Ein aktueller Bericht der Japan Animation Creators Association (JAniCA) hat derzeitige Probleme beim Vertragsabschluss mit neuen Animatoren aufgedeckt. Wir fassen zusammen.
Unbekannte Konditionen
Immer wieder wird über die schlechten Arbeitsbedingungen innerhalb der Anime-Industrie berichtet. Im Rahmen einer Studie wurden nun 428 Animatoren zu ihrem Berufseinstieg im Jahre 2023 befragt, wobei sich teilweise erschreckende Details zum Vertragsabschluss ergaben.
Demnach hätte der Vertrag eines jeden fünften Animators (21,7 %) keinerlei Konditionen erläutert. Man hätte quasi unwissend der Arbeitsbedingungen und ohne seiner Rechte bewusst zu sein unterschrieben und war ohne Weiteres dem potenziellem Missbrauch ausgesetzt.
18,7 % der teilnehmenden Animatoren gaben an, dass ihnen ein Vertrag bei einem Subunternehmen angeboten wurde. Im Gegensatz dazu erhielten lediglich 12,9 % einen regulären Arbeitsvertrag bei einem Studio. Laut JAniCA wären 47,3 % der Animatoren freiberuflich und 40,5 % festangestellt.
Doch trotz der Probleme in der Anime-Branche – 40 % der Animatoren verdienen weniger als 15.000 Euro pro Jahr – hat kaum jemand den Mut, sich zu äußern. Ein Sprachrohr hierfür möchte die Nippon Anime Film Culture Association (NAFCA) sein, die vor etwa einem Jahr gegründet wurde. Wir können nur gespannt abwarten, ob sich bald etwas zum Positiven verändert.
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Via JAniCA
© Animegataris Production Committee
Auch wenn das jetzt etwas hartherzig klingt, aber man ist selber schuld wenn man sich für diesen Beruf entscheidet.
Es ist seit jahrzehnten bekannt wie schlecht man in diesem Job verdient. Langjährige Mitarbeiter raten Leuten ab sich für diesen Job zu entscheiden. Es wird nur besser werden wenn man mal einen richtigen Streik gibt und die Leuten sich weigern als unterbezahlte Animatoren zu arbeiten. Nur dann kann man etwas bewirken.
Du sagst es. Diese Probleme in diesem Berufszwei sind tatsächlich schon seit Jahren gar Jahrzehnten bekannt. Jetzt mal Leidenschaft hin oder her, es wundert mich wirklich, dass es noch Leute gibt, die solchen Berufen nachgehen. Japan ist schließlich auch kein Sozialstaat wie Deutschland. Dort geht es um jeden Groschen, den man verdient. Es herrschen wirklich harte Lebensumstände.
Hier hilft letzten Endes nur: »wer nicht hören will muss fühlen.« Alle Animatoren sollten ihre Arbeit niederlegen und den Studios bzw. Konsorten den Mittelfinger zeigen.
Ihr habt leicht Reden, es geht hier immer noch um Japan, die habens nicht so mit Streiks. Außerdem ist das mit Ausbeuterjobs immer das gleiche, die Leute verdienen so wenig, die haben überhaupt keine Rücklagen und Energie um zu streiken. Einmal drin, kommst du da schwer wieder raus.
Die schlechten Arbeitsbedingungen sind außerdem erst durch das Internet und durch ausländische Animatoren richtig zum Thema geworden. Ich bezweifle auch, dass es bis heute überhaupt nennenswerte Aufklärungskampagnen in Japan gibt, da finden sich also sicher immer noch genügend »Opfer«, die da unwissend reinrutschen.
Soweit mir bekannt, gilt in Japan ein anderes System bei der Arbeitslosigkeit als bei uns. Sie ist u.a. abhängig von der Zeit der vorherigen Beschäftigung, das erwirtschaftete Einkommen und ein bisschen das Alter. Schonmal keine gute Alternative. Dazu eine andere Kultur im Bezug zur Arbeit. Finde es mit diesem Hintergrund sehr kritisch so leichtfertig von Sachen wie »man ist selber Schuld« und sich für einen Beruf »zu entscheiden« zu sprechen. Auch in unserem Land gibt es Berufe die bekanntlich schlecht bezahlt sind und auch in diesem arbeiten Menschen. Also ja, es muss sich etwas ändern, aber das muss im Notfall die Politik übernehmen. Und es sollte eher das System angeprangert werden, als die Personen die darunter leiden.
Blankounterschriften sind nie eine gute Sache. Das ist hier natürlich auch ein weiterer Baustein in der ganzen Sache. Da kann man nur hoffen, dass diese NAFCA-Organisation wirklich was verändert.