»Bleach«-Autor lässt sich von Redakteur nicht hineinreden

In einem Interview verriet »Bleach«-Schöpfer Tite Kubo vor Kurzem, dass er seinem Manga-Redakteur zu keiner Zeit erlaubt hätte, sich in sein Werk einzumischen. Wir fassen zusammen.

Nur zwei Aufgaben

Für gewöhnlich sind redaktionelle Eingriffe in der Manga-Branche keine Seltenheit und häufig auch gar nicht im Sinne der Autoren, wie zurückliegende Fälle gezeigt haben. So wäre beispielsweise der Autor von »Naruto« gezwungen worden, den »Chunin Exams Arc« zu schreiben. Der Schöpfer von »Detektiv Conan« hätte gar aufgrund seiner »lästigen« Redaktion den Manga beinahe vorzeitig beendet.

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Natürlich sind das ziemlich überzogene Beispiele. In der Regel stehen die Redakteure den Mangaka vielmehr als Ansprechpartner zur Verfügung, um sich mit diesen beraten zu können.

Ganz im Gegensatz dazu steht die Arbeitsweise von Tite Kubo, wie dieser nun enthüllte. Denn er hätte sich während der Veröffentlichung von »Bleach« zwischen 2001 und 2016 gar nicht mit seinem Redakteur zur Besprechung getroffen und lieber nach eigenen Vorstellungen gearbeitet.

Sein Redakteur hätte ihm zufolge nur zwei Aufgaben gehabt, nämlich ihn bei der Arbeit zu motivieren und jede Woche das Manuskript abzuholen. Letzteres hätte auf den regelmäßigen »Shonen Jump«-Geschäftstreffen immer wieder für Lacher gesorgt, da der Verlagsmitarbeiter dort von seinen Redaktionskollegen nur als »Manuskript-Abholer« tituliert worden wäre.

Mittlerweile ist »Bleach« aber zumindest in Form des originalen Manga abgeschlossen. Doch auch die Anime-Umsetzung befindet sich auf der Zielgeraden, denn immerhin läuft derzeit bereits der dritte von insgesamt vier Parts der »Thousand Year Blood War«-Serie bei Disney+ im Simulcast.

»Bleach: TYBW« auf Blu-ray:

Via X
© Tite Kubo/Shueisha

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Kommentare

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6 Kommentare und Antworten zu "»Bleach«-Autor lässt sich von Redakteur nicht hineinreden"

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Anti
Gast
Anti

Das man überhaupt einem Autor reinredet als Verlag ist schon dreist. Klar wenn es zuviele sexuelle Anspielungen oder zu freizügig ist ist das nicht das Problem aber etwas reinzumachen oder kommplett zu verändern ist assozial von einem Verlag und man sollte die Partnerschaft beenden

Samu
Gast
Samu

Normalerweise sind Redakteure dafür zuständig, dass sich der Manga besser verkauft oder überhaupt einen Markt findet.
Und die Partnerschaft beenden? In einer Branche in der Erfolg ungewiss ist und eine Chance möglicherweise nur einmal kommt? Das ist verrückt.

Der sauber-Seifen Mann
Gast
Der sauber-Seifen Mann

Tja, das ist immer so ne Sache. Es ist gut, wenn ein Schöpfer (Mangaka, Autor) sich nicht reinreden lässt und seiner/ihrer Vision nachgeht.

Auf der anderen Seite sind diese »Visionen« auch manchmal problematisch, weil sie Ideen etc. enthalten, die nicht unbedingt bei den Fans ankommen.
Ich finde ein Schöpfer sollte sich nicht grundlegend gegen die Idee entscheiden, auf den Redakteur zu hören, aber sich auch nicht ständig reinreden lassen.

Seinen Visionen und Ideen treu bleiben, aber auch offen für Vorschläge sein. Ob man diese dann auch animmt, sollte dann dem Schöpfer selbst überlassen bleiben.

Kid
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Kid

???
Und wie ist dann dieses überhastete Ende entstanden? Oder bezieht er sich nur auf den Redakteur, von dem er sich angeblich nichts hat sagen lassen? Und der Verlag hat nochmal jemand anderen geschickt oder wie?

Samu
Gast
Samu

Wenn der Verlag den Manga beendet, können der Autor und sein Redakteur machen was sie wollen, letztlich sind sie nur Angestellte. Ich stimme dir aber zu, er wird im finalen Arc wohl jemanden gehabt haben, der reinredet, aber vermutlich war es dann jemand eine Befehlsstufe höher.

Ich
Gast
Ich

«Manuskript-Abholer«, hahaha! Finde ich gut.

Ein offenes Ohr sollte man sicherlich haben denke ich. Aber man sollte natürlich auch schauen, dass das inhaltlich nicht zu übergriffig wird. Eine unterstützende Beratung zu haben, ist ja nicht schlimm. Nur wenn die Ausmaße dieser ‘Unterstützung’ dann ein bestimmtes Maß überschreiten, sollte halt Schluss sein.