Ex-Manga-Redakteur wegen Mordes an Ehefrau verurteilt

Jung-Hyun Park, ein ehemalige Redakteur des renommierten japanischen Verlags Kodansha, wurde wegen des Mordes an seiner Ehefrau zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Wir fassen zusammen.

Urteil nach Berufung bestätigt

Die Tat ereignete sich bereits am 9. August 2016 und wurde ursprünglich schon im Februar 2019 über mehrere Tage vor dem Bezirksgericht Tokio verhandelt. Damals behauptete Park, seine Frau wäre die Treppe hinuntergestürzt, jedoch lieferte die Autopsie des Leichnams Hinweise auf eine Strangulation.

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Im Laufe der Verhandlungen verwickelte sich Park in zahlreiche Widersprüche. So wäre sie mit einem Messer auf ihn losgegangen und er hätte sie überwältigen müssen, um sich zu schützen. Als er dann kurz aus dem Raum gegangen wäre, hätte sie sich in der Zwischenzeit selbst erhängt. Aufgrund der gemeinsamen Kinder habe er nicht sagen wollen, dass seine Frau Suizid begangen hätte.

Der damals vorsitzende Richter hielt die Aussagen von Park aufgrund der erdrückenden Beweislast nicht für überzeugend und verurteilte ihn zu insgesamt elf Jahren Gefängnisstrafe. Park und sein Anwalt hatten das Urteil jedoch angefochten, weshalb es schließlich zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens wegen unzureichender Untersuchungen in den vorangegangenen Anhörungen kam.

Doch nun wurde Jung-Hyun Park am 18. Juli 2024 vor dem Obersten Gerichtshof in Tokio endgültig für schuldig erklärt und das vorherige Urteil in seinem Strafmaß bestätigt. Die am Tatort gefundenen Beweise würden laut dem Richter des zweiten Verfahrens keine andere Entscheidung zulassen.

Jung-Hyun Park arbeitete in der Vergangenheit als Redakteur beim Verlag Kodansha und war dort für das »Bessatsu Shonen Magazine« verantwortlich. Zu der Liste an Titeln, die er überwachte, gehörten unter anderem »Attack on Titan«, »Great Teacher Onizuka« und »The Seven Deadly Sins«.

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Via NHK
©Hajime Isayama, KODANSHA/“ATTACK ON TITAN” Production Committee.

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15 Kommentare und Antworten zu "Ex-Manga-Redakteur wegen Mordes an Ehefrau verurteilt"

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Sani
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Sani

Ja, was soll man dazu sagen … nur dass 11 Jahre Haft zu wenig ist … mindestens 15 Jahren, wenn nicht sogar lebenslänglich. Und nur wenn er brav ist und geständig wäre, dann kann er früher raus.
Schlimme Welt, deshalb wollen und haben viele Japaner keine (reale) Beziehung.😬

Shinigami
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Shinigami

15 Jahre ist auch zu wenig, als mein Onkel und dessen Freundin von ihren EX ermordet wurde, bekam er nur 15 Jahre. Dabei war es nachweislich ein geplanter Doppelmord und er hat mehr mals auf beide eingestochen, dennoch 15 Jahre und schließlich dank guter Führung nach 7 Jahren wieder Frei gewesen. Gerechtigkeit ist was anderes.

»Schlimme Welt, deshalb wollen und haben viele Japaner keine (reale) Beziehung.«
Auf was machst du diese aussage bitte fest? Japaner wollen schon reale Beziehungen, nur wollen immer weniger Heiraten und dank Tinder und co haben eh viele verlernt wie man sich auf eine Beziehung einlässt. Und nein das ist kein Exklusives Japan ding sondern ein Weltweites Phänomen.

KnSNaru
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KnSNaru

Die Haftstrafe ist eine Maßnahme zur Abschreckung und Wiedereingliederung in die Gesellschaft.

Du urteilst nach einer subjektiven Empfindung, die von Deiner persönlichen Befangenheit herrührt und von einem jeden anderen Menschen anders be-und verurteilt wird.

Welche Strafe ist denn die gerechte für Mord? Die Hinrichtung? Und Dieben gehören die Hände abgehackt? Obgleich dies Individualfälle sind, die systemisch kaum bis kein Einfluss nehmen. Den gesellschaftlich großen Schaden verursachen Steuerhinterzieher und dergleichen.

Ich
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Ich

Diebstahl ist aber vom Verhältnis etwas anderes als Mord.

KnSNaru
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KnSNaru

Na ja, Mord ist eigentlich auch Diebstahl – Diebstahl des Lebens. ^^

Ich
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Ich

An KnSNaru:

Also das Gleichnis funktioniert aber nicht. Es macht ja wohl einen großen Unterschied, ob jemand bspw. eine Uhr stiehlt oder jemanden mit zig Messerstichen tötet.

Shinigami
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Shinigami

Für Mord sieht das Gesetz 25 Jahre und alles darunter, vor allem bei einen geplanten Doppelmord ist alles andere als gerecht noch nachvollziehbar.

Und ja, Todesstrafe bei 100% Sicherheit das es der Täter war, ist das einzige was gerecht ist. Mehr werde ich dazu hier nicht mehr dazu schreiben, dies wurde hier schon oft genug getan.

Sani
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Sani

Aber keine Frage: selbstverständlich bei Mord muss die Person lebenslänglich bekommen. Jetzt diesen Mörder frei auf der Straße begegnen zu können, muss schrecklich sein.😰

Aber zu der Todesstrafe: ist die wirklich notwendig oder richtig? Ist die Vollstreckung der Todesstrafe nicht auch dann ein Mord? Müsste der Vollstrecker nicht auch mit dem Tod bestraft werden? Und wer bestraft den dann? Und dann den … u.s.w.
Wobei: im Namen des Volkes wird ja das Urteil gesprochen, also wären wir alle Mörder.🤔😬

Ich
Gast
Ich

An Sani:
«ist die wirklich notwendig oder richtig?«
Das ist eine Frage der Anwendung. Man soll ja die Todesstrafe nicht inflationär einsetzen. Es wäre ja eine Ausnahmestrafe (und dieses Wort ist ÄUßERST wichtig), die nur bei besonders abscheulichen Taten zum Einsatz käme – und das auch nur unter der Voraussetzung einer zweifelsfreien Aufklärung. Und bei psychisch Kranken kann man das auch nicht einsetzen.

«Ist die Vollstreckung der Todesstrafe nicht auch dann ein Mord? Müsste der Vollstrecker nicht auch mit dem Tod bestraft werden? Und wer bestraft den dann?«
Nein, ist es nicht im eigentlichen Sinne. Ja, man nimmt eine Tötung vor. Diese erfolgt aber auf Basis einer rechtskräftigen Verurteilung und stellt somit eine Bestrafung aufgrund der begangenen Tat dar.

Damit man mich nicht falsch versteht: Ich sage nicht, dass die Todeststrafe eine tolle Sache ist – ganz im Gegenteil. Wenn dann aber Leute auftauchen, deren Taten so abscheulich, so böse sind … braucht man ja für die Bestrafung etwas, dass man dem entgegensetzen kann, was einen Ausgleich darstellt.

Sani
Gast
Sani

@Ich:

Ausgleich … schwierig … ich finde es trotzdem schrecklich nach Tagen der Verurteilung überhaupt jemanden mit dem Tode zu bestrafen, auch wenn er ein Massenmörder ist. Und zum Glück ist dies in der EU nicht erlaubt. (ich hab doch zu gutes Herz, ich bin der Typ SonGoku😅) Am besten ist es aber auf frischer Tat den Mörder zur Strecke bringen, dann fühlt sich das irgendwie richtiger an. Als Ausrede … eventuell … Notwehr.😓 Aber das aller beste ist, auch wenn schwierig, die Taten vorher zu verhindern. Oder die Kinder schon bei der Erziehung anständig und mit Liebe aufwachen zu lassen, dann werden sie selten zu Mörder, behaupte ich mal.

Christian
Gast
Christian

Ein 2 facher Geplanter Mord ist Vorsätzlicher Mord, und hätte definitiv Lebenslänglich (20-25 Jahre) bedeuten müssen, weil der Tatbestand des »Vorsatz« Strafverschärfend ist, zumindest normalerweise.

Das der nur 15 Jahre bekam und schon nach 7 Jahren wieder Raus kam, ist in der Tat ein schlechter Witz, weshalb ich @Shinigami sehr gut verstehen kann.

Christian
Gast
Christian

Ich hab mal im Internet geschaut, und ergänze meinen Kommentar, in der Annahme das @Shinigami vom deutschen Strafrecht gesprochen hat.

„Das geltende Recht kennt für Mord nur eine Strafe: „Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.“ (§ 211 Abs. 1 StGB)«

Quelle ist:
jura.uni-hannover.de

Martin
Gast
Martin

Ist eine Antwort auf den deinen unteren Kommentar:

Nein, Diebstahl geht nur bei einer fremden beweglichen Sache, ergo man kann kein Leben »stehlen«.

»Welche Strafe ist denn die gerechte für Mord? Die Hinrichtung? Und Dieben gehören die Hände abgehackt?«
Wo hat du dein Strafrechtwissen her – aus dem Mittelalter? Für Mord (nicht Totschlag) – weg aus der Gesellschaft, und zwar lange, zumindest keine 7 oder 11 Jahre wie hier dargestellt. Bei Diebstahl gibt es ja wohl mehr als nur Hände weg, etwa Rückzahlung, gestaffelte Strafen, usw.

Ich
Gast
Ich

Auch noch die Kinder als Ausrede benutzen wollen …

Wobei die Kinder ja jetzt eh doppelt gestraft sind. Die Mutter ist tot und der Vater ist im Gefängnis weil er die Mutter getötet hat. Meine Güte …

Die Kinder haben mein Mitgefühl.

Marius
Gast
Marius

Einfach nur schrecklich! Die armen Kinder…