Manga-Review: »Sunny« – Band 1

Bei Shogakukan erschien von 2010 bis 2015 die sechsteilige Manga-Reihe »Sunny« von Taiyo Matsumoto. Hierzulande sicherte sich der Carlsen-Verlag die Lizenz am Manga und veröffentlicht diesen seit September 2020. Wir durften einen Blick in den ersten Band werfen. Ob uns der bewegende und lebensnahe Manga rund um die Kinder des Kinderheim Star Kids überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.

Jahr: Japan, 2010
Genre: Drama, Slice of Life
Publisher: CARLSEN Manga!
Mangaka: Taiyo Matsumoto
Typ: Manga
Bände: 06 (abgeschlossen)

sunny

Das Kinderheim Star Kids ist das Zuhause für eine Gruppe von Waisen und Pflegekindern. Ihre Lebenswege aus der Vergangenheit sind so unterschiedlich wie ähnlich geprägt, ihr Heranwachsen unter der behutsamen Heimleitung abhängig von individuellen Erfahrungen und Träumen. Allen gemeinsam ist ihr Zufluchtsort, das Wrack eines Nissan Sunnys 1200, in den sie sich gemeinsam zurückziehen, um Pläne zu schmieden, sich in Fantasien zu flüchten, die Welt in Gedanken zu bereisen, ins Weltall abzuheben oder einfach nur ganz für sich allein für einen Moment dem Alltag zu entfliehen.

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veröffentlichung

»Sunny« erscheint im Großformat 14,5 x 21 cm als Softcover mit Klappenbroschur. Der Band weist 224 Seiten auf und beinhaltet die Kapitel 1 bis 6. Am Ende des Bandes wird ein hochinteressantes Nachwort von Kulturwissenschaftler Christian Gasser geboten. Die japanischen SFX hat der Verlag beibehalten und die deutschen Übersetzungen in unmittelbarer Nähe optisch passend gesetzt. Carlsen versieht die gesamte Reihe mit einer Leseempfehlung ab 14 Jahren.

>> Hier gelangt ihr zur Leseprobe

fazit

Taiyo Matsumoto ist hierzulande kein unbeschriebenes Blatt. Der Ausnahmekünstler besticht mit seinem eigenen Stil. In »Sunny« verknüpft er eigene Erfahrungen aus der Kindheit. Am Ende entsteht eine realistisch angehauchte Geschichte rund um Kinder aus einem Kinderheim. Die Ereignisse gehen deutlich unter die Haut geht.

Die deutsche Umsetzung des Carlsen-Verlags lässt sich positiv bewerten. Gemeinsam mit Übersetzer Martin Gericke wurde darauf geachtet, dass das Werk eine glaubhafte Sprache erhält. Die Kinder sprechen umgangssprachlich und besitzen ein freches Mundwerk – wie man es sich in diesem Szenario vorstellt.

Matsumoto gelingt es, glaubhafte Figuren zu kreieren. Die Charaktere sind wie im echten Leben, individuell gestaltet. Sei es das Aussehen, die Fertigkeiten oder einfach die eigenen Ängste bezüglich des Lebens. Jeder geht mit der Situation anders um. Das Auftreten und die Gedanken der Kinder sind realistisch. Aufgrund dessen ist der Leseprozess ziemlich intensiv.

Der erste Band von »Sunny« hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Besonders das Nachwort von Kulturwissenschaftler Christian Gasser hilft dem Leser dabei, die Facetten des Manga ausführlicher zu betrachten. Autor Matsumoto legt einen erstaunlichen Einstiegsband hin, der den Leser auch nach Abschluss zum Reflektieren anregt.

SUNNY 1 by Taiyo MATSUMOTO © 2011 Taiyo MATSUMOTO
© Carlsen Verlag GmbH・Hamburg 2020
Aus dem Japanischen von Martin Gericke

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