Laut einem aktuellen Interview verzeichnet YOASOBI mit Auftritten außerhalb Japans regelmäßig Verluste – lässt sich davon aber dennoch nicht abbringen. Wir fassen nachfolgend die Details zusammen.
Zahlreiche Erfolge
Das Pop-Duo YOASOBI ist eine der erfolgreichsten japanischen Bands und erfreut sich dank der wachsenden Popularität von Anime, in denen ihre Songs bereits mehrfach verwendet wurden, auch international großer Bekanntheit.
Der Titelsong »Idol« der ersten Staffel von »Oshi no Ko« erreichte beispielsweise als schnellster Song überhaupt in der Geschichte der Recording Industry Association of Japan innerhalb eines Jahres eine Diamant-Zertifizierung.
Darüber hinaus wurde YOASOBIs Song »Shukufuku« aus »Mobile Suit Gundam: The Witch from Mercury« vor Kurzem mit dreifachem Platin ausgezeichnet, und ihr neuer Titel »Watch Me«, das Opening der Anime-Serie »Witch Watch«, die gerade erst angelaufen ist, könnte bereits der nächste große Hit werden.
Verlust in Übersee
Trotz des internationalen Erfolgs gaben Yusuke Nakagawa von Asobisystem und Yohei Yashiro von Sony Music Entertainment in einem Interview bekannt, dass die Auslandsauftritte des Duos in der Regel finanzielle Verluste verursachen.
Dennoch würden sie laut Yashiro die Erfahrungen auf dieser großen Bühne unbedingt machen wollen, da sie durch ihren Auftritt an einem unbekannten Ort und dem anschließenden Applaus des Publikums einen großartigen Input erhalten würden.
Ihr Ziel sei es, eindrücklich zu vermitteln, dass japanische Popmusik keineswegs hinter internationaler Musik zurücksteht und ihren ganz eigenen Reiz hat.
Der überwältigende Erfolg von YOASOBI sowie der J-Pop-Künstler Ado und ATARASHII GAKKO! beim »Matsuri ’25: Japanese Music Experience«-Event in Los Angeles vor einigen Wochen hätte dies bereits auf bemerkenswerte Weise unterstrichen.
- Wird J-Pop immer mehr zum Synonym für »Anime-Musik«?
- Erfolg japanischer Musik oft von Anime-Industrie abhängig
- »Oshi no Ko«-Opening dominiert Spotify-Charts in Japan
Via Asahi Shimbun
OSHI NO KO: © 2020 by Aka Akasaka, Mengo Yokoyari / SHUEISHA Inc.
Irgendwie komme ich da nicht wirklich dahinter. Soweit ich weiß, waren die Auftritte in Übersee (Festivals mal außen vor) allesamt ausverkauft (sofern Zuschauerzahlen bekannt waren). Und auch die Konzerte bei der ersten Asientour waren binnen weniger Stunden ausverkauft.
Wie da ein finanzieller Verlust zustande kommen kann erschließt sich mir nicht.
Die einzigen Erklärungen wären, dass entweder nicht die kompletten Tourneen ausverkauft sind oder bei den Einnahmen (etwa für Ticketpreise, Merchandise, etc.) die Vergütung der Musiker viel zu kurz kommt.
Falls letzteres zutreffen sollte, wäre das ein brancheninternes Problem, welches gelöst werden müsste. Ich habe jedenfalls mitbekommen, dass sich die Ticketpreise für einfache Konzerte teilweise verdreifacht haben, Merch fast doppelt so teuer ist als Mitte der 2010er-Jahre. Ich kann mich erinnern, dass Babymetal T-Shirts für 40 Euro angeboten haben, 2012 hatte man für ein Bandshirt 15, maximal 20 Euro hingeblättert. (Ich muss aber anmerken, dass ich in den 2010er-Jahren überwiegend auf Konzerten kleinerer Gruppen, Alternative-Bands usw. zugegen war. Wie die Preise bei Major-Acts zu der Zeit waren, kann ich nicht sagen.)
In Japan ist die Lage für japanosche Künstler sicher eine andere als weltweit.
interessanter Artikel zum System
telepolis.de
Danke für diesen wirklich interessanten Artikel. Das ist echt erschreckend, was da abgeht. Beim Lesen hätte ich mich ein ums andere mal übergeben müssen.
Japanische Musik ist pure Liebe, bei weitem besser als der heutige Rotz der so rauskommt und ohne Leidenschaft produziert
❤️Japan