Bei Kodansha erschien 2001 die sechsteilige Autobiographie von Shigeru Mizuki. Hierzulande sicherte sich Reprodukt die Lizenz am Titel und veröffentlicht diesen seit April 2020 als Trilogie. Wir durften einen Blick in den zweiten Band, der unter dem Titel »Shigeru Mizuki: Kriegsjahre« erscheint, werfen. Ob uns die Erzählung der Kriegszeit von 1943 bis 1958, in denen Japan vom kriegslüsternen Imperialisten zum besetzten Kriegsverlierer wird, von Shigeru Mizuki überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.
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Jahr: | Japan, 2001 |
Genre: | Comedy, Drama, Slice of Life |
Publisher: | Reprodukt |
Mangaka: | Shigeru Mizuki |
Bände: | 03 (abgeschlossen) |
kriegsjahre
Als Soldat ist Shigeru Mizuki im Pazifikkrieg auf der Insel Neubritannien im Einsatz. Er überlebt den Krieg trotz Malaria, verliert jedoch bei einem alliierten Luftangriff seinen linken Arm. 1945 kehrt er zurück nach Japan, das nun unter amerikanischer Besatzung steht. Er versucht sich mit verschiedenen Jobs über Wasser zu halten, vom Rikschavermieter bis zum Fischhändler, und besucht kurz eine Kunstschule. Schließlich fasst er Fuß als Zeichner für das damals populäre Papiertheater Kamishibai und veröffentlicht mit 35 Jahren seinen ersten Manga.
veröffentlichung
»Shigeru Mizuki: Kriegsjahre« erscheint im Format 14,8 x 21 cm als Softcover mit Klappenbroschur. Der Band weist insgesamt 488 Seiten auf. Die japanischen SFX hat der Verlag komplett retuschiert und getypesettet.
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fazit
Der erste Band der autobiografischen Trilogie erzählt über die Kindheit und Jugend von Shigeru Mizuki. Im zweiten Band wird die Kriegszeit von 1943 bis 1958 und das Überleben von Mizuki thematisiert. Wie bereits bei »Auf in den Heldentod!«, ebenfalls bei Reprodukt erhältlich, zeigt Mizuki die Sinnlosigkeit und Brutalität des Krieges auf. Parallelen zu beiden Werken sind teilweise vorhanden.
Erneut führt Mizuki seiner Leserschaft vor Augen, welche schrecklichen Erfahrungen er während der Kriegszeit gesammelt hat. Die Sinnlosigkeit, die Wertlosigkeit eines Menschenleben und der wahre Feind, die eigenen Vorgesetzten, setzt Mizuki in Szene. Er erzählt von seiner Krankheit, dem Verlust seines Armes und seiner Freundschaft zu den Einheimischen.
Der Einblick in das Leben von Mizuki nach Kriegsende ist interessant zu verfolgen. Das heruntergekommene Japan wird behandelt sowie die Geldprobleme angesprochen. Für Gänsehaut sorgen seine ehrlichen Worte, dass er sich damals schämte ein Überlebender zu sein, während seine Kameraden im Krieg fielen und ihnen die Rückkehr zu ihren Familien verwehrt blieb.
»Shigeru Mizuki: Kriegsjahre« lässt Schöpfer Mizuki näher kennenlernen. Wie durchlief die Jobsuche nach Kriegsende? Wie lebt sich das Leben mit dem Gefühl zu verhungern und wie viele Sackgassen sind verkraftbar? Mizuki ist schonungslos ehrlich und erzählt auf dramatischer und doch auch unterhaltsamer Art und Weise – ohne dabei den Ernst der Lage herunterzuspielen.
MIZUKI SHIGERU: BOKU NO ISSHÔ WA GEGEGE NO RAKUEN DA 2 © 2019 Mizuki Production
© 2020 Reprodukt
Aus dem Japanischen von Nora Bierich
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