Anime-Urgestein setzt Hoffnung in junge Animatoren

Anlässlich des jüngsten Oscar-Gewinns von »Der Junge und der Reiher« fordert Yoshiyuki Tomino von jungen Animatoren, dass sie Ghibli-Regisseur Hayao Miyazaki übertreffen. Wir fassen zusammen.

Miyazaki setzt Maßstäbe

Nach einer Vorführung des Mecha-Klassikers »Mobile Suit Gundam: Char’s Counter Attack« auf dem Niigata International Animation Film Festival betrat »Gundam«-Schöpfer Yoshiyuki Tomino die Bühne und sprach über den zunehmenden Einfluss des Mediums Anime sowie den Auswirkungen von Hayao Miyazakis gefeiertem Film »Der Junge und der Reiher«, der vor wenigen Wochen einen Oscar erhielt.

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In seiner Rede betonte Tomino die wachsende Reife von Manga und Anime sowie die Notwendigkeit für aufstrebende Schöpfer, über die einfache Unterhaltung hinauszuschauen und dementsprechend eine breitere Perspektive zu entwickeln. In diesem Zusammenhang hob er Hayao Miyazaki hervor.

Miyazaki hätte mit »Der Junge und der Reiher« die konventionellen Tropen des Geschichtenerzählens gebrochen und ein unglaubliches Werk geschaffen, das trotz der Komplexität und des Fehlens eines traditionellen Happy Ends bei einem Publikum auf der ganzen Welt Anklang gefunden hätte.

Doch auch national gewann der Film in der Woche seines Oscar-Gewinns nochmals an Popularität und stieg in den japanischen Allzeit-Kinocharts um 15 Plätze nach oben. Derzeit belegt der Streifen mit einem Einspielergebnis von rund 9,08 Milliarden Yen (etwa 56 Millionen Euro) den 64. Platz.

Abschließend richtete sich Tomino noch an all die aufstrebenden Animatoren und erklärte, dass Hayao Miyazaki die Maßstäbe gesetzt hätte und man ihn oder auch »One Piece« niemals übertreffen könne, wenn man sich nicht vollends seiner Arbeit widmen würde. Er erhoffe sich von ihnen, dass sie hart arbeiten, um das irgendwann erreichen zu können. Er selbst wäre dafür leider schon zu alt.

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Via Mantan Web
© Studio Ghibli

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6 Kommentare und Antworten zu "Anime-Urgestein setzt Hoffnung in junge Animatoren"

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Guts
Gast
Guts

Dem ist wohl die aktuelle Situation entgangen, es fehlt an Urgesteinen, die ihr wissen weitergeben. Und woher soll der Nachwuchs überhaupt die Zeit nehmen. die arbeiten sich doch jetzt schon zum Burnout.

Ich
Gast
Ich

Da braucht es aber auch eine ordentliche Förderung von jungen Leuten. Außerdem brauchen sie ja auch die Möglichkeit sich zu entfalten. Wenn sie in den Studio’s fest hängen unter Bergen von Arbeit und einem mangelnden Lohn dafür … Da wird das recht schwierig.

Kid
Gast
Kid

Ey, selbst Forderungen stellen, aber sich mit der Begründung rausnehmen, man seie zu alt. Miyazaki ist ja auch schon längst im Rentenalter. Außerdem kann man nicht kreativ arbeiten ohne die notwendige Unterstützung. Nur den Mut für Neues zu haben hilft nicht, wenn man ganz auf sich gestellt ist. Es gibt in Japan ja nicht grundlos ein eigenes Wort für sich zu Tode arbeiten.

Sowieso habe ich den Eindruck, dass jede Generation mehr können muss als die vorherige. Heutzutage soll man als Millenial am besten mindestens 3 Sprachen können, Programmieren, den Umgang mit mehreren sozialen Netzwerken beherrschen und einen Uniabschluss haben. Und das ist gefühlt nur das Mindestmaß. Dass da viele ausgebrannt sind, ist kein Wunder, zumal man auch immer erreichbar ist. Wer kann sich noch daran erinnern, als es keine Telefonflat gab und man sich kurz halten sollte?

Wenn er selbst nicht mehr an solchen Projekten arbeiten (will), kann er ja eine Stiftung zur Förderung gründen und nicht nur große Töne spucken.

Teru
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Teru

Warum übertreffen? Was soll diese Vergleicherei? Wozu Maßstäbe? Kreativität ist kein Wettkampf?

Hyperion
Gast
Hyperion

Naja, man wird immer wieder verglichen, dies lässt sich kaum ändern.
Jedoch würde ich jetzt nicht sagen, dass Miyazaki die Nummer 1 ist, nur weil er international zugegeben den grössten Erfolg hatte. Finanzieller Erfolg heisst nicht, dass man auch das beste Produkt anbietet.

So würde ich Satoshi Kon – leider viel zu früh von uns gegangen – als besser ansehen (ist natürlich Geschmackssache), auch wenn der finanzielle Erfolg nicht so positiv war wie die Filmkritiken.

Anon22
Gast
Anon22

Was soll der spoiler -_-