Studio-Pierrot-Geschäftsführer Keiro Itsumi sprach vor Kurzem in einem Interview darüber, wie man das Wohlbefinden und die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter verbessert hat. Wir fassen zusammen.
Zahlreiche Verbesserungen
Zum Ende des letzten Jahres überschlugen sich die Ereignisse, sodass 2023 für die Anime-Industrie zweifellos mit einem Knall endete, denn die schlechten Arbeitsbedingungen von Animatoren rückten durch die Produktionsplanung der zweiten Staffel von »Jujutsu Kaisen« einmal mehr ins Rampenlicht, was dem verantwortlichen Studio MAPPA so einige Sympathien gekostet haben dürfte.
Dass Studio Pierrot derartige Konsequenzen vermutlich nicht zu befürchten hat, offenbarte dessen Geschäftsführer Keiro Itsumi vor Kurzem in einem Interview. Denn er versicherte, dass in seinem Unternehmen bereits vor langer Zeit sichergestellt worden wäre, dass diejenigen, die hinter den Kulissen arbeiten, gut entlohnt werden und sich in einem gesunden Arbeitsumfeld befinden.
Seit seinem Amtsantritt bei Studio Pierrot im Jahre 2011 hätte Itsuimi bereits mehrere Verbesserungen eingeführt, wie beispielsweise eine rückwirkende Erhöhung der Überstundenvergütung um 20 %. Insgesamt wäre er davon überzeugt, ein gutes und gesundes Arbeitsumfeld geschaffen zu haben.
Arbeitsmanagement unerlässlich
Schließlich wäre der Anime-Markt in den vergangenen Jahren immens gewachsen. Damit ein Anime-Titel bei dem internationalen Publikum Anklang findet, müsse man qualitativ hochwertige Werke produzieren, was letztendlich auch zu einem Anstieg der Kosten geführt hätte.
In der Vergangenheit wäre aufgrund der geringen Gewinnspanne bei Anime-Produktionen von den Animatoren erwartet worden, mit »Mut und Entschlossenheit« auf eine Art und Weise zu arbeiten, welche die Arbeitsnormen missachtet. Dieses Konzept hätte laut Itsumi in der heutigen Zeit jedoch keine Gültigkeit mehr und ein ordnungsgemäßes Arbeitsmanagement wäre unerlässlich:
»Anime werden von Menschen gemacht, nicht von Computern. Und wenn ein Mensch erschöpft ist, gibt es nichts, was man dagegen tun kann. Eine andere Vorgehensweise hat keine Zukunft.«
Abschließend gab Itsumi noch zu verstehen, dass er sich durch die Ergebnisse bestätigt fühlt, denn Pierrot würde regelmäßig Anime-Werke mit ausgezeichneter Qualität produzieren. Zu den bekanntesten Titeln des Studios zählen »Boruto«, »Bleach« und »Black Clover«.
- Studie: Gesundheit in der Anime-Industrie alarmierend
- Animatorin warnt vor Zusammenbruch der Anime-Industrie
- »Chainsaw Man«-Regisseur will Arbeitsumfeld verbessern
Via Borderless
©2002 MASASHI KISHIMOTO / 2017 BORUTO. All Rights Reserved.
Sollte die Aussagen stimmen, ziehe ich den Hut für so einen Vorgesetzt en und dessen Gedankengänge
Dürfte auch eine Menge Eigennutz mit drin sein, als ehemaliger New Yorker Banker wird er durchaus wissen, wie man sich finanziell richtig aufstellt. Gute Arbeitsbedingungen bedeuten halt auch gute Produktivität, also am Ende mehr Geld.
Das ist mal ein cooler und kluger CEO. Respekt! Also, mehr Black Clover bitte. Oder ist mit Staffel 4 Schluss?
Da der Manga noch läuft denke ich nicht das schon Schluss ist, dauert wohl bis es wieder genug Content gibt um ihn zu animieren zu lassen.
Nun, die Worte klingen ja schonmal nicht schlecht. Ich hoffe, die sind nicht nur für die Öffentlichkeit, sondern das wird auch so im Studio angewendet. Sagen kann man ja schließlich viel … Aber wenn das der Realität entspricht, wäre das ja zumindest schonmal ein guter Anfang.
Alter Spruch: Papier ist geduldig..
V.a. bleibt zur heutigen Zeit die Frage: Kann er das durchhalten wenn andere mit KI etc Kosten drücken bis zum geht nicht mehr.
Schönes Bsp die globale Wirtschaft: 90% und mehr der Firmen sind KMUs (Firmen bis max 250 Mitarbeiter und 50Mio Umsatz heißt das meist). Angestellt sind aber nur ca 50% der Leute bei solchen Firmen.. Also kann der Chef seiner 20 Mitarbeiter sozial sein wie er will er ist einem »großen Markt« unterworfen, in dem die Großen alles dem Profit opfern… Will er »überleben« muss er die Ausbeutung zumindest teilweise mitmachen sonst ist er weg vom Fenster…