Vor wenigen Wochen haben Japan und China mehrere Vereinbarungen getroffen, um die kulturellen Bindungen zwischen den beiden Ländern zu stärken – darunter auch eine Zusammenarbeit bei der Produktion und Verbreitung von Anime und anderen Unterhaltungsmedien sowie der Bekämpfung von Piraterie. Wir fassen zusammen.
Koproduktion ohne Zensur
Erst vor wenigen Tagen haben wir darüber berichtet, dass aktuelle Schätzungen bis zu 500 Millionen Anime-Fans in China vermuten – und das, obwohl die Regierung stets bemüht ist, den kulturellen Einfluss anderer Länder zu kontrollieren.
Dadurch kam es in der Vergangenheit immer wieder vor, dass Anime-Titel aus Japan nur zensiert in China veröffentlicht werden durften – was nicht wenige chinesische Anime-Fans dazu bringt, sich die betreffenden Werke illegal anzusehen.
Mit der neuen Zusammenarbeit möchten beide Länder nicht nur gemeinsam gegen Urheberrechtsverletzungen vorgehen, sondern auch bei der Produktion neuer Animationswerke kooperieren – die dann auch nicht von Zensur betroffen sind.
Doch das ist natürlich nicht der einzige Vorteil, denn insbesondere die japanische Anime-Industrie dürfte von der Zusammenarbeit mit China profitieren.
Wichtiger Markt für Japan
China ist nämlich schon seit jeher ein unabdingbarer Markt für die Anime-Industrie, welche aktuell unter Umsatzeinbußen aufgrund eingeschränkter Kinoaufführungen, dem Verbot der Anime-Ausstrahlung im landesweiten Fernsehen während der Primetime (17:00 Uhr bis 21:00 Uhr) und der bereits erwähnten Zensur leidet.
Hinzu kommt, dass sowohl Kinos als auch Fernsehsender nur zu einem bestimmten Anteil ausländische Titel – egal ob Hollywood-Filme, K-Drama oder eben Anime – zeigen dürfen, was natürlich der Aufmerksamkeit für Anime erheblich schadet.
Zukünftige Anime-Produktionen, die im Rahmen der neuen Vereinbarung entstehen, unterliegen diesen Auflagen nicht mehr – im Gegenteil, sie werden sogar bevorzugt behandelt, was für japanische Unternehmen durchaus lukrativ sein dürfte.
Die Vereinbarung umfasst natürlich nicht nur Anime, sondern auch andere Serien und Filme sowie Videospiele. Alle weiteren Punkte des Abkommens, darunter auch Themen wie Schule, Gesundheit und Tourismus, können hier nachgelesen werden.
- Japan und China kooperieren bei Pirateriebekämpfung
- Anime-Verschiebungen zeigen Abhängigkeit von China
- China fordert strengeren Umgang mit expliziten Anime
Via Ministry of Foreign Affairs of Japan
©bilibili
Für Geld opfert man doch liebend gerne die eigene Kunstbranche, war aber auch nichts anderes von Japan zu erwarten.
Lol, das ist doch reinste Augenwischerei, wenn man den Inhalt schon während der Produktion auf Linie bringt, braucht man natürlich nichts mehr nachträglich zensieren. Als »tollen« Bonus bekommt der Rest der Welt diese Version dann auch, juhu 🙄
Ich würde einfach mal drauf tippen das man bei der Coop dann einfach halt gleich Titel auswählt wo man überhaupt garkeine Inhalte drin hat die man sonst bei anderen teils zensiert. Ist ja nicht so als gäbs nicht genung verschiede Vorlagen jeder Art und nicht alles hat kritische Inhalte.
Ansonten ist es natürlich schon ne interssante Idee quasi mit dem Trick diese dort vorhanden Regelungen auszuhebeln, so gesehen werden diese dann dort wohl nicht mehr so richtig als japanische Anime gelten und eher als anders vermarktet werden…(nja aber wenn man ehrlich hat man ja auch früher schon manche Titel die Japan mit anderen zuammen produzierte teils nicht als richtig-reine Anime gesehen…das solche Titel auch gerne mal etwas anderes dann sein können kann man dann halt auchnicht leugnen..)
Na ich weiß ja nicht …
Na ja, dann produziert man es schon mit entsprechender Ausrichtung, die auf den chinesichen Markt und deren … Befindlichkeiten abgestimmt ist; dann braucht man nichts mehr zu zensieren. Und wenn das dann die allgemein verfügbare Version ist, bekommen wir hier auch nichts anderes mehr als sowas.
Wir haben nicht die absicht eine mauer zu errichten. Das denke ich mir wen ich china und keine Zensur höre
Ohne Zensur und China passt aber absolut nicht zusammen 😂
Neben dem schon genannten könnte dazu kommen, dass man, jetzt wo die Arbeitsrechte der ZeichnerInnen gestärkt wurden, die zeichnerische Produktion ins billigere China ohne die lästigen Arbeitsregeln verlegt.
Dass das Potential einer guten Zusammenarbeit da ist, weiß man ja durchaus seit »Flavors of Youth«.