Studiopräsident spricht über Abhängigkeit von Anime-Fans

Der Präsident von WIT Studio äußerte sich in einem Interview über die steigenden Erwartungen in der Anime-Industrie und gibt eine düstere Warnung für die Zukunft. Wir fassen zusammen.

Es braucht mehr Anime-Fans

Mehrere große Persönlichkeiten der Anime-Branche weisen unentwegt darauf hin, dass die aktuellen Praktiken der Industrie in keiner Weise nachhaltig wären. Erst vor Kurzem offenbarte eine Studie der Nippon Anime & Film Culture Association (NAFCA), dass die sehr hohe Zahl der jährlichen Anime-Produktionen in keinem gesunden Verhältnis zu den verfügbaren Animatoren stünde.

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Diese Thematik griff nun auch George Wada, Präsident von WIT Studio, im Rahmen des Interviews auf. Er sei nämlich überzeugt, dass das aktuelle Produktionstempo bei gleichbleibender Qualität auf Dauer nicht gehalten werden könne. Doch darauf würde gar nicht der Hauptfokus liegen, denn viel wichtiger wäre es, dass die Zahl der Anime-Fans auf der Welt weiter wachsen würde.

Bei einer stetig steigenden Anzahl an Konsumenten würden große Unternehmen immer mehr Geld in die Anime-Produktion investieren, um auch in Zukunft hochwertige Werke zu erhalten. Bei WIT Studio würde Wada diese zusätzlichen Investments daher auch direkt an die derzeitigen Angestellten weiterleiten und zusätzlich in die Erweiterung des Personal- und Talentpools stecken.

Zumindest am Wachstum der Fangemeinde sollte es nicht scheitern, schließlich nimmt die Popularität von Anime seit Jahren auf der ganzen Welt zu. Es liegt also nun an den großen Unternehmen oder aber auch der japanischen Regierung, rechtzeitig in die Zukunft der Anime zu investieren.

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Via Animecorner
© Tatsuya Endo/Shueisha, SPY x FAMILY Production Committee

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Der sauber-Seifen Mann

Und wie will man mehr Anime Fans bekommen.
Ich würd vorschlagen auf Qualität statt Quantität zu setzen.

Statt 50 08/15 Isekai pro Jahr rauszuballern, von denen die meisten nach kurzer Zeit wieder vergessen werden und fast nie über die erste Staffel hinaus gehen, sollte man lieber an populären Werken festhalten und diesen regelmäßig Nachschug geben.

Dann müssten erfolgreiche Isekai wie »Meine Wiedergeburt als Schleim« und »Konosuba« nicht 3 bzw. 5 Jahre auf ne neue Staffel warten.

Das gillt natürlich auch für Nicht-Isekai Anime. Und natürlich braucht es auch frischen Wind und faire Chancen für neue Werke,aber es hat in meinen Augen einfach keinen Sinn, alle paar Jahre ne popel Staffel mit 10-12 rauszuhauen und die Fans zittern zu lassen, ob der Anime je abgeschlossen wird.

Und bitte nicht wieder dieser »Anime sind doch eh nur Werbung« Spruch. Den kann ich echt nicht mehr hören.

Kevin

True aber auch die VERFÜGBARKEIT in anderen Ländern und maybe Disc preise drosseln damit mehr leute kaufen

Würde mir mehr animes auf disc kaufen aber das Geld fehlt leider

und das summiert sich ja mit diesen blöden VOL system

SenSen

Nicht das ich diese Isekai Anime verteidigen will, aber was ich auch nicht mehr hören kann, ist diese lästige Kritik an genau diesen Titeln.
Diese werden mit Garantie nicht produziert, wenn man kein Geld damit machen würde.

Also statt die Kritik an den Studios und Titeln zu suchen, sollte man eher das Konsumverhalten der Fans kritisieren.

Nebenbei kosten die Produktionen von »guten« Titeln einiges und diese werden eben nicht rausgeholt mit dem aktuellem Gewinn, weshalb meist Jahre zwischen Staffeln stehen um die Kosten gering zu halten oder man durch andere Produktionen versucht ein Geldposter aufzubauen.

Zudem erwähne ich es immer wieder gerne dass das Geldproblem hausgemacht ist, da Streaming eben nicht die selben Einnahmen generiert wie damals ein Disc Verkauf, weshalb sich auch die Anzahl der Titel dramatisch erhöht hat seit der Streamingzeit, festen Trends folgt und man auf Masse produziert um die fehlendem Kosten einzuholen.

Whatever….zu sehr abgeschweift
Die Aussage des Präsidenten ist jetzt nicht überraschend. Welcher würde sich nicht wünschen mehr Kunden zu generieren um mehr Gewinn zu machen?
Das sowas ein Artikel wert ist wundert mich eher, aber das ist nur meine Ansicht dazu.

Juri-chan

@SenSen:

»Nicht das ich diese Isekai Anime verteidigen will, aber was ich auch nicht mehr hören kann, ist diese lästige Kritik an genau diesen Titeln.
Diese werden mit Garantie nicht produziert, wenn man kein Geld damit machen würde.«

Das würde ich nicht so unterschreiben.
Sie müssen bedenken das es in jeder Season eine bestimmte Anzahl (Meist 50) an Animes geben muss, damit auch genügen vorhanden sind. Derzeit ist das noch so. Kann mir vorstellen das sich das mal ändern wird.

Da nehmen die sicherlich nicht nur die besten, sondern alles was sie kriegen können.

SenSen

Wie erwähnt war vor der großen Streamingzeit die Seasons durchaus weniger.
Da gab es vllt 20-25 Titeln und konnte somit auf längere Laufzeiten produzieren oder mehr Fortsetzungen machen.
Und was ist mit »genug« eigentlich gemeint?
Das es genug Titeln gibt für alle verschiedenen Fangruppen?
Würde das nicht automatisch suggerieren, das Isekai am beliebtesten ist weil es die meisten Titeln bekommt?

Weil…es bringt nichts »einfach das zu nehmen was sie kriegen können« wenn man keinen Profit damit macht.

Juri-chan

@SenSen:

Da sie von 20-25 Titeln reden nehme ich jetzt mal an, das sie von den Season Animes reden die außerhalb Japan liegen, die man Streamen kann.

Original in Japan stehen aber pro Season min. 50 Titel zur Verfügung und da sind Short Animes nicht mal dazu gerechnet.

Mit genug meine ich das.
Wobei ich nicht sagen kann wie das Japanische Programm genau aufgebaut ist. Nun Isekai ist seid gewisser Zeit beliebt und das ist auch ein Grund warum es davon so viel gibt, heißt aber nicht das man alle anderen komplett aussenvor lässt. Ich z.B bin gar kein Fan von.

»Weil…es bringt nichts »einfach das zu nehmen was sie kriegen können« wenn man keinen Profit damit macht.«

Wenn man eine gewisse menge an Season Animes braucht aber die nicht unendlich Top Titel zur Verfügung hat. Muss man auch mit anderen vorlieb nehmen.

Guts hat unter mir dazu auch was gesagt.

Guts

Ganz im Gegenteil, durch Streaming lassen sich ohne große Kosten weltweit Zuschauer erreichen und so schneller und großflächiger Geld verdienen. Discs hingegen richten sich an eine sehr kleine Käuferschaft (auch in Japan) und bevor du die Discs überhaupt mal in den Handel gebracht hast, muss du erst mal Geld investieren um sie zu produzieren. Im Ausland dauerte das ja teilweise Jahre bis dort die Discs erhältlich waren.
Und als die Discs damals noch besser nachgefragt wurden, ging es den Studios schließlich auch nicht besonders gut.

Die Wurzel allen Übels liegt im japanischen Komitee-System, das ist mitverantwortlich für die gestiegene Masse an Titeln. Im Komitee gibt es nämlich strikte Hierarchien, die prozentuale Beteiligung der Investoren ist grob gesagt festgelegt, jeder Investor bekommt seinen Anteil zugesprochen den er auch möchte. Gleichzeitig hält man die Anzahl der Komitee-Mitglieder/Investoren relativ gering, damit keine Differenzen entstehen, weil zwei Mitglieder eventuell in derselben Branche tätig sind.
Das Problem an all dem ist, das Budget wird dadurch gedeckelt, denn es kann nicht einfach jemand daher gehen und sagen er möchte das doppelte an Geld investieren. Dadurch würde aber sein Anteil an der gesamten Produktion steigen, das machen die anderen Investoren aber nicht mit, diese wollen ihren prozentualen Anteil nun mal behalten. Was dann passiert, der Investor investiert nicht das doppelte in diesen einen Anime, sondern investiert einfach die andere Hälfte des Geldes in einen anderen Anime. Somit haben wir statt einen Anime mit höheren Budget einfach zwei Anime mit niedrigen Budget. Und jetzt stell dir vor, ein finanzstarker ausländischer Investor kommt hinzu, das Geld will ja irgendwo hin, also verteilen es die Japaner auf unzählige lieblose Anime, damit die Beteiligung pro Anime bloß nicht zu groß wird und gleichzeitig die heimischen Investoren nicht zu viel Geld selbst dazulegen müssen. Die großzügigen neuen Gelder durch ausländische Firmen bzw. durch das Streaming werden somit einfach nur in der Breite verteilt und nicht dafür genutzt die Budgets selbst zu erhöhen um qualitative Anime zu produzieren. Toshio Okada, Mitgründer von Gainax, hat das kaputte System vor längerer Zeit mal ausführlich erklärt.

SenSen

Mag sein das man eine größere Kundschaft erreicht, aber diese muss immens höher sein um die fehlenden Gewinne einer BluRay auszugleichen.
Mit 15-25 Euro im Monat kann ich alles sehen, während im Vergleich zum Kauf ener BluRay ich wahrscheinlich mehrere tausend Euro zahlen müsste.
Ich will gar nicht in Frage stellen das Streaming funktionieren kann, aber Streaming brachte eben das Problem mit sich das man mehr produziert als notwendig um mehr Gewinn durch Lizenzen zu machen da der Gewinn deutlich länger benötigt den selben Wert wie damals zu erreichen.

Ansich müsste man die Streamingkosten erhöhen, die Produktionen verringern und man könnte mehr auf Qualität gehen.
Das tut man jedoch nicht, da der Konsument dagegen ist und daher meine Kritik……man sollte eher das Konsumverhalten statt die Produktion kritisieren.

Guts

Im zweiten Absatz habe ich doch ausführlich erklärt, warum es so viele schlechte Serien gibt. Und nein, das hat weniger mit den vermeintlich geringen Streamingkosten zu tun, Streaming beschert den Japanern eine Menge Geld, wahrscheinlich mehr als man je mit Discs generieren könnte. Aber das bringt nur alles nichts, solange die japanischen Produzenten nicht von ihrer antiquierten Produktionsphilosopie wegkommen wollen. Die Japaner sind aktiv dagegen, dass mehr Geld in qualitative Serien gesteckt wird, das Geld nehmen sie aber dennoch gerne an, produzieren damit halt nur massenweise Billigware. Würden die Konsumenten, wie von dir verlangt, mehr Geld zahlen, dann resultieren daraus einfach noch mehr lieblose Anime. Das einzige was man den Konsumenten da vorwerfen kann, ist, dass sie den Unsinn stillschweigend mitmachen und sich dem niedrigen Qualitätsniveau anpassen. Das eigentliche Produktionssystem (das nebenbei bemerkt eine rein japanische Sache ist, andere Länder haben da deutlich flexiblere/bessere Produktionssysteme) muss dringend abgeschafft und auch mal deutlicher kritisiert werden! Das schafft man aber nicht, indem man als Nutzer jede Serie in sich reinzieht, als gäbe es kein Morgen mehr, aber genauso wenig schafft man das, indem man diesem System im guten Glauben noch mehr Geld in den Rachen schieben möchte.

Der sauber-Seifen Mann

Ja das mit den Fans ist immer so ne Sache. Es stimmt, die schlucken die ganzen 08/15 Isekai, aber auch zum Teil nur, um die Wartezeit für die Fortsetzungen ihrer lieblings Werke zu überbrücken.

SenSen

Das ist wie mit Videospielen.
Viele kritisieren InGame Shops, DLC Praktiken, Season Passes und dennoch kaufen sich die Leute diese und das auch aus Gründen, weil man ja länger Zeit mit dem Spiel verbringen will oder das Beste daraus zu holen.
Wenn man schon einen Trend kritisiert, dann soll man sich auch dahinter stellen

Das ist wie mit dem Fans die mehr Yuri/Yaoi wünschen oder mehr Shoujo Titel…..es würde mehr geben wenn man diese mehr unterstützen würde, aber das tut man nicht.
Bestes Beispiel sind die aktuellen Shoujo Isekai wo die Female Lead die Böse ist und wiederbelebt oder neustartet.
Da hat man einen Titel so sehr unterstützt, das davon nun mehrere ähnliche kamen.
Es fehlt einfach die Unterstützung, weil es für viele (nicht alle) einfacher ist zu kritisieren statt Abstinenz oder Support zu zeigen.

Juri-chan

Da gebe ich ihnen Recht.
Von meiner Seite aus würde ich noch hinzufügen, das man den Anteil an Ecchi etc. vielleicht etwas zurück schraubt bzw. nur bei den Animes belässt die auch als Solche Animes gegenzeichnet sind.

Da es leider solche Szenarien mittlerweile auch in Animes gibt, wo es reich gar nichts zu suchen hat.

Auch mehr Vielfalt an Charaktere würde ich begrüßen.
Nicht nur in Animes, auch in Games nimmt man viel mehr Rücksicht auf die Männlichen Fans. Die Animes bestehen ja heutzutage zum größten Teil nur aus Weiblichen Charakteren. Ist bei den Figuren und anderen Merch genauso.

Dabei gibt es genauso viele Weibliche wie Männliche Fans.

DesPudelsKern

Ich glaube mehr ist dem nicht mehr hinzuzufügen….. 👍

Miror

Bin voll und ganz deiner meihnung. Qualität statt Quantität in der Anime produktion als auch in deren vorlage. Auserdem vorproduzieren damit der abeitszeitdruck weg ist und somit der beruf als animator attraktiver wird. Ausserdem die ganze Welt mit einbeziehen und gute löhne zahlen.

Fall-Moon

»Und bitte nicht wieder dieser »Anime sind doch eh nur Werbung« Spruch. Den kann ich echt nicht mehr hören.«

Ich denke wir leben mittlerweile in einer Zeit, in der dieser Spruch seine Daseinsberechtigung vollends verwirkt hat.
Ich diskutiere hier gar nicht darüber, ob er JEMALS berechtigt war. Aber mittlerweile sollte klar sein, dass das ein vollkommener Blödsinn ist!

Man muss sich einfach nur ein wenig umschauen. Attack on Titan wurde vollständig adaptiert. My Hero Acadamia läuft ewig weiter. Demon Slayer wird weiter und weiter fortgesetzt. Sword Art Online arbeitet bereits am nächsten Film. The Rising of the Shield Hero, Re:Zero, Overlord, KonoSuba, Saga of Tanya the Evil, Rascal Does Not Dream of …;
Und das waren jetzt die beliebteren und bekannten Titel.
Sucht mal auf Anime2You »Zweite Staffel« und schaut selbst wie viele vielleicht unbekanntere Serien fortgesetzt werden.

The Lord of Bacon

Wo bleibt eig die zweite staffel von Tanja the evil? Hab zwar vor n paar Jahren gehört, dass es ne zweite staffel geben soll, danach war aber flaute.

Ich

Die Frage stelle ich mir auch immer wieder. Es gab die Ankündigung, aber seitdem kam nichts mehr.

Kazama Richi

Du zählst die populärsten Reihen auf von wie vielen Anime insgesamt, die allein pro Jahr erscheinen?

Auch wenn die Industrie so langsam entdeckt, dass in Anime mehr Potential steckt, trifft die Aussage, es sei „bloß Werbung“, auf den Großteil bezogen noch immer, denn bis zum Ende adaptiert werden nach wie vor die wenigsten Reihen, insbesondere wenn die Vorlage selbst noch nicht abgeschlossen ist. Dauerbrenner wie SAO, One Piece oder Detektiv Conan taugen ohnehin schlecht zum Vergleich, die profitieren aufgrund ihrer Laufzeit von etwas, was man in Deutschland wohl als „Lindenstraßen-Effekt“ bezeichnen würde – sie gehören für viele einfach zu ihrem Alltag, unabhängig davon, ob sie überhaupt noch etwas zu erzählen haben.

Der sauber-Seifen Mann

Genau mein Punkt. Konosuba ist als Light Novel schon 2020 in Japan und auf englisch 2022 abgeschlossen worden.

Wäre es reine Werbung, hätte man sich die 3. Staffel gleich schenken können.

Kazama Richi

Die Industrie ist vor allem daran interessiert, ihr „ewiges Wachstum“ zu sichern, und ist daher seit Jahren auf dem Trip, auf Content zu setzen, der rein rechnerisch die größten Verkaufschancen hat, und das heißt vor allem: Wenig Neues, da man schlecht mit Unbekanntem rechnen kann, und alles Mögliche auf den kleinsten gemeinsamen Nenner runterbrechen. „Isekai ist gerade voll angesagt und die Fans gehören zu der Sorte, die Merchandise wie blöd kauft, wir machen noch mehr Isekai!“

Ein Blick in die Gaming-Industrie hätte genügt, um zu sehen, wie das abläuft. In den 2000ern war World of Warcraft der große Renner und alle wollten plötzlich MMOs raushauen. Am Ende starben 9 von 10 dieser Titel genauso schnell wie sie erschienen waren. In den 2010ern waren es zeitintensive Open-World-Games, die nun alle machen wollten, und am Ende artete das Gameplay bei den meisten in eine Beschäftigungstherapie aus, weil die Entwickler keinen Plan hatten, womit sie ihre Welt füllen sollten. Jetzt sind es die Live-Service-Games, von denen sich die Publisher das große Geld versprechen: Einzelspieler-Games, die man einmal fertig kauft und dann unbegrenzt offline zockt, sind sowas von vorgestern, wir machen jetzt alles mit Online-Zwang (inkl. Verfallsdatum, wenn die Server mal abgeschaltet werden), Content-Updates und täglichen Login-Boni, um die Leute bei der Stange zu halten, möglichst (PvP-)Multiplayer und animieren mit allen Mitteln der Kunst zu Mikrotransaktionen. Die perverseste Form davon sind Gacha-Games auf Mobilgeräten, die reine Skinnerbox-Manipulationen sind, um Leute aufs Geld ausgeben zu trainieren – gerade auch bei Kadokawa & Co. sehr beliebt, da man so mit wenig Aufwand Fans von Anime-Franchises noch stärker ausquetschen kann. Die meisten davon sind schon als Exit-Scams konzipiert ohne die Absicht, dass sie dauerhaft bestehen bleiben.

Was sowohl die Anime- als auch die Gaming-Industrie nicht kapieren, ist, dass für alle Menschen Zeit eine begrenzte Ressource ist und für die meisten Menschen auch Geld. Weder kannst du dein Geld zweimal ausgeben, noch kannst du 48 Stunden am Tag Anime schauen oder zocken. Bei der Menge an (gleichem) Content, die derzeit rausgehauen wird, muss der Großteil davon zwangsläufig ein Verlustgeschäft sein, weil es viel mehr ist, als man im Leben konsumieren kann. Darum kommen auch z. B. Netflix und Disney+ nicht auf den grünen Zweig, indem sie einfach immer mehr Content mit immer höheren Budgets produzieren. Die quantitative Vielfalt an Content verhindert außerdem nicht, dass sich Trends herausbilden und immer eine kleine Minderheit von Franchises erfolgreicher sein wird als der große Rest. Darüber hinaus haben Menschen mit einer gesunden Lebenseinstellung üblicherweise noch andere Lebensinhalte, was die Zeit und das Geld, die sie in Anime X oder Live-Service-Open-World-MMO Y stecken können und wollen, weiter einschränkt. „KI“-Tools, mit denen die Industrie Personalkosten sparen und somit noch mehr Content raushauen will, werden dieses Problem weiter verschärfen.

Henry Ford sagte einst, die Hälfte aller Werbung sei rausgeschmissenes Geld – man wisse nur nicht, welche. Das ist ein ausgesprochen günstiges Verhältnis, bei Kunst und Medien sind die Werke, die richtig dick Profit einbringen, in der deutlichen Minderheit, und man kommt nicht umhin, mit diesen den Rest zu subventionieren bei seiner Suche nach dem nächsten großen Glückstreffer. Das gehört zum Business.

In den letzten Jahren hat sich außerdem in westlichen Gefilden so eine Krankheit breitgemacht, die es bei Anime mit Werken wie One Piece und Detektiv Conan schon seit Jahrzehnten gibt, nämlich der krampfhafte Wahn, Franchises immer größer zu machen, noch mehr Content hinzuzufügen und bloß kein Ende zu kennen. Als jemand, der u. a. mit Conan in die Anime-Welt eingestiegen ist, habe ich schon vor 10 Jahren die Lust daran verloren, weil die Reihe nie zum Ende kommt und auf Teufelkommraus weitergeführt werden muss, weil sie ja so gut läuft, ohne dass sie wirklich noch etwas Neues zu erzählen oder Überraschungen parat hätte. Die wirklich guten Dinge im Leben erkennt man aber daran, dass sie ein Ende haben, und so hat jedes Franchise einen Punkt, ab dem es aufhört, von mehr Content zu profitieren. Das gilt genauso für LN-, Manga- und Anime-Reihen, die werden mit der Länge irgendwann nicht mehr besser. Weniger ist oft mehr, und ich hätte bei lieber mehr kleine Serien, die jeweils eine in sich abgeschlossene Geschichte vollständig erzählen, als ein paar nie enden wollende Dauerbrenner und einen großen Rest „Teaser“. Ich vermisse die Zeiten von „K-On!“ oder „Paranoia Agent“.

Ich

Ja, natürlich! Auf die Fans abwälzen; das ist ja auch viel einfacher.

«… Er sei nämlich überzeugt, dass das aktuelle Produktionstempo bei gleichbleibender Qualität auf Dauer nicht gehalten werden könne …«

Dann könnte mand as Produktionstempo ja auch einfach mal drosseln und den Leuten, die das erstellen auch mal Luft zum atmen gönnen. Da würde sicherlich auch die Qualität von profitieren.

«… Doch darauf würde gar nicht der Hauptfokus liegen, denn viel wichtiger wäre es, dass die Zahl der Anime-Fans auf der Welt weiter wachsen würde.

Bei einer stetig steigenden Anzahl an Konsumenten würden große Unternehmen immer mehr Geld in die Anime-Produktion investieren, um auch in Zukunft hochwertige Werke zu erhalten. Bei WIT Studio würde Wada diese zusätzlichen Investments daher auch direkt an die derzeitigen Angestellten weiterleiten und zusätzlich in die Erweiterung des Personal- und Talentpools stecken. «

Wo ich wieder bei meiner Ausgangsaussage wäre: Schön auf die Fans abwälzen. Denn das Ganze heißt ja nichts anderes als ‚Ihr müsst kaufen, kaufen, kaufen. Und noch mehr kaufen. Und sagt allen Leuten, die ihr kennt, dass sie unser Zeug kaufen sollen. Sonst kann ich die Angestellten auch nicht ordentlich bezahlen und mehr Leute einstellen und die Talentförderung angehen.‘ Das könnte man ja schon glatt als Erpressung verstehen.

Sani

Da könnte man sagen, dass das Verhältnis mit Angebot und Nachfrage nicht stimmt. ABER: Auch wenn es mehr Anime-Fans geben wird, würden trotzdem nur die guten Animes gewinnbringend vermarkten werden.
Ja Hauptsache einfach viele Animes raus hauen und hoffen, dass davon ca. 10% erfolgreich werden. Und die restlichen 90% sind leider für den Müll.
Würde man wenigstens qualitativ besser und inhaltlich gute Animes produzieren, könnte jeder zweite Anime mit Erfolg gewinnbringend an die/dem Frau/Mann gebracht werden. Als Ergebnis müssen Mitarbeiter sich nicht totarbeiteten und könnten angemessen entlohnt werden, behaupte ich.

Scolian

Okay, es ist also mal wieder der Fan schuld, wenn nicht genug wie irre gekauft wird. Es liegt nicht etwa daran, dass – zumindest meiner Ansicht nach – etwas die Qualität und Beliebigkeit der einzelnen angebotenen Titel auch dran liegen könnte. Dass man für ein Volume mit drei Folgen hier und da auch schon mal über 40 Euro hinlegen muss, ist natürlich auch kein Grund. Natürlich nicht, wie denn auch.

Also wirklich, ich halte mich ja für einen recht umgänglichen Menschen mit dem man in aller Ruhe über dies und jenes Reden kann. Aber es platzt mir wirklich langsam etwas die Hutschnur, wenn mir als Fan von den Verantwortlichen vorgeworfen wird, dass es meine Schuld sei dass es Probleme gibt. Es erinnert auch ein wenig an die Katar WM 2022, wo das DFB-Team in etlichen PK’s den Fans vorwarf, dass man nicht weitergekommen ist und in der Vorrunde ausschied. Klar, die Fans standen ja auf dem Spielfeld…

Zurück zum Thema, Anime. Da ich wie schon mal erwähnt hier zuhause keinen Geldbaum habe, schaue ich mir bei Anime, Filmen, Büchern oder sonstigen Freizeitangeboten schon mal etwas genauer – etwa durch News hier bei anime2you (merci nochmal an dieser Stelle) – hin, was ich mir da kaufe und was erstmal nicht. Bei Anime beispielsweise interessiert mich auch längst nicht jeder angebotene Isekai, Rom-Com, Mystery oder was auch immer. Interessieren mich mal mehrere Titel auf einmal, kaufe ich dann vielleicht mal ein oder zwei und der Rest kommt erstmal auf die ‚Liste für später‘.

Illegal schauen kommt für mich auch nicht infrage. Dieser, wenn auch unausgesprochene Vorwurf, zieht also in meinem Fall auch nicht. Wenn mir ein Titel wirklich gefällt und der Preis stimmt, kaufe ich ihn auch früher oder später. Aber mir vorwerfen lassen, dass es meine (Mit)Schuld ist, dass man nicht genug absetzt, werfe ich weit von mir ab.

Upps, jetzt ist es doch etwas länger geworden. Sorry dafür. Und schönen Sonntag noch allen hier 🙂 .

Der sauber-Seifen Mann

Jeder muss selbst entscheiden, was er mag, aber ich kaufe Anime nur auf Blu Ray, wenn das Werk mir wirklich etwas bedeutet.

Einerseits wegen dem Preis, andererseits wegen der ständigen Verschiebungen.
Danmachi Staffel 4 Part 2 wurde um insgesamt 6 Monate nach hinten verschoben. Das nimmt mir echt die Lust am Disc Kauf.

Prinzprinz

Hoffentlich gehen die studios nicht in den allerwertesten von china nur um mehr zuschauer zu bekommen weil durch Zensur verliert man dann mehr anime fans vlt sollte man ein bischen weniger produzieren aber darfür mit guter Qualität

Animatrix

Ich sehe das etwas anderes Wir Leben in einer Zeit wo Mainstream Anime ganz oben im Kurs stehen. Titel wie My Hero , Aot , Sao , Jujutsu Keisen Oder Spy x Family das sind nur Parr von unzähligen Mainstream Titeln die ganz weit oben stehen. Natürlich gibt es auch Titel die nicht Mainstream sind und trotzdem hoch im Kurs stehen aber grade diese Titel haben sich mit ihren ersten Staffeln ihre Fans gesichert. ( Ein Beispiel sagen wir mal diesen Monat kommen 10 Anime Titel raus auf Cruncy und co von diesen 10 Titel sind 6 Isekai, 3 sind Slice of Life und der letzte ist ein Action Fantasy Titel der nur von den Trailern und der Ankündigung schon krass gehyped wird und ich bin mir sicher 90% der Anime Zuschauer schauen sich dehn Action Titel Ankunft nur 10% schauen sie die anderen Titel an.) Worauf ich hinaus will sollte klar sein große Titel wie die oben genannten oder neue Titel die es schaffe eine große fanbase sich aufzubauen werden nie Schwierigkeiten haben eine zweit oder mehrere Staffeln zu erhalten dehn die Fans sorgen dafür da sie ihre Lieblings Serien schon im Vorfeld vorbestellt und sich das Merchandis holen. Und wo mehr Verkauft wird kommen auch mehre Staffeln raus da haben die anderen Titel so gut wie keine Chance.

Der sauber-Seifen Mann

Das klingt in der Theorie plausibel, ist aber leider in der Praxis anders. »Meine Wiedergeburt als Schleim« gillt als erfolgreich, brauchte aber trotzdem 3 Jahre für ne neue Staffel. Konosuba gillt ebenfalls als großer Erfolg, hat aber zwischen sequel Film und 3. Staffel fast 5 Jahre verstreichen lassen.

Andere Werke wie »Solo Leveling« hingegen kriegen-kaum das die erste Staffel durch ist- schon die Ankündigung für die nächste Staffel. Aber das sind eher die Ausnahmen.

Natsu90

Du sprichst hier jetzt von den Jahren aber du weißt und dass man auch Zeit braucht um die Sachen gut zu entwickeln und auch gut zu animieren und bei konosuba war es eine andere Geschichte da war der Fall dass man nach dem Film überhaupt nichts mehr von der LN adaptieren wollte und sich wirklich vollkommen gesagt hat in Japan leute wenn ihr wirklich die Story weiter konsumieren wollt dann greift zur LN erst als es ein Gewissen Hype auch noch wegen bestimmten Spielen auch gab und es dann auch immer wieder Bekundung gab dass man doch vielleicht eine dritte Staffel in Betracht ziehen könnte hat man erst auch angefangen im Vorfeld die spin-off-serie zu entwickeln von unserer explosionsmagierin um zu schauen ob das Ding weiter auch als Anime funktioniert und das sehe ich jetzt und schreibe ich jetzt mal aus der japanischen Sicht und nicht aus der ami-sicht oder hier aus der Sicht. Fazit es war nicht geplant das Ding weiter zu adaptieren das hat nichts mit maßgeblichen Misserfolg oder Erfolg zu tun die hatten gar nicht vor das weiter zu adaptieren. Weil die LN sehr gut gelaufen ist was man sehen wollte und man andere Projekte hatte… man brauchte für einige Jahre den Anime nicht.

Mana

Tja was soll man zu der Ansicht so sagen, viele haben ja schon einiges genannt…der Knackpunkt ist einfach das würde man mehr Vielfalt an Anime produzieren auch ganz leicht auf längere Sicht mehr Fangruppen erschleißen würde (ach wenns bei manchen schon etwas Geduld und mehr Marketing heutzutage erst braucht durch die lange Einseitigkeit…), aber genau diese Dinge ändert man eben lange nicht. Man bleibt lieber bequem überall in seinem lange vorhandenen einseitigen Tunnel von lieber nur jetzt sofort schnelleres Geld etc.

Und bei mehr Vielfalt bräuchte man auch nicht die Masse an neuen Titel die man heutzutage immer rausknallt, dann gehen einzelene auch weniger unter und bleiben dazu länger im Gedächtnis…

Mana

Nachtrag-Korrektur: *erschließen war natürlich gemeint nicht erschleißen…immer diese unfreiwilligen Drehtippfehler die sich zu gerne wo einschleichen xd.