Viele von euch haben sich bestimmt schon einmal gefragt, wie viel es kosten würde, selbst einen Anime in Auftrag zu geben. Vielleicht gibt es nun endlich die Antwort.
So viel kostet ein Anime
Der japanische Drehbuchautor Makoto Uezu, bekannt für erfolgreiche Anime-Serien wie »Assassination Classroom«, »Akame ga KILL!« und »KonoSuba: God’s Blessing on This Wonderful World!«, beantwortete vor Kurzem eine äußerst interessante Frage.
Ein Nutzer auf X (Twitter) wollte nämlich wissen, wie teuer es wäre, wenn eine Privatperson den Wunsch hegt, die Produktion eines One-Cour-Anime (zwölf bis dreizehn Episoden) in Auftrag zu geben. Die Antwort von Uezo fiel wie folgt aus:
»Ich denke, man würde derzeit 300 Millionen Yen [etwa 1,9 Millionen Euro] benötigen. Wer 300 Millionen Yen aufbringen kann, der könnte produzieren, was er möchte.«
Allerdings fügte er hinzu, dass ein höheres Qualitätsniveau sowohl das Budget als auch die benötigte Zeit erheblich erhöhen würden.
Zudem wären sämtliche Anime-Studios für die nächsten Jahre ohnehin ausgebucht und selbst wenn sie verfügbar wären, würden sie den Auftrag einer unbekannten Person wohl nicht annehmen und (bei gleichem Betrag) lieber mit einem vertrauenswürdigen Partner zusammenarbeiten.
Nun hätten wir diese Frage also auch geklärt und für die Zukunft wisst ihr Bescheid, wie viel Geld ihr bei eurem nächsten Lottogewinn vorsorglich zurückhalten solltet.
- Wie entsteht ein Anime? Teil 1: Idee und Planung
- Bericht: KADOKAWA möchte von Sony übernommen werden
- Burger King bringt zwei »One Piece«-Menüs nach Deutschland
Via X (1, 2)
© 雨川透子・オーバーラップ／ループ7回目製作委員会
Wenn ich jetzt bei dem Tehma Anime bleibe, würde ich mit etwas von meinem Lotto gewinn lieber in Figuren nach meinen wünschen stecken.
Als Weiblicher Anime Fan, hat man eh immer ein Mangel an Männlichen Figuren. XD
Dann wäre ein 3D-Drucker wohl das beste Investment für deinen Lottogewinn. ^^
Also die Szene gibt’s (3d Resin Druck macht es möglich) und du bist für deutlich weniger als einen Lottogewinn dabei. Habe selbst schon Figuren in Auftrag gegeben!
Wie ist das möglich Figuren selber in Auftrag geben?! Das klingt wie ein Ding der Unmöglichkeit. Wie geht das?
Interessante Info.
Direkt zweite Staffel von No Game no Life bestellen
Für Privat mit Erlaubnis des Lizenz Inhabers denkbar, Legale Veröffentlichung wäre jedoch ein ganz anderes Thema.
Wenn das dann doch irgendwo im Netz landen würde trotz fehlender Erlaubnis, wüssten die sofort wen die Verklagen können.
Das war auch mein erster Gedanke.
Der eine oder andere Ölscheich Erbe wird auch Animefan sein und könnte doch mal so etwas in Auftrag geben. 😀
Der lizenzinhaber wäre doch ich wenn ich ein anime in Auftrag gebe. Außer ich will Charaktere drin haben die es bereits gibt.
Werde ich im Hinterkopf behalten. Guter Tipp, Danke! 😀
es kostet, wenn wir bei dem Thema sind, etwa 5000-6000 Euro eine Animefolge ins deutsche zu dubben, wer also mal einen Privatdub anfertigen lassen will braucht »nur« 60k-78k € berappen
Die Info ist gut zu wissen aber Fakt ist auch, das damit noch nicht der gewünschte Titel damit in trockene Tücher wäre da man auch zwischen Lizenzinhaber und Syncrostudio wissen muss wie es läuft was nützt die Kohle wenn dann ein Billostudio das Dubbing macht, wenn wirklich die chance da wäre für ein Auftrag in sachen Dubbing sollte man auch das nötige Kleingeld noch haben Syncrostudio was einem liegt mit ggf chance mit der Person in der Dialogregie Kontakt zu haben um ggf mit entscheiden zu können wie sie besetzung aussieht bzw welche Möglichkeiten da wären
Bekommt man dafür eine gute oder eine schlechte Synchro?
gut schätz ich
Woher stammt dieser Betrag, wenn man fragen darf ?
1,9 Mio. sind ein Schnäppchen, Arcane soll knapp 200 Mio. $ gekostet haben.
Die Anime bzw. deren Produktion sind weitem nicht so teuer. 80, 90% davon wandern in die eigenen Taschen jener geldgierigen Direktoren, Regisseure und Lizenzierer.
1,9 Mio. sind doch nicht teuer, davon lassen sich gar keine 80-90% abzwacken, dann bleibt gar nichts mehr übrig. Regisseure verdienen in Japan außerdem auch nicht besonders gut, die arbeiten meist eh nur den Manga ab. Die »Lizenzierer« sind im Budget sowieso nicht drin, die bedienen sich später beim Umsatz/Gewinn.
Pattsituation: Die Großen selbst verdienden das Geld angeblich nicht, also muss es wer anderes verdienen? Die Kleinen, die ständig darüber jammern, angeblich unterbezahlt zu sein? Irgendwo muss das Geld ja bleiben; es steckt im System und ist keine abstrakte Zahl auf dem Papier.
Wenn man mal überlegt wie viele Menschen an so einer Produktion arbeiten und auch noch wie lang, dann ist das nicht mehr viel Geld.
Wir reden hier außerdem nur über das Budget, die Produzenten haben ein Interesse daran, dieses so gering wie möglich zu halten, denn dann können sie durch den Verkauf/Vertrieb so richtig abkassieren. Davon sehen die Kreativen aber nichts mehr.
Überleg doch einfach mal kurz, wie *wenig* 1,9 Millionen $ überhaupt sind. Davon kannst du in Japan wahrscheinlich etwas weniger als 50 Leute in Vollzeit beschäftigen für *ein Jahr*.
Für die Produktion eines Anime werden natürlich deutlich mehr Leute benötigt. Wahrscheinlich sind es um die 500 verschiedene Personen, die in verschiedenem Umfang daran beteiligt sind, eine Serie zu produzieren. Davon wird ein großer Teil nicht mal in den Credits genannt.
In der Filmproduktion gibt es oft auch noch Tantiemenregelungen für Mitarbeiter in leitenden kreativen Positionen, wie Regisseuren und Drehbuchautoren. In westlichen Realfilmen gilt das z.B. auch für die Schauspieler in Hauptrollen. Diese Tantiemen sind aber an den Erfolg der Serie im Nachgang gekoppelt und sind nicht Teil der Herstellungskosten.
Was eigentlich gar nicht so viel ist denn 80 Mio waren schonmal Marketing und dann hast du ja 13 Stunden Material. Wenn man mal guckt Spiderman across the spider verse war genau so teuer und geht nur eine Stunde dreißig.
250 Mio. sollen es insgesamt gewesen sein, davon ca. 60 Mio. Marketing. Für eine Animationsserie ist das schon sehr viel Geld (damit kann man 100-200 Anime produzieren). Mit Kinofilmen lässt sich das aber schwer vergleichen, dort wird immer ganz anders kalkuliert. Arcane hat auch sehr viel getrickst um diese Qualität über diese Laufzeit verteilt realisieren zu können, die Hintergründe waren z.B. meist kein CGI sondern »nur« gezeichnet. Bei Spider-Man ist der teure 3D-Anteil viel größer. Auch sind die Gagen bei Kinofilmen anders. Wobei Spider-Man für die gebotene Qualität relativ günstig war.
1,9 Mio + ? Tut mir leid aber das kann ich mir bei so einem 0815 isekai anime nicht vorstellen. Und da lässt sich dann wieder fragen wohin das ganze Geld geht wenn nicht an die Animatoren und dem Autor ?
Neben den Animatoren und dem Autor?
Regisseur, Background Artists, Digital Paint und Effekte, 3DCG, Synchronsprecher, Komponisten, Tontechniker, Projektmanagement, Photography, Webdesigner, Webadministratoren, …
An einer Serie mit 12 Episoden sind locker um die 500 Personen direkt beteiligt.
Und dann natürlich noch nicht direkt personengebundene Kosten wie Mieten, Verbrauchsmaterial, Werbungskosten, Reisekosten, Anwaltskosten, …
Naja. Wenn jemand kommt und eine Serie komplett aus eigener Tasche bezahlen will. Würden sie ganz sicher zustimmen. Da fallen für sie ja keine eigenen Kosten an.
Ich glaube das kann man vermutlich gar nicht so pauschalisieren da es qualitativ Schwankungen bei den Studios gibt, dementsprechend dürfte es, je nachdem wie gut es werden soll, bestimmt mehr kosten.
Mir stellt sich die Frage ob man mit 12 Episoden dann wirklich zufrieden wäre. Ich würde das Geld vermutlich lieber in eine Adult Produktion stecken und gute Doujinshi bei Bunnywalker adaptieren lassen. Das kostet vermutlich auch weniger.
Mit genügend Geld kann man, bis auf Gesundheit und die wahre Liebe, alles kaufen 😉
War ein interessanter Artikel, wobei ich schon glaube, dass die Studios es machen würden, wenn einer mit genügend Geld anfragen würden und im Voraus bezahlt 🙂
Mit genug kann man auch ein eigenes Animationsstudio aufbauen. Wenn man stinkreich ist. Mit dem Hobby wozu sich abhängig machen von den Studios.
So ist es, das wäre eigentlich sogar besser, wenn man das nötige Geld hätte 🙂 Da hätte man völlig freie Hand.
Einige Billigproduktionen sollen sogar »nur« 100.000€ pro Folge kosten, also 1,2 Millionen bei 12 Folgen. Die Sendungen sehen auch entsprechend billig aus, haben viele Standbilder oder recyclen viele Szenen. Das hat man hier in einem Artikel schon berichtet. (news/558687/)
Oder einfach was per AI zusammenrotzen. Ansprüche bei Videospielen haben diese Grenze ja auch längst unterschritten 🙁
Oder vor Jahren mal einen gesehen, der wurde komplett mit dem Miku Miku Dance Programm gemacht.
Oder einfach mal nach Brickfilms gucken. Benötigt bloß Lego und Zeit
Brauch man also kein Studio bzw 2 Millionen
Auch Lebenszeit ist nicht preiswert und muss bezahlt werden.
Auch die LEGO-Steine kosten Geld,… und wenn es ein komerzielles Produkt ist will die LEGO auch sicher nicht wenig Lizenzkosten.
Also auch bei deiner angesprochenen Lego Stop Motion Serien Produktion brauchst du ordentlich Schotter.