Der Gerichtsprozess rund um den Brandanschlag auf das Studio Kyoto Animation im Juli 2019 nähert sich langsam dem Ende. Am vergangenen Mittwoch forderte die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe für den geständigen Angeklagten. Wir fassen nachfolgend zusammen.
Urteil im Januar 2024
Viereinhalb Jahre sind mittlerweile vergangen, seitdem 36 Menschen bei einem Brandanschlag auf das Studio Kyoto Animation, der als einer der größten Massenmorde in Japan gilt, ums Leben kamen. Seit Anfang September 2023 befasst sich das Gericht in über 20 Verhandlungstagen mit diesem Fall.
Bereits zu Beginn des Prozesses zeigte sich der 45-jährige Shinji Aoba, welcher unter anderem wegen Mordes, versuchten Mordes und Brandstiftung angeklagt ist, geständig. Es tue ihm »unglaublich leid« und er hätte nicht damit gerechnet, dass so viele Menschen sterben würden.
Die Staatsanwaltschaft wies in ihrem Plädoyer darauf hin, dass es sich bei der Tat des Angeklagten um einen beispiellosen Fall von Massenbrandstiftung und Mord handele – insbesondere weil die Tat aus Rache aufgrund eines fehlgeleiteten Grolls begangen worden wäre. Auch sei zu berücksichtigen, dass der Brandanschlag die höchste Zahl von Todesopfern seit Beginn der Heisei-Ära (1989) forderte.
Darüber hinaus wären auch die Angst, das Leid und die seelischen Qualen der Opfer und ihrer Hinterbliebenen sowie die Tatsache, dass die Tat aufgrund der Benutzung von Benzin besonders brutal gewesen wäre, ein wichtiger Punkt, der bei der Urteilsfindung zu berücksichtigen wäre.
Die Verteidigung forderte das Gericht dazu auf, zu prüfen, ob die Verhängung der Todesstrafe wirklich die richtige Entscheidung sei. Aufgrund der geistigen Unzurechnungsfähigkeit des Angeklagten, der unter anderem unter Wahnvorstellungen leiden und dadurch gedacht haben soll, er müsse »gegen eine dunkle Gestalt kämpfen«, plädieren Aobas Anwälte auf Schuldunfähigkeit.
Zuvor hatte Aoba dem Studio Kyoto Animation vorgeworfen, seine Ideen aus Manuskripten, welche er beim Studio eingereicht hätte, gestohlen und für Anime-Produktionen verwendet zu haben. Im Rahmen des Prozesses wurden die Vorwürfe überprüft und zurückgewiesen.
Das Urteil soll am 25. Januar 2024 verkündet werden. Wir halten euch natürlich über alle relevanten Entwicklungen in diesem Fall weiterhin auf dem Laufenden.
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© Kyoto Animation
Via NHK
Da bin ich mal auf das Urteil gespannt.
Ich finde noch eine Erwähnung ganz interessant: «… sowie die Tatsache, dass die Tat aufgrund der Benutzung von Benzin besonders brutal gewesen wäre …«
Würde das im Umkehrschluss bedeuten, dass es weniger brutal gewesen wäre, wenn er kein Benzin, sondern etwas anderes benutzt hätte? Immerhin heißt es ja ‚BESONDERS brutal‘.
Jedenfalls: Warten wir mal ab, was denn nun für ein Urteil gefällt wird.
Die Sache mit Benzin wurde halt so genannt, da dies als Brandbeschleuniger verwendet wurde und somit das Feuer schneller sich verbreitet hatte, womit die Opfer weit weniger Zeit zum Reagieren hatten.
Zumindest ist das meine Vermutung, aber ohne das einer von uns Im Gericht dabei war und die genauen Worte der Staatsanwaltschaft gehört haben können wir eh nur mutmaßen.
Aber es ist schon eine interessante Formulierung durch den Zusatz ‚besonders‘. Wenn er jetzt bspw. Alkohol genommen hätte … Das wäre ja letztlich auch ein Brandbeschleuniger. Mal abwarten, was dabei rauskommt.
Da ein Brandbeschläuniger benutzt wurde ist es Mord. Hätte er einfach ein Feuer gelegt hätte man es als Totschlag auslegen können denn er hatte halt spontan die Idee. Da er aber extra Benzin mitgebracht hat ist es Mord also geplant. Dazu kommt: und er hätte nicht damit gerechnet, dass so viele Menschen sterben würden. -also hat er mit toten gerechnet, halt nur nicht o vielen. Zum Benzin wurde noch darauf hingewiesen das es ein schmutziger Brand war und viele nicht die Chance hatten zu fliehen denn der schwarze Rauch hat jede Flucht unmöglich gemacht.
Ich meine Benzinbrände lassen sich nicht mit Wasser löschen, wenn man da mit Wasser ran geht breitet sich das Feuer noch weiter aus. Zumindest mein ich das mal gelernt zu haben, ob und inwiefern das hier relevant ist weiß ich nicht, immerhin hat ja keine Tankstelle gebrannt. Außerdem sind bei Bränden ja auch immer Kohlenmonoxidvergiftungen ein tragischer Faktor und je weniger Zeit man zum flüchten hat umso schlechter sind die Karten nichts einzuatmen. Da sind Brandbeschleuniger schon recht tückisch und bei bewusster Brandstiftung sehe ich hier, dass man unbedingt in Kauf nehmen wollte das Menschen sterben.
Diese Kommentare hier ey. Über das »schwache Deutsche Urteil System« und, dass das japanische »stärker sei«. Sach mal, habt ihr sie noch alle? Es ist wichtig und richtig bei Taten darauf zu schauen, ob die Person überhaupt Zurechnungsfähig ist und das Urteil dementsprechend anzupassen. Somit kann bedürftigen Personen gleichzeitig geholfen werden und mögliche zukünftige Taten verhindert werden. Dass hier die Leute scheinbar Todesstrafe als gut ansehen und sich beschweren, dass in Deutschland auf Zurechnungsfähigkeit geachtet wird, ist doch einfach nur krank. Ich merke ab und zu was für kranke Menschen doch in der Anime Community stecken. Schämt euch einfach. Todesstrafe hat, egal in welchem Land, nichts mehr zu suchen und achten auf Zurechnungsfähigkeit ist wichtig und schlussendlich das, was Leuten und der Gesellschaft hilft und schützt.
1. Todesstrafe ist immer falsch
2. Strafen sollten der Tat angemessen sein
Es ist aber bemerkenswert, wenn selbst Erwachsene Täter nach Jugendstrafrecht verurteilt werden, wenn sie eine 15-Jährige in einer Gruppe missbrauchen und dann Bewährung kriegen. Noch nicht einmal ein kurzer Aufenthalt um sie in einer geschlossenen Umgebung zu resozialisieren.
Dann gibt es aber auch so Fälle, wo sexuelle Belästigun in England mit Geldstrafe bestraft wird, aber jemand der privat Loli geguckt hat zwei Jahre Bewährung und Psychiatrie bekommt. Richtig verhältnismäßig.
Das darf man alles kritisieren ohne allen zu unterstellen sie möchten Todesstrafe oder auf eine Bewertung der Motive und dem Zustand des Täters verzichten.
Kapiert hast allein du nichts, zum einen wurde die Zurechnungsfähigkeit des Täters zu beginn des Verfahrens schon geprüft mit dem Ergebnis das er zurechnungsfähig ist und dies auch während der Tat war.
Zum anderen hast du wohl nicht mitbekommen, das in Deutschland Vergewaltiger auf Bewährung freigelassen werden, trotz das sie Zurechnungsfähig sind und das dass System mit der Unzurechnungsfähigkeit recht leicht Missbraucht wird.
Dann die Todesstrafe, wir haben nicht das recht die Gerichtsbarkeit anderer Länder zu kritisieren, zumal die Todesstrafe sehr wohl ein legitimes Mittel des Strafvollzugs ist, sofern die Tat 100% bewiesen ist und es ein Geständnis gibt. Schämen solltest allein also nur du dich, nur weil andere etwas für ein Legitimes Mittel ansehen was dir nicht gefällt müssen die sich nämlich nicht schämen.
So nun als Betroffener, mein Onkel und dessen Freundin wurden von dessen EX ermordet, die Tat war nachweislich geplant und der Täter hatte mehr Mals auf sie Eingestochen. Für diese Tat bekam er nur 15 Jahre und ist längst wieder auf freien fuß, man kann auch davon ausgehen das er wahrscheinlich nach 7 Jahren für gute Führung entlassen wurde. Dies ist keine Gerechtigkeit und nun läuft ein Mörder ohne Gewissen frei herum und nun erzähl mir nichts wie gut doch unsere Justiz funktioniert.
Ich schäme mich nicht die Todesstrafe zu befürworten. Es ist ja schließlich eine Frage der Anwendung. Ich stimme Ihnen dahingehend zu, dass man natürlich keine psychisch Kranken zu einer Todesstrafe verurteilen kann. Diese Leute kann man wegsperren, ja. Das liegt aber daran, dass sie die Selbstverantwortung ihres Handelns nicht im letzten Maße tragen, da sie eben psychisch krank sind.
Wenn aber jemand nicht unter einem derartigen Zustand steht, ist das ja was anderes. Wenn man einfach nur böse ist – richtig diabolisch. Wenn solche Leute leben nehmen. Es mit Freude nehmen. Es auf abscheuliche Weise nehmen. Es einfach nehmen weil sie es wollen. Welche Strafe wäre da angemessen genug? Solche Leute nehmen einem anderen das Höchste, was man hat: das eigene Leben. So, und nun stellt man dem eine Strafe gegenüber, die das abdeckt und solch eine höchst gefährliche menschliche Kreatur bestraft.
Todesstrafe schürt nur Hass. Dann kommt halt der Bruder von XYZ und denkt sich “F*ck the System”.
Wenn Todesstrafe also zu mehr Kriminalität führt, weil hohe Strafen bewiesenermaßen keine Abschreckung sind, was bringt es einem dann außer Rache.
Wenn bspw. auf Vergewaltigung die Todesstrafe steht dann werden Vergewaltiger einfach ihre Opfer im Anschluss umbringen, da sie so oder so die Höchststrafe kriegen. Hammer Anreize für Täter.
Habe ich denn geschrieben, dass man die Todesstrafe bei Vergewaltigung einsetzen sollte? Nein, habe ich nicht. Wenn jemand vergewaltigt und dann getötet wird, ließe sich drüber diskutieren.
Und Strafen bilden allgemeinhin nur ein begrenztes Maß an Abschreckung – ob es die Todesstrafe nun gibt oder nicht; die ändert nichts.
Und Opfer oder Zeugen umzubringen, um sich der Strafe zu entziehen, findet doch auch ohne Todesstrafe statt. Wenn irgendein hohes Tier vom organisierten Verbrechen vor Gericht steht, schafft man eventuelle Zeugen aus dem Weg. Und bei derartigen Verurteilungen geht es ja um längjährige Gefängnisstrafen und nicht um die Todesstrafe. Dann lässt man Zeugen töten, um Aussagen zu verhindern. Oder man räumt Zeugen direkt bei Tatbegehung aus dem Weg; das findet alles schon statt.
Die Todesstrafe ändert dahingehend nichts – weder schreckt sie großartig mehr ab noch verhindert sie Taten. Es ist ein Instrument der Bestrafung – also wenn eine Tat begangen wurde. Dafür ist es da.
Es geht in Deutschland und anderen Demokratien aber um Resozialisierung und nicht um Bestrafung. Freiheitsentzug dient der Sicherheit und in Haft werden dann Resozialisierungsmaßnahmen getroffen. Wenn es nur Bestrafung ist dann haste amerikanische Gefängnisse mit vielen Wiederholungstätern.
Und wen bestraft man mit einer Todesstrafe? Also den Täter schon mal nicht, den erlöst man eher. Die Bestrafung geht somit einfach nur auf Angehörige des Täters über aber auch auf die des Opfers selbst, die ein Leben lang mit einem durch ihren Namen gerichtlich durchgeführten Mord leben müssen und somit indirekt für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich sind. Die Todesstrafe ergibt egal wie man es drehen und wenden mag, keinerlei Sinn!
An Lolis4Life:
Resozialisierung? Bei einem Massenmörder? Das halte ich aber für naiv. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Resozialisierung mag ja was bei Kleinkriminellen bringen. Aber bei derartig monströsen menschlichen Kreaturen um die es hier geht? … Nein.
Ich hätte aber noch eine Nachfrage an Sie. Das soll mir helfen Ihren Standpunkt noch etwas besser zu verstehen. Hier die Frage: Glauben Sie, dass der Mensch (also der Mensch im allgemeinen) im Grunde gut ist?
An Guts:
«Und wen bestraft man mit einer Todesstrafe? Also den Täter schon mal nicht, den erlöst man eher.«
Das denke ich nicht. Selbst menschliche Monster hängen an ihrem Leben – auch sie selbst sich dessen vielleicht nicht bewusst sind.
«… auch auf die des Opfers selbst, die ein Leben lang mit einem durch ihren Namen gerichtlich durchgeführten Mord leben müssen und somit indirekt für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich sind.«
Das ist falsch. Die Opfer sind nicht indirekt für den Tod verantwortlich. Die Verantwortung trägt der Täter selbst, denn durch seine Taten kam es dazu. Hätte er die Tat nicht begangen, wäre er nicht in der Situation.
@Guts
So kann nur ein nicht betroffener denken. Fakt ist meine Familie und ich müssen mit der Tatsache leben das der Mörder meines Onkels sein leben einfach weiterführen kann, er kann bis zu seinen Tod seine Zeit genießen während mein Onkel und seine Freundin ihres jungen (Anfang 20) Lebens beraubt wurden, ihrer Zukunft, die Chance eine Familie zu gründen und ein gutes Leben zuführen.
Jeder von uns wünscht sich das er Tod wäre, den das ist das einzige was gerecht wäre und nichts anderes. Die Todesstrafe ist keine Bestrafung, sondern ein Heilmittel für die Opfer, für die dann endlich ein Abschluss da ist und kein Gedanke mehr da ist das dieses Monster noch weiter auf Erden wandert und nein eine lebenslange Strafe wäre da kein vergleich dazu.
@Lolis4Life
Die Anzahl der Resozialisierten ist sehr gering, Statistisch werden entlassene Häftlinge Wiederholungstäter und Mörder lassen sich so wie so nicht resozialisieren, entweder plagt denen das Gewissen oder sie begehen neue Morde.
« Todesstrafe schürt nur Hass. Dann kommt halt der Bruder von XYZ und denkt sich “F*ck the System”.«
Nein die wissen das dies daran liegt das ihr Angehöriger etwas sehr verwerfliches tat und sollten sie anders denken so sind diese eh schon auf der Schienenbahn.
Safe 10 Tage auf Bewährung und in England dann zwei Jahre Knast + Psychiatrie für Anime.
Nicht in Japan
Ja, war auch eine Anspielung auf Deutschland und natürlich stark übertrieben. Schon krass aber das es so lange braucht bis das abgeurteilt wurde.
Versteh was du meinst.
Da überfallen die Frauen und Kinder und kommen mit einer Bewährung davon.
Mitlerweile macht es mir doch Angst und habe mir sicherheits halber Tränengas gekauft.
Wer sind »die«?
Mit »Die« meine ich Männer.
Oder haben sie schonmal gehört das eine Freu eine andere Frau oder Kind überfallen hat.
Solange du alle Männer gleichermaßen meinst, dann ist ja in Ordnung. Denn in der aktuellen Zeit muss man da immer nachhaken was genau gemeint ist, denn »die« ist halt sehr doppeldeutig, besonders bei dem Thema. Wenns um Übergriffe geht, dann wird sich nur noch über die Herkunft eines Täters empört, wir Deutschen machens uns da mittlerweile ziemlich leicht um nicht vor der eigenen Haustüre kehren zu müssen.
@Guts:
Ich meine alle.
Straftaten sind Straftaten und leider werden diese in Deutschland nicht richtig getadelt. Wobei man nicht verleugnen kann, das sehr viele die derzeit statt finden von einer bestimmten Gruppe begangen werden. Dennoch sind nicht alle wie diese.
Meines Erachtens nach hat Japan nicht solch ein derb schwaches Urteil System. Der Typ wird schon seine Gerechte Straffe bekommen.
Todesstrafe wird gefordert! Das ist schon die einzig richtige Option für diese mickrige Person. Also die Verteidiger haben die nicht mehr alle! Als ob jmd unschuldig ist, nur weil er nicht denken richtig kann. Wenn man versucht jemand zu morden Benzin ( und Feuerzeug) das ist schon fies, da gibst meine Gnade wenn ich da arbeiten würde.
Todesstrafe ist immer schlecht, weil einmal im System wird es zwangsläufig zu unschuldigen Toten kommen. Nachträglich wiederbeleben geht halt nicht.
Auch ist das nicht mit dem GG oder europäischen Werten vereinbar.
wäre auch viel zu gnädig für den Typen, falls er wirklich nicht unzurechnungsfähig war.
Keine gnade*
Damit Leute mit eben genau einer solchen Einstellung nicht freie Hand haben, gibt es Verteidiger. Sie verteidigen nicht die Tat, sondern den Rechtsstaat, denn sie gewährleisten, dass jeder Angeklagte genau das faire, rechtsstaatliche Verfahren bekommt, das ihm wie jedem anderen zusteht, und das verlangt nun mal nach einer Betrachtung aller Umstände, also auch einer möglichen Unzurechnungsfähigkeit. Genau das unterscheidet einen Rechtsstaat von einem autoritären Regime.
»Die Verteidigung forderte das Gericht dazu auf, zu prüfen, ob die Verhängung der Todesstrafe wirklich die richtige Entscheidung sei. Aufgrund der geistigen Unzurechnungsfähigkeit des Angeklagten, der unter anderem unter Wahnvorstellungen leiden und dadurch gedacht haben soll, er müsse »gegen eine dunkle Gestalt kämpfen«, plädieren Aobas Anwälte auf Schuldunfähigkeit.«
Ist das hier Woyzeck oder wie?
Die Zurechnungsfähigkeit wurde schon überprüft mit dem Ergebnis das der Täter zurechnungsfähig ist und dies auch vorher schon war.
Laut einigen Meldungen wurde er heute zum Tod verurteilt.