Im Rahmen eines Interviews mit dem Mainichi Shimbun sprach Takeshi Kikuchi, Chief Anime Officer und Produzent bei KADOKAWA, über die aktuelle Strategie des japanischen Medienkonzerns. Wir fassen zusammen.
Mehr Sequels
Um in der schnelllebigen Anime-Industrie langfristig erfolgreich sein zu können, müssen auch etablierte Unternehmen immer wieder ihre Herangehensweisen überdenken und sich dem Trend sowie der Nachfrage anpassen.
Diese Überlegungen hätten bei KADOKAWA laut Kikuchi nun zu dem Ergebnis geführt, dass eine beständige und nachhaltige Anime-Produktion am besten gewährleistet werden könne, wenn man sich auf Fortsetzungen erfolgreicher Anime-Serien konzentrieren und gleichzeitig die Episodenanzahl pro Staffel erhöhen würde.
Man sei davon überzeugt, dass eine einfache Erhöhung der Projekte – wie es derzeit in der Anime-Industrie vornehmlich praktiziert wird – im Hinblick auf den Gewinn nicht rentabel ist. Vielmehr wolle man die Produktionspläne von ausgewählten Titeln beschleunigen, damit deren Fortsetzungen schneller erscheinen können.
Das würde dann einer ganzen Reihe von Anime-Serien, wie beispielsweise »Re:ZERO«, »Oshi no Ko«, »Dungeon Meshi«, »Mushoku Tensei«, »The Rising of the Shield Hero«, »Classroom of the Elite«, »Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai«, »Overlord«, »Made in Abyss«, »KonoSuba«, »The Eminence in Shadow«, »My Happy Marriage« sowie »Alya Sometimes Hides Her Feelings in Russian«, zugutekommen.
Gute Arbeitsbedingungen
Damit dies auch realisiert werden kann, sind entsprechende Ressourcen notwendig. Derzeit hält KADOKAWA Anteile an den Studios ENGI, Kinema Citrus sowie Doga Kobo und betreibt mit Bellnox Films, Raging Bull und Kadan auch eigene Produktionsstätten.
Allerdings bekundete das Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder, dass man dieses Portfolio zukünftig noch erweitern möchte. Nachdem der Kauf von Aktien durch Sony einiges an Geld eingebracht hat, dürfte es nicht am Finanziellen scheitern.
Ebenso wenig an der Attraktivität, denn KADOKAWA hat ein Vertragssystem entwickelt, welches die Arbeitsbedingungen sowie Karrieremöglichkeiten von Animatoren und Synchronsprechern, die bekanntlich eine Schlüsselrolle in der Anime-Produktion spielen und dennoch immer wieder ausgebeutet werden, verbessern soll.
Was haltet ihr von diesen Plänen? Würdet ihr die Priorisierung von Fortsetzungen begrüßen, oder geht euch dann die Originalität verloren, da es natürlich weniger Adaptionen von neuen Werken geben würde? Lasst es uns wissen!
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Via Mainichi Shimbun
©Tappei Nagatsuki,PUBLISHED BY KADOKAWA CORPORATION/Re:ZERO PARTNERS
Sicher heißt das No Game No Life Staffel 2 ODER??
Genau das selbe – NGNL2 – kam bei mir als aller Erstes in den Gedanken! XD
Okay, interessant. Erstmal finde ich es gut, dass man grundsätzlich eingesehen hat, dass es weniger gut ist einfach nur einen Titel nach dem anderen rauszuballern. Ich hätte mir da aber als Anschlussgedanken gewünscht, dass man mehr nachdenkt bei der Titelauswahl.
Nun ist man hier auf den Gedanken gekommen Fortsetzungen zu bereits bestehenden Titeln anzustrengen. Das wäre für mich jetzt aber nur ein Teil eines Konzeptes. Aber immerhin. Die Frage wird sein wie intensiv man das betreiben wird. Wenn man dann nur vermehrt auf Fortsetzungen setzt und neue Titel vernachlässigt, ist es ja auch nicht unbedingt das Wahre. Da wird es dann auf die Balance ankommen.
Wenn es denn aber nun so ist, dass man an Fortsetzungen arbeitet … ist No Game No Live nicht bei Kadokawa? Oder Waren die bei Shogakukan? Wenn das bei Kadokawa ist: Dann bitte endlich eine 2. Staffel!
Zum Schluss will ich mal hoffen, dass das angesprochene Vertragssystem wirklich eine Verbesserung mit sich bringt.
Da ich eine Reihe von der Serien auch als LN lese höre ich das gern dass man Fortsetzung auch die Folgen Anzahl und mehr Stoff aus dem eigentlichen Grundwerk umsetzen wird. Hoffentlich hält man sich auch daran🤔
a) ich fände es gut, wenn man nicht jahrelang auf Fortsetzungen seine Favourites warten müßte (… wo bleibt eigentlich GuP_F5?)
b) ich fände es schade, wenn nur noch erfolgreiche Serientitel massenproduziert würden, und originelle Titel wie Call of the Night oder Lycoris Recoil hintenrunter fielen
c) daß man Fortsetzungen auch total vermurksen kann, hat die letzte Saison mit einem bestimmten Titel eindrucksvoll bewiesen
das ist alles, was mir dazu einfällt
Jetzt bin ich neugierig. Welchen Titel meinst Du bei c)?
ach, nicht so wichtig, irgendsoein Isekai mit Demon Lord und Harem und so …
Der Gedankengang ist an sich gut, aber wichtig ist es auch, dass damit Handlungen auch in Anime-Serien abgeschlossen werden. Es bringt tum Beispiel nichts zwei Staffeln zu produzieren, womit die Hälfte der Handlung adaptiert wird und die dritte und vierte dann nicht mehr produziert werden. Wenn ich eine LN als Anime adaptieren und das Ding hat 16 Bände, sollte ich den Anime so anpassen, dass er die wichtigsten Handlungsstränge und Schlüsselelemente abhanden, um einen nachvollziehbaren und spannenden Erzählfluss zu haben. Aber was ich bei Serien wie Arifureta beobachten kann, ist das Gegenteil davon. Wer weiß, ob überhaupt weitere Staffeln folgen werden. Und somit hat man dann wieder nur eine halbe Geschichte erzählt.
Schade das »Der Sternchen Krieg« momentan nicht fortgesetzt wird, hab den Namen auf deutsch Übersetzt.
Zu Positiven:
Finde es toll das Kadokawa den Fokus auf Fortsetzungen legt, liegt auch daran das seit Jahren von den Zuschauern(Ich auch) förmlich darum gebettelt wird.
Kurz gesagt, wenn gute Anime, egal welchen Genres, schneller fortgesetzt werden, ist das doch nichts falsches.
Wenn dadurch 15 Isekai gleicher Art weniger produziert werden, hat die Welt keinen Verlust dadurch.
Wenn die neu zur Adaption ausgewählten Vorlagen dadurch origineller sind, um beliebte, fortsetzbare Titel im Portfolio zu haben, schlägt Kadokawa mit einer Maßnahme zwei Fliegen mit einer Klappe.
Wenn die Beschäftigten dann auch noch gute Arbeitsbedingungen haben, kann doch niemand etwas dagegen haben.
Natürlich hat jedes Werk seine Chance verdient, als Anime einem breiteren Publikum gezeigt zu werden, aber viele Adaptionen sind so lieblos und die Geschichte wie Spannungsbogen sooo flach, dass man sich als Zuschauer wünscht, die Mühe wäre in liebgewonnene Titel geflossen statt im Sumpf der Beliebigkeit zu versacken.
Bedeutet eher, dass die 15 Isekai gleicher Art jetzt auch noch eine Fortsetzung erhalten und nicht nur die üblichen 12 Episoden 😉
Das ist solange gut, wie es die Sachen betrifft, die ich mag und damit nichts verhindert wird, was ich mögen würde. Wie immer und überall.
Ich finde man müsste einen gute Mischung aus Fortsetzungen und neuen Animes hinbekommen. Das würde mehr Sinn ergeben.