Die breitgefächerte Verfügbarkeit von Anime auf internationalen Streaming-Diensten hat im Jahr 2023 weiterhin für ein stabiles Wachstum der Industrie gesorgt. Welche Anbieter den größten Beitrag dazu geleistet haben, verrät eine aktuelle Studie.
Streaming auf Erfolgskurs
Parrot Analytics, der Branchenführer bei der Messung der weltweiten Nachfrage nach Unterhaltungsinhalten, und die Association of Japanese Animations (AJA), welche die wirtschaftliche Entwicklung des Anime-Marktes in ihrem jährlichen Anime Industry Report zusammenfasst, haben sich zusammengetan, um die Video-on-Demand-Umsätze des Jahres 2023 zu analysieren und verständlich aufzuschlüsseln.
Dabei kam heraus, dass mit Anime im Jahre 2023 weltweit Streaming-Einnahmen in Höhe von 5,36 Milliarden Euro generiert wurden, was etwa 6 % des globalen VoD-Umsatzes aller Medien und Plattformen ausmacht. Das meiste Geld stammt aus Nordamerika (2,15 Milliarden Euro) und Asien (1,56 Milliarden Euro).
Blickt man dabei auf die Liste der aus finanzieller Sicht dominierenden Streaming-Anbieter, so dürfte das Ergebnis den ein oder anderen vielleicht überraschen.
Denn als führende Plattform hat sich Netflix hervorgetan – obwohl Anime nur rund 3,9 % des umfangreichen Katalogs ausmacht. Dennoch betrug die Nachfrage 6,8 %, weshalb Netflix auch allein mit Anime rund 2,02 Milliarden Euro eingenommen hat.
Wettbewerb unter VoD-Diensten
Mit beeindruckenden 38 % konnte der Anbieter mit seinem Anime-Portfolio weltweit den höchsten Umsatz aller Streaming-Plattformen mit Anime im Programm erzielen. Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2023 wurden 3,5 Milliarden Stunden Anime auf Netflix gestreamt – und der Erfolg scheint nach wie vor nicht abzureißen.
Damit verwies Netflix seine Konkurrenten deutlich in ihre Schranken. Der originäre Anime-Dienst Crunchyroll muss sich mit Einnahmen in Höhe von 1,13 Milliarden Euro lediglich mit dem zweiten Platz begnügen. Danach folgen der US-Disney-Ableger Hulu mit 881 Millionen Euro sowie Prime Video mit 501 Millionen Euro.
Allerdings muss angemerkt werden, dass es sich bei den genannten Umsätzen um die Gesamteinnahmen aus allen Abonnements handelt. Gemessen am Umsatz pro Kunde verdiente Crunchyroll mehr als elfmal so viel wie Netflix und unterstreicht damit einmal mehr seine Beliebtheit bei Anime-Enthusiasten.
Nichtsdestotrotz bleibt der Anime-Markt hart umkämpft und während Crunchyroll weiterhin versucht, die Exklusivität vieler wichtiger Titel aufrechtzuerhalten, sorgen Netflix mit »Sakamoto Days« und »My Happy Marriage« sowie Disney+ mit »Bleach: Thousand-Year Blood War« für einen gesunden und notwendigen Wettbewerb.
Eine übersichtliche Grafik, welche den Anime-Umsatz aller relevanten Streaming-Dienste in US-Dollar zeigt, findet ihr nachfolgend.
Anime-Markt wächst weiterhin
Abschließend werfen wir noch einen kurzen Blick auf den Anime Industry Report 2024, welcher mit den Zahlen des Jahres 2023 einmal mehr verdeutlicht, dass sich auch der gesamte Anime-Markt noch immer im Wachstum befindet.
Der weltweite Umsatz belief sich auf 3,35 Billionen Yen (rund 20,74 Milliarden Euro), was einer Steigerung von 14,3 % gegenüber dem Vorjahr (2022 mit 2,93 Billionen Yen) entspricht. Neben den bereits erwähnten Streaming-Einnahmen stammt dieser Betrag hauptsächlich aus dem Verkauf von Merchandise-Produkten (13,94 Milliarden Euro).
Dabei übertrafen die globalen Einnahmen in Höhe von 1,72 Billionen Yen (etwa 10,67 Milliarden Euro) knapp die Einnahmen des heimischen Marktes, welche sich mit 1,62 Billionen Yen (etwa 10,06 Milliarden Euro) beziffern lassen.
- Japan möchte Anime-Umsatz im Ausland deutlich steigern
- Corona-Pandemie beflügelte globale Popularität von Anime
- UN-Bericht kritisiert Ausbeutung in der Anime-Branche
Via Parrot Analytics (1, 2), X (1, 2), ANN
© Dandadan Production Committee; © Koyoharu Gotoge / SHUEISHA; © Gege Akutami/Shueisha. JUJUTSU KAISEN Project
Und ich kann mich auch immer wiederholen was ich all die Jahre immer schreibe: man hat Netflix nicht wegen Anime Serien sondern wegen anderen Dingen. Man kann jetzt sagen ja Netflix baut sich in dem Anime-sektor auch immer weiter auf und holt sich vielleicht den ein oder anderen einzelnen Anime den man vielleicht nirgendwo anders schauen kann….) aber nur deswegen sich ein Netflix Abo zu holen ist Bullsh*t sondern einfach nur ein Bonus. Als ob Netflix schon mit Crunchyroll konkoriren könnte was das betrifft.🤔
Aber wie sagt man immer so schön Konkurrenz beliebt das Geschäft.
Ist ja schön, dass es so gut läuft … Dann könnte man den Erfolg ja auch mal an die unteren Reihen weitergeben und da auch für Verbesserungen sorgen.
Wäre dann der Vergleich nicht aber etwas schwierig? Ich meine, bei Crunchyroll holt man sich ein Abo, um dort Anime zu schauen. Bei Netflix kann man ja aber noch andere Inhalte schauen. D.h., es gibt ja noch andere Inhalte, die ziehen und Zuschauer anlocken. Das gilt natürlich nicht nur für Netflix, sondern auch für die anderen.
Wobei das irrelevant ist, denn bei CR schaut quasi jeder Abonnement auch Anime, bei Netflix hingegen nur ein Bruchteil. Wichtig ist nur, wie viel Geld ein Dienst mit Anime insgesamt umsetzen kann, das dann ins Verhältnis zur Menge der Anime im Angebot gesetzt. CR hat z.B. ein viel größeres Anime-Angebot als Netflix, generiert aber nur die Hälfte des Anime-Umsatzes, somit ist Netflix in dem Bereich deutlich erfolgreicher. Besonders für die Produzenten in Japan dürfte das wichtig sein, weil Netflix pro Anime mehr Geld umsetzt als CR.