Disc-Review: »Akudama Drive« – Vol. 1-3

Bei dem deutschen Publisher KSM Anime ist seit Oktober 2021 der Original-Anime »Akudama Drive« auf Disc erhältlich. Wir haben einen Blick in die Blu-ray-Version der kompletten Serie geworfen. Ob uns der actiongeladene Wahnsinn überzeugen konnte, verraten wir in dieser Review.

Auf in den Kampf!

Der berühmt-berüchtigte Serienkiller soll öffentlich hingerichtet werden. Um ihn zu retten, erhalten mehrere Schwerverbrecher den Auftrag, die Hinrichtung für eine satte Belohnung zu verhindern. In all dem Chaos landet eine junge Frau nichtsahnend mittenrein in ein Blutbad und wird versehentlich als Schwerverbrecherin eingestuft – herzlich willkommen im Akudama-Team!

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Als die wahre Identität des Auftraggebers, der als schwarze Katze unterwegs ist, aufgedeckt wird, steigt der Schwierigkeitsgrad des Auftrages rasant an. Immerhin verdoppelt sich im Gegenzug die Belohnung für die Schwerverbrecher. Doch die Zielerreichung ist nicht einfach, denn die Exekutionsabteilung versucht mit all ihrer Macht die Akudama aufzuhalten.

Auf der Flucht vor ihren unerbittlichen Verfolgern kommt die schreckliche Herkunft des Auftraggebers ans Licht. Als sich dann auch noch die Fronten innerhalb der Gruppe verhärten, kommt es zu einem folgenschweren Verrat aus den eigenen Reihen. Gut und Böse vermischt sich. Blutige, brutale und erbarmungslose Aufstände innerhalb der Bevölkerung lassen die Situation eskalieren.

In Japan lief »Akudama Drive« in der Herbst-Season 2020. Die zwölf Episoden wurden vom 8. Oktober bis zum 24. Dezember 2020 im japanischen Fernsehen ausgestrahlt. Hierzulande war die Serie bei aniverse im Simulcast zu sehen.

Hervorragende deutsche Lokalisierung

Für die deutsche Umsetzung der Serie zeichnet sich das Studio Kölnsynchron aus. Das Team aus Köln erstellte unter anderem die deutsche Fassung für »Promare« und »Overlord«. Daniel Käser (»Hello World«) war dabei für die Dialogregie zuständig, während er gemeinsam mit Lars Waltl (Episode 4-6, 10-11) das Dialogbuch verfasste. Den deutschen Sprechercast gibt es hier im Überblick.

Der erste Eindruck der Lokalisierung fällt durch die verschiedenen deutschen Trailer, die KSM Anime auf ihrem YouTube-Kanal anbietet, positiv aus. Bei Betrachtung der einzelnen Episoden bleibt dieser Eindruck bestehen. Kölnsynchron liefert gemeinsam mit den deutschen Synchronschauspielerinnen und Synchronschauspieler ein hervorragendes Ergebnis.

Der Sprechercast harmoniert aus meiner Sicht im gemeinsamen Spiel. Jedem Sprecher gelingt es, die speziellen Eigenschaften als auch die Emotionen ihrer Figur glaubhaft herüberzubringen. Auch die minimalen – sofern vorhanden – Entwicklungen der Charaktere kommen durch das Schauspiel optimal herüber.

Für mich persönlich sticht Claudia Urbschat-Mingues in ihrer Rolle als Frau Doktor enorm hervor. Skrupellose Figuren liegen der Sprecherin einfach. Schon bei »Higurashi« überzeugte sie mit ihrer Darbietung als Miyo Takano. Das ruhige Auftreten als auch die verrückte Ader der Frau Doktor werden gekonnt von Urbschat-Mingues geschauspielert.

Derya Flechtner, die der schwarzen Katze beziehungsweise dem Bruder ihre Stimme leiht, hinterlässt ebenfalls einen eindrucksvollen Eindruck. Stimmlich ist sie aus meiner Sicht eine Idealbesetzung. Die teils ruhige und intellektuelle Art sowie die verzweifelten Momente werden von Flechtner präzise transportiert.

Eine Fehlbesetzung habe ich in den zwölf Episoden keine ausgemacht. Von den Eigenschaften her sind die Charaktere einfach gehalten, jedoch werden diese in der deutschen Umsetzung einwandfrei dargestellt. Auch das Dialogbuch überzeugt und liefert im Zusammenspiel mit den Sprechern ein angenehmes Ergebnis.

Zu guter Letzt: Auf den Discs befinden sich vereinzelte Interviews mit den deutschen Sprechern. Der Einblick hinter die Kulissen und die Interviews sind sehr aufschlussreich und runden das großartige Erlebnis noch einmal ab – unbedingt ansehen.

Actionreich und lautstark – Visuell eine 1A

Der Original-Anime entstand unter der Regie von Tomohisa Taguchi (»Twin Star Exorcists«) im Studio Pierrot (»Divine Gate«). Das Characterdesign stammt von Rui Komatsuzaki (»Danganronpa«) und wurde von Cindy H. Yamauchi umgesetzt. Bei KSM Anime erscheint die Serie auf Blu-ray im Format 16:9 mit einer Auflösung von 1080p. Der Ton wird als DTS-HD MA 5.1 geboten.

Wer die Anime-Umsetzung von »Twin Star Exorcists« kennt, dem wird der Stil von Taguchi hier direkt aufgefallen sein. Die Cyberpunk-Ästhetik kommt in dieser Serie hervorragend herüber. Die Neon-Lichter fallen stark ins Auge und die Beleuchtung rundherum sorgt für die passende Atmosphäre.

Bei der Darstellung der actionreichen Kämpfe tobt sich das Team hinter der Umsetzung ausgiebig aus. Die Wucht kommt in Kombination mit der lautstarken musikalischen Untermalung ordentlich herüber. Die visuellen Effekte werden hierbei einwandfrei eingesetzt. Durch die flüssigen Animationen sind die Kampfhandlungen beeindruckend zu verfolgen.

Auffallend sind zudem die Szenenübergänge. Diese fügen sich dem Wahnsinn in diesem Anime ideal ein. Ein paar amüsante Wechsel verleiten zudem zum Schmunzeln. Ein bisschen CGI wird bei der visuellen Umsetzung verwendet. Der Einsatz sticht mal positiv, mal aber auch negativ auf. Ansonsten bietet die Serie ein cooles und stylisches Bild.

Die zwölfteilige Serie ist bei KSM Anime in drei Volumes auf DVD und Blu-ray erhältlich. Als Verpackung entschied sich der Publisher für ein Digipack mit Slipcase. Ein Sammelschuber liegt dem letzten Volume der Serie als Extra bei. Der FSK-Hinweis wurde weder auf den Schuber noch auf die Slipcases oder Digipacks aufgedruckt.

Bei den Extras bietet KSM Anime den Fans einiges. So gibt es Booklets, Character Cards, Artcards und Sticker. Das letzte Volume beherbergt zudem noch eine »Akudama Drive«-Münze. Auf den Discs gibt es Interviews mit den deutschen Sprechern und den japanischen Köpfen hinter der Original-Serie.

Zurücklehnen und einfach genießen

Mit »Akudama Drive« erscheint im Hause KSM Anime eine brutale, grausame, dramatische und zugleich interessante Original-Anime-Serie, die in ihren zwölf Episoden für eine angenehme Unterhaltung sorgt. Die Entwicklung und das Chaos erweitern sich im Laufe der Zeit, wodurch die Intensität beim Zusehen schrittweise zunimmt.

Eine originelle Story oder komplexe Figuren darf man hier nicht erwarten. »Akudama Drive« braucht das auch nicht. Mit den knallharten Charakteren, der brachialen Gewalt, dem visuellen Eindruck sowie der lautstarken musikalischen Untermalung steht einfach die Unterhaltung an erster Stelle.

Die Entwicklung der Geschichte als auch das Verhaltensmuster der Charaktere ist vorhersehbar. Dem Sehgenuss schadet dies jedoch zu keiner Weise. Es existieren Serien, die bei sowas ihren Charme verlieren, doch bei »Akudama Drive« ist dies durch das Gesamtbild glücklicherweise nicht der Fall.

Bei diesem Anime lehnt man sich als Zuschauer einfach zurück und genießt, wie die Akudama sich mit dem autoritären Polizeistaat anlegen. Die Grausamkeit und der Brutalitätsgrad werden nach und nach angehoben und eine blutige Willkür gegen Ende sorgt noch einmal für ein spannungsreiche Finale. Das Kurzfazit salopp ausgedrückt: »Akudama Drive« ist einfach cool und macht Spaß.

Dieses externe Video stammt von YouTube.

Mehr Informationen

©Pierrot,TooKyoGames/Akudama Drive Production Committee
© 2021 Koch Films GmbH. All Rights Reserved.

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