Der japanische Unternehmer Takafumi Horie fragt sich, warum Erotikmedien für Erwachsene in Japan zensiert werden, denn dadurch würde der Staat nur sehr viel Geld verlieren. Wir fassen zusammen.
Japan geht Geld durch die Lappen
Wenn es um Geld geht, kennt sich Takafumi Horie, der mit Livedoor eines der führenden japanischen Internetunternehmen gegründet hat, bestens aus. Mit seinen unkonventionellen Geschäftsmethoden wurde er in der konservativen Medienwirtschaft Japans berüchtigt. Sinnbildlich dafür steht auch der Absturz des Börsensystems im Jahre 2006 in Folge seiner Verurteilung wegen Aktienbetrugs.
Aber nun zum eigentlichen Thema, das einiges an Aufmerksamkeit generierte. Auf seinem eigenen YouTube-Kanal stellte Horie die Frage, warum erotische Unterhaltungsmedien, die sich an Personen über 18 Jahren richten, in Japan zensiert werden müssen, damit sie veröffentlicht werden dürfen.
Egal ob reale oder animierte Menschen, japanische Produktionen in dieser Richtung kennzeichnen sich durch Mosaikzensur an den entscheidenden Stellen. Für Horie absolut unverständlich, denn der japanischen Wirtschaft würde dadurch sehr viel Geld durch die Lappen gehen.
Viele Japaner würden aus diesem Grund auf ausländische, teilweise auch illegale Websites ausweichen und somit keinen Beitrag an inländische Vertriebsgesellschaften leisten. Die Steuern, die sich aus dem Umsatz für Japan ergeben hätten, würden dadurch gänzlich verloren gehen.
Zensur mit Tradition verankert
Die Zensur von Erwachsenenprogrammen reguliert der Artikel 175 des japanischen Strafgesetzbuchs, welcher tatbestandsmäßig den Verkauf und die Verbreitung obszöner Materialien verbietet. Darüber hinaus gehören die meisten Produktionsfirmen derartiger Programme sogenannten Ethikverbänden an. Diese legen fest, was öffentlich gezeigt werden darf und was eben nicht.
Doch neben den rechtlichen Gegebenheiten gäbe es auch viele Japaner, welche die Mosaikzensur aufgrund der Grundüberzeugung Japans, wo soziale Harmonie an erster Stelle steht, gutheißen.
Die japanische Gesellschaft sei demnach bereit, Unmoral zu tolerieren, solange es einen moralischen Schutzschirm gibt. In anderen Worten lässt sich also zusammenfassen, dass die japanische Regierung die Tatsache, dass eine 18-jährige Frau gewagte Handlungen vor der Kamera vollbringt, toleriert, solange ein Mosaik bei der Veröffentlichung des Bildmaterials die tatsächliche Handlung verdeckt.
Natürlich bleibt ein solches Thema nicht unkommentiert und vor allem das Netz schlug sich wenig überraschend eher auf die Seite von Takafumi Horie:
- »Stimmt, das musste endlich mal gesagt werden. Mosaikzensur ergibt heute keinen Sinn mehr!«
- »Eigentlich hat Zensur nie Sinn ergeben. Es ist, als wollten sie die Tatsache, dass dieser Inhalt existiert, einfach ignorieren.«
- »Mosaikzensur muss von einem unabhängigen Unternehmen durchgeführt und überprüft werden, das dafür auch Gebühren erhebt. Das Unternehmen verdient also mit jedem Film Geld, was sich schnell summiert. Das ist ziemlich normale Korruption.«
- »Ich stimme voll und ganz zu, dass es keinen Sinn ergibt. Warum zensierte Videos in Japan kaufen, wenn man sie auch im Ausland unzensiert bekommen kann? Und der Versuch, Erwachsene in Japan dazu zu zwingen, nur zensierte Fassungen anzusehen, ist völlig dumm. Ich bin froh, dass Sie endlich darüber reden, damit sich die Regierung darum kümmert!«
- »Da liegen Sie nicht falsch, es gibt viele Seiten im Internet, die unzensierte Versionen anbieten, und sie machen einen riesigen Gewinn damit!«
- »Ja! Gebt uns unzensierte Anime-Filme! So, wie es immer hätte sein sollen!«
- »Letztlich scheinen die Japaner die größten Idioten der Welt zu sein, wenn es um Geld geht.«
Wie seht ihr dieses Thema? Ist die Mosaikzensur in japanischen Medien heutzutage noch zeitgemäß? Lasst uns eure Meinung gerne in den Kommentaren wissen!
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Via YouTube
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20 Kommentare und Antworten zu "Unternehmer: Japan verliert sehr viel Geld durch Zensur"
Ich denke nicht nur die unzensierten Seiten verdienen mehr Geld, sondern auch dass der Aufwand die Genitalien zu verdecken, ebefalls nochmal extra Geld kostet. War nicht einmal ein Gesetz geplant das H*ntais unzensiert werden und nur noch normale Erotikfilme zensiert werden, sofern es die Darsteller wollen.
Jeden H*ntai egal ob neu oder alt und alle zukünftigen die noch kommen, sind schon unzensiert.
Dank den lieben Thailänder, man muss sich einfach nur umschauen 🙂
Durch die Zensur müssen die Künstler kreativ werden. Ich kenne aus meiner jahrelangen Erfahrung in diesem Bereich viele Möglichkeiten, ob glitschige »Arme«, oder Unmengen klebriger Flüssigkeit.
Die Zensur hat aber ihren Job gemacht und unzählige Fetische geboren und kann jetzt in Rente.
Ja macht alles unzensiert für die Leute außerhalb Japans! – Artikel habe ich nicht gelesen :D!
Was ich eh nicht verstehe, die können sich doch Erokram unziensiert aus dem Westen reinziehen, wo liegt der Sinn das dann bei ihnen selber zu machen
«Ja macht alles unzensiert für die Leute außerhalb Japans! – Artikel habe ich nicht gelesen«
Es wäre besser gewesen, wenn Sie den Artikel gelesen hätten, da es darum geht, dass erotische Medieninhalte IN Japan zensiert sind.
Da muss ich ihm zustimmen.
Nicht verwunderlich.
Wenn Leute Animes wegen bestimmten Szenen schauen und bei der Zensur nicht wissen ob es nun gut ist oder nicht, gibt nicht jeder Geld für aus um nach zu sehen ob es gut ist.
Oder wie war das. Mittlerweile sind selbst einige DVDs imernoch zensiert oder hab ich da was falsch mitbekommen. Das ist wie wenn man sich die Serie kauft und Minuten abschnitte fehlen. Man kauft es ja damit man alles vollständig hat.
Zensur ist Fluch und Segen zu gleich. Durch die Zensur wurden Tentakeln usw. erst in die Welt gerufen.
Da stimme ich zu. Warum sollte man sich in Japan P*rnoFilme, H*natis, H*ntai games, Hefte etc. kaufen ? Wenn doch eh alles zensiert ist. Ich meine wo ist da der Sinn?
Die japner haben ein freies Internet wie wir und können sich einfach die Sachen aus dem Westen anschauen.
Das Gesetz gehört überarbeitet und das schon seit den 2000er.
Frage ich mich auch.
Wenn sie es zensieren und selbst auf manchen Disk auch. Also es anscheinend gar keine (?) unzensierte Version gibt. Warum produziert man diese Art Animes überhaupt?
Oh, Fußballer arbeiten pro Tag 3 – 4 Stunden und verdienen dafür Hundertausende bis Millionen pro Monat. Ein anderer Kleptomane jammert um den Einbruch seines disrupten Geschäfts. Mein Mitleid hält sich mehr nur in Grenzen.
«Die japanische Gesellschaft sei demnach bereit, Unmoral zu tolerieren, solange es einen moralischen Schutzschirm gibt.«
Das ist ja wieder so eine Aussage, die man auf so viele Dinge anpassen könnte … aber das würde jetzt wohl zu weit führen.
Was jetzt das hier angeht: In Japan gibt es ja bestimmt auch sowas wie die FSK bei uns. Wenn das dort also eine – im Äquivalent gesehen – FSK18-Einstufung gibt, sollte es doch in Ordnung sein, es unverpixelt zu zeigen, da ja klar ist, dass es sich an ein erwachsenes Publikum richtet. Zumal Erotik per se ja nicht etwas schlimmes ist.
Die Zensuren haben mit den Jahren ja teils wohl sogar zugenommen durch schärfere Gesetze (die Wahrscheinlichkeit das man mit derKritik daher dort so weit allgemein kommt dürfte daher nicht gerade hoch sein)…denn bei den Manga, gerade in BL mit S*x z.b. war es früher auch weniger ein Problem und als man es auch unnötig mehr zu einen machte gab es immer hässlichere und mehr Zensur. (Verlagsabhängig) Selbst ältere wurden dann nachträglich deswegen bearbeitet, falls halt nochmal so rauskamen…
Da man sich bei uns ja auch mehr auf neues stürzt und -wenn überhaupt möglich*- unzensiertes mehr Geld kostet wird das auch nur selten gemacht.
*Teils wollen es die Japaner wohl auch nicht, wird wohl den selben Grund wie oben erwähnt haben, man will so zwanghaft verhindern das aus dem Ausland dann anders bezogen wird…
Leider wird da auch so gut wie nie vorab von den Verlagen bei uns informiert. Genauso wie es deutlich mehr Sinn machen würde dann lieber bei japanischen Verlagen einzukaufen wo sie nicht so extrem ausfällt wie bei anderen…
Aber wenns um Logik und so geht sind manche Dinge eh oft nicht nachvollziehbar…anders Beispiel abseits der Zensur z.b. dass es ja auch Verlage/Mangaka gibt die quasi eine Veröffentlichung von Titeln erst einige Zeit später erlauben, wodurch die Fans auch das nachsehen haben. Und mancher dann, wenn möglich, auch eher andere Stellen nutzt.
Bei Anime gabs das ja auch schon das manche erst nach einer längeren Zeit nach Japan raus kommen durften als Kaufversion…auch wenn der letzte Punkt zumindest mittlerweile durch das Streaming weniger für viele ins Gewicht fallen dürfte.
Ne’, ne’. Das Zensurmaß hat abgenommen. Andernfalls… Wie erklärst Du Dir diese Hardcore-Etchi-Titel aus den letzten drei, vier Jahren? Erinnere Dich zu der Anfangszeit, um 2010, nachdem der damalige Politiker, der von Anfang des Jahrtausends an bis eben um 2010 sämtliche H-Titel enorm restriktivieren und unzensierte H*ntai verboten ließ, Ich nannte es schon einmal eine Revolution, die nach einem ganzen Jahrzehnt Abstinenz erstmals einen neuen Weg gegangen ist mit dem H-Genre. »Kiss×Sis« und »B Gata H Kei« hatten damals diese neue Ärea eingeläutet. Für damalige Verhältnisse läuterten die User gleiche Obszönitäten in Richtung eines H*ntai. Können diese Anime sich inhaltlich nur ansatzweise messen lassen mit dem heutigen Schweinkram, besonders wenn man es mit Titeln wie »Kaifuku Jutsushi no Yarinaoshi« geradezu exzessiv übertrieben hat? Ne’, heutzutage werden Extreme dargeboten, die damals undenkbar gewesen waren. Nackte Körper bis auf die unteren Geschlechtsorgane sieht man ja fast nur noch: Damals ist einem so etwas bestenfalls von der rückwärtigen Position dargeboten worden, ansonsten waren da Rauch und Dampf, der ursprünglich niemals Bestandteil von der Animation gewesen ist.
Das Ecchi mag von der Menge bei den Anime vielleicht zugenommen haben (+ halt allgemein das man es mehr in Titel packt überall) und so, aber das ändert eben nichts an der Sache mit den Manga in anderen Genre-Bereichen. Und dass da mal was verschärft wurde warum manches da nun mehr zensiert werden musste hatte ich da eben auch früher da mitbekommen (war ja da von anfangan auf den deutschen Markt bei), damals gabs diese extreme Weißzensur etc. im BL-Bereich u.a. nämlich noch garnicht. Allgemein musste man sich da um Zensur wenn mal ein Titel mit Yaoi kam keine wirklichen Gedanken machen, vielleicht gabs höchstens mal teils leichtere andere Zensuren (manche zensieren ja harmloser als andere)…heutzutage ist es genau anders rum, da ist das eher normal und anderes deutlich seltener vertreten.
Zumal das Ecchi ja ansich nicht das gleiche ist wie Erotik/Smut…auch wenn das manche gerne in die selbe Schnie packen. Und bei der erwähnten Zensur-Sache, auch das oben erwähnte gehts ja auch gerade mit um die Geschlechtsteile (oder ja auch gerne das mit den N***eln), nicht was man so alles evtl wie als Story darstellt…;)
Andere Länder, andere Sitten, Japan ist nun mal ein Land of Culture, dort werden Traditionen noch gepflegt, sollen Sie halt für unzensierte Animes und Co mehr Geld vom Westen verlangen, Problem gelöst, das Web besteht gefühlt nur aus P*rnoseiten Anbietern, warum muss man, immer alles sehen wollen, da geht der Reiz total verloren, die meisten haben doch schon längst den Sinn für die Realität verloren und meinen das was Sie in P*rnos sehen sei die Realität und erkennen nicht das es sich um eine Fiktion handelt, die Cashflow generieren soll, S*x ist zu einer Ware geworden, die wie eine Drogen 24/7 verfügbar ist und je mehr Abhängige desto mehr Geld wird verdient!
Das Problem bei dem Wort Tradition ist aber, dass man das gern mal benutzt, um etwas abzuschmettern. «Das ist Tradition; das macht man so.« Und schon ist die Diskussion beendet.
Ah immer diese sinnlose Gesetze. Einfach nur unnötig kann man sagen.
Stimme zu, dass die Zensur langsam mal abgeschafft werden kann. Insbesondere im AV Bereich gibt es etliche sehr gute Produktionen die dadurch ruiniert werden. Diese Filme gehen oft mehrere Stunden und haben eine richtige Handlung (nicht nur »Warum liegt hier Stroh?«). Dann das wichtigste zu zensieren ist eine maßlose Verschwendung.
Bei Manga ist es zum Glück nicht ganz so schlimm, da es da viele Doujin (selbst veröffentlichte) Werke gibt deren Zeichner das mit der Zensur nicht ganz so eng sehen.
Das Gesetz ist über hundert Jahre alt und ist damit schon längst antik in 2023. Zeiten haben sich geändert, die Denkweise von damals dürfte heute kaum noch vorhanden sein. Aber das konservative Japan hält immer noch sehr stark daran, was ich nur mit Kopfschütteln abtun kann.
Es wird Zeit, dass hier eine Anpassung gemacht wird und das Gesetz in dem Ausmass abgeschafft wird. Das ist heute einfach nicht mehr zeitgemäss und dass der Rest der Welt auch ein wenig mit schiefen Blick zum Inselstaat blickt, sagt ebenfalls schon alles. Da kann ich dem erwähnten Herr im Artikel mit den genannten Punkten nur zustimmen.