Japanischer »One Piece«-Sprecher tritt nach Vorfall zurück

Seit der jüngsten Episode von »One Piece« hat der Charakter Sabo in der japanischen Originalfassung eine neue Stimme, da dessen bisheriger Synchronsprecher zurückgetreten ist. Wir fassen zusammen.

Rücktritt nach Skandal

Als am letzten Wochenende die 1116. Episode mit dem Titel »Let’s Go Get It! Buggy’s Big Declaration« ausgestrahlt wurde, dürften einige eingefleischte »One Piece«-Fans sicher ihren Ohren nicht getraut haben, denn es gab einen erkennbaren Wechsel eines japanischen Synchronsprechers.

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So wird der Charakter Sabo, ein Kindheitsfreund von Ace und Ruffy, fortan von Miyu Irino (Shouya Ishida in »A Silent Voice«) vertont, nachdem Toru Furuya (Tuxedo Mask in »Sailor Moon«), der ursprüngliche Synchronsprecher seit Beginn der Serie, verkündet hatte, von seinen Rollen in »One Piece« und »Detektiv Conan«, wo er Toru Amuro sprach, zurückzutreten.

Grund für den Rücktritt sei eine viereinhalbjährige Affäre mit einem 37 Jahre jüngeren weiblichen Fan, die der 71-Jährige mit einer Antwort auf einen Fanbrief selbst initiiert hätte. Im Laufe der Beziehung soll Furuya seine Partnerin geschlagen und zu einer Abtreibung gezwungen haben.

Nachdem sich die geschädigte Frau mit den Geschehnissen an das japanische Boulevardblatt Shukan Bunshun wandte, gestand Furuya seine Taten über seinen offiziellen X-Account, welcher kurz darauf gelöscht wurde. Im Anschluss stand er dem Shukan Bunshun in einem ausführlichen Interview Rede und Antwort, bevor er schließlich seinen Rücktritt von beiden Langzeitserien ankündigte.

Die Anime-Umsetzung von »One Piece« läuft seit Oktober 1999 im japanischen Fernsehen und besteht mittlerweile aus über 1100 Episoden. Crunchyroll, ADN und Netflix zeigen die Serie im Simulcast. Der originale Manga aus der Feder von Eiichiro Oda erscheint durch Carlsen Manga auf Deutsch.

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Via Shukan Bunshun
©1999 Toei Animation Co., Ltd. ©Eiichiro Oda/Shueisha, Toei Animation

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21 Kommentare und Antworten zu "Japanischer »One Piece«-Sprecher tritt nach Vorfall zurück"

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Akai
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Akai

Richtig schade hätte ihn gern weiterhin als Synchronsprecher gehabt er war nach Shuuichi Ikeda mein Lieblingssynchronsprecher.

Sani
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Sani

So ein Mistkerl! Die junge Dame geschlagen und zu Abtreibung getrieben. Hoffentlich erhält er eine fette Strafe.

Ich
Gast
Ich

Ein mieser Lump. Gibt es da keine rechtlichen Konsequenzen? Das scheinen mir doch Straftaten zu sein.

W.K.
Gast
W.K.

Wenn man bedenkt wieviele Leute gerade in höheren Positionen einfachso mit Straftaten davonkommen, bloß weil sie »von Ihrer Position zurücktreten«, wäre es garnicht mal so unmöglich. Auch wenn in diesem Fall es nur ein Sprecher ist und sicherlich auch rechtliche Konsequenzen geben wird.

Ich
Gast
Ich

Ich will mal hoffen, dass er nicht so einfach davon kommt.

Shino-chan
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Shino-chan

Meine Augen wurden immer größer als ich das gelesen hab. 37 Jahre jünger, geschlagen, zur Abtreibung gezwungen… was läuft dem im Kopf schief. Ein riesen großer Mistkerl. Schön das die Frau den Mut hatte sich zu äußern. Das das über ein Magazin geschah und nicht über die Polizei an die Öffentlichkeit kam, könnte heißen das sie der Polizei nicht vertraut hat oder das sie sich an sie gewand hat, aber nicht ernst genommen wurde.
Schreibe ich so weil es leider schon so ähnliche Fälle gab, der bekannteste war vor einer Weile die Vergewaltigung einer Journalistin durch ich glaub den Biographen von einem Premierminister und die Polizei hat sie erst nicht ernst genommen.
Auf alle Fälle hoffe ich das hier Polizei und Justit aktiv sind/werden und das er seine gerechte Strafe erhält.

fghPOWA
Gast
fghPOWA

Immerhin hat er es gestanden, hätte er es abgestritten wäre das ganze ja wohl nochmal sehr schwierig geworden, trotzdem geht sowas natürlich gar nicht.

Primordus
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Primordus

Wahnsinn wenn man bedenkt das der Typ bereits über 70 ist, ist das schon übel. Denke mal das wars für ihn und seine Karriere, alle anderen Umstände wird sicher noch folgen sprich Anhörung etc. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das der Fall nicht Juristisch verfolgt wird. Das Problem ohne Beweise gerade von der Praxis wo die Abtreibung stattfand. Ist es Aussage gegen Aussage. Und wird traurigerweise ins Nichts verlaufen, daher mal abwarten was kommt.

Martin
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Martin

Ohne diesen Typen zu verteidigen, aber man muss die Sache schon in den richtigen Kontext einordnen. Wenn er aktuell 71 ist und die Frau 37 Jahre jünger ist, reden wir hier nicht von einem Kind oder Jugendlichen. Wir reden hier von einer erwachsenen Frau. Da tue ich mir dann immer schwer, »Zwang« eminent geltend zu machen. Wie hat er sie gezwungen? Sofern das nicht mit echter Gewalt oder Erpressung passiert, kann man hier nicht wirklich von einem Verbrechen reden. Leider ist »A…loch sein« oftmals kein echtes Verbrechen. Es gab eine Körperverletzung, zumindest was die Schläge angeht. Hier darf man dann je nach Art das Stafmaß anpassen ohne gleich den Henker zu rufen (eine Ohrfeige und zig Prügel sind ebenfalls zwei verschiedene Sachen). Irgendwo muss man die Kirche im Dorf lassen, insbesondere wenn jetzt hier Wörter wie Vergewaltigung (wenn auch nicht darauf bezogen) und so weiter fallen. Ich weiß, dass wird jetzt ein paar Leute hart triggern als würde ich O.J. Simpson oder Chris Brown verteidigen, aber man muss manche Sachen einfach mal nüchtern betrachten. Die Frau sollte auf jeden viel Unterstützung erhalt und der Typ seine GERECHTE Strafe erhalten.

Ich
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Ich

Man kann Zwang auch ohne unmittelbare Gewalt(androhung) ausüben. Das macht man mit (psychischem) Druck.

Zum einen gibt es hier ja schon das Star-Fan Verhältnis, das für Druck in Richtung Fan sorgt. Und da es in der Beziehung ja auch Gewalt gab, entsteht ja der gedankliche Mechanismus «Wenn ich nicht tue, was er sagt, tut er mir weh«.

Martin
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Martin

Das habe ich auch nicht in Abrede gestellt, aber wenn man über eine Straftat diskutiert, muss die Sache meiner Meinung nach handfester sein als psychischer Druck bei einem Star-Fan-Verhältnis. Das ist für mich dann kein klassisches Abhängigkeitsverhältnis wie etwa Arbeitgeber-Arbeitnehmer, Lehrer-Schüler oder ähnlichen Top-Down-Strukturen. Sie konnte jeder Zeit gehen, sofern nicht Erpressung oder andere strafbare Handlungen im Spiel waren. Der Typ ist zwar das Letzte, aber hat er damit einfach keine Straftat begannen.

Nach kurzer Recherche haben ich rausgefunden, dass zumindest in Japan hier potentiell eine Straftat vorliegen kann (psychische Nötigung zu einer Abtreibung). Wie gesagt, ich persönlich sehe das jetzt nicht so, zumindest nicht in diesem Fall und mit diesen Infos.

Ich
Gast
Ich

Es ist schon eine Top-Down-Struktur. Ein Star gilt ja allgemeinhin als höher gestellt als eine ‘normale’ Person – ganz zu schweigen von einem Fan.

Nun kann man auf die Situation schauen und meinen, dass das ja keine echte Liebe sei – was es ja auch nicht ist; wenn man jemanden liebt, tut man so etwas nicht -, aber nichtsdestotrotz besteht ein emotionales Abhängigkeitsverhältnis. Und sowas sollte man nicht unterschätzen. Da halte ich auch die Aussage ‘Sie konnte jederzeit gehen’ für zu oberflächlich; so einfach ist das nicht.

Und nur weil psychischer Druck … wie drücke ich mich aus … nicht so offen und direkt sichtbar ist wie eine verbale Drohung und eine Gewaltausübung sollte man das nicht zu gering bewerten.

Martin
Gast
Martin

»Es ist schon eine Top-Down-Struktur. Ein Star gilt ja allgemeinhin als höher gestellt als eine ‘normale’ Person«
Nein, das ist es nicht. Der Star hat keine Verfügungsgewalt oder Aufsicht über den Fan. Ansonsten kann man alles unter Top-Down verpacken. Das sind 2 Erwachsene ohne sonstige Verbindungen. Es geht hier ja auch um die Strafbarkeit und wenn eine Person nicht loslassen WILL, dann muss man auch mal knallhart sagen, irgendwo ist jeder für sich selbst verantwortlich. Man kann seine Eigenverantwort nicht jedes Mal ablegen und sagen, ich hatte keine Wahl.
Natürlich ist dabei auch hier der Kontext wichtig. Psychischer Druck kann relevant sein, etwa bei einer Ehe, aber dann sind wieder andere Komponenten im Spiel wie Finanzen, Haushalt, Kinder. Das war hier nach meinem Wissensstands nicht gegeben. Es hat sie nichts gehalten zu bleiben, außer das sie bleiben wollte. Ergo, es war ihre Entscheidung.

Ich
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Ich

An Martin:

«Nein, das ist es nicht.«
Doch, nur in einem anderen Maße. Stars werden ja von der Gesellschaft Freiräume eingeräumt, die normale Menschen nicht haben. Aber bitte nicht falsch verstehen: Das ist natürlich kein rein japanisches Phänomen. Das gibt es natürlich auch überall auf der Welt. Und Fans romantisieren, verklären und idealisieren die Stars; das verstärkt das Ganze ja noch.

Die Punkte, die Sie anbringen – also Finanzen, Haushalt, Kinder – sind an sich ja durchaus richtig. ABER Sie vergessen einen Punkt völlig: Emotionen. Das, was Sie vorbringen sind einige logische Punkte. Aber Emotionen sind nicht logisch, sie sind widersinnig. Und die Menschen sind getrieben von ihren Emotionen. Und die Psyche ist dadurch auch nicht unbedingt standhaft.

Außerdem kann es in solchen Situationen auch vorkommen, dass die Opfer sich selbst die Schuld geben. Sie denken, sie hätten etwas falsch gemacht. Was man auch nicht außer Acht lassen sollte: Das Gefühl der Scham.

Das sind alles Dinge, die da mit reinspielen. Da kann man nicht einfach sagen, dass es ihre Entscheidung war.

Martin
Gast
Martin

An ich; (ich denke wir haben den Kommentarbaum am Maximum😅)

Also mit Top-Down-Stuktur meinte ich nur die zwischenmentschliche Beziehung. Für mich sind Beziehungen mit einer dominierenden und einer passiven Figur kein klassisches Top-Down, da sie rechtlich und von der Struktur her (also kein Lehrer-Schüler, Arbeitnehmer-Arbeitgeber, …) gleichgestellt sind.

Was die Sicht von Außen angeht, kann man natürlich schon von Top-Down sprechen, aber ich meine hier nur die zwischenmenschliche Beziehung.
Und das alles natürlich OHNE Emotionen. Klar muss man das von Fall zu Fall betrachten, aber in diesem Fall bin einfach dazu geneigt. Emotionen nicht gelten zu lassen (zumindest was die Schuldfrage angeht). Sie war ja letztlich in der Lage, aus dieser Beziehung auszubrechen.

Mein Kernthese ist einfach: Sofern keine massive Anhängigkeit besteht (so sehe ich zumindest diesen Fall), ist jeder für sich selbst verantwortlich, sofern keine Faktoren wie Gewalt usw. dabei sind. Emotionen/Scham spielen eine Rolle, aber damit diese für eine Schuldzuweisung ausreichen, müss da schon mehr dahinter stecken als in diesem Fall. Wie gesagt, ist jetzt nur meine Meinung.

Shino-chan
Gast
Shino-chan

Ich bin jetzt nicht getriggert und die 37 Jahre Unterschied an sich sind jetzt nicht das Drama, aber das er sie geschlagen hat und zur Abtreibung gezwungen (und da sehe ich unter Druck setzen auch als sehr schlimm an) hat, hat er ja laut Artikel gestanden. Gewalt hatte er schon angewand und selbst wenn er das vlt wegen der Abtreibung nicht wiederholt hat oder sie erpresst hat, so wird sie eben mindestens durch die vorherige Tat unter Druck gesetzt und Angst gemacht haben.
Ansonsten wie du und ich schon geschrieben haben, Polizei und Gerichte müssen hier die gerechte Strafe Fällen.

Martin
Gast
Martin

Er hat sie geschlagen -> Straftat. Dann soll sie gehen und ihn Anzeigen. Die Beziehung ist vorbei und sie in Sicherheit. Wäre das Opfer 17 oder hätte ein echtes Abhängigkeitsverhältnis, wäre die Sachlage für mich anders. Aber die Frau war ca. 33 und konnte jederzeit gehen. Selbst Sektenmitglieder, die massiv psychisch manipuliert wurden, werden oftmals für ihre eigenen Handlungen bestraft. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass das bei ihr nicht der Fall. Ab bzw. bis zu einem gewissen Punkt müssen Erwachsene selbst eine Entscheidung treffen.
Was dann letztlich strafbar ist, kommt auf das Land an. Hab etwas recherchiert und es kann gut sein, dass die Sache eine Straftat ist, zumindest in Japan. Abgesehen von einer allgemeinen Meinung werde ich dem Typ natürlich keine Träne nachweinen, wenn es ihn etwas härter erwischt. Einer weniger.

Guts
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Guts

»Dann soll sie gehen und ihn Anzeigen. Die Beziehung ist vorbei und sie in Sicherheit.«
Wäre das doch nur so einfach, in einem Land, in dem man als Frau immer noch belächelt wird wenn man so etwas – und noch schlimmere Dinge – zur Anzeige bringen möchte. Die Vergewaltigungsstatistik in Japan ist nicht ohne Grund so auffällig niedrig.

Martin
Gast
Martin

Was soll dann die Lösung sein? Nichts machen?
Und belächend hin oder her – wenn er sie geschlagen hat, gibt es physische Beweise. Und wie die aktuelle Situation zeigt, gab es ja die Möglichkeit gegen den Typen vorzugehen. Sie ist gegangen und hat es öffentlich gemacht. Die Beziehung ist vorbei. Hat sie jetzt deiner Meinung nach irgendwas falsch gemacht, weil sie das gemacht hat, was ich geschrieben habe?
Achja, was du schreibst ist die allgemeine Situation, hier geht es aber um einen spezifischen Fall. Du vermischt hier einfach zwei Situationen.

Guts
Gast
Guts

»Was soll dann die Lösung sein? Nichts machen?« »Hat sie jetzt deiner Meinung nach irgendwas falsch gemacht, weil sie das gemacht hat, was ich geschrieben habe?«
Das habe ich nicht gesagt, ich habe nur geschrieben, wir schwer es ist sich als Frau in Japan zur Wehr zu setzen, dein Kommentar klang für mich nun mal so, als wäre es kein Ding, einfach mal zur Polizei zu gehen und dann wäre die Sache erledigt.
Auch sie wird damit gerungen haben das anzuzeigen, denn die Gefahr dort ist sehr groß, dass sie von Fans als Täter umgedeutet wird.

Mi3n
Gast
Mi3n

Gut so, er hätte schon längst damit aufhören sollen