Wo ist der Boom der Shojo-Anime aus den 2000ern hin?

In den letzten Jahren sind immer weniger Anime-Serien für die Shojo-Zielgruppe erschienen, sodass man sich die Frage stellen muss: Steht es so schlecht um dieses demografische Thema?

Boom in den 2000ern

Shojo-Anime richten sich speziell an heranwachsende Mädchen im Alter von sechs bis achtzehn Jahren und drehen sich häufig um die unerfahrene Gefühlswelt junger Damen mit überwiegend unschuldigen Handlungen, wie zum Beispiel der erste Schwarm, Liebeskummer und Freundschaft.

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Vor allem in den frühen 2000ern entwickelten sich Shojo-Titel damit zu einer sicheren Investition und das folgende Jahrzehnt kann – gemessen an der Quantität der Anime-Adaptionen – zweifellos als die erfolgreichste Zeit für Shojo bezeichnet werden. Ihr entsprangen einzigartige Klassiker wie »Maid-sama!«, »Kimi ni Todoke« und »Fruits Basket«, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Doch von dieser Hülle und Fülle ist derzeit nicht mehr viel zu sehen. Denn während zur damaligen Zeit in jeder Season zahlreiche neue Shojo-Titel ihre Premiere feierten, sind es seit nun schon einigen Jahren kaum mehr als eine Handvoll Neustarts – und das, obwohl Manga und Light Novel bei der Zielgruppe noch immer beliebt sind. Was könnten also die Gründe für den Rückgang sein?

Stagnierende Handlungen

Einerseits stagnierten Shojo-Geschichten für lange Zeit und haben sich nicht weiterentwickelt, sodass Zuschauer den wiederholenden und meist identischen Handlungen überdrüssig geworden sind: Zwei Menschen treffen sich, verlieben sich, gestehen sich ihre Liebe und werden schließlich ein Paar.

Andererseits sind Anime-Studios und Produktionskomitees sehr wählerisch, schließlich möchte man schwarze Zahlen schreiben und die Auswahl an Franchises ist quasi grenzenlos. Aus diesem Grund werden lieber Titel adaptiert, die sich nicht oder kaum an die Shojo-Zielgruppe richten, wie Fantasy, Action oder Comedy, da die Erfolgsaussichten bei solchen Werken heutzutage oftmals größer sind.

Außerdem lässt sich nicht von der Hand weisen, dass junge Frauen nicht mehr so ​​denken, wie es noch vor zwanzig Jahren der Fall war. Männliche Shojo-Charaktere sind meist selbstbewusst, kontaktfreudig und übernehmen die Rolle des »Prinzen, der die Protagonistin rettet«. In Zeiten der Emanzipation hat sich Shojo nicht rechtzeitig an die Abkehr der traditionellen Geschlechterstereotypen angepasst.

Einfluss von Isekai

Doch letztendlich hatte aber wie so oft das Fantasy-Genre, insbesondere Isekai, seine Finger im Spiel und einen sehr großen Einfluss auf die jüngste Entwicklung der Shojo-Anime. Denn was erhält man, wenn man beides miteinander vermischt? Genau, quasi ein neues Genre – Stichwort »Villainess«.

Sämtliche »Villainess«-Werke sind von traditionellen Shojo-Titeln beeinflusst, auch wenn diese oftmals gar nicht explizit dieser Zielgruppe zugeordnet werden. Statt eines Niedergangs der Shojo-Anime könnte man die aktuelle Situation also als eine Art Weiterentwicklung betrachten.

Zumal bei vielen modernen Anime-Titeln heutzutage gar nicht mehr so einfach festgelegt werden kann, welches Geschlecht und welches Alter denn nun überhaupt die Zielgruppe sein soll. Zu vermischt sind mittlerweile die Interessen von Frauen und Männern – egal, ob jung oder alt.

Wenn man nämlich mal ganz genau hinschaut, kann man auch heute noch immer wieder vereinzelt klassische Shojo-Elemente in Anime-Serien, wie etwa »Tomo-chan Is a Girl!«, »The Saint’s Magic Power is Omnipotent«, »My Love Story with Yamada-kun at Lv999« und »My Happy Marriage«, entdecken.

Betrachtet man die Umstände aus diesem Blickwinkel, so sieht es dann doch nicht mehr so düster aus, was die Quantität betrifft. Allerdings bezog sich diese Annahme ohnehin nur auf das Medium Anime.

Im Gegensatz dazu steht nämlich der aktuelle Boom von Live-Action-Dramen aus Japan und Südkorea, welche oftmals für ein junges, weibliches Hauptpublikum entwickelt werden und sich noch deutlich häufiger an den klassischen Shojo-Elementen, wie wir sie aus den 2000ern kennen, bedienen.

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© NATSUKI TAKAYA.HAKUSENSHA/FRUITS BASKET PROJECT

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Ich

Interessant. Wenn also im Shojo-Bereich sich Dinge wiederholen, ist das schlecht. Aber wenn der x-te Isekai aus der Klonmaschine steigt, ist das … gut.

Mir persönlich sind Zielgruppen eh egal. Ich schaue, ob mir was gefällt; mich das unterhalten kann. Und dann schaue ich mir das eben an.

Thimeus

Es gibt genug Menschen, die ein Problem mit »dieser Welt« haben (ich gehöre auch dazu). Wie kann es einem da die Idee, in eine andere Welt einzutauchen, nicht gefallen? Ist doch schließlich Sinn und Zweck der Literatur und des Fernsehens. (Vom Hartz-IV-TV mal abgesehen).

Wie du auf das Klonen kommst werde ich wohl nie verstehen. Natürlich sind Gemeinsamkeiten unvermeidbar, aber kenne ich kaum zwei, die sich groß ähneln.

Ich

Es geht nicht um die Isekai-Idee. Es geht darum, dass man mangelnde Vielfalt bei Shojo-Titeln beklagt, aber bei Isekai-Titeln ist das anscheinend nicht von Belang.

Thimeus

Genau das ist es, was ich nicht verstehe:

Du betrachtest Isekai als nicht vielfältig, ich sehe die Vielfältigkeit bei Isekais als endlos. Der einzige fast immer gleiche Nenner ist die Art der Welt (Schwerter und Magie), ansonsten… Es gibt mMn unbegrenzt viele Themen auf die die Story basieren kann.

Shoujo scheint in meinen Augen auf drei Themen begrenzt zu sein: Liebe Freundschaft und Familie. Da sind die Möglichkeiten in der Tat begrenzt und halt schnell ausgelutscht.

Oelgo

Hmm, also eigentlich gibst Du dir die Antwort ja schon selbst, ich zitiere: „Der einzige fast immer gleiche Nenner ist die Art der Welt (Schwerter und Magie)“. Und eben genau hier liegt eben das Problem! Isekai könnten tatsächlich abwechslungsreich und kreativ sein, aber es geht so gut wie immer in eine mittelalterliche JRPG-Welt mit den immer gleichen Storylines und den (gefühlt) immer gleichen Charakteren. Wie oft ist der Dämonenkönig denn nun schon besiegt worden? Als Uralt-Otaku bekommt man immer mehr den Eindruck, das ganze Isekai-Ding ist für die Produzenten nur noch ein großes Meme und dient der Ver*****e der Zielgruppe, die das einfach noch nicht geblickt hat… Nein, so streng möchte ich darüber nun auch nicht urteilen, aber bis auf ein paar löbliche Ausnahmen (Comedy-Zeugs wie „KonoSuba“ etwa) wird in vielen solchen Anime-Serien wirklich das „Schema I(sekai)“ rauf und runter abgespielt, so dass man spätestens nach dem dritten Aufguss des Immergleichen einfach nur noch gelangweilt ist – und dies ist tatsächlich ein Problem für Anime generell, denn es schränkt auch die Außenwahrnehmung („ach, diese Trickfilme, wo einer umkommt und dann in eine Fantasywelt geschickt wird“) beim Publikum ein! So wie vor Ewigkeiten Hentai den Blick auf alle Anime verstellt hatte („ach, diese Trickfilme, wo die so richtig …….“), und das ist nicht nice…

Ich

Inwieweit vielfältig? Ich meine, der Weltenübergang spielt ja erstmal keine Rolle wie der stattfindet. Wird wiedergeboren, wird beschworen, geht durch ein Tor, fällt in ein Loch … was auch immer. Hauptsache der Charakter landet in einer anderen Welt.

So, und ab dann? Entweder der Charakter ist von Anfang an overpowered und lacht sich noch eine Waifu (oder mehrere) an und macht alles platt. Oder er muss erst etwas trainieren, kriegt dann das Mädel/die Mädels und macht dann alles platt.

Gibt es Ausnahmen davon? Ja. Aber das sind eben Ausnahmen. Unterschiede bestehen meist in Details wie Namen, Fähigkeiten, Aussehen oder Gegner. Für letzteres sind es manchmal Menschen, manchmal Dämonen, manchmal Götter. Aber die Details stellen ja keine Vielfalt im Sinne von unterschiedlichen Inhalten dar. Das sind Schablonen. Oder wie nach einem Baukastenprinzip zusammengesetzt.

Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich mag auch Isekai. Aber das ändert ja nichts dran, dass man den Markt mit haufenweise repetitiven Serien überschwemmt hat. Natürlich sind davon nicht alle schlecht; das sage ich ja nicht.

Mana

@Thimeus

da kann ich dir klar sagen dass du einen großen Irrtum unterliegst, denn bei jeder Zielgruppe gibt es ansich jede Art von Genre und Story…nur weil manche einfach kaum Anime kriegen, oder man dann selbst diese für die falsche Zielgruppe hält bzw. in Mangaform bei uns schon viele Jahre gewollt falsch vermarktet wurden, ändert sich an der Tatsache wie es ansich wirklich ist ja nichts.
Und wenn einen solche etwas anderen Titel nicht auffallen und man sie übersieht (oder garnicht probiert), liegt es ja auch nicht an den Titeln ansich. Auch hier ist das wenige Zeit nehmen für Infos u.a. und die fehlende Werbung für diese lange mit ein Grund.

Thimeus

Dann sind Serien wie »Restaurant in another world« und »campfire cooking« für euch wohl auch Ausnahmen, denn da ist der Protagonist alles andere als overpowert und Waifus gibt es auch keine.
In »Redo of a healer« geht es um Rache. Keine Weltanschauung, keine Volkskultur, er kämpft nur aus rein persönlichen Gründen.
»Arifureta«: Endziel ist ein Gott, vermutlich auch eine weitere Person aus einer anderen Welt, der Menschen gleichermaßen wie Dämonen als Spielzeuge nutzt, dabei aber nicht direkt herrscht sondern nur Anstöße gibt.
»Farming Life«: Viele Mädchen und Übermacht mögen vorhanden sein aber es gibt keinerlei Kampfwille. Diese Dämonen werden sogar Handelspartner.
»No Game no Life«: Die Protagonisten sind eher selbst die Bösen, die weniger mit Übermacht, sondern mit Wissen und Verschlagenheit die Welt erobern.
»The Master of Ragnarok« und »Oda Nobuna’s Ambition«: Nicht einmal die typische RPG-Welt, sondern eher Vergangenheit. Viele Mädchen ja, aber aber keine überlegene Kampfkraft aufseiten des Protagonisten.

Irgendwie ganz schön viele Ausnahmen, oder?

Ich

An Thimeus:

Natürlich sind das Ausnahmen, wenn man die schiere Masse an Titeln bedenkt.

Aber wieso is Redo ein Isekai? Der bleibt doch in der selben Welt und reist in die Vergangenheit. 4 Jahre oder so.

Restaurant In Another World ist ein gutes Beispiel für einen Reverse-Isekai. Campfire Cooking zeigt auch einen etwas anderen Ansatz, da der Typ selbst nicht wirklich stark ist. In dieselbe Kerbe schlägt auch Handyman Saito. Weitere Beispiele für Reverse-Isekai’s wären da noch Miss Kobayashi’s Dragon Maid oder Auch Dead Mount Death Play.

Auch No Game No Life mit dem Spielansatz und der Ecchi-Parodie ist ein erfrischendes Beispiel. Auch nicht unerwähnt möchte ich da GATE lassen.

Ich würde auch noch Tanya The Evil nennen. Das Setting ist unverbraucht und die Einbindung von Magie ist nicht übertrieben. Außerdem unterliegt die Nutzung stärkerer Angriffe bei Tanya einer Bedingung; sie kann also nicht einfach inflationär apokalyptische Attacken am laufenden Band abgeben.

Drifters finde ich als positives Beispiel auch noch erwähnenswert, da dort ja historische Persönlichkeiten aus verschiedenen Epochen zusammenkommen.

Arifureta und Farming Life kann ich nicht beurteilen; das habe ich nicht gesehen. Das gilt auch für diese Ragnarok- und Nobunaga-Titel.

So, nun ist das Vorkommen solcher Titel, die aus der Masse herausstehen doch aber nicht die Regel; es ist die Ausnahme. Die Titel sind in der Minderzahl.

Zelda

Ich glaube du hast »Ichs« Text nicht so ganz verstanden.^^«

Sani

Und ich hab ‚Thimeus’s Text nicht so ganz verstanden. Als hätte er nicht auf ‚Ich’s Text geantwortet. ^^‘

Thimeus

War im Bezug darauf, dass ‚Ich‘ meinte, dass Isekais alle gleich wären.

Der sauber-Seifen Mann

Ich würde mal sagen, dass ganze kann man eher als Prognose betrachten.

Es heißt ja, Shojo Titel schoßen wie Pilze aus dem Boden, hatten immer dieselben Elemente und die Leute wurden desen überdrüssig.

Isekai schießen aktuell wie Pilze aus dem Boden und haben auch (fast) immer die selben Elemente. Was wird dann wohl als nächstes passieren?

In ein paar Jahren gibts dann vermutlich hier einen Artikel mit der Überschrift:
»Wo ist der Boom der Isekai-Anime aus dem 2020ern hin«?

Die Leute werden auch den Isekai früher oder später überdrüssig werden.

Penny Mcchicken

Isekai sind das vielfältigste, was es gibt. Aber ne, Schlaumeier, ist bestimmt nur ein Gimmick.

Ich

Ehh … Sie haben es auch nicht verstanden.

Zelda

Um ehrlich zu sein sind viele Shojo Anime von damals genau das was ich gefeiert habe und weiterhin feiere. Gerade so Anime wie Maid-sama, My Little Monster, Ouran Highschool Host Club, Kimi ni Todoke, Ore Monotagari!!, Orange, Lovely Complex, Kareshi Kanojo no Jijou, Hiyokoi, Shugo Chara, Jeanne die Kamekazediebin, Vampire Knights, uvm.
Natürlich gibt es aber auch ein paar aus der heutigen Zeit.

KonoNana

Vielen Dank für die Erinnerung, was ich noch so nachzuholen habe 🙂

Penny Mcchicken

Meine Güte, all diese ganzen Titel sind ja mal so unterschiedlich

Eriya

Ich vermisse gute Romance Handlungen. Es gibt schon eine grosse Auswahl aber oft gibt es dann ein Liebes Triangle und das nervt mich.

Zelda

Verstehe ich voll und ganz, was mich auch stört sind diese Anime, bei denen folgen- und/oder staffellang nicht wirklich was passiert und die Protagonistinnen und Protagonisten zu schüchtern dargestellt werden.

So etwas wie Horimiya mit mehr kuscheln und küssen wäre echt mal mehr Abwechslung.

Thimeus

Mal aus Neugier:
Gibt es eine Story, in der ein Mädchen sich in einen Jungen verliebt, von dem sie glaubt, dass er schwul ist?
Ich habe sowas mal andersrum gesehen und stelle es mir interessant vor, wie sie ungeschickt versucht sich selbst als männlich darzustellen nur um dann festzustellen, dass er, weil er vorher nur auf Jungenschulen war, mit Mädchen nicht klarkommt und ihnen deshalb aus dem Weg geht bzw. sie völlig neutral bis abweisend behandelt.

KnSNaru

Hätte auf die Schnelle jetzt nicht erraten, dass »Maid-sama!« ein Shoujo-Titel ist. Okay…

Mein favorisiertester Shoujo-Titel ist »O Maidens in Your Savage Season«.

Mana

Savage Season ist halt nur klar ein Shonentitel, keinen Schimmer wie drauf kommst dass es anders wäre…

Rorymercury

Neben den drei genannten Anime »The Saint’s Magic Power is Omnipotent«, »My Love Story with Yamada-kun at Lv999« und »My Happy Marriage« waren 7th Loop und Maomao ebenfalls sehr schöne Titel. Ich mochte auch Dr. Elise sehr. Diese Season startet ja Vampire Dormitory, bin gespannt wie der wird.

Hasenpfote

Es war ja auch schon immer so, dass Masse statt Klasse im Vordergrund steht. Das war nie anders und wird sich auch nicht ändern. Alsbald wird es auch zu einer Übersättigung von Fantasie- und Isekai-Titeln kommen und schon wird das nächste halbwegs erfolgreiche Genre gemolken, bis der Kuheuter leer und ausgeleiert ist.
Der Vorteil dabei ist jedoch auch, dass es hin und wieder eine Perle für den ein oder anderen zu finden gibt, denn keiner kann mir erzählen, dass er unter den hunderten Serien nicht eine einzige gut findet. 🙂

Penny Mcchicken

Man sollte einfach aufhören zu versuchen, Shoujo zu genrefizieren wie Shounen. Dass Shounen als Genre bezeichnet wird ist schon schlimm genug (Auch Seinen passiert das)
Nicht nur Rom-com Mangas und der dementsprechenden Ästhetik sind Shoujo. Vieles andere (z. B. in Shonen-Magazinen) hat ein Appeal für weiblich Zuschauer und wird gemischt und gekreuzt. In der Anime-Sphäre kann man Demografien auch nicht übertragen.
Dieser „Boom“ ist einfach ein Lizenz-Boom gewesen.
Kimi no Todoke in die 2000er zu zählen ist schon lächerlich.
Das Problem oder auch Antwort in den ganzen Fragen liegt einfach oder hauptsächlich in der Ökonomie, was immer vernachlässigt wird und im plumpen Konsumieren keinen interessiert

Kid

Viele alte Serien wie Tokyo Mew Mew oder Fruits Basket werden ja neu aufgelegt oder wurden bei uns gar nicht synchronisiert. Es gibt bestimmt viele tolle Titel, »The Saint’s Magic Power is Omnipotent« lese ich zum Beispiel gerne, aber der Anime war mir zu träge. Pokémon ist ja jetzt auch nicht gleich ein Shojo geworden, nur weil es eine Protagonistin gibt. Bei den Manga gibt es auf jeden Fall ein paar, die verfilmt werden könnten: Ich habe ein Biest gezähmt (Webtoon), Die Legende von Azfareo oder Die Hüterin der Drachen.

Smole

Wie schön hier Genre und Zielgruppen wieder durcheinander geschmissen werden. Nicht alle Shojo Titel sind reine Romance Geschichten und andersherum sind nicht alle Romance Geschichten Shojo, »Tomo-chan is a Girl«, »Romantic Killer« und »My Lovestory with Yamada-nun at Lv.999« sind alles Shonen.

Aber das Problem mit der Umsetzung von Shojo und vor allem Shojo Romance Werken ist ein altbekanntes Problem, welches sich vorwiegend auf die mangelnde männliche Zuschauerschaft und damit auf den wegfallenden Marktanteil zurück führen lässt. Es ist ein bewiesener Fakt, dass »Mädchen« auch eher Inhalte konsumieren die für »Jungs« bestimmt sind, als das anderes herum der Fall ist.

Penny Mcchicken

Yamada-kun ist ein Shojo.
Darum geht es ja. Nur weil es Shonen ist, bedeutet es gar nicht, dss es kein weiblichen Appeal hat.
Groll und Beschwerde über das Konsumverhalten von Männer ist ja mal so sinnlos😂

Smole

Das mit Yamada-kun war mein Fehler. Die Quelle aus der ich das hatte, bezeichnete die Serie als Shonen, das Magazin in dem die Reihe ursprünglich publiziert wurde ist Gamma! und damit Shojo.

Das »Problem« was ich jedoch habe, ist das der Artikel alles irgendwie nur ankratzt und die mangelnde Wirtschaftlichkeit von Shojo Titeln nicht mit dem Offensichtlichsten benennt und das ist nun mal der Unterschied im Konsumverhalten der »Zielgruppen«. Es ging mir weniger darum das Konsumverhalten von »Männern« zu kritisieren, als die mangelnde Differenziertheit in dem Artikel.

Mana

Bei dem vermischen stimme dir schon mit zu, wird ja leider überall viel zu leicht gemacht…wenns um die genannten Titel geht muss man sagen dass welche die in Onlineplattformen-Magazinen laufen längst nicht mehr nur eine Zielgruppe haben. Manche kommen auch aus Platzgründen in solche….und bei Romantic Killer und My Lovestory with Yamada-nun at Lv.999 trifft das schon zu, da merkt man schon klar gewollt die mehr weibliche Zielgruppe…wobei Yamada sowieso klar in einem allgemein gemischen läuft und Josei hier daher passender.

Wenns ums konsumieren geht muss man halt auch sagen dass es früher die männlichen Fans deutlich leichter machen, als der Markt kleier war und wo auch gemischter so im TV Dinge kamen..auch der Mangamarkt war vielfältiger und das falsche Klischeemarketing gab es da eben auchnicht..das hat leider viel eher verschlechtert und zu Rückschritten geführt…

Archer

Kimi ni Todoke geht ja zum Glück dieses Jahr noch weiter

al1x

das waren eben die alten zeiten, vorallem da hat mam eher gelesen statt geschaut, 2010 rum begannen dann die magic school serien, die liebe ich heute noch, und ab 2015/16/17 haben dann die isekai erobert, was ich eig garnicht schlecht finde, fantasy und isekai beide geil solange es in einer anderen welt abspielt

Oelgo

Das Grundproblem des (vorgeblich) zunehmenden Mangels an neuen, großen Shojo-Anime dürfte auch darin begründet liegen, dass man auch in Japan längst weiß, dass die junge weibliche Zielgruppe wesentlich Manga-affiner ist als die männliche Zielgruppe im selben Alter. Daher gibt es im Shojo-Bereich im Verhältnis wesentlich mehr Manga als entsprechende Anime-Umsetzungen. Bei den Shonen-Titeln ist es eher umgekehrt, da nimmt eine Serie oft erst dann so richtig Fahrt auf, wenn die Anime-Adaption herausgekommen ist. Das überrascht nun auch nicht, denn trotz aller Bemühungen um Gleichheit zeigen sich auch bei Unterhaltungsmedien (außer Musik) oft noch krasse Unterschiede bei den Geschlechtern: So wird ein Gutteil der Belletristik von Frauen konsumiert, während Sach- und Fachbücher ganz überwiegenden von Männern studiert werden – das muss man nicht gut finden, ist aber einfach Tatsache…

Thimeus

Vielleicht haben die Macher auch schlicht keine Lust mehr entsprechendes zu erschaffen.

Ich hatte auch meine Shoujo-Zuneigung, bis es mir irgendwann zu sehr auf die Nerven ging wie sehe die Hintergründe von dem Realismus abwichen oder Gegebenheitenzu sexistisch wurden.

Zum Beispiel wenn ein Mädchen sich unbedacht auf ein Abenteuer begibt und sich ein Junge ihr anschließt, werden seine Beweggründe oft als Bewunderung dargestellt / von ihr verstanden, obwohl es eher der Beschützerinstinkt ist.

Auch scheint es oft Gang und Gäbe zu sein, dass es für Jungs eine Todsünde ist, wenn er die Gefühle eines Mädchens nicht bemerkt/respektiert, aber sie darf seine Gefühle aber getrost ignorieren oder ausnutzen. (Warum sonst würde er ihr bei jeder Gelegenheit helfen?)

al1x

und die 4 genannten titel also yamada, saint und co, hötte ich jetzt eig nicht dazu gelegt sondern eher zum subtile/-romanze, kommt ja ne 2te staffel von dem marriage

Tendou

Ein gute reflektierter Artikel. Den Hang zum Drama Konsum bemerke ich auch bei einigen meiner weiblichen Bekanntschaften.

Ich denke ein wesentlicher Grund des Ausbleibens von Shoujo Titeln dürfte sein, dass Anime an sich wesentlich mehr männlich orientiert sind. Mit Merch wird Kohle gescheffelt und das klappt meist mit Waifus ganz gut. Die männlichen Protagonisten aus Shoujo Romance Anime können der Vielfalt einfach nicht das Wasser reichen. Ich behaupte einfach mal, die Mädels würden sich auch eher eine männliche Figur aus einem Shounen Anime zulegen wie My Hero Academia, Demon Slayer oder Haikyuu statt aus einem Shoujo Anime. Das hat sich so ergeben. Natürlich sehe ich aber den Animekonsum an sich völlig ausgeglichen zwischen den Geschlechtern. Ich denke aber, dass es leichter ist den männlichen Fans das Geld aus den Taschen zu ziehen, in welcher Form auch immer.

Interessant ist auch die Demografie bei Vtubern. Die männlichen Vtuber haben richtig Schwierigkeiten sich ein Publikum aufzubauen während die weiblichen Vtuber immer einen vollen Stream haben mit einem Fanverhältnis von etwa 90% männlich zu 10% weiblich. Das hat jetzt an sich nichts mit Anime zu tun aber ich finde man merkt an sich dass die Otaku Kultur eher männlich dominiert wird.

In Sachen Mangakonsum sehe ich aber die Mädels vorne, beispielsweise lesen mehr Mädchen in Japan One Piece als Jungs, was ein ziemlich guter Indikator ist wenn man mal bedenkt, dass sich die Serie mehr an Jungs richtet. Insofern lohnen sich schon Shoujo Anime um Mangaverkäufe zu pushen aber vielleicht ist das alleine einfach zu unattraktiv geworden. Andere Gründe wurden ja im Artikel schon genannt.