Live-Action-Film zu »Oshi no Ko« floppt an den Kinokassen

Vor wenigen Wochen startete der Live-Action-Film zu »Oshi no Ko« in Japan, doch vielmehr eine unkonventionelle Veröffentlichungsstrategie statt der Qualität ließ diesen an den Kinokassen floppen. Wir fassen zusammen.

Leere Kinos trotz Lob

Am 20. Dezember 2024 feierte der Sequel-Film mit dem Titel »Oshi no Ko – The Final Act« seine Premiere in den japanischen Lichtspielhäusern, doch überraschenderweise hielt sich der Zuschauerandrang deutlich in Grenzen, wodurch der Streifen in den ersten sieben Tagen lediglich 135 Millionen Yen (etwa 835.000 Euro) einspielte.

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Und das, obwohl die achtteilige Vorgängerserie zahlreiche gute Kritiken erhielt und sogar den Rekord der meisten inländischen Zuschauer innerhalb der ersten 30 Tage eines Prime-Video-Originals in Japan brach. Wie kam es dann also dazu, dass die Filmfortsetzung schon jetzt als Flop bezeichnet werden kann?

Mit der Qualität hat es jedenfalls recht wenig zu tun, denn auch die Kinogänger waren im Anschluss an die Vorstellung voll des Lobes. Stattdessen dürften sich wohl die Verantwortlichen mit ihrer Veröffentlichungsstrategie selbst ein Bein gestellt haben.

Schlechte Veröffentlichungsstrategie

Die Live-Action-Serie wurde am 28. November 2024 auf Prime Video veröffentlicht und diese gesehen zu haben, war natürlich eine Voraussetzung für den Sequel-Film. Jedoch lagen nur drei Wochen zwischen Serien- und Kinostart, was für die bekanntlich überarbeitete japanische Bevölkerung wohl schwer zu bewältigen war.

Auch die exklusive Veröffentlichung über Prime Video könnte problematisch gewesen sein, denn Streaming-Dienste genießen in Japan nicht annähernd einen so hohen Stellenwert wie in anderen Ländern. Dies lässt sich besonders gut am Beispiel von Netflix, dem weltweit größten VoD-Anbieter, verdeutlichen. Während in den USA rund 60 % der Haushalte ein Netflix-Abonnement besitzen, sind es in Japan lediglich 20 %.

Yahoo! News schätzt, dass nur rund 250.000 Menschen in Japan die Serie gesehen haben, was deutlich unter der Zuschauerzahl herkömmlicher Fernsehdramen, die oftmals mehrere Millionen Zuschauer haben, liegt.

Der Film »Grand Maison Paris«, eine Fortsetzung zu »Grand Maison Tokyo«, spielte beispielsweise in seinen ersten sieben Tagen 1,39 Milliarden Yen (etwa 8,6 Millionen Euro) und somit mehr als zehnmal so viel ein. Allerdings wurde die vorangegangene Serie auch landesweit auf zahlreichen Fernsehsendern ausgestrahlt.

Trotz dieses Rückschlags sollte die Live-Action-Verfilmung von »Oshi no Ko« nicht als kompletter Misserfolg angesehen werden, denn der innovative Ansatz des Projekts spiegelt den wachsenden Trend zur Integration von Streaming in Japan wider.

Mehr zum Thema:

Via Yahoo! News Japan
OSHI NO KO: © 2020 by Aka Akasaka, Mengo Yokoyari / SHUEISHA Inc.

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Sir Pascalus

Wann raffen die Filmemacher endlich mal das Live Action Adaption einfach nur Müll ist. Es gibt nichts unnötigeres als eine bereits perfekte animierte Story nochmal in schlechter und ohne neuen Ideen in Live Action umzusetzen… Hust Disney vor allem Hust

Guts

Vielleicht mal den Text lesen, die Live-Action-Serie war erfolgreich, nur der dazugehörige Film nicht, ein Grund wird sogar ebenfalls im Text genannt, eine generelle Ablehnung von Live-Action-Adaptionen lässt sich daraus also nicht herleiten. In den letzten Jahren wurden Live-Action-Adaptionen sogar immer beliebter.

Facepalm

ist doch der übliche Fall von »Ich lese nur die Überschrift und weiß alles«

AsIFall

Falls du den Artikel gelesen haben solltest, wüsstest du, dass es in diesem Fall nicht an der Qualität des Films lag, sondern an der Vermarktungsstrategie.

Mana

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und in Asien sieht man das anders (ich würde ebenso nicht jede davon in einen Topft mit ist alle schlecht stecken)…und wenn das alles richtig gelesen hättest, dann wüsstest auch das es nichts mit der Qualität der Umsetzung ansich zu tun hat, sondern nur der Art wie-wo man sie rausgebraucht hat…

ufinga

1. wer lesen kann ist klar im vorteil!
2. die bildung kommt nicht vom lesen, sondern vom nachdenken über das gelesene!

der fehler war nicht das die ein anime in live-action adaptiert haben, sondern das sie die serie über eine plattform veröffentlich haben, die kaum jemand in japan nutzt! (netflix 20%) – (fernseher 100%) in japan

ansonsten ja, hast recht. meiner meinung nach sind die meisten live-action adaptionen von animes für die tonne, jedoch gibt es auch welche die sind richtig gut geworden, was mich dann positiv überrascht hat.

Ruffy

es gibt aber ein paar gut umgesetzte, wie kenshin, death note, oder fullmetal alchemist.

Name

One piece live Action Serie ist sehr erfolgreich.
Ist aber auch ne Ausnahme. Der cast ist dort einfach zu gut besetzt.

Natsu90

Also ich war im Dezember in der Sondervorstellung drin ich fand es lustig ich habe aber auch jetzt nicht großartig was erwartet sondern bin einfach nur für den Fun reingegangen. So sollte man auch diese Live-Aktion auch wirklich behandeln als das was es halt ist gut gemachtes Cosplay wie man es nimmt und halt übertriebenes japanisches Drama Spiel kennt man ja. Hier immer so ein bisschen mit der westlichen Nase reinzugehen immer zu sagen »nö das geht jetzt gar nicht dass man da eine Realverfilmung macht das wird sowieso Mist« kann ich eigentlich nie so nachvollziehen man muss es doch einfach mal sich angucken und mal die Erwartungen auch ein bisschen runterschrauben die man hat.

Der dürfte man ja in dem Aspekt sich ja gar nichts mehr angucken weil nie etwas gut genug behandelt wird.

Was ich aber wirklich sagen kann die Zeitdifferenz zwischen der prime-serie und dem Film das war wirklich nicht so gut weil die Serie hatte ich vorher wirklich noch nicht sehen können.

Ela

Ich geb dir so recht. Qarum glauben westler immer das sie einer anderen Kultur vorschreiben können das sie hollywoodmassenschrott produzieren müssen damit der Westler behaupten kann er wisse was gut sei?

Ich

Hmm … das ist ja eine interessante Situation. Wenn das aber wirklich so ist, dass Streaming in Japan selbst noch nicht so stark vertreten ist bzw. nicht so hohe Zuschauerzahlen hat, frage ich mich, warum man das dann dahin gegeben hat … Bevor es jemand sagt: Ja, Geld natürlich. Aber die Verantwortlichen müssten doch über diesen Umstand Bescheid wissen. Und dann wäre das doch vom Konzept her eher unklug.

Und dann den Film so kurz nach der Serie zu bringen, war vielleicht auch etwas übereilt. Wobei man da ja jetzt auch vortrefflich drüber streiten kann, wann der perfekte bzw. wann ein guter Zeitpunkt wäre.

Das hier scheint zumindest nicht so richtig aufgegangen zu sein.

Natsu90

Mh, vielleicht  hat man das Ding Prime gegeben um halt Marktanteile in Japan zu erhöhen. Ansonsten ging es um den Weltmarkt dass ist schon wichtiger als allein Japan.

Ich

Eine Frage der Prioritäten denke ich. Ich meine, wir haben hier ja mittlerweile schon gelesen und festgestellt, dass man dort den Weltmarkt im Blick hat. Und das ist ja auch völlig in Ordnung. Aber wenn das im eigenen Land – also Streaming – nicht so stark besetzt ist, könnte man den eigenen heimischen Markt doch auch auf die Art bedienen, wie es gegeben ist. Und dann im Ausland auf Streaming, wenn es da höher frequentiert ist.

Und um die Marktanteile in Japan zu erhöhen … das wäre ja eher im Interesse von Prime und nicht der Lizenzgeber. Ich will damit ja nicht sagen, dass man es Prime nicht hätte geben sollen. Aber man hätte das vielleicht nicht nur bei Prime laufen lassen sollen, sondern eben auch im TV. Das wäre dann kein Exklusiv-Deal gewesen, aber damit wären man wohl besser gefahren schätze ich mal.

Gut, hinterher ist man ja immer schlauer, nicht wahr, hahaha!

Mana

Also ich meine es war doch in der Ankündigung so gewesen dass es überhaupt erst von amazon her ausging dass das produziert wurde (das Streaminganbieter selbst oft beschließen was zu produzieren ist ja auch länger nichts neues), von dem her ist dann ja klar die da auch den ganzen Markt mit als Grund sehen und nicht nach Japan gehen und dort irgendwie einfach so mal die Rechte dann fürs TV zeitnah (oder überhaupt) rausrücken…

Ich

Ach Amazon hat die Initiative ergriffen? Aber selbst dann ist es ja auch eher wenig durchdacht, da man ja vor demselben Problem steht. Na ja … kann man jetzt eh nicht mehr ändern.

Marcus Cyron

»Trotz dieses Rückschlags sollte die Live-Action-Verfilmung von »Oshi no Ko« nicht als kompletter Misserfolg angesehen werden«

In Zeiten des Streamings und der Zweitverwertung über Videopublikationen ist diese Sichtweise ohnehin veraltet. Abgerechnet wird am Schluss.

Primordus

Ist wohl nicht die erste Strategie, die nach hinten losgeht, aber bei so einem Terminplan hat man ja förmlich das Glück herausgefordert, bin zwar auch nicht gerade der größte Live Action Fan, aber wenn man Zeit Geld und Mühe nimmt gönnt man trotzdem einem den Erfolg, das Franchise ist nicht meins finde aber auch einige Umsetzungen recht gut gemacht warte bereits nach dem Movie auf die Serien Adaption von Golden Kamuy hatte mir recht gut gefallen, wenn man nicht immer alles hast genau nimmt, finde sofern der Kern beherzigt wird darf man auf freischaffend sein.

Ryokai

Ich habe sowohl die ersten zwei Staffeln des Animes, die Live-Action Serie und den Film gesehen und kann an nichts irgendwas aussetzen. Für mich eine rundum gelungene Serie!

DesertCoffin

– Real-Verfilmungen von Animationsfilmen oder Serien haben es generell immer schwer. Es gibt positive Beispiele wie One Piece oder König der Löwen die entweder einen hohen Anklang bekommen oder ein großartiges Einspielergebnis erhalten haben.
– Oshi no Ko hatte ein gelinde gesagt katastrophales Ende. Wenn man sich mal den allgemeinen Tenor im Internet anschaut, sind gerade die Fans massiv über das schlechte Writing im letzten Arc enttäuscht, der die Reihe Game-of-Thornes-artig gegen die Wand gefahren hat.

Ein scheitern des Films kommt also nicht überraschend. Schade für die Schauspieler, schade für die Produktion und schade allgemein für die Anfangs brillante Story.

Greg

»und sogar den Rekord der meisten inländischen Zuschauer innerhalb der ersten 30 Tage eines Prime-Video-Originals in Japan brach. « Definitiv ein Veröffentlichungsproblem dann