Studie: Nutzung von Videoinhalten in Deutschland sinkt

Laut einer aktuellen Studie von ARD und ZDF für das Jahr 2023 ist die Nutzung und Nutzungsdauer von Videoinhalten im Internet in Deutschland deutlich gesunken. Wir fassen zusammen.

Mediale Nutzung sinkt

Während die Internetnutzung auf einem konstant hohen Niveau bleibt, zeigt die Kurve der medialen Nutzung deutlich nach unten. Kein Wunder, schließlich trauen sich die Menschen nach dem Wegfall der Corona-Einschränkungen wieder vermehrt nach draußen. In Zahlen sieht das wie folgt aus.

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95 % der gesamten Bevölkerung in Deutschland nutzt im Jahr 2023 das Internet, 80 % sogar täglich. Wenig überraschend liegen diese Zahlen bei den 14- bis 49-Jährigen bei respektiven 100 % und über 91 %. Erst bei den über 70-Jährigen fällt die Kurve allmählich ab (78 % und 46 %). Im Gegensatz dazu sanken jedoch die Zahlen bei der medialen Nutzung wie eingangs bereits erwähnt deutlich.

So konsumierten im Jahr 2023 nur noch 65 % der Bevölkerung täglich medialen Content im Internet, namentlich Video-, Audio- und Textinhalte. Im Vorjahr waren es noch 72 %. In diesem Zusammenhang sank auch die tägliche Nutzungsdauer von 160 Minuten im Jahr 2022 auf nurmehr 139 Minuten im Jahr 2023. Auch hier gibt es deutliche Diskrepanzen in den Altersgruppen, wie ihr nachfolgend seht.

Netflix dominiert

Exakt jeder zweite Mensch in Deutschland schaut sich jeden Tag mindestens ein Video im Internet an. Betrachtet man die monatlichen Zahlen, sind es sogar 88 %, die regelmäßig Online-Videoinhalte nutzen. Zuwachs gab es im aktuellen Jahr insbesondere bei den Social-Media-Plattformen.

Wirft man einen genaueren Blick auf die renommierten Streaming-Anbieter, so wird Netflix von 36 % der Bevölkerung täglich genutzt und steht damit in dieser Kategorie unangefochten auf dem ersten Platz. Dahinter folgen Prime Video (26 %), die Mediatheken von ARD (22 %) und ZDF (21 %), sowie etwas abgeschlagen Disney+ (13 %). Außer Konkurrenz betrachtet wurde YouTube mit 43 %.

Rechnet man die Leute hinzu, die mindestens einmal pro Woche die entsprechenden Dienste nutzen, erreichen die Mediatheken von ARD und ZDF mit respektive 54 % und 55 % die Spitzenpositionen, gefolgt von Netflix und Prime Video, die jeweils von 50 % der in Deutschland lebenden Menschen einmal wöchentlich oder häufiger genutzt werden. Disney+ kommt hier auf 28 %.

Doch die meisten Videoinhalte werden gar nicht im Internet konsumiert: Mit 64 % täglicher und 79 % wöchentlicher Nutzung ist das lineare Fernsehen weiterhin das am häufigsten genutzte Medium für Videoinhalte in Deutschland. Hier zeigt sich zwar ein Abwärtstrend, der allerdings nur langsam voranschreitet. Vor sechs Jahren, im Jahr 2017, waren es wöchentlich noch 83 % Nutzer.

Die Daten der Studie basieren auf den Aussagen von 2.000 Teilnehmern über 14 Jahren, die zwischen dem 6. März und 9. April 2023 per Telefon und online befragt wurden.

Mehr zum Thema:

Via ARD/ZDF Onlinestudie, Pressemitteilung
Datengrundlage: Deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren, 70,60 Mio., n=2.000
©2017 Himouto! Umaru-chan Partners

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Kommentare

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16 Kommentare und Antworten zu "Studie: Nutzung von Videoinhalten in Deutschland sinkt"

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Sir Pascalus
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Sir Pascalus

Ich glaube auch das die Piraterie größer geworden ist, welche in der Statistik nicht auftaucht

KnSNaru
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KnSNaru

Denke eher, das Gegenteil ist der Fall. Ich beobachte, wie die Zahl der Anbieter für solche Inhalte allmählich zurückgegangen sind. Besonders Portale, die sich auf Downloads spezialisieren, sind betroffen. Den Grund hierfür sehe ich in der Stillegung protibaler Dienste wie Uploaded und Share-Online. Bei Web-Stream-Contens beobachte ich allerdings eine Zunahme, Doch die meisten davon kommen und gehen schneller als es ihnen lieb ist. Das pendelt sich wie in den Jahrne zuvor in etwa auf Parität ein.

Kid
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Kid

Glaub eher, dass viele über TikTok und ähnliche gehen. Das wurde ja bestimmt nicht mitgezählt.
Bin vielmehr von den 91% beeindruckt, vor einigen Jahren gab es eine Studie, nach der jeder 9. Deutsche noch nie im Internet war.

Guts
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Guts

Doch, TikTok wurde mitgezählt.

Zelda
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Zelda

Also ich würde auch mal sagen, wie schon erwähnt, dass die Piraterie einfach nicht mit aufgezählt wird, gerade wenn die neuen Wege die Streamingdienste gehen betrachtet, dazu die Kosten, die gestiegen sind und es auch weiterhin werden, wenig neues, was interessant ist usw. . Das alles habe ich bisher im Netz gelesen.

Was mich angeht, ich bleibe weiterhin abwechselnd bei Netflix, Disney+ und Crunchyroll. Eigentlich auch nur um viele Dinge zu rewatchen, die es da gibt, ich muss auch sagen, es gibt zumindest für mich nicht vieles neues, was interessant ist, aber es gibt halt auch vieles, was interessant ist und noch nicht hier zu Lande auf Disc erschienen ist, weshalb ich zu den Dienste greife. Würde da mehr auf Disc erscheinen, würde ich eigentlich nur noch ein Streamingdienst für Dokus brauchen.

Ich
Gast
Ich

«… ist das lineare Fernsehen weiterhin das am häufigsten genutzte Medium für Videoinhalte in Deutschland …«
Dann ist das so oft tot gesagte Fernsehen – zumindest hierzulande – ja noch quicklebendig wie es scheint. Gut, ob und wie ernst man jetzt eine Studie von ARD und ZDF nimmt, ist wieder eine andere Sache.

Kohsugi
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Kohsugi

Beruhige Dich, der Anteil der Linear- Zuschauer ist doch in den letzten Jahren gefallen. Corona hat ja auch viele ältere Leute von der Couch gehauen . Mir persönlich ist das Medium egal. Hauptsache, ich kann das sehen, was ich will und wann ich es will.

Ich
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Ich

Ich bin ruhig. Warum sollte ich mich aufregen? Man behauptet ja mal gern, dass TV tot wäre, aber das scheint es ja noch nicht zu sein. Es ist doch eher so, dass sich zum TV noch andere Medien dazu gesellt haben und man nun einen Pool hat aus dem man sich bedienen kann.

Mouse
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Mouse

‪Nun würde mehr auf Disc erscheinen, würde ich auch weniger übers Internet schauen. xD Ich bin nämlich nicht so der riesige Fan von Streaming, besonders nicht von diesen Abo-Modellen. Ich bevorzuge es einfach einmalig für etwas zu zahlen anstatt irgendein Abo abschließen zu müssen.

Aber zwei Kritikpunkte hätte ich an dieser Studie:
1. Wurde da auch TikTok betrachtet? (die furchtbarste Social Media Plattform xD) Zumindest steht darüber nichts im Artikel und ich weiß das viele junge Leute heutzutage oftmals TikTok statt YouTube oder co schauen, von daher frage ich mich ob die Nutzung wirklich gesunken ist, und sich nicht einfach auf andere „Short“-Formate verschoben hat‬.

2. Ich finde es zwar ganz schön und interessant dass Fernsehen doch noch so beliebt ist (ich schaue mir ja auch ab und an was im TV an, wenn auch nur ein paar mal im Monat). Aber auch hier find ich das mit der Statistik für Fernsehen etwas mangelhaft. Denn ob diese 64% täglicher Nutzung nur aus einmal Tagesschau oder aus 4 Stunden Fernsehabend pro Tag bestehen ist einen deutlich Unterschied, der hier überhaupt nicht untersucht wurde.

Guts
Gast
Guts

TikTok ist in der Statistik mit enthalten, fällt unter Social Media und hat sogar einen deutlichen Zuwachs. Findest du alles oben im ersten Link.

Nico Dola
Gast
Nico Dola

Zum einen behaupte ich, das bezieht sich nur auf ARD und ZDF (die ältere Generation stirbt nun mal langsam aus xD) und zum zweiten sind wir in Sachen Internet in Deutschland mit beim Schlusslicht. Viele Dörfer und Gemeinden haben nur 16k DL und weniger. Wie soll man da vernünftig streamen können

KnSNaru
Gast
KnSNaru

Als ob es in den noch viel häufiger vorkommenden Nestern in den Osttstaaten besser aussehe, wo so etwas eher Luxus per Satellit stellt. Man gucke sich das aktuell breit ausgebaute DOCSIS 3.1: Einen solchen hochmodernen Breitbandausbau kenne die Oststaaten Europas nicht mal. Unbegründetes Jammern – typisch Deutschland.

Mana
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Mana

Finde es ja äußerst bedenklich dass ausgerechnet bei den manipulativen Social-Media-Plattformen einen Zuwachs gibt…aber wie man weiß sind die ja gerade auch für nicht wenige (jüngere) sehr Suchtdmachend…
Auch das mit Netflix am besten überrascsht mich da nicht, weil genau diese Plattformn die jüngeren auf solchen Kanälen am meisten erwähnen also so quasi auch hypen und natürlich so anders leichter unter den Tisch fällt… genauso wie durch solcheh Plattformen ntürlich immer nur de üblcihen verdächtigen Anime/Mangatitel mit den selben Genre mehr Aufmerksamkeit kriegen. Über den Tellerrand wie so dann auch nicht geschaut…

xertdiv
Gast
xertdiv

Das Problem ist halt das alles endlich ist (auch wenn die Wachstumslaberer das nicht verstehen wollen).
Konsument x steht nur Zeit Kohle und Raum in begrenzter Menge zu verfügung und schon jetzt drehen Netlfix und Co an weniger weil die 200% mehr an Serien und Co seit 2000 einfach »zu viel« waren.
Zeitgleich haben ja global viele Länder ihre Produktionen auch hoch gefahren (ja Netflix etc produzieren teils vor Ort teils gibts aber auch eigene Plattformen grade China Indien etc).
»Grenzen des Wachstums« halt und da ist was KI gerade im Medienbereich fressen wird (manche reden von 1/3 der Jobs in »passenden Sparten« andere von 80% oder mehr gerade bei Animation oder auch Werbung zB) noch gar nicht drin.
Nur wird weder KI ein Abo abschließen noch der Arbeitslose der auch arbeitslos gewesen wäre hätte es die letzten 15 Jahre ca nicht einen »globalen Medienhype« gegeben um es mal zu »subsumieren«. wtfhappend1971 wird noch härter und arbeitslose Konsumenten haben vielleicht viel Zeit aber wenig Kohle und noch besser: Vermutlich bald noch weniger Kohle weil ja die die Einzahlen dann auch….

Zhao
Gast
Zhao

Schaue gern fern.

Streaming nutze ich nicht so stark wie dem das reguläre Fernsehen.

Desertman
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Desertman

Also so richtig trauen kann ich der Statistik nicht! Bei den Bezügen auf die Altersverteilung gehe ich ja noch mit, aber bei einer Betrachtung, wie die Menschen sich auf die einzelnen Medienkanäle verteilen, kann es am Ende nur 100% geben, und diese werden hier jedes Mal überschritten. Da ich nicht einen dieser Anbieter anschaue, tauche ich und andere wie ich, gar nicht in der Statistik auf, da es eine Kategorie Sonstiges geben müsste. Schon etwas bedenklich, so »Studien« zu glauben…