubliche Schachpartie gegen sein eigenes Heimatland, bei der die Elevens, die britannischen Soldaten und die japanischen Rebellen die Figuren darstellen.
In Japan feierte der erste Compilation-Film seine Premiere am 21. Oktober 2017. Der zweite Film wurde ab dem 10. Februar 2018 und der dritte und gleichzeitig letzte Compilation-Film ab dem 26. Mai 2018 in den japanischen Kinos aufgeführt. Alle drei Filme fassen die 50-teilige »Code Geass«-Serie zusammen. Diese bieten nicht nur einige Überarbeitungen, sondern auch komplett neue Szenen.
Ausgezeichnete Vertonung, die eine gewisse Nostalgie mit sich bringt
Die deutsche Umsetzung entstand bei der VSI Synchron GmbH, die unter anderem die deutsche Fassung für die Anime-Serie von »Code Geass« anfertigte, in Berlin. Fritz Rott (»Mirai – Das Mädchen aus der Zukunft«) führte dabei die Dialogregie. Die bekannten Synchronschauspieler aus der Serie sind weitestgehend wieder in ihren entsprechenden Rollen im Film zu hören.
Neben diversen Umbesetzungen in kleinen Nebenrollen, die die Qualität in keiner Weise minimieren, findet eine größere Umbesetzung bei der bedeutenden Rolle der Kallen Kozuki statt. Während in der TV-Serie die Synchronsprecherin Julia Ziffer der Figur Leben einhaucht, lauschen wir in dem Compilation-Film der Stimme von Julia Bautz.
Es ist zwar schade, dass Ziffer nicht mit an Bord ist, jedoch zeichnet sich Bautz als angemessener Ersatz aus. Die impulsive, jähzornige, sensible, mitfühlende und auch sanftmütige Art von Kallen bringt Bautz wie ihre Kollegin Ziffer ideal herüber. Die verschiedenen Facetten der Figur werden glaubhaft gespielt. Dementsprechend kann man sich optimal auf die Umbesetzung einlassen.
Die gewohnten Sprecher wie Nico Sablik (Lelouch), Konrad Bösherz (Suzaku) und Antje von der Ahe (C.C.) sowie viele weitere erneut zu hören, löst eine angenehme Nostalgie aus. Hierbei darf man den Fakt nicht außer Acht lassen, dass die Sprecher seit der Serie auch stimmlich gealtert sind. Dies lässt sich insbesondere bei Sablik bemerken.
Ansprechende Mecha-Kämpfe, Abmischung des Soundtracks suboptimal
Der Anime-Film entstand unter der Regie von Goro Taniguchi (»Code Geass«) im Studio Sunrise (»Code Geass«). Die Zeichner-Gruppe CLAMP steuerte erneut das Design der Charaktere bei. Bei KAZÉ erscheint der Film auf Blu-ray im Format 16:9 mit einer Auflösung von 1920 x 1080 p. Der Ton wird als DTS HD MA 5.1 geboten.
Das renommierte Studio Sunrise poliert die Bilder auf. Die bekannten Szenen aus der TV-Serie wirken hochauflösender. Die neuen Sequenzen hingegen stechen mit einer ordentlichen Darstellung positiv heraus. Ein wenig suboptimal ist die Abmischung der musikalischen Untermalung. Hin und wieder ist diese zu laut oder einfach in dem entsprechenden Moment unpassend gewählt.
Die Compilation-Movie-Trilogie ist bei KAZÉ jeweils einzeln auf DVD und Blu-ray erhältlich. Als Verpackung entschied sich der Publisher für ein Steelcase. Der FSK-Aufkleber befindet sich lediglich auf der Verpackung. Auf dem Steelcase wurde kein FSK-Hinweis aufgedruckt. »Code Geass: Lelouch of the Rebellion – I. Initiation« kommt mit keinerlei Extras daher.
Gelungene Zusammenfassung mit kleinen Abstrichen
Mit »Code Geass: Lelouch of the Rebellion – I. Initiation« bringt KAZÉ die geniale und fesselnde Thriller-Mecha-Geschichte erneut in den deutschen Handel. Bei dem ersten Compilation-Film handelt es sich um eine Zusammenstellung von »Code Geass: Lelouch of the Rebellion« bis zu den Ereignissen von Episode 17. Einige Inhalte fehlen oder sind angepasst, wohingegen neue untergebracht wurden.
Um die Zusammenfassung mit den neuen Inhalten bestmöglich zu genießen, werden die Änderungen nicht im Detail beschrieben. Eines lässt sich bereits verkünden: Die Filme richten sich primär an Fans der TV-Serie. Neueinsteiger finden zwar ebenfalls ihre Freude an den Filmen, doch lassen sich einige Handlungssprünge lediglich mit dem Wissen aus der Serie verknüpfen.
Der Compilation-Film fokussiert sich verstärkt auf den Handlungsbogen rund um Lelouch und seiner Rebellion. Seine Schulkameraden sowie die Interaktionen mit ihnen werden in dem Film nahezu zurückgestellt. Durch die Änderungen und das Weglassen einiger Ereignisse lässt sich die Entwicklung anregend verfolgen.
»Code Geass: Lelouch of the Rebellion – I. Initiation« ist nicht nur ein Film, der die bekannten Ereignisse aus der TV-Serie zusammenfasst. Durch passende Änderungen erhalten Fans eine kompakte Erzählung des Aufstiegs von Lelouch und seinem brutalen und blutigen Widerstand gegen das Heilige Britannische Reich. Der Film fesselt und sorgt konstant für ein mitreißendes Erlebnis.
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