»Chainsaw Man«-Regisseur will Arbeitsumfeld verbessern

Ryu Nakayama, Regisseur der Anime-Umsetzung von »Chainsaw Man«, meldet sich nach längerer Zeit zurück und lässt mit einem mehrdeutigen Post die unzumutbaren Arbeitsbedingungen bei Studio MAPPA durchklingen. Wir fassen nachfolgend zusammen.

Regisseur tritt in die Öffentlichkeit

Das letzte Jahr war für Ryu Nakayama, dem Regisseur der ersten Staffel, gewiss nicht leicht. Denn er wurde von vielen Fans als Hauptverantwortlicher für das mäßige Abschneiden der heiß erwarteten Anime-Adaption von »Chainsaw Man« ausgemacht und daher mit viel Spott und Kritik übersät.

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Daraufhin zog er sich aus den sozialen Netzwerken zurück und es wurde insgesamt sehr ruhig um das Franchise, weswegen eine zweite Staffel der Serie mehr denn je in den Sternen stand. Mittlerweile gehören diese Bedenken aber der Vergangenheit an, denn erst vor wenigen Wochen wurde mit »Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc« eine erste Fortsetzung angekündigt.

Kurz davor meldete sich auch Nakayama nach etwa einem Jahr mit einem vielsagenden Post zurück, der die derzeit hitzigen Debatten rund um die Arbeitsbedingungen bei Studio MAPPA, welches auch für die Umsetzung des kommenden Films verantwortlich ist, noch einmal befeuert:

»Unser Ziel für dieses Jahr ist es, ein besseres Arbeitsumfeld, das stabil in Bezug auf Zeit und Geld ist, ohne Machtmissbrauch, Belästigung und unnötigem Stress zu schaffen. Langsam aber sicher nimmt alles Gestalt an, und auch wenn wir noch erst am Anfang stehen, werden wir stetig auf unserem Fundament aufbauen und bald etwas ankündigen können.«

Fans sehen mehrdeutige Aussage

Bereits seit geraumer Zeit machen Gerüchte die Runde, dass Nakayama Studio MAPPA verlassen hätte und ein eigenes Studio gründen wollen würde. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Regisseur MAPPA auf diese Weise den Rücken kehrt. Sung Hoo-Park, Regisseur der ersten Staffel und des Films von »Jujutsu Kaisen«, betreibt seit Mai 2021 mit »E&H Production« sein eigenes Studio.

Mit seinem Post liefert Nakayama auf den ersten Blick eine inoffizielle Bestätigung dieser Gerüchte, zumal auch nicht mehr »Chainsaw Man« sein Profilbild ziert. Doch der Fokus fällt vor allem auf den ersten Teil seiner Aussage, der sich um das ungesunde Arbeitsumfeld bei Studio MAPPA dreht.

Denn auch wenn Studio MAPPA um Verbesserungen bemüht war, so hat das Unternehmen seit jeher den Ruf weg, dass es seine Angestellten körperlich und monetär ausbeuten würde. Den Höhepunkt fanden die Debatten während der Ausstrahlung der zweiten Staffel von »Jujutsu Kaisen«, wo sich Regisseur und Animatoren gleichermaßen über die Arbeitsbelastung beschwerten.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um »Chainsaw Man«, MAPPA und Ryu Nakayama weiterhin entwickelt. Bisher ist zumindest noch nicht bestätigt, wer bei dem kommenden Sequel-Film die Position des Regisseurs übernehmen wird. Wir halten euch wie gewohnt auf dem Laufenden.

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© Tatsuki Fujimoto / Shueisha

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Kommentare

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10 Kommentare und Antworten zu "»Chainsaw Man«-Regisseur will Arbeitsumfeld verbessern"

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jochen
Gast
jochen

Was wäre denn wenn man eine Anime Produktion wie ein Kickstarter aufziehen würde?
Ja, klar, die japanischen Komitees sind mehrschichtig usw., aber mal rein als Gedankenexperiment:

Wir machen Anime X mit Folgenanzahl Y und wollen dafür 7 Millionen Yen.
Kommt der Betrag zusammen, gehts los. Und dann als Stretchgoal noch eine extra Episode, direkt die Bluray produzieren, Merch, … – und alles was dann noch drüber geht, geht an die Animatoren.

Ich als Fan würde zahlen.

Ich
Gast
Ich

Und wenn das Geld nicht zusammenkommt?

Natsu90
Gast
Natsu90

Ja das wäre auch halt meine Frage? Was ist wenn das Ziel nicht erreicht wird? Es wäre total katastrophal wenn man Anime nur noch über Fans finanzieren würde absolut nicht durchführbar. Vielleicht bei Sonderprojekten und Franchise ist die etabliert sind aber von Grund auf Animes oder Filme zu realisieren finde ich es international ein bisschen schwierig. Ein Beispiel: man würde jetzt aus einer LN sieht ziemlich bekannt ist in Japan und vielleicht auch noch international im englischen Raum ziemlich bekannt ist einen Anime {planen}dann hätte man schon einige Leute beisammen die vielleicht die Sachen finanzieren würde .. in deutschen Landen wenn man jetzt nur von unserer Sprache ausgeht haben wir überhaupt keine LN Kultur 30 Jahre haben wir es verpennt ja ich lese z.B viele auf Englisch aber das machen die meisten hier nicht und können sich dann zu den meisten Projekten überhaupt nichts denken….) merkt man ja auch wenn man auf deutschen Portalen unterwegs dass viele gar nicht wissen was sie in einem Anime x über y in der season erwarten können….also hätte man schon in Ländern wo das Ursprungswerk überhaupt nicht bekannt ist oder gelesen wird einen Nachteil….) Also wäre dieses Gedankenexperiment eines Kickstarters insgesamt für Animes komplett für die Hose finde ich🤔

Hanibal
Gast
Hanibal

Sowas gibt es schon, aber nur im Amateur Bereich kickstarter.com

Fakt ist eine Anime Serie Kostes Millionen, glaub selbst eine einzige Folge verschlingt 1-2 Millionen (Wenn ich mich recht erinnere) und die bekommst du mit Kickstarter einfach nicht zusammen. Hat man bei der Kickstarter Kampagne zur Deutschen Synchro Fassung von Future boy Conan gesehen, da wurde nur der Umsatz für die UT Fassung erreicht und nur dank Aniverse die den Rest drauf legen gibt es die Synchro Fassung.
kickstarter.com

Also es mag ein schöner Gedanke sein, aber umsetzbar ist es nicht und wenn dann nur auf einer über 10 Jahre angelegtes Kickstarter Kampagne wie beim Game Star Citizen und da ist es immer noch fraglich ob es je erscheint.

Guts
Gast
Guts

Du verwechselst die Kosten mit denen von Cartoons, denn so teuer sind Anime bei weitem nicht. Du kannst pro Folge eher mit einem niedrigen 6-stelligen Betrag rechnen. Für die 1-2 Mio. bekommst du also durchaus eine ganze Staffel mit 12 Folgen.

Hanibal
Gast
Hanibal

Da hab ich mich falsch erinnert ne Folge liegt bei 200 000€, wobei dies auch schon teurer sein kann.
anime2you.de

Endert aber ja nichts an der Aussage das man dies nicht mit Kickstarter finanzieren kann, so viel wirst du nicht zusammen bekommen höchstens für richtige Hype Games/Novel/Manga wobei es bei Novel nochmal schwieriger ist da nur wenige es ins Ausland schaffen.

Vaninder
Gast
Vaninder

Damals ist die Nekopara OVA so entstanden.
Das Problem an deiner Idee ist, dass du mit hohen Summen den Anime finanzierst, der dann was? Im Fernsehen/im Stream läuft und auch noch diese Einnahmen generiert? Gehen die auch an das Studio, so wie Merch etc? Oder soll man das vorher raus rechnen? Oder soll er nicht verfügbar sein? Dann kann es sein, dass er nur ein begrenztes Publikum erreicht (die Supporter vom Anime z.B.) und die Leute wieder zu illegalen Seiten greifen, die wieder keine Serie supportet.
In der aktuellen Season habe ich 9 Serien geguckt. Für jede Serie 1€ macht 9€ insgesamt. Hab ich dann überhaupt genug »supportet«, oder reicht das jeweils nicht um einen Anime zu finanzieren?
Ist ein netter Gedanke, vielleicht für eine einzelne Serie, aber nicht für alle.

Ich
Gast
Ich

Tja, wieder mal … Es muss sich ändern. Was soll man sonst noch dazu sagen. Es muss sich ändern. Und zwar nicht nur im Animebereich – sie könnten aber als gutes Beispiel voran gehen -, sondern in der gesamten japanischen Gesellschaft.

heyho
Gast
heyho

was ich an anime produktionen generell nicht verstehe, wieso so oft mit der ausstrahlung angefangen wird der anime aber noch nicht mal ansatzweise fertig ist.
die jjk staffel 2 ist das beste beispiel, man sieht das die folgen aus der zweiten hälfte nicht ganz fertig wurden. wenn der zeitplan nicht so bescheiden gewesen wäre, wäre dies vlt. nicht der fall gewesen.

WTF
Gast
WTF

Zusätzlich auch, man übernimmt sich zu sehr und mach drei Titel gleichzeitig wie Project 9