In einem Interview mit Polygon erklärte Chad Stahelski, der Regisseur der »John Wick«-Filmreihe, dass er gerne intensiver als bisher an Anime-Projekten mitwirken würde. Wir fassen nachfolgend die Details zusammen.
Anime hat großen Reiz
Auch wenn Chad Stahelski für seine Arbeit im Bereich des Live-Action-Kinos berühmt wurde, hat er in der Anime-Industrie schon länger seine Finger im Spiel. Bereits seit rund drei Jahrzehnten arbeitet Stahelski mit verschiedenen japanischen Studios zusammen und steuerte die Actionszenen zu mehreren Anime bei.
Neben seiner Beteiligung an Kult-Anime wie »Fist of the North Star« wirkte er zuletzt auch an »Ninja Kamui« und »Lazarus«, dem neuesten Original-Anime von Shinichiro Watanabe (»Cowboy Bebop«) aus dem Studio MAPPA, mit.
Während seine Rolle bei »Ninja Kamui« auf die Gestaltung einer einzelnen Kampfszene beschränkt war, übernahm er bei »Lazarus« als leitender Action-Designer die Inszenierung aller Actionsequenzen mit einem Stuntteam.
Im Anschluss übermittelte er seine Arbeit an das Anime-Team, welches diese dann an den einzigartigen Stil der Serie angepasst hat. Und gerade diese Anpassungsfähigkeit wäre für Stahelski auch der große Reiz des Mediums:
»Man kann so viele Dinge machen. Das ist so toll an Anime. Ihr wollt, dass ich auf einer Einschienenbahn oder auf Drohnen laufe? Klar! Anime ist großartig. […] Man kann Dinge tun, die wir im echten Leben nicht umsetzen könnten.«
Zukunft in der Anime-Branche?
Deswegen würde er auch gerne intensiver mit der Anime-Branche zusammenarbeiten, am liebsten sogar hauptberuflich – doch leider fehle ihm dafür das Talent:
»Ich bin neidisch. Wenn ich nur ein Drittel, nein, ein Achtel so gut zeichnen könnte wie Herr Watanabe. All die Dinge, die mir durch den Kopf gehen. Wenn ich sie festhalten könnte, würde ich den Raum nie mehr verlassen. Ich würde den ganzen Tag zeichnen.«
Immerhin kann sich Stahelski als Produzent seine Sehnsucht nach der Anime-Industrie erfüllen, denn er arbeitet gerade an einem animierten Prequel-Film zu »John Wick«.
Nichtsdestotrotz würde er sich wünschen, dass ihn japanischen Anime-Studios öfter kontaktieren und um seine Mitarbeit bitten würden – doch auch eine grundsätzliche Karriere als Anime-Action-Designer wäre laut ihm »gar nicht mal so übel«.
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Via Polygon
©SOLA ENTERTAINMENT/Sunghoo Park
Würde der Animeindustrie bestimmt gut tun, wenn mehr solcher Zusammenarbeiten stattfinden würde.
Man müsste nur aufpassen, dass dann nicht zu viele Leute kommen, und zu viel Einmischung stattfinden würde