Disc-Review: »Clannad – Der Film«

Im November 2020 veröffentlichte FilmConfect Anime »Clannad – Der Film« auf DVD und Blu-ray. Wir haben uns den Film angesehen. Ob uns die berührende Geschichte rund um Tomoya und Nagisa in der alternativen Anime-Adaption in Form eines Filmes überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.

War es Liebe auf den ersten Blick?

Tomoya Okazaki ist ein Einzelgänger, der die Schule nicht wirklich ernst nimmt. Während seine Mitschüler sich auf die kommende Aufnahmeprüfung vorbereiten, kommt er regelmäßig zu spät und hängt seinen Gedanken nach. Zudem pflegt er ein kompliziertes Verhältnis zu seinem Vater – und dass aufgrund eines Ereignisses aus der Vergangenheit.

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Eines Tages lernt er die tollpatschige und ruhige Nagisa Furukawa kennen. Er hilft ihr bei der Vorbereitung ihres Theaterstücks und lernt dabei auch andere Mitschüler kennen. Insbesondere Nagisa scheint immer mehr sein Interesse zu wecken. Nach anfänglichem Zweifel öffnet er ihnen und besonders Nagisa langsam sein Herz.

In Japan feierte »Clannad – Der Film« seine Premiere am 15. September 2007. Der Film stellt eine Adaption des gleichnamigen Spiels dar und konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Tomoya und Nagisa. Der Film erschien einen Monat vor der bekannten Anime-Serie aus dem Studio Kyoto Animation.

Gewohnter Charme mit leichten Schwächen

Die deutsche Umsetzung entstand wie die Anime-Serie von »Clannad« bei der TNT Media GmbH (»Pet Girl of Sakurasou«) in Berlin. Reinhard Knapp war dabei für die Dialogregie zuständig. Diese Funktion übte er bei der ersten Staffel von »Clannad« sowie bei der zweiten Staffel bis zur sechsten Episode aus. Den deutschen Sprechercast findet ihr hier.

FilmConfect Anime hat die bekannten Synchronschauspieler aus der Serie für die Vertonung des Filmes verpflichtet. Darunter kehrt auch Tanya Kahana in ihre Rolle der Kyou Fujibayashi zurück. Eine Umbesetzung fand statt: Marija Mauer leiht Ushio im Film ihre Stimme. Mauer kennt man als Vanya (Teenager) in The Umbrella Academy.

Im Großen und Ganzen ist die deutsche Fassung in Ordnung. Es gibt Stärken wie auch Schwächen. Strobl als Tomoya klingt im Film ein wenig älter, jedoch gewöhnt man sich daran. In den Dialogen befinden sich die japanischen Suffixe, die ordentlich ausgesprochen werden. Gewöhnungsbedürftig ist der eingedeutschte Dango-Song.

Desaströse Adaption im Vergleich zur Serie

Die Anime-Adaption entstand unter der Regie von Osamu Dezaki (»Black Jack«) im Studio Toei Animation (»One Piece«). Megumi Kadonosono (»Kiddy Grade«) steuerte dabei das Design für die Charaktere bei. Bei FilmConfect Anime erscheint der Film auf Blu-ray im Format 16:9 mit einer Auflösung von 1080p. Der Ton wird als DTS-HD MA 2.0 geboten.

Die hervorbrachte Anime-Adaption aus dem renommierten Studio Toei Animation lässt sich desaströs bewerten. Im Vergleich zur Anime-Serie von Kyoto Animation punktet der Film in keinem einzigen Bereich. Obwohl beide Werke im selben Jahr erschienen sind, wirkt die Umsetzung von Toei Animation durch den Stil wesentlich älter.

Viele Filter kommen zum Einsatz – mal passend, mal weniger passend. Ernüchternd sind die Szenenwechsel, da eine Vielzahl der Übergänge nicht optimal vonstatten gehen. Etliche Momente wirken zudem gekünstelt, da auf eine viel zu überspitze Dramaturgie gesetzt wird. Das Zusammenspiel der Figuren wirkt durch die Adaption ziemlich unecht.

»Clannad – Der Film« erscheint bei FilmConfect Anime in einem Digipack mit Schuber auf DVD und Blu-ray. Die Veröffentlichung beinhaltet keinerlei Extras. Der FSK-Hinweis wurde auf den Schuber aufgedruckt – auf dem Digipack nicht. Der Blu-ray-Balken wurde ebenfalls auf dem Schuber aufegrduckt und farblich zum Artwork angepasst.

Suboptimale Film-Adaption mit zahlreichen Schwächen

»Clannad – Der Film« entstand im Studio Toei Animation und erzählt die Geschichte rund um Tomoya und Nagisa in knapp 90 Minuten. Bei einer bereits bestehenden über 40-teiligen Anime-Serie dürfte jedem Zuschauer im Vorfeld bewusst sein, dass der Film etliche Inhalte aus der Vorlage nicht wiedergeben wird.

Die Film-Adaption, mit Fokus auf Tomoya und Nagisa, fasst eine Vielzahl an Ereignissen zusammen. Durch diesen Aspekt wird dem Zuschauer eine ziemlich schwache Story mit blassen Charakteren geboten. Eine Bindung zu den Nebenrollen sucht man vergebens. Die Entwicklungen rund um die zentralen Figuren sind dabei auch sehr plötzlich.

Toei Animation hat versucht das komplizierte Verhältnis von Tomoya zu seinem Vater, die Stärkung der Bindung zwischen Tomoya und Nagisa sowie die Freundschaft mit den anderen komprimiert darzustellen. Dem Studio ist dies auf keinster Weise gelungen. Selbst für Kenner der Visual Novel oder der Serie wird der Film lediglich ein Kopfschütteln abbringen.

Für den Einstieg in das »Clannad«-Univerusm rentiert sich dieser Film keineswegs. Wesentliche Handlungspunkte werden gespoilert und dabei emotionslos erzählt. Selbst eingefleischte »Clannad«-Fans werden hier lediglich enttäuscht. Der Film punktet – auch ohne die Anime-Serie als Maßstab zu nehmen – in keinem Bereich.

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