Gelobte »Medalist«-Szene mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert

Die jüngste Episode von »Medalist« und insbesondere eine bestimmte Szene wurde aufgrund ihrer Animationsqualität von den Zuschauern stark gelobt – doch nun erreichen den Anime Plagiatsvorwürfe aus Südkorea. Wir fassen zusammen.

Heftige Plagiatsvorwürfe

Der Sport-Anime »Medalist« kann durchaus als Überraschung der Winter-Season 2025 bezeichnet werden, was der Titel mit einem sehr guten MyAnimeList-Score von 8.07 Punkten (von maximal 10 Punkten) auch mehr als deutlich unterstreicht.

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Spätestens mit der kürzlich ausgestrahlten fünften Episode dürften auch die letzten Zweifler überzeugt worden sein, denn diese besticht mit einer beeindruckenden Eiskunstlaufperformance des Nebencharakters Hikaru Kamisaki.

Doch die rund zweieinhalbminütige Sequenz geht nicht nur wegen ihrer großartigen Animationsqualität, sondern auch aufgrund kritischer Stimmen aus Südkorea viral.

Die Anime-Choreografie sei nämlich nur eine Kopie der Darbietung der ehemaligen südkoreanischen Eiskunstläuferin Yuna Kim bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften 2009 – und tatsächlich muss man zugeben, dass nicht nur die Bewegungen, sondern auch Kostüm und Musik mehr als nur ähnlich sind.

Kritik aus Südkorea

Ein gefundenes Fressen für die südkoreanischen Fans, schließlich hatte die legendäre Eiskunstläuferin bei dieser WM einen Punkte-Weltrekord für das Kurzprogramm sowie in der Gesamtwertung der Damen aufgestellt – und damit ihren Rivalinnen Miki Ando und Mao Asada aus Japan nicht den Hauch einer Chance gelassen.

Die Fans aus Südkorea sind sich daher einig, dass Japan diese Niederlage noch nicht verarbeitet hätte und nur durch dieses Plagiat »seinen Minderwertigkeitskomplex befriedigen« könne. Wenig überraschende Aussagen, schließlich lässt man aufgrund der komplizierten Vergangenheit der beiden Länder kaum eine Möglichkeit aus, das Nachbarland in einem schlechten Licht dazustellen.

Aber macht euch am besten selbst ein Bild davon und lasst uns eure Meinung in den Kommentaren wissen. Ihr findet ein Vergleichsvideo der Anime-Szene sowie der Performance von Yuna Kim wie gewohnt unter diesen Zeilen.

Die Anime-Umsetzung von »Medalist« läuft hierzulande im japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln sowie mit englischer, spanischer und portugiesischer Vertonung bei Disney+ im Simulcast. Eine neue Episode erscheint jeden Samstag um 18:00 Uhr.

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Vergleichsvideo:

Dieses externe Video stammt von YouTube.

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Via Yaraon!
© E&H/GAGA

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Sir Pascalus

Wenn man sonst keine Probleme hat xD

Ich

Hmm … Okay. Sind diese Choreografien irgendwie geschützt? Ich meine, dass man die nicht einfach nachahmen/nachmachen darf? Gibt es da sowas wie Urheberrecht?

Die Fans aus Südkorea sind sich daher einig, dass Japan diese Niederlage noch nicht verarbeitet hätte und nur durch dieses Plagiat »seinen Minderwertigkeitskomplex befriedigen« könne.

Um mich einfach mal auf diese Aussage einzulassen … Das gibt doch aber nicht wirklich Sinn, wenn man diese Choreografie der Südkoreanerin nimmt, die Japan besiegt hat. Da kann doch gar kein Minderwertigkeitskomplex befriedigt werden – vielmehr müsste der doch verstärkt werden, da man ja eben die Performance der Südkoreanerin genommen hat und nicht eine von einer Japanerin.

Um mal wieder etwas Abstand einzunehmen. Falls man diese Darbietung wirklich als Vorbild genommen hat, hat man das ja wohl genommen weil es einfach eine tolle Darbietung ist (nicht, dass ich davon Ahnung hätte). Und das ist doch wiederum als Anerkennung zu verstehen würde ich meinen. Ich meine, wenn die nicht so gut wäre, hätte man die wohl nicht genommen.

Ich habe das Gefühl, ich versuche schon wieder etwas zu verstehen, was eigentlich nur Humbug ist …

Kigeki

Jo bin da auch komplett bei dir bezüglich das es eher als Anerkennung zu verstehen ist. Das man die Darbietung einfach gut fand und daher im Anime darstellen wollte.

Guts

Wenn es eine Anerkennung oder ein Kompliment ist, sollte es sowieso fix aus der Welt zu schaffen sein, in dem die Produzenten es einfach zugeben, in den Credits hätte man es netterweise aber auch erwähnen können. Wenn die Produzenten das dann alles jedoch aussitzen und totschweigen wirkt das dann schon komisch. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass gerade Anime aufgrund des Zeitdrucks gerne mal (ungefragt) auf fremdes Material zurückgreifen.

Aber wie gesagt, die Produzenten sollten im besten Falle stolz zugeben können, das Original als Vorbild genommen zu haben. Eine Danksagung geht über Social Media schließlich problemlos.

Ich

… in den Credits hätte man es netterweise aber auch erwähnen können …

Ja, da stimme ich zu. Das hätte man da einfach erwähnen können. Spätestens jetzt könnten sie das aber zumindest sagen. Ich meine, da ist ja nichts dabei zu sagen, dass sie die Performance gut fanden und sie deshalb als Vorlage genommen haben.

Na ja, mal abwarten, ob da was kommt und wenn ja, was.

Hyperion

Also rechtlich ist es natürlich nicht geschützt.
Bei meinem anderen Beitrag (wird wohl bald aufgeschaltet) habe ich es genauer analysiert und man sieht einzelne Ähnlichkeiten, aber auch einige Unterschiede (z.B. Pirouetten sind nicht alle gleich).
Es gibt öfters im Eiskunstlauf, dass Teilnehmer das gleiche Stück nehmen (im gleichen Wettkampf oder dann irgendwann später). Da gibt es einige klassische Stücke, die sehr beliebt sind. Das die Choreografie dann recht ähnlich ist, ist dann kein Wunder; diese sollte ja zum Song passen.
Ich habe gehört, dass Eiskunstläufer bei der Produktion des Anime beraten. Wenn diese Yunas Programm als Vorbild genommen habe, hat es dann wohl auch eher mit Ehrerbietung zu tun. Wie du richtig sagst: hätte diese Experten Komplexe von jenem Wettkampf, dann hätten sie wohl doch eher das Programm einer der Japanerinnen als Vorbild genommen. Schliesslich wird Hikarus Performance im Anime als sehr stark dargestellt.

Kigeki

Versteh nicht warum man das immer so negativ sehen muss. Sollte die Szene wirklich darauf basieren kann man das genauso als Kompliment sehen statt da i.was negatives reinlesen zu müssen.

shino-chan

Die gehen sich aber auch bei jeder Gelegenheit an die Gurgel.

Martin

Korea, Japan und China – die unheilige Dreifaltigkeit der Völkerverständigung

Primordus

Schicke Wortwahl wir in Deutschland brauchen nicht mal Länder bei uns nennt es sich CDU SPD und die Habeckpartei

Guts

Unfairer Vergleich, dabei ist nur eine der drei Parteien nicht zu Verständigung bereit und stellt auf stur 😉

Lelouch

Medalist ist so ein guter Anime, und die Leute aus Südkorea haben nichts Besseres zu tun, als die Performance als ‚Plagiat‘ zu bezeichnen?

Gehören der Eiskunstläuferin alle Moves oder was?

Abgesehen davon sollten alle in der Eiskunstsportwelt glücklich sein Ihren Sport realistisch und erfolgreich repräsentiert zu bekommen oder übersehe ich irgendwas? Also mich hat der Sport nicht wirklich interessiert, aber durch Medalist habe ich gemerkt, dass es möglicherweise der schönste und eleganteste Sport ist.

Primordus

Tjoar dann weiterhin viel Spaß damit der Titel hätte zwar mein Interesse aber Disney werde ich nicht abonieren

Yappa

Ist das nicht CG animiert? Gefällt mir nicht, aber wenn es darum einen so großen Hype gibt, gehöre ich wohl der Minderheit an.
Die grosse Mehrheit schaut den Anime, mehr noch als Crunchyroll Titel, illegal.
Und das begrüsse ich, denn ich gehe davon aus, dass die Untertitel so unterirdisch schlecht sind wie von Disney+ wie gewohnt.

Guts

Ja ist CGI, inkl. Frame Dropping damit das alles schön ruckelt, deshalb geht dem Sport im Anime auch völlig die Dynamik flöten.

Hyperion

Also aus meiner Sicht wurde hier CGI sehr gut eingesetzt (die Frame Drops von Guts kann ich jetzt nicht bestätigen). Wenn die Charaktere ihr Programm zeigen, macht dies aus meiner Sicht auch Sinn.
Ausserhalb der Eisfläche ist aber die Serie wie üblich produziert. Die Untertitel sind aus meiner Sicht gut; da habe ich auch von CR schlechteres gesehen.

Abgesehen davon bezweifle ich, dass »die grosse Mehrheit« den Anime illegal schaut.

Guts

Die Frame Drops sind faktisch im Video zu sehen, es wurde jeder zweite Frame gelöscht, das machen die in Anime bei CGI ständig so, damit das mehr nach »gezeichnet« aussieht, funktioniert aber oft nicht besonders toll, besonders bei solchen Szenen nicht, da hätte man lieber alle Frames belassen sollen, dann würden die Kunststücke auch besser/flüssiger aussehen. Andere Möglichkeit wäre gewesen, wenn man die ganzen kitschigen Kamerafahrten weggelassen hätte, dann wären die Frame Drops kein so großes Problem mehr.
Bei den Nahaufnahmen hat man jedoch meist auf CGI verzichtet und diese größtenteils noch gezeichnet.

Florian

Dann müssten die doch auch den Manga zerreißen xD

Primordus

Kennen die vielleicht nicht da in Korea alles in Farbe ist und westlich gelesen wird

Primordus

Vielleicht hätte man es auch als Ehrerbietung sehen können, aber okay bei der Apothekerin würde ja ähnlich rungeheult, ob man da vielleicht neidisch auch ist weil in Punkto Animationen Korea kaum was zu bieten hat?

Teru

Na und !!!! Ich sehe es auch eher als Kompliment

Hyperion

Also hier einmal meine Einschätzung:

Der Song ist offensichtlich in beiden Fällen von Leonard Bernstein »Danse Macabre«. Ungewöhnlich ist dies nicht. Sehr oft wählt man klassische Stücke und es kommt auch vor, dass im gleichen Wettkampf 2 Teilnehmer das gleiche Stück abspielen.
Kleid: Ja, beide tragen ein schwarzes Kleid. Da das Stück ein »Totentanz« ist, auch naheliegend vom Song. Der Schnitt vieler Kleider im Eiskunstlauf sind sonst recht ähnlich.

Szene 1: Ja, recht ähnlicher Start mit dem hin und her schauen, aber nicht gleich, wenn man genau hinschaut.
Szene 2: Ein 2fach-Sprung Kombi; aus meiner Sicht nicht genau die gleichen Sprünge (2. Sprung im Anime glaube ich 2 Drehungen). 2fach-Sprünge gehören in jedes Programm ab einer gewissen Wettkampfstufe.
Szene 3: Rückwärts übersetzen ist Standardprogramm, das Tanzen ist hingegen etwas anders (im Anime mit einer Drehung dazwischen). Der Sprung ist unterschiedlich, wobei bei Yuna der Sprung leider abgebrochen wurde.
Szene 4: beides ein Piroutten-Kombi, die mit einer Biellmann-Piroutte endet. Die Reihenfolge vorher mit den Varianten ist jedoch unterschiedlich. Jetzt auch nichts aussergewöhnliches.
Szene 5:Hier sicherlich die kurzen Tanzschritte auffällig. Kommt auch auch oft in den Programmen vor, wenn der Song dazu passt (interessanterweise hier im gleichen Song an anderer Stelle); nachher dreht sich Yuna im Tanzstück, Hikaru hingegen nicht.
Szene 6: zum Schluss wieder Piroutten-Kombi. Hier aber ganz andere Piroutten-Varianten zwischen Yuna und Hikaru. Die Schluss-Figur ist auch völlig anders.

Fazit:
Dass beide ein schwarzes Kleid tragen, hat mehr mit dem Song zu tun und dieser ist jetzt nicht unbeliebt in der Eiskunstlauf-Szene. Ob man den Song wegen Yuna gewählt hat (dann wohl eher, um sie zu ehren), ist schwer zu sagen. Der Song passt aber gut in den Anime (siehe Ende Folge 5 ihren Trainer).
Einzelne Figuren sind wirklich ähnlich, beim genaueren Hinsehen gibt es doch einige Unterschiede. Dass 2fach-Sprünge und Pirouetten vorkommen, ist jetzt Natur der Sache; genauso dass die Figuren bei Hikaru etwas einfacher ist (sie ist noch im Nachwuchsalter und keine Olympionikin). Dass die Choreo zum Song passen sollte, ist auch keine Überraschung, deshalb auch Ähnlichkeiten durch den selben Song.

Schwer zu sagen, ob hier Yuna als Vorbild genommen wurde.
Ich hörte, Eiskunstläufer waren bei der Produktion beratend zur Stelle. Da ist es möglich, dass diese Experten auch etwas von Yunas Programm übernommen haben. Schliesslich war dies wirklich eine eindrückliche Performance und entsprechend wäre dies eher eine Ehrerbietung.
Es wurde aber klar nicht alles übernommen. Was auf den ersten Blick ähnlich aussieht, hat schon einige Unterschiede. Sicherlich war hier auch die Vorgabe, dass Hikarus Perfomance zwar sehr stark sein soll, aber immer noch irgendwie einer Nachwuchshoffnung entsprechend (deshalb einige Figuren etwas einfacher).

Flonki

Ich weiß ja nicht. Könnte ein komplexes Datenmodell im Volksmund auch fälschlicherweise als KI bezeichnet. Und wenn nur eine Punktwolke geniert wurde