Die japanische Fernsehgesellschaft Nippon TV hat vor Kurzem ihre überaus ehrgeizige globale Strategie für die kommenden Jahre verkündet. Wir fassen zusammen.
Massive Investitionen geplant
Seit einigen Jahren stagniert der japanische Fernsehmarkt und beläuft sich jährlich auf rund 1,6 Billionen Yen (etwa 10,2 Milliarden Euro), wohingegen der ausländische Markt für japanische Inhalte weiterhin mit 4,7 Billionen Yen (etwa 30 Milliarden Euro) boomt.
Was ist also die logische Konsequenz für einen japanischen Fernsehsender, wie zum Beispiel Nippon TV? Man möchte seine Inhalte auch ins Ausland übertragen.
Jedoch gilt anzumerken, dass Nippon TV schon lange kein einfacher Fernsehsender mehr ist, sondern ein Mediengigant, der über 40 Unternehmen unter seiner Führung hat. Dazu gehören unter anderem auch populäre Anime-Studios, wie beispielsweise Tatsunoko Production (»Psycho-Pass 2«, »Speed Racer« und »Gatchaman«), Madhouse (»Hunter x Hunter«, »Death Note« und »Frieren«) sowie seit 2023 auch Studio Ghibli.
Kein Wunder, dass Nippon TV bereits eine bedeutende Rolle auf dem globalen Markt spielt und einen internationalen Umsatz von 12 Milliarden Yen (etwa 76,6 Millionen Euro) im Jahre 2024 erzielen konnte. Damit gibt man sich allerdings noch lange nicht zufrieden – und die Ziele für die nächsten Jahre sind um ein Vielfaches ehrgeiziger.
Ehrgeizige Ziele
So strebt das Unternehmen einen internationalen Umsatz von 30 Milliarden Yen (etwa 191 Millionen Euro) schon im Jahre 2027 und 1 Billion Yen (etwa 6,4 Milliarden Euro) im Jahre 2033 an. Um dies zu erreichen, möchte Nippon TV seine beliebtesten Anime-Franchises weiterführen und zudem mit Hollywood-Giganten zusammenarbeiten, um sich an Varietés, Dramen, Filmen, Musik und Live-Events zu versuchen.
Einer der ersten Schritte in diesem Plan sieht die Eröffnung eines Auslandhauptsitzes in Los Angeles im Juli 2025 vor. Dieser soll sich auf die Produktion von Inhalten konzentrieren und als Grundlage für die globale Strategie dienen.
Es bleibt abzuwarten, ob Nippon TV seine durchaus ehrgeizigen Ziele erreichen kann und in welchem Umfang Anime-Fans von den Ergebnissen auf ihren heimischen Fernsehern profitieren können. Wir halten euch wie gewohnt auf dem Laufenden.
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Via Gamebiz
© Kanehito Yamada / Tsukasa Abe / Shogakukan
Wachstum, etc. ist ja alles schön gut, wenn denn auch mal was bei den Mitarbeiten ankommen würde, die ganz unten in die Hierarchie stehen. Und der Anime-Sektor könnte es sich problemlos leisten, aber nein! Stattdessen schiebt lieber den Managern usw das ganze Geld in den …
Dann fangt damit an uns nicht immer den zensierten Käse zu geben, sind nicht nur Kiddies am Start und bei mir endet die Sichtung eines Titels sobald irgendwelche Sticker an Körperpartien rangieren.
Kannst du lange drauf warten, die Zensur (auch permanente Zensur) wird eher schlimmer, denn Nippon TV wird auch auf den Geschmack des chinesischen Marktes gekommen sein, besonders nachdem der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten – das auch noch mit großem Abstand – mittlerweile aus China kommt.
Hmm … Wenn sie da nun also expandieren wollen … Da wäre es doch eine gute Idee, die Leute in den Studios, die das Zeug machen weshalb sie u.a. nun in der Position sind zu expandieren durch bessere Bezahlung auch Anteil haben zu lassen am Erfolg. Ohne diese Leute hätten sie ja schließlich kein Produkt.
Oh oh, wenn Animes globalisiert werden, verlieren sie genau das was sie international so erfolgreich gemacht haben…!!! Und dann noch mit dem Sitz in LA, das Desaster ist schon vorprogrammiert. Das sind keine Spekulationen sondern an unzähligen Beispielen zu sehen. Auch mit Sonys Game Sparte gieng es nach der Verlagerung nach LA nur noch den Bach runter!!!!