Manga-Urgestein setzt sich für angehende Autoren ein

George Morikawa, der Autor von »Hajime no Ippo«, setzt sich in einer Reihe von Beiträgen auf dem Social Network X (ehemals Twitter) für die Rechte von Manga-Schöpfern ein und spricht ihnen absolute Autorität über ihr Werk zu. Wir fassen nachfolgend zusammen.

Schöpfer haben das letzte Wort

Mit seinen Worten möchte Morikawa insbesondere angehenden Mangaka den Rücken stärken und ihnen unmissverständlich zu verstehen geben, dass sie als Originalschöpfer stets das letzte Wort haben sollten. Schließlich sind ihre Interessen sogar rechtlich geschützt. Damit möchte er auf die Problematik aufmerksam machen, dass sich zu oft Außenstehende in das Werk einmischen.

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Egal ob Redakteure und Herausgeber, die auf den Handlungsstrang Einfluss nehmen wollen, oder Regisseure und Produktionskomitees, die sich bei Adaptionen nicht an die Vorlage halten – sie alle haben grundsätzlich den Willen des Autors zu respektieren. Dafür müsse man von Beginn an auf Augenhöhe kommunizieren und seinen Standpunkt klar und deutlich ausdrücken.

Es sollte stets ein offener Dialog zwischen Schöpfern, Herausgebern und Produzenten stattfinden, der auf gegenseitigem Respekt und Wertschätzung beruht. Dazu gehöre dann schlussendlich eben auch, eine Anime-Adaption einfach mal abzulehnen, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Doch das ist leichter gesagt als getan, wie die folgenden beiden Beispiele mehr als verdeutlichen.

Mangaka werden ignoriert

Im April 2012 startete die Anime-Umsetzung der in Japan beliebten Manga-Reihe »Polar Bear Café« – doch Mangaka Higa Aloha hätte eigenen Angaben zufolge nie einen Vertrag mit den zuständigen Produzenten unterschrieben und folglich auch keinen einzigen Yen erhalten.

Auch die Live-Action-Adaption von »Sexy Tanaka« verlangte der Manga-Schöpferin Hinako Ashihara zur Wahrung ihrer Interessen so einiges ab. Im Vorfeld hätte sie nämlich zwei Bedingungen gestellt, welche von den Produzenten auch akzeptiert worden wären: Die Umsetzung soll getreu dem Manga verlaufen und ein originales Ende haben, das sie selbst schreiben würde.

Doch das Ergebnis wäre ganz anders gewesen. Jede Episode, die sie zur Überprüfung erhielt, sei stark vom Manga abgewichen. Die Handlung wäre vereinfacht, die Charaktere oberflächlich dargestellt und Kernelemente sowie wichtige Dialoge drastisch gekürzt oder weggelassen worden. Auch das Ende, welches sie zur Verfügung gestellt hatte, hätte sie kaum wiedererkannt.

Die Serie startete mit Verzögerung und das ganze Thema erreichte wenige Wochen nach Ausstrahlung der letzten Episode ihren traurigen Höhepunkt, als Ashihara am 29. Januar 2024 im Alter von 50 Jahren verstarb. Die Behörden gehen von einem Suizid aus, was einen faden Beigeschmack hinterlässt. Nur drei Tage vor Entdeckung ihrer Leiche kritisierte Ashihara die Produzenten öffentlich auf ihrem Blog.

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Via X
© Kaori Hanzawa・HOUBUNSHA/COMIC GIRLS Production Committee

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Ich

Wow, die Sache mir der Autorin Ashihara hat es ja in sich.

An sich finde ich die grundlegende Aussage durchaus richtig. Wenn ein Autor respektive eine Autorin eine Geschichte erdacht hat, ist das nunmal die Geschichte; das hat man dann zu respektieren – ob einem die Geschichte gefällt oder nicht. Und wenn man das umsetzen will, weiß man ja auch, was für eine Geschichte das ist.

Nun ist es so, dass es sicherlich bei der Übertragung aus dem einen Medium zum anderen zu Anpassungen kommen kann. Es besteht nunmal ein Unterschied zwischen einem Buch mit starren Bildern und Text und einer Videodarstellung. Und da müsste dann halt das kommen, was ja hier schon angesprochen ist: man muss sich absprechen und nicht einfach irgendwie machen. Und diese Absprachen müssen auf dem gleichen Level laufen und nicht nach dem Motto ‚Du bis ja nur ein Autor.‘