Manga-Review: »Die Schrift des Windes« – Einzelband

Bei Akita Shoten erschien 1992 der Einzelband »Die Schrift des Windes« (Yagyuu Hichou) von Kan Furuyama und Jiro Taniguchi. Hierzulande sicherte sich der Carlsen-Verlag die Lizenz am Manga und veröffentlichte diesen im Mai 2020. Wir durften einen Blick in das Werk werfen. Ob uns die Mischung aus philosophischer Geschichtsbetrachtung und energiegeladener Actionszenen überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.

Jahr: Japan, 1992
Genre: Action, Drama
Publisher: CARLSEN
Story: Kan Furuyama
Zeichnungen: Jiro Taniguchi
Bände: Einzelband

japans weg in die moderne

Japan, 1649. Nach zwei Jahrhunderten kriegerischer Auseinandersetzungen herrscht die Tokugawa-Dynastie streng aber friedlich über das Land – unter Festsetzung des Kaisers innerhalb der Stadtmauern Edos. Der Diebstahl eines geheimen Manuskripts heizt die Gemüter der Bevölkerung wieder an und führt Japan an die Grenze eines neuen Bürgerkriegs. Um diesen zu verhindern, beauftragt das Shogunat den Samurai Yagyu mit der Suche nach dem Dokument.

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veröffentlichung

»Die Schrift des Windes« erscheint als Softcover mit Klappenbroschur im Format 14,6 x 21 cm. Der Band weist 248 Seiten auf – ein paar Farbseiten – und beinhaltet die Kapitel 1 bis 9 sowie ein Sonderkapitel, Prolog und Epilog. Am Ende gibt es noch ein ausführliches Glossar. Die japanischen SFX hat der Verlag wie gewohnt komplett retuschiert und getypesettet. Carlsen versieht den Manga mit einer Leseempfehlung ab 14 Jahren.

fazit

Mit dem Einzelband »Die Schrift des Windes« bringt der Hamburger Carlsen-Verlag ein weiteres Werk des Großmeisters Jiro Taniguchi auf dem deutschen Markt heraus. Im Jahr 1992 erschienen, spielt dieser Einzelband in Japan des 17. Jahrhunderts. Die Geschehnisse werden innerhalb einer Erzählung des Manga geschildert.

Für Geschichtsunkundige dieser Zeit, wozu ich selbst ebenfalls zähle, werden Herausforderungen beim Lesen erhalten. Dem Verlauf zu folgen gestaltet sich in einigen Bereichen etwas schwierig. Daneben sehen sich zudem einige Figuren optisch vom Gesicht her ziemlich ähnlich, trotz unterschiedlichen Geschlechts. Taniguchis unverkennbarer Stil macht sich hier deutlich.

Die Geschehnisse innerhalb dieses Einzelbands lassen sich trotz der Schwächen anregend verfolgen. Dem Leser werden einige gefährliche und erbarmungslose Panels geboten. Die Schwertkämpfe werden optimal inszeniert und von Taniguchi einwandfrei aufs Papier gebracht. Die Brutalität und Gefährlichkeit kommen deutlich herüber.

Für Taniguchi-Fans ist »Die Schrift des Windes« ein Must-have in der Sammlung. Auch für Leser, die zum ersten Mal in Berührung mit einem Werk des Großmeisters kommen, werden von der Aufmachung des Manga begeistert sein.

KAZE NO SHO by Jiro Taniguchi based on a story by Kan Furuyama © PAPIER /Jiro Taniguchi, Yumi Hayashi, 1992
© Carlsen Verlag GmbH・Hamburg 2020
Aus dem Japanischen von Miyuki Tsuji

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