Vor wenigen Stunden wurden die Gewinner der Golden Globe Awards 2024 verkündet – darunter mit »Der Junge und der Reiher« (engl.: »The Boy and the Heron«) in der Kategorie »Bester Animationsfilm« auch das neueste Werk von Studio Ghibli. Wir fassen nachfolgend zusammen.
Erster Golden Globe für einen Anime
Bei den 81. Golden Globe Awards konnte sich »Der Junge und der Reiher« von Kult-Regisseur Hayao Miyazaki gegen »Suzume« von Makoto Shinkai sowie »Super Mario Bros. Film«, »Wish«, »Elemental« und »Spider-Man: Across the Spider-Verse« durchsetzen und damit als erster Anime-Film aus Japan den begehrten Preis in der Kategorie »Bester Animationsfilm« abräumen.
Hayao Miyazakis neuester Abendfüller ist seit dem 4. Januar 2024 auch in Deutschland auf der großen Leinwand zu sehen und konnte an seinem ersten offiziellen Wochenende rund 140.000 Eintrittskarten verkaufen. Preview-Events lockten in den Tagen zuvor bereits etwa 75.000 Zuschauer in die Kinos.
»Der Junge und der Reiher« entstand unter der Leitung von Regisseur Hayao Miyazaki (»Kikis kleiner Lieferservice«) im Studio Ghibli (»Chihiros Reise ins Zauberland«). Für die musikalische Untermalung des Film zeichnet sich Joe Hisaishi (»Das wandelnde Schloss«) verantwortlich.
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Visual:
Handlung:
Nachdem Mahito während eines Brandbombenangriffs auf Tokio im Zweiten Weltkriegs seine Mutter verlor, zieht er mit seinem Vater aufs Land, wo dieser die schwangere Schwester seiner verstorbenen Frau heiratet. Während Mahito mit seiner Situation kämpft, begegnet er einem sprechenden Reiher und betritt eine andere Welt, in der er seine Mutter laut eines Versprechens wiedersehen kann.
© Studio Ghibli
Dann gratuliere ich mal: Herzlichen Glückwunsch. Nicht, dass der Film das brauchen würde. Wenn der Film gut ist, ist der gut – auch ohne Preis.
Ich bin ja schon gespannt drauf seit die Ankündigung kam. Wenn es hier noch ein Kino geben würde, hätte der mich sicherlich ins Kino gelockt, haha! Mit einem Disc-Release wird es wohl noch eine ganze Weile dauern; der Film ist ja hierzulande erst gestartet. Aber wenn es dann soweit ist, werde ich ihn mir vorbestellen.
Ich hatte das Glück gehabt, an der ersten Vorpremiere im nächstgelegenem Kino Ende letzten Jahres teilnehmen zu dürfen. Der Film ist super, wobei ich der Meinung bin, dass Ghibli schon stärkere Filme herausgebracht hat. Für Anime-Verhältnisse ganz weit oben, aber nicht bei Ghibli.
Ganz deiner Meinung. Netter Film, gab aber bessere Ghiblis 🙂
Keinen Schimmer, was die Leute an diesen Movie finden.
Ich hatte in ihn hineingeschaut gehabt: Sowohl der disneyartige Zeichenstil haben mir nicht zugesagt als auch der relationshiplose Plot.
An Suzume ragt jenes Werk mitnichten heran.
Immer nur was negatives sage.
Wir sind hier bei keiner offerierenden Rezension, die mit positiver Kritik den Leser zu falschen Tatsachen verführen und ihn das Geld aus seiner Tasche ziehen soll.
Der Film muss ja auch nicht jedem Gefallen. Ich bin ganz glücklich mit der Entscheidung gewesen, dass mal in einem Film nicht die 08/15 Anime Relationship gezeigt wird.
Der Ghibli-Stil ist halt der Ghibli Stil. Finde nicht wirklich, dass er »Disney-artig« ist.
Finde der Film steht für sich, habe nicht wirklich das Bedürfnis ihn mit einem anderen Werk zu vergleichen 🙂
Suzume war einfach nur langweilig, keine sonderliche Tiefe und teilweise sehr verwirrt. Der Junge und der Reiher ist ein Film, den man wahrscheinlich sogar mehrmals gucken muss, um einige Stellen interpretieren zu können
Keine Ahnung was du an den Augen hast, aber der Zeichenstil war doch schon immer mit so bei Ghibli….klar gab es auch kleine Abweichungen je Film, aber ansich ware der schon uimmer westlicher-normaler angelegt, was ja ein Grund war das er so auch besser ankam.
Hat also 0 mit Disney zu tun…
Was war Disneyartig? Es war typisch Ghibli
Das schlimme jetzt sieht man auf YT wieder Kritiker Reviews praktizieren die in meinen Augen Null Plan von Animes haben bzw über Studio Ghibli hinaus nichts kennen. Finde da echt nur wenige die Objektiv bleiben.
Aber persönlich muss ich sagen, wenn man die Message bzw die Thematik aufnimmt merkt man erst, was für ein Werk der Güteklasse das ganze ist. Meiner Meinung nach halt
Boah, super! Glückwunsch 🎊
Sogar der angeblich von (West-)Fans beste Animation »Super Mario Bros. Film« durchgesetzt.👍
du meinst eher spiderman across the universe, er ist mit die einzige »konkurrenz« gewesen aber auch verdient
Oh, was weiß ich.😛 Für mich ist »Super Mario Bros.« besser als »Spider Man ATU«. Aber ein Ghibli-Film noch besser. Suzume war auch nicht schlecht. Aber jeder so wie sie/er mag, dazu braucht es kein Film-Preis.😉
Miyazaki hat es Mal wieder geschafft . Nicht nur, hat er den einzigen Oscar für einen japanischen Anime, sondern jetzt auch den golden Globe.
Das ist wirklich toll. Ich freue mich für den Mann.
(Vielleicht überlegt das verleihungskommitee jetzt Mal ob mehr Anime Filme für golden Globe und Oscar nominiert werden.)
Bei der diesjährigen Verleihung war auch Suzume nominiert und in der Kategorie Beste Filmmusik Joe Hisaishi für Der Junge und der Reiher.
Letztes Jahr war Inu-Oh nominiert. Ich denke, japanische Animationsfilme waren in den letzten Jahren bei den Golden Globes nicht untervertreten.
Bei den Oscar gibt es kein Verleihungskomitee. Da stimmen die Academy-Mitglieder darüber ab (Mitglieder, die in der Animationsfilm-Branche arbeiten oder mindestens die Hälfte der Filme gesehen haben).
Wird schwierig mehr Anime zu nominieren, wenns kaum noch geeignete Kandidaten gibt. Japan hat sich schließlich zu immer mehr Franchise-Filmen entwickelt, hochkarätige Original-Anime sind da eher die Seltenheit.
Maison des petits cubes hat als japanischer Anime einen Oscar erhalten
Ansich war der Film gut, aber wenn man ihn mit Miyazaki’s alten Werken vergleicht ist er doch eher mittelmäßig finde ich. Was mir damals aufgefallen ist dafür daß der Film der junge und der Reiher heißt, hat der Reiher keine wirkliche Rolle gespielt. Der Film hätte er Der Junge und die Vogel heißen sollen
Suzume hat mir persönlich besser gefallen damals als ich ihn gesehen habe
Trotzdem Glückwunsch Miyazaki
ich freue mich wirklich.
Ich gönne es Miyazaki sehr wenn er ein paar weitere Preise abstaubt. Ich habe den Film ja im Kino gesehen doch ist er für mich einer der schwächeren Ghibli Filme. Da hat mir »Wie der Wind sich hebt« viel besser gefallen. Aber das ist halt Geschmacksache. 🙂
Der Film ist an sich kein guter Film, aber der Film wurde wahrscheinlich nicht für die Zuschauer gemacht sondern Miyadaki hat den Film für sich selber gemacht. Der Charaktere vom Film sind alles Personen von Miyazakis Umfeld gewesen. Und die !Achtung Spoiler! Bauklötze standen für Dir Filme die er gemacht hat. Der Film ist mehr eine Biographie als ein Film und wenn man es so sieht ist der Film beim 2 schauen vielleicht viel besser.
Ist natürlich schön das er mal wieder Glück hatte, wo sowas allgemein selten vorkommt. Da man ja hier auch sozusagen mit ein Isekai-Setting hat, wie damals bei Chihiro beschleicht mich aber irgendwie als wenn dieser Punkt auch nicht wenig dabei ausgemacht haben könnte.
– Gerade wenn man den momentanen Isekai-Trend lange mehr bedenkt.
Ich hab den Film zwar noch nicht gesehen, aber meine eigentlichen Ghibli-Lieblinge haben da leider nie was abbekommen. Letztendlich hängen Awards ja auch immer von den Geschmack derer mit ab, die das entscheiden etc.
Bezüglich Filmplakat frag ich mich ja; wonach man da entschieden hat welche 3 man so noch als Werbung mit draufpackt. Richtig im Kino dürfte Totoro ja glaub nie bei uns gekommen sein, daher wäre wohl das wandelnde Schloss sinnvolller gewesen…
So sehr ich Anime-Produktionen diese Erfolge gönne und es auch als Würdigung des Mediums betrachte, hat es für mich bei Ghibli einen faden Beigeschmack, weil ich immer wieder frage, inwiefern der Disney-Konzern seine Finger im Spiel hat bzw. hatte. Profitiert Studio Ghibli nach wie vor vom Disney-Effekt? Haben Anime-Produktionen, wenn sie nicht aus dem Hause Ghibli stammen, überhaupt eine Chance auf Nominierungen bei westlichen Filmpreisen? Beim Oscar war das bisher nicht der Fall.
Das Jahr 2016 war ein großes Jahr für Anime-Produktionen mit »Your Name« und »A Silent Voice« und trotzdem wurde keine Anime-Produktion nominiert. Ein bitterer Nachgeschmack ist dabei, dass beide Titel gegen »The Boss Baby« unterlegen waren.
Aber gut, ich habe inzwischen das Interesse daran verloren, solchen Events entgegenzufiebern. Vielmehr bin ich an den Nominierungen bei den »Anime Awards« von Crunchyroll (auch wenn es dort nach wie vor Probleme mit den Nominierungen gibt oder dämliche Kategoriebezeichnungen wie »We must protect«) oder den »Anime Trending Awards« interessiert.
Die Anime-Awards sind eine reine Werbe- und Beliebtheitsveranstaltung mit fragwürdigen Jury-Konzept und internationale Werke lässt man erst gar nicht zu. Komisch bei der letzten Verleihung war auch, dass bei zwei angekündigten Kategorien einfach keine Gewinner bekannt gegeben wurden.
Was hat Disney mit »The Boy and the Heron« zu tun?
Der Film wurde in den USA von GKIDS vertrieben und nicht von Disney. Letztere hätten also lieber gesehen, dass einer ihrer Filme (Disney oder Pixar) gewinnt.
Zudem werden die Golden Globes von der Hollywood Foreign Press Association (»uslandspresseverband Hollywood«) organisiert. Mitglieder sind dort auslänsiche Filmjournalisten. Diese haben auch nicht wirklich viel mit Disney zu tun.
Zwar ist nicht alles super transparent, jedoch sollen jeweils etwa 100 Journalisten des Verbands abstimmen, wer die Filmpreise gewinnt.
Ab nächstem Jahr könnte sich dies jedoch ändern, bis zu diesem Jahr war dies jedoch der Fall)
Also ich fand Suzume besser aber Ghibli Filme sind auch immer schön