Sollten Franchise-Filme zur Hauptgeschichte gehören?

In der Vergangenheit war es üblich, dass Anime-Filme zu einem bestehenden Franchise eher nichts mit der Originalvorlage zu tun hatten. Doch nun scheint sich der Trend allmählich zu ändern.

Canon oder nicht

Die Bezeichnung »Canon« steht für jegliches Material, das so auch im Originalwerk vorkommt oder zumindest als Teil der Originalgeschichte betrachtet werden kann. Folgt eine Handlung jedoch nicht der eigentlichen Storyline, so gehört diese nicht zum Canon und wird als »Filler« bezeichnet.

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Während es in vielen und vor allem lang laufenden Anime-Serien sogar notwendig ist, öfter mal Filler-Episoden einzubauen, um mit der Veröffentlichung des Originalwerks mitzuhalten, sollte dieser Grund bei Anime-Filmen eigentlich keine Rolle spielen. Aber dennoch verfolgen viele Franchise-Filme eine ganz eigene Handlung abseits des Canons. Doch warum ist das so?

Natürlich bieten insbesondere erfolgreiche Franchises dem Produktionskommittee eine zusätzliche und sichere Einnahmequelle, wenn sie daraus einen Film machen. Für die Mitwirkenden ist die Produktion eines Films meist erfüllender, vor allem wenn man mehr Freiheiten erhält.

Darüber hinaus ist das Stresslevel geringer, da man nur eine finale Deadline hat und nicht jede Woche aufs Neue eine Episode abliefern muss. All das spiegelt sich dann auch im Ergebnis wider. So gilt die Qualität von Filmen oftmals als besonders gut, während Fans komplett neue Geschichten mit ihren geliebten Charakteren in einem anderen und oft umfangreicheren Format erhalten.

Trend ändert sich

In der Vergangenheit war es vor allem bei Longrunner-Franchises wie »Dragon Ball Z«, »One Piece«, »Detektiv Conan« und »My Hero Academia« üblich, dass die dazugehörigen Filme eine originale Geschichte erzählen. Mittlerweile gibt es aber auch immer mehr Sequel- oder Prequel-Filme.

Der große Erfolg von »Demon Slayer – The Movie: Mugen Train« hat gezeigt, dass es durchaus sinnvoll sein kann, ganze Handlungsabschnitte in Form eines zweistündigen Leinwandablegers zu adaptieren. Populäre Beispiele wären etwa »Jujutsu Kaisen 0«, »Gintama: The Very Final«, die »Violet Evergarden«-Filme, das »Rascal Does Not Dream«-Franchise und die »Dragon Ball Super«-Abendfüller.

Aber auch in den folgenden Monaten erwarten uns beispielsweise mit den Fortsetzungen von »Puella Magi Madoka Magica«, »Overlord« und »Haikyu!!« einige Canon-Filme populärer Franchises, die einen kompletten Arc adaptieren. Ob sie dabei der Vorlage vollständig treu bleiben, bleibt noch abzuwarten.

Diese Entwicklungen zeigen, dass irgendwann der Tag kommen könnte, an dem derartige Filler-Filme obsolet werden. Aber solange ein Franchise mehr Inhalte adaptieren will, als es Canon-Material zur Verfügung hat, werden diese Streifen weiterhin ihren Platz in den Kinos haben.

Wie ist eure Meinung zu dem ganzen Thema? Bevorzugt ihr Anime-Filme, die zum Canon gehören sind oder wollt ihr lieber eine komplett eigenständige Geschichte sehen? Lasst es uns wissen!

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Via CBR
©2024 Gosho Aoyama/Detective Conan Production Committee

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Kommentare

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19 Kommentare und Antworten zu "Sollten Franchise-Filme zur Hauptgeschichte gehören?"

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Akai
Gast
Akai

Filme zu bestehenden Serien sollten aufjedenfall Filler sein, finde es einfach nervig wenn man Serien mit Filmen fortführt statt eine weitere Staffel zu machen. Und bei Filmen muss man auch wesentlich länger warten bis man es schauen kann Serien kann man relativ zeitnah mit Subs schauen.

KnSNaru
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KnSNaru

Der eine Film, »Detektiv Conan: Die Halloween-Braut«, welcher die Ereignisse um »Jinpei Matsuda« aus dem TV-Special (Folge 304) »Eine Stadt als Geisel« (deutsche Folgen 327 – 330) erneut aufrollt und mit weiteren Erkenntissen über seine Person sowie seinen selbstmörderischen Motiv aufklärt, finde ich nicht nur als Verfilmung großartig gelungen, sondern auch imposant, weil seine Rolle um »Miwako Sato« ein jehes Ende gefunden hat.

Natsu90
Gast
Natsu90

Natürlich sollten Filme zu großen Franchise nicht zum Kanon gehören außer man würde Arc’s die auch nach der Länge her passen als Filme umsetzen und das auch so belassen ich schaue da auf die Verantwortlichen von Demon Slayer🤨

Ich sehe Filme als zusätzlichen Fanservice für Fans diesmal ohne den ganzen sexuellen Bullshit also nur Fanservice für Fans. Die kann man schauen muss man aber nicht schauen.

Es gibt aber auch das Element des Demi-Kanon Films besonders in Shonen setzt man diese Praktik sehr gerne um dass man eine Original Story so einbettet in einem bestimmten Zeitraum der Haupthandlung ist dass man sie unter bestimmten Voraussetzungen schon tatsächliche Ereignisse der gesamten Haupthandlung mit einbeziehen kann aber nicht muss.

Diese sind halt nicht komplett losgelöst von den Ereignissen des originalwerks sei es jetzt des Mangas oder der LN.

Die Detektiv Conan Filme kann man dort sehr gut einordnen unter dieser Kategorie des Demi-Kanon auch werden ja viele Elemente aus diesem Film nachher in den Manga übernommen was sehr oft schon passiert ist.

Tanjirō
Gast
Tanjirō

Mit Demon Slayer triffst du es recht gut. Hatte damals den Mugen Train film gesehen da ich nicht wusste das es auch als Serie kommt. Der Film war in Ordnung aber an die Serie kommt es nicht ran. Ähnlich ging es mir bei beim prequel Jujutsu Kaisen 0. Hab das nicht mal annähernd so gefeiert wie die Hauptserie. Auch im Falle der Filmreihe fate stay night heavens feel hab ich es nicht so sehr gefeiert wie fate stay night und fate stay night unlimited blade works. Um Fair zu sein. Ich bin allgemein kein so großer Fan der Filme. Die können selten mit dem Anime mithalten.

Tiddies
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Tiddies

Canon Filme finde ich ok, solange sich das Produktionsstudio im voraus im Klaren darüber ist, welche Strategie sie verfolgen wollen. der Demon Slayer Film war schon in der Ansicht ein Reinfall, da er dann später nochmal als Staffel mit Bonusmaterial veröffentlicht wurde und sich jetzt niemand darauf einigen kann, ob Entertainment District Staffel 2 oder 3 ist weil von offizieller Seite auch keine Nummerierung erfolgt.

Fate/stay night Heaven’s Feel oder die Sword Art Online Progressive Filme sind beispielsweise gute Beispiele für Serienadaptionen exklusiv als Filme.

oder einen Film als großen Abschluss einer Serie zu produzieren kann auch sehr ansprechend sein ähnlich wie es bei Attack on Titan der Fall war, auch wenn diese nicht als Filme betitelt wurden sondern nur zwei Folgen in Überlänge waren.

aber es ist nervig, canon Filme in der Story zwischen Staffeln platziert zu haben. oder im Falle des kommenden Overlord Films sogar während einer Staffel. Overlord Staffel 4 adaptiert den Arc vor und den Arc nach dem Holy Kingdom, welcher im Film adaptiert wird.

Tendou
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Tendou

Ich habe damit grundsätzlich kein Problem solange man Luft für die darauffolgende Staffel lässt. Psycho-Pass 3 lief zum Beispiel bereits im Simulcast noch bevor man in Deutschland eine Chance hatte die Filme zu schauen, die zeitlich vor der dritten Staffel spielten. Oder die müssen es dann eben wie bei Demon Slayer machen und ein Recap des Films in die Serie integrieren was den Film an sich dann total hinfällig macht.

Der sauber-Seifen Mann
Gast
Der sauber-Seifen Mann

Wenn du mich fragst, sie sollten sowas nur als Abschluss der Geschichte machen.
Aus den letzten Manga/Light Novels einen epischen Film machen, mit etwas zusätzlichem Inhalt, um die story abzuschließen.

Als Finale wäre ein canon Film sogar begrüßenswert.

Ist zwar jetzt kein Anime, aber die äußerst populäre Sci-Fi Serie Star Gate hatte 10 Staffeln und kein echtes Ende, denn sie haben es mit einem gelungenen Film abgeschlossen.

Ich
Gast
Ich

Es würde mich eigentlich nicht stören. Es ist halt eine Frage der Einbindung denke ich – also was man wie einbindet.

Ein einfaches Beispiel: Nehmen wir an Titel XY bekommt einen 12-Folgen-Anime. So, das entwickelt sich dahin, dass in der 12. Folge das große Finale angegangen wird. Das kommt dann aber nicht in der Folge, sondern als Extra-Film. Wenn nun dieser Film erst … keine Ahnung … 3 Jahre braucht bis er nach dem Erscheinen in Japan auch hier bei uns ist, wäre das natürlich äußerst unschön. Wenn also so ein Film, der einen Titel inhaltlich weiterführt, erscheint, müsste erstmal die schnelle Verfügbarkeit gesichert sein.

Ein weiteres Problem könnte der begrenzte «Platz« sein. Ein Film hat ja eine bestimmte Laufzeit. Eine Serie kann aufgrund der Länge ja die Dinge ausführlicher angehen und beleuchten, da man es auf Folgen aufteilen kann. Bei einem Film hat man alles in einem und dann kann vielleicht das Ein oder Andere nur ungenügend Raum bekommen.

Der sauber-Seifen Mann
Gast
Der sauber-Seifen Mann

Ich hab tatsächlich wenig Erfahrung mit canon Filmen.
Aber etwa der Film »Konosuba Legend of Crimson« zeigt da einige Probleme auf.

Ich mag den Film, aber es stört mich, das teils wichtige Szenen aus der Vorlage weggelassen wurden. Die Szene mit Kazuma und Megumin am Lagerfeuer, in der wir erfahren, WARUM Kazuma ein Hiki-Neet wurde, wurd im Film einfach ausgelassen. Oder in der 3. Nacht, als Megumin Kazuma gesteht, das sie ihn mag. Solche Szenen sind wichtig, für die Charactere um ihr Handeln besser nachzuvollziehen.

Der einzige Vorteil, den ich sehe wäre, dass die Geschichten dann nicht so voller Logikfehler wären wie »Angriff der Bio-Kämpfer (DBZ)« und »Naruto Shippuden-Blood Prision«.

Trotzdem tendiere ich zu einem klaren nein. Filme sollten Filler bleiben.

W.K.
Gast
W.K.

Ich denke jeder DBZ Film hat extreme Logikfehler xD man merkt da deutlich, dass da einfach nicht der wahre Autor dahinter war. Zwar sind paar der neuen Feinde super ohne Frage, aber die Umsetzung ist alles andere als toll gerade wenn man versucht diese irgendwo logisch in die Zeitlinie einzubauen.

Jemand
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Jemand

würde nicht schaden, es sei denn, man hat kein Inhalt und möchte die Menschen an der Nase rumführen

Sani
Gast
Sani

Mich würde Filme als Canon eher stören. Insbesondere weil ich oft nicht weiß, wo ich den Film in der Serie unterbringen soll. Auch die Filler-Filme von OnePiece muss ich immer daran denken, ob Ruffy zum Beispiel Haki, Gear4, etc. schon beherrscht; aber schlimmer wärs ein Film als Canon, dann würde ich nichts mehr durchblicken.

Aber ich hab nichts dagegen, für eine Neu-Auflage von Serien als Filme oder wenns neu aufgerollt wird, wie bei Evangelion oder AoT. Dann kann ich nochmal den Anime besser verstehen oder was Neues erfahren.

Mana
Gast
Mana

Ich bin eher klar dafür das man Titel die man als Serien anfängt auch so zu Ende führt und die Filme weiter unabhängig lässt (wenn man die überhaupt bräuchte, mehr originale Filme zu fände ansich besser, immerhin kriegen die üblcihen Verdächtigen auch bei Serien lange mehr Aufmerksamkeit und verdrängen so auf allen Seiten anderen -oft bessere-Titel)
…auch wenn es schon jetzt leider negative Entwicklungs-Beispiele gibt (wo der ausslaggebende Punkt wohl eher das mehr-öfter Geld einsaken sein dürfte)…nicht nur dass dafür am Ende die Handlung dann gekürzt wird, dauert es auch deutlich länger bis die dann überhaupt mal hier meist landen. Wer was als Simuclast oder Stream anfing evtl nur s schaut, der guckt dann dumm aus der Wäsche.

Alhsan
Gast
Alhsan

Ja, Filme sollten zur hauptstory gehören.

Penny Mcchicken
Gast
Penny Mcchicken

Diese These sehe ich die letzte Jahre paar jahre öfter(wegen Mugen Train eben). Zwischen diesen genannten Filmen besteht nur ein dünner Zusammenhang. Die Prämisse ist eigentlich sehr weit hergeholt und dumm, weil die Antwort offensichtlich ist

Kuraiko
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Kuraiko

Ob die Handlung des Originalwerks nun in einem Film oder in einer Serie adaptiert wird, stört mich weniger. Der einzige kleine Nachteil ist, das wir länger drauf warten müssen auf einen Stream oder DVD/Blu Ray, als bei einem Simulcast über die Streaminganbieter. Bin ja schon gespannt, wann der erste Haikyu Sequel Film zu uns kommt …

Zhao
Gast
Zhao

Das hängt vonder Qualität ab.

Bei einigen wirkt es wie der Versuch geld aus dem Publikum zu quetschen.

Es kommt einfach auf die machart an.

Sehe: Live Action One Piece.

Einerseits hat man vieles opfern müssen.
Chu-Chu, dem Don Krieg Arc, Okta, Zorros Ausflug zum Arrlongpark, Genzos Windmühle.

Tolle Storys.

Aber in der Kürze kann die wurze liegen.

Hätte man die Live Action 1 zu 1 an der Episoden Anzahl umgesetzt, hätten es Wesentlich weniger geschaut.

Und generell ist es immer eine Frage was sinn macht.

Eine Verbindung wie bei Made in Abyss, eine Original wie one piece Stampede oder eine Zusammenstellung wie haikyuu.

Pascallus
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Pascallus

Filme sollten definitiv zum canon gehören. Sonst ist der Film und seine Story nicht nur unnötig, sondern schlicht auch nicht spannend, da alle bekannten Charaktere extreme Plotarmor haben und alle neuen Charaktere komplett unnötig sind.

Nic
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Nic

Bei den Pokemonfilmen habe ich mir tatsächlich schonmal solche Gedanken gemacht. Ich bin irgendwo in der Mitte. Ich finde, Filme zu Serien sollten so konzipiert sein, das man nur das Grundwissen brauch und eine grobe Orientierung der Serienhandlung, was zum Beispiel die
Haupt-Charaktere geht, oder die Region, so dass man problemlos sich den Film angucken kann. Und die Serie soll logischerweise so weitergehen, dass der Film nicht zwingend geguckt werden muss.

Jedoch sollte die Serie den Film nicht komplett ignorieren. Ich fand es immer zum Beispiel extrem verwirrend wenn Ash in einem Film mit einem Pokémon ein Abenteuer erlebt, wo er mit diesem zum Beispiel eine Parallelwelt vereist oder ähnliches, aber ein bisschen später in der Serie muss er erstmal im Pokedex nachsehen, was das für ein Pokémon ist.

Wenn der Film aber eine Fortsetzung zu einer Serie darstellt, ist das natürlich was anderes.