In einem Interview sprach Manabu Otsuka, Geschäftsführer von Studio MAPPA, über die aktuelle Entwicklung sowie die Zukunftspläne des Unternehmens. Wir fassen die Details zusammen.
Steigerung der Leistungsfähigkeit
Obwohl Studio MAPPA erst im Jahre 2011 und somit vor zwölf Jahren gegründet wurde, konnte es sich in dieser kurzen Zeit zu einem Unternehmen entwickeln, dessen Name bei Anime-Fans wohlbekannt ist. Kein Wunder, schließlich gehören Anime-Hits wie »Jujutsu Kaisen«, »Chainsaw Man«, »Attack on Titan«, »Kakegurui«, »Dororo« und auch die zweite Staffel von »Vinland Saga« zum Portfolio.
Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat Manabu Otsuka, der seit 2016 die Geschicke bei MAPPA lenkt und sich zunehmend von dem unrentablen Status quo der Anime-Industrie abwenden wollte. Denn egal wie erfolgreich ein Anime auch war, der Anteil für das Anime-Studio war schwindend gering.
Aus diesem Grund hätte sich Otsuka sofort nach seiner Ernennung zum CEO mit einigen Möglichkeiten auseinandergesetzt, um die finanzielle Situation des Studios aufzubessern. Zunächst sei es jedoch notwendig gewesen, die Marke MAPPA populärer zu machen. Als Vorbild hätte er sich die beiden Studios ufotable und Kyoto Animation genommen, die jedoch unerreichbar erschienen.
Deswegen hätte er sich eine ganz andere Herangehensweise als die vielen anderen Studios vor ihm überlegt. In kürzester Zeit sollten viele Anime produziert werden, die gleichzeitig aber dennoch eine sehr hohe Animationsqualität vorweisen, um so schnell zu den etablierten Studios aufzuschließen.
Die Ergebnisse lassen sich bis heute sehen und für Anime-Fans zählt Studio MAPPA derzeit in jedem Fall zu den besten Anime-Studios, die es gibt. Doch natürlich gibt es auch eine Kehrseite der Medaille, denn dieses Vorgehen hat dem Studio den äußerst negativ behafteten Ruf beschert, seine Animatoren finanziell und körperlich auszubeuten. Gleichzeitige Qualität und Quantität haben eben ihren Preis.
Eigenfinanzierte Anime
Außerdem sei Otsuka auch davon überzeugt, dass für ein Anime-Studio nur dann mehr Freiheiten bei der eigenen Arbeit sowie eine bessere finanzielle Vergütung möglich wären, wenn man bei der Produktion eines Anime auch ein gewisses Risiko eingehen würde.
Dieser Gedanke hätte dann in der Entscheidung gegipfelt, zunächst »Chainsaw Man« und kurz darauf »Campfire Cooking in Another World with My Absurd Skill« ohne Produktionskomitee zu produzieren.
Otsuka scheint goldrichtig gelegen zu haben, denn schließlich waren »Chainsaw Man« sowie »Campfire Cooking in Another World with My Absurd Skill« äußerst populär und erhalten daher auch beide eine Fortsetzung – bei »Chainsaw Man« in Form eines Filmes und bei »Campfire Cooking in Another World with My Absurd Skill« mit einer zweiten Staffel. Beide Sequels haben allerdings noch keine Termine.
Doch abgesehen davon hat Otsuka auch abseits der Anime-Produktion den Anime-Markt erfolgreich erschlossen und weitreichendere Rechte an Werken erworben, um beispielsweise mit Merchandise und auch Events wie der renommierten MAPPA Stage Geld zu verdienen.
Es ist in jedem Fall beeindruckend, wie Manabu Otsuka innerhalb weniger Jahre aus Studio MAPPA einen Global Player unter den Anime-Studios gemacht hat. Doch die Entwicklung sei für Otsuka noch lange nicht abgeschlossen und auch wenn er immer wieder an Grenzen stoßen würde, so läge es in seiner Natur, Gegebenheiten zu schaffen, damit MAPPA diese Grenzen durchbrechen kann.
Somit bleibt nur zu hoffen, dass auch die Mitwirkenden an der Anime-Produktion von MAPPAs Werken irgendwann von diesen Plänen profitieren werden und das Studio so den schlechten Ruf in Bezug auf die Arbeitsbedingungen ablegen kann. Wir bleiben gespannt an diesem Thema dran.
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Via Comic Natalie
© Gege Akutami/Shueisha. JUJUTSU KAISEN Project
Ich hoffe wirklich, dass MAPPA sich zu einem Studio wie ufotable oder Kyoani entwickeln kann.
So wie sich Mappa aktuell entwickelt wird das nicht passieren, gerade Kyoto ist da eine völlig andere Hausnummer.
Letztens gab es noch die Frage ob Kyoto Animation heute überhaupt noch Bedeutung hat.
Qualitativ sind sie immer noch von Bedeutung, es muss nicht jedes Studio unzählige Anime pro Jahr produzieren um bedeutsam zu sein.
Und sie sind sehr wohl von Bedeutung, natürlich war es ne weile still um KyoAn aber das ist nach so einen heftigen Brandanschlag normal wo nicht nur Sachschaden entstand sondern auch über 30 Angestellte ihr leben ließen und andere mit schweren Verbrennungen zu kämpfen hatten. Aber das Studio hat eben die besten Voraussetzungen um weiter ganz oben dabei zu sein, neben einen eigenen LN/Manga Verlag, mit denen man schon ein Riesen Portfolio an Storys für Anime hat, und dann noch gut ausgebildete Arbeiter, Plus der gute Ruf.
Hab ja selbst die Zitierten Begründungen gelesen und ehrlich das Meiste waren Action Fans und da sind sie halt bei KyoAn eh Falsch. Jedenfalls freue ich mich schon auf Sound! Euphonium Season 3.
ufotable? der Laden der wegen Steuerhinterziehung ärger hatte/hat also vorbild?
war das in dem fall aber nicht sogar, damit er seinen mitarbeitern den angemessenen lohn weiterhin zahlen konnte? gesetzlich natürlich verwerflich aber menschlich tatsächlich vertretbar
Lol, wer’s glaubt.
Na ja, klingt ja nicht unbedingt danach, dass da auch bessere Arbeitsbedinungen sowie bessere Bezahlung auf der Agenda stehen. Dafür scheint wohl in seinen Zukunftsvisionen kein Platz zu sein. Ich meine, ohne die Angestellten, die das auch umsetzen, könnte der Typ sich den Erfolg ja gar nicht an die Kappe klemmen.
Wenn man keine Geduld hat, KyoAn hat sich über Jahre aufgebaut um das zu werden was sie sind, meiner Meinung nach das beste Studio was es gibt, von Qualität und Arbeitsumfeld her kommen einige zwar an die Qualität heran aber beim Arbeitsumfeld ist KyoAn der Gipfel. Um das nachahmen zu wollen muss man sich eben zeitlassen und nicht glauben das dies innerhalb von 1 Jahrzehnt gelingen kann.
Und wenn man sich die derzeitige Bedingungen der Arbeiter anschaut, kann ich auch nicht wirklich glauben das man versucht hat KyoAn nachzuahmen, naja ich hoffe für die Angestellten das sich wirklich was ändert und es nicht nur beschwichtigende Phrasen sind.
Ich hoffe, sie geben mehr Zeit.
Und vor allem hört auf nur Action in Juju Kaisen zu machen, das klappt nicht sah man gut an 2 Staffel.
Staffel 2 war Peak
Crunchy Darf Campfire auch gerne als Disc Ankündigen mein Geld würden sie dafür kriegen
Wann kommt Staffel 3
ja ne. das wird nichts. mappa wird durch die gier der hohen tiere scheitern. sie wollen viel zu viel volumen mit viel zu wenig zeit. mit den arbeitsbedingungen von jjk s2 haben sie eine riesige menge talent vergrault. ufotable hat ein paar sehr talentierte in-house talente wie nozomu abe, einer der besten effects animators. aber sowas braucht zeit und menschlichkeit
Die Frage ist, ob das Studio jetzt wieder ’ne Stufe herunterschaltet oder nach wie vor auf Vollgas geht. Falls das zweitere der Fall sein sollte, dann werden irgendwann alle Mitarbeiter von Mappa abhauen, da so eine Dauerbelastung einfach nicht gut sein kann, und wie man sieht sich schon einige Mitarbeiter vom Studio abgewandt haben.
Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, um das enorme Arbeitspensum des Studios zu entlasten ist mehr Mitarbeiter anzustellen und bessere Zeitpläne für die Produktionen zu veranlassen.