Generative KI hält weiter Einzug in die Anime-Produktion

Das japanische Unternehmen K&K Design, welches sich auf Dienstleistungen für Anime spezialisiert hat, gab vor Kurzem gegenüber dem Business-Magazin Nikkei Asia bekannt, dass man künstliche Intelligenz erfolgreich in die Arbeitsabläufe implementieren konnte. Wir fassen zusammen.

Beeindruckende Effizienz

K&K Design hätte demnach bereits im vergangenen Jahr damit begonnen, bei der Färbung und sogar der Erstellung von Hintergrundbildern mit generativer KI zu experimentieren. Mittlerweile sei man aber weit über diesem Punkt hinaus und hätte die Produktionseffizienz erheblich gesteigert.

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So würden laut Hiroshi Kawakimi, dem CEO von K&K Design, die Arbeitsprozesse, welche zuvor eine Woche in Anspruch genommen hätten, in nurmehr fünf Minuten erledigt sein. Dadurch sei es nicht nur gelungen, die Qualität aufrechtzuerhalten, sondern auch die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Denn die Entscheidung, KI in den Arbeitsablauf einzubinden, wäre aus der Notwendigkeit entstanden, eine gleichbleibende Produktionsqualität mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Einklang zu bringen. Aufgrund der steigenden Nachfrage sowie dem Arbeitskräftemangel in der Branche wären Geschwindigkeit und Qualität der Produktion entscheidend, um überhaupt wettbewerbsfähig zu sein.

Es bleibt abzuwarten, welche Rolle die künstliche Intelligenz künftig in der Anime-Industrie einnehmen wird. Zuletzt gab es jedoch überraschenderweise gleichermaßen Fürsprecher wie Kritiker.

Während einerseits die bekannten Bedenken bezüglich Urheberrechtsverletzungen und Stellenabbaus vorherrschen, sehen viele Experten in der letzten Zeit auch einige Chancen. So würden Animatoren deutlich entlastet werden und können sich in der Folge mehr auf kreativere Aspekte, wie beispielsweise das Charakterdesign und die Story-Konzeptualisierung, konzentrieren.

Zudem würde eine höhere Produktivität und folglich Diversität die weltweite Popularität der Anime weiter vorantreiben, was sich irgendwann auch im Gehalt der Angestellten widerspiegeln könnte.

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Via Nihon Keizai Shimbun
©2024 Jiro Sugiura/KADOKAWA/My Wife Has No Emotion PARTNERS

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21 Kommentare und Antworten zu "Generative KI hält weiter Einzug in die Anime-Produktion"

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Ich
Gast
Ich

«Denn die Entscheidung, KI in den Arbeitsablauf einzubinden, wäre aus der Notwendigkeit entstanden, eine gleichbleibende Produktionsqualität mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Einklang zu bringen.«

Wenn man die Arbeitsbedingungen wirklich verbessern wollen würde, würde man den Angestellten einfach mehr Zeit geben. Man würde ein Projekt ganz anders planen.

Man bindet KI, um die lästigen Angestellten loszuwerden. Wenn die weg sind, muss man sich nicht mit Arbeitsbedingungen befassen oder mit Bezahlung. Und dann wollen die auch noch Urlaub und Erholung. Ach ja, und krank werden die ja auch noch. Das ist doch nervig. Da kommt KI doch genau richtig.

«So würden Animatoren deutlich entlastet werden und können sich in der Folge mehr auf kreativere Aspekte, wie beispielsweise das Charakterdesign und die Story-Konzeptualisierung, konzentrieren.«

Aha, und wenn die KI dann auch da einzug hält? Ich meine, wenn das dann einen Fuß in der Tür hat, hört man doch nicht auf. Was machen die Leute dann? Zuschauen wie die Maschine ihre Arbeit erledigt, aber sie bekommen trotzdem Geld obwohl sie nichts gemacht haben? Ich denke nicht.

«… was sich irgendwann auch im Gehalt der Angestellten widerspiegeln könnte.«
Irgendwann und KÖNNTE. Wow, welch zuversichtliche Aussage. Ist bestimmt eine tolle Motivation. Das können die Betroffenen sich auf ein Kissen sticken.

Mana
Gast
Mana

Wers glaubt wird seelig war da auch so mein erster Gedanke. Sagen kann man halt immer viel wenn der Tag lag ist…

Das man trotzallen auch einfach mal weniger produzieren könnte, da dass eh totaler Quatsch ist immer mehr raushauen zu wollen, ignoriert man zu anderen Dingen ja auch immer gerne.

Shinigami
Gast
Shinigami

Es ginge noch leichter, wenn man das Westliche Modell anwenden würde und erst den Anime gänzlich zu ende Produziert ehe Folge 1 schon läuft während man gerade Folge 7 und Acht noch macht. Gut dank Netflix zieht ja mittlerweile in westen das Modell ein, das man erst die Halbe Staffel Produziert und ausstrahlt und dann die 2 Hälfte macht.

bazzhazel
Gast
bazzhazel

Sie klaun uns unsere Jobs… ich würde mir mein Auto heute auch lieber in 20000 Stunden von Hand schmieden lassen…

xertdiv
Gast
xertdiv

@Bazzhazel: Schon dan ständen wenigstens nicht zig tausende Autos auf Halde rum weil Wachstum nicht unendliche und steigende Produktivität bei stagnierenden Reallöhnen (mal wtfhappen1971 googln) nicht ewig funktioniert…
Für weitere Infos zB die Freiburger Thesen der FDP von 1971 lesen da ware da dort noch Leute mit Hirn dabei.

xertdiv
Gast
xertdiv

@ Ich: Mehr Zeit mehr Personal bessere Bezahlung… All das schmältert den Gewinn…
KI nicht… Bsp das ich schon mal gebracht hab: Bei einer Produktion in Deutschland kostet die gleiche Zahl Statisten für 1 Woche 10mal so viel wie die »Statisten-Avatar-KI«…
Und ja Geld kriegt man schon.. Nur kenn ich das von Leuten aus der »mechanischen Industrie« die Freunde meiner Eltern (also jetzt in Rentenalter) sind… Wo es früher 3-4 Leute brauchte um die »mechanischen Maschinen« zu bedienen braucht es heute 1en der zwischen 3-4 »computergesteuerten« Maschinen hin und her läuft und die PCs »programmiert« und überwacht beim »maschinenbedienen«….

Lolis4Life
Gast
Lolis4Life

Wenn damit mehr und qualitativ hochwertige Animes mit süßen und lustigen Lolis erschaffen werden können und gleichzeitig das Personal entlastet wird; warum nicht?

Bei uns in der Firma wird auch flächendeckend eine Variante von ChatGPT eingeführt. Das in einem Sektor der sonst sehr träge ist. Wir werden mit KI leben müssen daher sieht das positive.

Shinigami
Gast
Shinigami

Das ist naiv gedacht, um Qualität geht es dabei nicht sondern um Kosten Ersparnis was am ende dazu führen wird mehr Personal einzusparen. Klar wird KI immer mehr vertreten sein, aber es sollte geregelt werden für was man es einsetzen sollte, um lästige aufgaben der Animatoren zu übernehmen wäre es eine gute Hilfe, nur wissen wir alle das es dabei nicht bleiben wird.

Guts
Gast
Guts

Würde mich jetzt mal interessieren, was für ein Sektor das wäre?

Gin
Gast
Gin

Qualitativ und ki in einem satz zu verwenden ist schon schwierig, sieht man doch deutlich eine qualitative minderung bei Animes, wenn der Hintergrund auf einmal ki generiert ist und irgendwie nicht mehr passt oder armeen, pferde etc. Sieht einfach aus, als gehöre das nicht ins Bild.

Man könnte auch wie damals (is schon 10-20 Jahre her) einfach weniger animes, 7-10 pro Season machen und dafür wirklich qualitativ hoch. Im Moment wird gefühlt jeder Dreck produziert, mit Bewertungen auf tiefsee Niveau, hauptsache irgendwas und viel, muss dann natürlich von den publishern lizenziert werden, sonst bekommen die Anime xy eben nicht😶

Primordus
Gast
Primordus

Ich sage nur knapp 70 Titel in der Herbstseason oder mit anderen Worten Masse statt Klasse, mag sein das der ein oder andere Arbeitnehmer entlastet wird, aber wie im jüngsten Beispiel der 2 ten Staffel Our Last Crusade das eh schon um ein halbes Jahr verschoben wurde und nach 4 Folgen auf unbestimmte Zeit wieder verschoben wurde mit der Begründung die Qualität beinhalten zu wollen, da denke ich nur sorry aus den Zeitgründen wird trotzdem nicht gelernt. Und auch wenn sich das ganze nach Entlastung anhören mag wie im Text, es wird immer so sein das Kosten einzig und alleine IM Fokus stehen werden. Da kann man erzählen was man will.

Guts
Gast
Guts

»dass man künstliche Intelligenz erfolgreich in die Arbeitsabläufe implementieren konnte.«
Wenn ich mir ansehe was die so auf Twitter und der Webseite posten, dann haben die wohl eine eigene Definition davon was »erfolgreich« bedeutet. Auffällig auf der Webseite ist auch, dass die Beispiele der Arbeitsabläufe ziemlich lückenhaft sind und »zufällig« die Zwischenschritte und der Umfang der Nacharbeit fehlen und immer nur das vermeintlich lupenreine Endergebnis gezeigt wird. Zum Thema »Animationen« gibt es dort sogar überhaupt nichts, außer ein paar gruseliger Filmaufnahmen mit KI-Filter drüber.
Diese ganzen Versprechen wirken auf mich wie die eines dieser dubiosen Start-ups, die die neueste technische Revolution ankündigen, fleißig Gelder sammeln aber nichts verwertbares vorweisen können.

Mango
Gast
Mango

Noch ist es eine Zeitsparende Hilfe. Aber gemessen an den Fortschritten die stetig passieren. Wenn ich zB an Bilder von vor ein paar Jährchen denke, und wie extrem AI da mit zB Händen und Füßen zu kämpfen hatte, was ja auch nicht mehr soo ein krass offensichtliches Problem ist.
Und allein dieses Beispiel: 5 Minuten per AI, oder 7 Tage durch Menschen.

Die aktuelle Menge an Menschen ist da langfristig einfach überflüssig.
Reichen ja eine Handvoll Leute für Aufgaben wie Instandhaltung, eingeben der Aufgabe und so :-/

chb
Gast
chb

Das wird zu keiner Entlastung führen, sondern zu Entlassung.

Oder alternativ spricht sich die Annahme rum, dass jetzt dank der neuen Technik angeblich alles viel einfacher und schneller geht. Dann wird von den Mitarbeitern bei gleichen Arbeitszeiten noch mehr Produktivität erwartet. Und weil ja dann angeblich »alles« vom Computer gemacht wird und auf Knopfdruck geht, sinken die Wertschätzung und die Bezahlung noch tiefer.

Prinzprinz
Gast
Prinzprinz

Hoffentlich wird die AI in 10-15 jahren so weit sein das mangaka alleine ganze anime mit guter qualität ohne auf ein studio angewissen zu sein herstellen können das würde wieder mehr Abwechslung in anime reinbringen, und zensuren verhindern ^^

Guts
Gast
Guts

Das würde miserable Anime zur Folge haben, weil die meisten Mangaka keinen Plan davon haben auf was es in einem solchen Bewegtbildmedium ankommt. Manga und Anime sind nun mal grundverschiedene Dinge.

uwu
Gast
uwu

»Bewegtbildmedium«

Opinion discarded.

Kanigawa
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Kanigawa

Damit zehntausende Menschen die in der Animebranche arbeiten ihren Job verlieren?

Nova
Gast
Nova

Sehr wichtig ist das Wort »könnte«. Was könnte nicht alles besser sein wenn jedes könnte vor einer positiven Veränderung statgefunden wäre.

Sekai
Gast
Sekai

Manche scheinen zu vergessen, dass Japan ein stark kapitalistisches Land ist.

Hier passiert nichts zum Wohle der Arbeiter oder des Verbrauchers, sondern alles im Sinne der Profite. Die Einbindung von KI kann in vielen Arbeitsbereichen helfen – speziell dort wo eine extrem hohe Arbeitsdichte liegt und diese kaum ausgeglichen werden kann. Aber klar ist, dass Japan die Unterhaltungsbranche immer stärker rationalisieren wird, um Profite zu steigern.

xertdiv
Gast
xertdiv

@ Sekai.. Nur frag ich mich wie wenig Ahnung von Wirtschaft Mehrwert und Wertschöpfung all die »großen tollen Macher« heute haben.. Scheint gegen Null zu gehen da die glauben eine Konsumwachstumsgesellschaft würde bei sinkenden Reallöhnen und immer weniger Konsumenten funktionieren…