Animationsregisseur nimmt kritisiertes Studio in Schutz

In den letzten Wochen und Monaten hagelte es immer wieder heftige Kritik gegen MAPPA, doch ein renommierter Animationsregisseur ergreift nun Partei für das Studio. Wir fassen zusammen.

Bessere Konditionen verhandeln

Während Studio MAPPA wohl immer noch eine »Augen zu und durch«-Taktik fährt und sämtliche Anschuldigungen schlichtweg totschweigt, verteidigt mit Mamoru Yokota (»Death Note«) jetzt ein überaus erfahrener Animationsregisseur etwas überraschend das viel kritisierte Unternehmen:

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»Welche Vertragsbedingungen wurden ausgehandelt? Gab es versteckte Informationen? Wenn die Arbeit im Rahmen des Vertrags lag, liegt das Problem nicht bei der Produktionsfirma, sondern beim Regisseur oder Produktionspersonal. Wenn weniger als vereinbart bezahlt wurde oder wenn das Projekt verzögert oder abgebrochen wurde, dann ist das natürlich eine andere Sache.«

So fände es Yokota unangebracht, sich über die Arbeitsbedingungen oder Zeitplanung eines Anime zu beschweren, wenn man all das vorher hätte aushandeln können. Wenn man das nicht könne, dann müsse man jemanden engagieren, der das übernimmt. Unabhängig von den Bedingungen sei es immer noch die freie Entscheidung des Animators, ob er den Auftrag annimmt oder ablehnt.

Yokota reagierte mit seinen Aussagen explizit auf die Äußerungen von Vincent Chansard, der Studio MAPPA vor wenigen Wochen unzumutbare Arbeitsbedingungen vorwarf und gleichzeitig auch ankündigte, nie wieder für das Unternehmen arbeiten zu wollen.

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© Vinland Saga Production Committee

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Leon

Der Mann hat’s verstanden.
Machen oder lassen, jeder ist erwachsen, jeder kann eigene Entscheidungen treffen und jeder muss dann damit leben. Punkt!

Hanibal

Also von deinen Kommentar auszugehen, tust du entweder selbst nicht Arbeiten oder gehörst zur Oberschicht und beutest gerne deine Angestellten aus. Machen oder lassen so ein schwachsinn, die Menschen Arbeiten um zu leben, da ist man froh Arbeit zuhaben und glaub mir in Japan ist Arbeitslos sein nicht so schön wie in Deutschland.

Ich

Ich bin ja etwas erschüttert, dass der Kommentar so viele Likes hat. Ich habe den Eindruck man verkennt die Situation.

Hanibal

Werden 21 User sein die ein eigenes Geschäft haben und den ihre Angestellten am popos vorbei gehen.

Loreen

Die Lokführer beschweren sich auch über Arbeitszeit. Gibt es denen jetzt Recht? Es hatte sich über MAPPA ein Animator beschwert der keinerlei Infos droppt. Wenn wirklich etwas so schlecht läuft sollte er es aufzählen und nicht beiläufig erwähnen: »Ja die Arbeitsbedingungen sind doof«
Die Lokführer arbeiten weniger als unsere Fachkräfte, bekommen aber deutlich mehr Geld und trotzdem beschweren die sich, dass sie zu viel arbeiten. Die wollen halt wirklich nur 3-4 Tage mit jeweils 6 Stunden am Tag in der Woche arbeiten aber das Geld von 5 Tage mit jeweils 8 Stunden bekommen.

Hanibal

Du hast wirklich keine Ahnung wie lange Lockführer arbeiten, die machen viele Überstunden und machen nicht weniger Arbeit. Zudem beschweren die sich nicht, dies geht alles von der Gewerkschaftsführung aus die etwas abgehoben ist.

Es haben sich mehrere angestellten über Mappa beschwert und sind ins Detail gegangen, unbezahlte Überstunden, Toxisches Arbeitsklima, Quantität über Qualität und so weiter.

Guts

Da hofft wohl jemand auf einen Auftrag bei Mappa 😛 Renommiert würde ich den jetzt nicht nennen, seine Vita ist sehr überschaubar 🤷‍♂️
Außerdem hat er leicht Reden, er ist als Animation Director sowieso in einer besseren Situation als die Animatoren, die zusehen müssen, wie sie von Job zu Job springen müssen um überhaupt über die Runden zu kommen. Die haben da oft nur die Möglichkeit zwischen schlecht bezahlt und schlecht bezahlt zu wählen. Und natürlich liegt das Problem sehr wohl bei den Produktionsfirmen, die handeln das Budget schließlich aus.

Ich

Um verhandeln zu können, muss man aber auch in einer guten Verhandlungsposition sein. Das ist ja eher weniger gegeben würde ich meinen. Wenn A ein Angebot nicht annehmen will, geht man eben zu B, C, oder D.

«Unabhängig von den Bedingungen sei es immer noch die freie Entscheidung des Animators, ob er den Auftrag annimmt oder ablehnt.«

Nun, die Leute wollen vielleicht auch Dinge machen wie … ich weiß nicht … spaßige Dinge, wie Miete zahlen, was zu Essen haben. Wenn man ablehnt, hat man gar kein Geld. Wenn man annimmt, hat man immerhin etwas Geld für solche Sache.

Primordus

Solche Kommentare können nur von Leute kommen, die selbst nicht sowas durchleben.

Poison

Ja ist klar. Hatte wohl noch nie Gelddruck. Manchmal muss man niedere Arbeit machen um zu überleben. Und eine Verhandlungsposition haben die meisten auch nicht.

Sasa

Die Animateure haben ja nicht kritisiert, dass die Informationen geheim gehalten wurden. Sie haben kritisiert, wie viel sie für ihre Arbeit zurück bekommen. Wie viel sie eigentlich verdienen, versteht man oft erst, nachdem man länger wo gearbeitet hat. Das geht doch nicht so einfach wie er gesagt hat. Außerdem könnten die Animateure ersetzt werden, wenn sie von Anfang an wiedersprechen.

Verstehe, dass er in seiner Position das unnötig findet, aber trotzdem haben die Menschen das Recht über Unfairness zu beschweren und das ist auch richtig so.