Eigentlich wollte der südkoreanische TV-Sender KBS2 den Anime-Film »Suzume« am 24. Dezember 2024 im Rahmen eines Weihnachtsspecials ausstrahlen, doch die Bevölkerung protestierte heftig. Wir fassen die Details zusammen.
Schwierige Vergangenheit
Nicht nur Deutschland hat mit einer schweren Vergangenheit zu kämpfen, sondern auch die beiden asiatischen Länder Japan und Südkorea pflegen aufgrund ihrer komplizierten Geschichte eine überaus schlechte Beziehung.
Denn von 1910 bis 1945 wurde die Republik Korea durch Japan besetzt und sexuelle Ausbeutung sowie Zwangsarbeit standen an der Tagesordnung. Während Südkorea bis heute eine offizielle Entschuldigung sowie finanzielle Entschädigung für Opfer und Hinterbliebene fordert, beharrt Japan darauf, dass sämtliche Ansprüche darauf im Jahre 1965 in dem Vertrag über grundlegende Beziehungen bereinigt wurden.
Doch auch wenn die beiden Länder diplomatische Beziehungen pflegen, so hegt die südkoreanische Bevölkerung noch einen tiefen Groll gegenüber ihrem Nachbarland, was häufig auch in Literatur und Film unverblümt zur Schau gestellt wird. Ein aktuelles Beispiel wäre »Solo Leveling«, wo Japan den Antagonisten darstellt.
Proteste gegen Ausstrahlung
Zu Weihnachten des letzten Jahres wurde dieses Zerwürfnis wieder einmal mehr als deutlich, denn der öffentlich-rechtliche Fernsehsender KBS2 wollte am 24. Dezember 2024 den populären Anime-Film »Suzume« von Makoto Shinkai ausstrahlen, musste diese Pläne aufgrund eines wahren Shitstorms jedoch schnell wieder auf Eis legen.
Dem TV-Sender wurde »Verrat« sowie eine »Zusammenarbeit mit Japan« vorgeworfen und es kam zu heftigen Protesten mit der Aufforderung, keine japanischen Anime an Weihnachten zu senden. Aufgrund der Angst vor den öffentlichen und politischen Auswirkungen, die eine Ausstrahlung trotz der Ablehnung durch die Bevölkerung haben könnte, wurde »Suzume« schließlich aus dem Programm genommen.
Noch im März 2023 feierte »Suzume« mit 5,57 Millionen verkauften Kinotickets den größten Erfolg eines japanischen Anime-Films in Südkorea. Doch auch diese beachtliche Zahl an Fans der japanischen Popkultur sind gegenüber der antijapanischen Einstellung der Bevölkerung deutlich in der Unterzahl.
Via Esuteru
© 2022 »Suzume« Film Partners
Oje … Wenn es nichtmal möglich ist so einen Film auszustrahlen. Ich verstehe, wo der Groll herkommt. Und das war eine Abscheulichkeit, was Japan dort getan hat. Der Film hat damit jedoch nichts zu tun. Und insofern der Shinkai sich diesbezüglich in der Vergangenheit nicht respektlos geäußert hat, ist da auch nichts.
Nun erzeugt als die Ausstrahlung dieses Films soviel Wut und Hass … Nicht weil der Film ein Problem ist. Sondern weil es ein japanischer Film ist. Wie soll man dem nun begegnen? Hass ist etwas, was tief sitzt und nur schwer wieder zu entfernen ist, wenn er einmal da ist. Und meist bekommt man ihn nie ganz weg.
Aktuell: »pro palestine« fordert Boykott vom neuen Schneewittchen von Disney weil Gal Gadot »pro Israel« ist. Und eben man kann es auch übertreiben.. Nach der »Logik« dürfte in Israel kein Film in dem auch nur ein Deutscher oder Österreicher mitspielt gezeigt werden…
Auch finde ich »Japan als Antagonisten in Solo Leveling« etwas krass formuliert… Japan steht in Solo Leveling sicher nicht besser da als die USA (und ein Koreanischer Hunter der »sein Land verraten hat und in die USA ist, ist so ziemlich der »größte menschliche Antagonist« mehr wäre jetzt zu viel Spoiler).
Und selbst wenn sich der Macher mal geäußert hätte.. Deshalb das ganze Werk verurteilen? Was ist mit Kinski? Jedem Film, der mit Geld von Weinstein produziert wurde (viel von Tarantino übrigens)…
Problem ist meist: Es schreien ein paar Leute extrem laut und die werden dann gehört und man »beugt sich denen«… Im Artikel steht ja selbst wie viele den Film gesehen haben (immerhin ca 10% der Bevölkerung das ist beachtlich für einen Kinofilm)
Und dennoch war es den Japanern zu viel und sie haben das Werk im vorauseilendem Gehorsam umfassend zensiert. Dagegen ist eine gestrichene TV-Ausstrahlung fast schon harmlos.
Auf ein solches Dekret dürfen die Japaner in ebenso Anspruch erheben, für die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki durch die koreanischen Alliierten aus Übersee.
Ich will die Annexion Japans nicht für gutheißen, jedoch kann ich mich in ausreichen die Lage der Japaner von damals hineinversetzen, wenn der große Rote Feind sich durch das Bündnis mit den Nachbarsreichen (Großreich) plötzlich in die Position von einer Übermacht begäbe, sodass Japan den ersten Schritt gegen das Kaiserreich China abwägte.
Was hätte Japan tun sollen? Abwarten, bis die Chinesen mit den Russen und Koreanern vor der Halbinsel Japans auftäten? Angriff ist die beste Verteidigung, heißt es… Solange die Fronten sich ebenwürdig sind. Solche Eregnisse wie aus der Ära um die Perserkriege wiederholen sich in der Moderne nicht mehr, denn damals verdankten es die Mykener einer ausgefeilten List, auch wenn es für diese keine 6 Jahrhunderte gebraucht hätte, um darauf zu kommen, den zahlenmäßig um schätzungsweise des Dreifachen überlegenen Feind, der zu Pferd und Wurfgeschosse in dem Fernkampf spezialisiert war, in den Nahkampf zu drängen, die Stärke der Alten Griechen, zu bezwingen.
In Zeiten moderner Kriegsführungen ist das nicht mehr vorstellbar. Das bezeugt uns die gegenwärtige Situation um die Ukraine. Dennoch verstehe ich die Japaner nicht, wieso sie den diplomatischen Weg nicht ersuchten: In einer solchen Unterlegenheit, bei der man nicht mal über Korea hinauskam, um gegen den eigentlichen Feind, China, vorzugehen, war das verheerendes Unterfangen. Wie es ohne der USA ausgegangen wäre… Japan durch den zahlenmäßig überlegenes Feind überrant – mit dem Verlust ihrer Souveränität, die es heute noch genießen darf? Frage über Frage.
Meine Güte da stimme ich dir aber echt mal zu 100% zu
Die Amerikaner haben gegen Japan Krieg geführt weil die Japaner durch den Angriff auf Pearl Harbor den USA den Krieg erklärt haben. Und im Zuge dessen warf man die Bomben ab.
China war da noch gar kein großer ‚Roter Feind‘. Das war mit sich selbst beschäftigt. Das Kaiserreich brach zusammen, es gab kurz eine Republik, die aber auch nicht hielt und dann kam der Bürgerkrieg. Die Russen waren ihrerseits beschäftigt mit ihren Angelegenheiten und sie hatten ja auch schon gegen die Japaner verloren. Und später waren sie mit dem 1. Weltkrieg beschäftigt. Und Korea stellte auch keine Gefahr da.
Japan handelte aus einem Überlegenheitsgefühl heraus – ein kollektives Überlegenheitsgefühl, was sich zu einem (glühenden) Nationalismus entwickelte und in der Zeit immer weiter hochschaukelte und seinen gipfel mit Hideki Tojo hatte. Die Japaner fassten erstmals richtig Fuß in China als sie im 1. Weltkrieg Tsingtau besetzen (damals dt. Kolonie) und später haben sie sich dann über die Mandshurei ausgebreitet. Zu dem Nationalismus gesellte sich auch noch ein imperialistsches Streben. In ihrem Denken waren sie die überlegende Rasse, die über den anderen steht (sollten einen bekannt vorkommen). Dann gab es auch noche einen pragmatischen Grund: Der Hunger nach Rohstoffen. All das führte zur Expansion im Pazifikraum. Das war kein Defensivgedanke.
Pearl Harbor erfolgte später; im Zuge des Paktes mit dem europäischen Faschismus.
Die Atombomben auf Kyushu und Shikoku hatten strategisches Gewicht: Sie galten als die Stützpunkte für die japanischen Truppen, die gen Süden auf die koreanische Halbinsel einfielen.
Die Angriffe auf Pearl Harbor erfolgten über den Norden von Honshu.
Zu der Zeit vor Mao Zedong stimmt das sogar. Über die Probleme Chinas reden wir nicht. Russland war das Problem, das über China Druck ausübte auf Korea. Korea galt bis dato als Pufferstaat zwischen den beiden Großreichen. Japan stand zwischen den Fronten, nachdem der der Schutzwall Koreas brach.
Ein übersteigertes Selbstwertgefühl mag sogar der Auslöser sein für das voreilige Handeln Japans. Japan sah sich durch die Radikalisierung Koreas zu China hin in seinem Idealismus bedroht. Die Chinsesen wollten das Gebiet Japans schon immer zurück.
Tut mir leid, aber bei dem was du schreibst muss ich sagen das du wenig Ahnung von der Ostasiatischen Geschichte und speziell zum japanischen Imperialismus und dessen Gründe hast. Du solltest dir nochmal anschauen welche Kriege Japan geführt hatte, wann Korea besetzt wurde und wie wenig China sich wehren konnte und was für ein religiöser Fanatismus damals auch herrschte. Kurz vor der Zeit als Japan Anfing imperiale Ansprüche zu stellen, gab es für die umgebenden Länder keinen Grund Japan anzugreifen und zu besetzen.
Betonung auf Konservative Koreaner und Japaner. Die jungen und liberaleren der beiden Länder sind große fans der jeweiligen Popkultur. Siehe Kpop Gruppen xie Lieder auf japanisch veröffentlichen oder Japanische Studios die koreanische Webtoons adaptieren.