In einer überraschenden Wendung enthüllte der offizielle Ehemann des weltweit beliebten virtuellen Idols Hatsune Miku, dass es sich bei ihm und seiner Frau wohl doch nicht um das ultimative Traumpaar handelt. Wir fassen zusammen.
Ehe nicht aus Liebe
Anfang November feierten der Japaner Akihiko Kondo und die synthetische Pop-Ikone Hatsune Miku – beziehungsweise seine Puppe des Charakters – ihren sechsten Hochzeitstag, doch wie Kondo nun selbst erklärte, war es keine Heirat aus Liebe.
Vielmehr wollte er mit dieser Eheschließung die Grenzen dessen verschieben, was in Japan legal, aber gesellschaftlich umstritten ist. Kein Wunder also, dass er mehr als zwei Millionen Yen (damals 15.500 Euro) in seine pompöse Hochzeit, welcher sogar mehrere japanische Politiker beiwohnten, investierte.
Das gab ihm letztendlich die gewünschte Medienpräsenz und folglich die Möglichkeit, an verschiedenen Institutionen Vorträge zum Thema Fiktosexualität (Zuneigung auf romantischer, emotionaler und sexueller Ebene zu fiktiven Charakteren) zu halten.
Darüber hinaus gründete er einen Verein für Gleichgesinnte, mit welchem er das Verständnis für dieses Thema fördern möchte.
Grenzen der Legalität
In den letzten sechs Jahren hätte Kondo bewusst wiederholt so gehandelt, dass er Unbehagen und Widerstand auslöst – zum Beispiel, als ihm mit einer lebensgroßen Figur von Hatsune Miku der Besuch im Disneyland Tokyo verwehrt wurde.
Immer wieder sorgte der 41-Jährige mit seinen Taten in den sozialen Netzwerken für Aufsehen und erhielt dafür die unterschiedlichsten Reaktionen.
Während ihn einige als einen Pionier des Wandels ansehen, der die Normen einer konservativen japanischen Gesellschaft infrage stellt und die Grenzen der Legalität austestet, bezeichnen ihn andere lediglich als aufmerksamkeitssuchend und sind der Meinung, dass seine Handlungen eher wie ein seltsames Experiment wirken würden.
Eines ist jedoch klar. Bei all den heutigen Debatten um Selbstbestimmung wirkt Kondo nurmehr wie ein kleiner Fisch im Haifischbecken und seine Zeiten als Pionier sind längst vorüber. Doch was ist eure Meinung zu dem ganzen Thema?
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Via Automaton Media
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Okay, so langsam muss ich mich doch den anderen Meinungen anschliessen. Der Typ hat sie nicht mehr alle. 😀
Ehrlich gesagt find ich das jetzt »besser« als vorher. Scheinbar wollte er sich im großen und ganzen eher dafür einsetzen, dass Leute heiraten können was sie wollen, als dass er in der Illusion einer »echten« Ehe lebt.
Gegen Freiheit hab ich nix.
+1
Eine Ehe ist zwischen 2 Menschen. Was soll daran eine Illusion sein?
Haltet mich für verrückt, aber wichtigsten Frauen in meinem Leben sind tatsächlich 3D.
Um das aufgrund des Themas zu präzisieren: 3D im Sinne von Figuren oder echten Menschen?
Er wollte nur … bla bla bla. Das ist einfach Mumpitz, den er versucht hinter einer noblen Absicht zu verbergen.
Um noch etwas zu ergänzen:
Er wollte doch die ganze Zeit, dass man seine Liebesbeziehung ernst nimmt. Und jetzt heißt es auf einmal, dass er ja nicht aus Liebe «geheiratet« hätte. Also war das ganze Theater doch nur Quark und er hat es selbst nie ernst gemeint.
Aus Liebe heirate man im Fernsehen. In der Realität heirate man aus Abhängigkeit.
Wo im japanischen Originalbeitrag steht denn, dass Kondo-San Miku nicht aus Liebe geheiratet hat? Dass er sich mit seinem Verhalten bewusst an den Grenzen der sozialen Akzeptanz bewegt stimmt, aber das hat damit doch nichts zu tun. Finde das was er tut gut. Er steht für Meinungsfreiheit und freie Enfaltung der Persönlichkeit ein, beides Werte die auch bei uns im Grundgesetz verankert sind. Und schließlich schadet er damit niemandem, also soll er doch.