Studiopräsident erklärt Original-Anime für unverzichtbar

In einem Interview erklärte der Präsident von Studio Bones, Masahiko Minami, dass ein Anime-Studio ohne Originalwerke finanziell wohl nicht überleben könnte. Wir fassen zusammen.

Adaptionen helfen bei Beliebtheit

Masahiko Minami dürfte wohl wissen, wovon er spricht. Denn seit der Gründung von Studio Bones im Oktober 1998 entstanden dort sehr viele populäre Anime-Titel, wie zum Beispiel »My Hero Academia«, »Fullmetal Alchemist: Brotherhood«, »Mob Psycho 100«, »Noragami« und »Bungo Stray Dogs«.

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Diese Anime-Adaptionen wären laut Minami zwar unglaublich wichtig, um die Bekanntheit des Studios zu steigern, allerdings würden sie finanziell fast keinen Gewinn abwerfen. Er geht sogar so weit und behauptet, dass ein Studio, das nur Vorlagen adaptiert, früher oder später bankrottgehen würde.

Deswegen lege man bei Studio Bones hohen Wert auf Kreativität und Vorstellungskraft und würde die eigenen Mitarbeiter fördern, um neben regelmäßigen Adaptionen auch hin und wieder Originalwerke erschaffen zu können. Denn letztendlich wären nur diese Originalwerke finanziell rentabel, da das Animationsstudio als Schöpfer dann den größten Anteil der Einnahmen erhalte.

Außerdem wäre die Produktion eines originalen Anime für die Mitarbeiter eine sehr entspannende Abwechslung, da man ohne eine bestehende Vorlage viel mehr kreative Freiheiten genießen würde. Ferner würde es meist auch viel mehr Spaß machen, etwas Eigenes von Grund auf zu erschaffen.

Daher blickt Studio Bones seit seiner Gründung auf eine Vielzahl von Original-Anime zurück. Zu den Bekanntesten gehören »RahXephon«, »Wolf’s Rain«, »Eureka Seven«, »Tokyo Magnitude 8.0«, »Space Dandy«, »Carole & Tuesday« sowie »SK8 the Infinity«. Und mit »Metallic Rouge« steht bereits das nächste Originalwerk für die Premiere im Januar 2024 in den Startlöchern.

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Via Comic Natalie
© Carole & Tuesday Production Committee; © Metallic Rouge Partners

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Kommentare

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23 Kommentare und Antworten zu "Studiopräsident erklärt Original-Anime für unverzichtbar"

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Saowart
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Saowart

Recht hat der Mann.

jochen
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jochen

Und gleichzeitig fluten die Studios mit Isekai und Harem den Markt..?

Guts
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Guts

Weil nicht die Studios sondern die Auftraggeber (TV-Sender, Verlage) entscheiden was produziert wird, das sind nun mal meistens irgendwelche Adaptionen. Es kann sich auch nicht jedes Studio leisten, auf eigene Faust einen Original-Anime zu produzieren, irgendwer muss den schließlich finanzieren und auch ausstrahlen.

Ai Hoshino
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Ai Hoshino

Ah das wusste ich nicht. Also Orginal Anime gehen auch klar, »solange das Ende abgeschlossen ist«. Da man ja keine Vorlage sonst hat.

Mana
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Mana

Manche Titel haben aber halt auch gewollt offene Enden, sowas gibts selbst in manchen Punkten bei Vorlagentiteln.

Kazama Richi
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Kazama Richi

Welch Überraschung. Adaptionen, die von einem Komitee in Auftrag gegeben werden, sind für die Studios kaum rentabel, weil die Gewinne vollständig ans Komitee fließen. Dass diese Adaptionen so wichtig sind, um den Bekanntheitsgrad des Studios zu erhöhen, sehe ich als Teil des Problems: Angesichts massiver Konkurrenz scheint in den Komitees die Attitüde zu herrschen, dass es eigentlich schon „Dank“ genug sein sollte, wenn ein Studio überhaupt den Zuschlag erhält, weshalb da kein Yen mehr reingebuttert wird, als zwingend nötig ist, um gerade so die Kosten zu decken, selbstverständlich massiv subventioniert durch prekäre Beschäftigungsverhältnisse und unbezahlte Überstunden. Praktischer Nebeneffekt: Ohne überschüssige Einnahmen haben Studios kaum die Möglichkeit, sich aus eigener Kraft unabhängig von diesem System zu machen. Das sorgt dafür, dass sie gefügig bleiben.

Denn Letzteres ist die große Herausforderung bei eigenen Arbeiten: Erst einmal die finanziellen Mittel auftreiben, um so ein Projekt zu finanzieren, was ohne eigene Rücklagen bedeutet, dass man Investoren finden muss, die bereit sind, so ein (gefühltes) Risiko einzugehen. Dass Originalwerke dann auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfrischend sind, sollte einen nicht wundern, wo man sich doch bei vielen Adaptionen heute schon fragen muss, ob dort überhaupt noch jemand Regie führen durfte.

Aus künstlerischer Sicht ist die Sache klar, der Anime-Markt hat nie dringender Originalwerke gebraucht als heute. Hört man sich so in der Fanszene um, scheint der Tenor auch eindeutig in diese Richtung zu gehen. Das Problem daran: Menschen lügen gern bezüglich dessen, was sie eigentlich wollen. Die Fans können viel erzählen, wenn der Tag lang ist, aber am Ende drücken sie mit ihrem Konsumverhalten aus, was sie in Wirklichkeit wollen, und da wissen wir alle, welche Werke die meisten Zuschauer haben und die größten Umsätze generieren.

Mana
Gast
Mana

Gefühlt sind die originalen Anime eher weniger geworden bzw so viele auf die Menge je Season hatte man ja eh nicht aber wenn halt andere Bereiche eher mehr wurden mit den Jahren…wenn die mehr bringen sollte halt da allgemein mal mehr gemacht werden. Dann hätte man den blöden Vorlagen-Werbeeffekt der eh nervt und nur die Eintönigkeit fördert mal wieder etwas ausgebremst….

Shinigami
Gast
Shinigami

Naja Original Anime haben halt auch ein riesiges Finanzielles Risiko, wenn der Anime nicht gut bleibt das Studio auf den Kosten Sitzen.

Mana
Gast
Mana

Soviel schenkt sich das aber dann nicht wenn ja so bei anderen nicht wirklich was von haben. Meiner Meinung nach müsste man heutztuage schon viel murksen damit die nicht ankommen…gerade weil man ja durch die Streamingdienste alleine schon gute Abnehmer hat.

Ich
Gast
Ich

Ja, Original-Anime haben halt wirklich den Vorteil, dass man frei entscheiden kann, was man macht. Eine Vorlage ist so wie sie ist. Man passt sie vielleicht etwas an, aber von der Sache her steht sie ja. Bei einem Original-Anime fängt man von 0 an.

Shinigami
Gast
Shinigami

Ja nur leider kann nicht jedes Studio mit Original Anime umgehen, schlechtes Beispiel sieht man ja bei TROYCA Inc, die mit Shinobi no Ittoki viel Potential verschenkt haben, in dem man Zuviel in 12 Folgen unterbringen wollte und so ne Chaotische Story ablieferte, die am Ende fast keine Fragen beantwortet hat.

Ryuichi Kato
Gast
Ryuichi Kato

In der aktuellen Season kommt ein weiterer TROYCA Original, (OVERTAKE!) bisher finde ich denn ganz ansprechend, aber bisher sind nur 2 Folgen drauf.

Ansonsten war von TROYCA auch »Re:CREATORS« bei dem ich leider selbst nicht beurteilen kann wie der abgeschnitten hatte, aber der Score auf AL ist nicht schlecht.

Dass ab und zu Originals nach hinten losgehen können, das stimmt vor allem, wenn man nicht so viel Erfahrung mit dem Produzieren der jeweiligen hat. Aber das gibts immer. Es ist halt immer ein Glücksspiel, wie es läuft, vor allem für kleinere Studios.

Beast
Gast
Beast

Also von mir aus könnte der Trend ruhig zu mehr Original-Anime tendieren. Dann müsste man nicht immer warten bis die Vorlage genug Martial für eine weitere Staffel bietet und im Idealfall würde es vielleicht auch weniger Anime geben, die nach einer Staffel eingestellt werden, weil sie nur zu Werbezwecken produziert wurden. Die größere kreative Freiheit ist für die Produzenten sicher auch ein Pluspunkt und der Anime müsste sich nicht immer streng an die Vorlage halten, damit die Fans zufrieden sind.

SenSen
Gast
SenSen

Als Mangaleser würde mich das freuen, weil ich halt vieles bereits kenne aber gab es denn in den letzten Jahren überhaupt erfolgreiche Originalanime?
Die meisten davon mögen gut sein, aber herausragende kann man an einer Hand abzählen.
Vieles basiert heutzutage auf Vorlagen, weil das finanzielle Risiko einfach geringer ist.

Vielleicht sollte man eher das Konzept des Systems überdenken und ggf. auf den Wandel der Zeit reagieren mit Streamingdiensten.
Daran verdient man nämlich deutlich weniger als damals durch DVD und BD Verkäufe.
Ich mein….man zahlt 10-15 Euro im Monat und hat Zugriff auf alles, damals hat man für eine Serie über 30-50 bezahlt.

Da geht schon prozentual die Rechnung nicht mehr auf, wenn man 10000 Zuschauer braucht um einen Gewinn einer BD auszugleichen.
Da müssten die Abgaben an Gewinnen der Streamingdiensten besser verteilt werden und diese wiederum besser verteilt werden an die Arbeiter.

Ai Hoshino
Gast
Ai Hoshino

Darling in the Franxx war erfolgreich

MikeSully
Gast
MikeSully

Da kommt mir als Vorzeigestudio gleich Trigger in den Kopf. Soweit ich weiß haben die fast nur Original Anime wie z.B Kill la Kill, Kiznaiver, Little Witch Academia und Promare gemacht. Ansonsten hat Manglobe auch einige vorzuweisen, deren erster Titel war auch Original (Samurai Champloo), nur leider sind die irgendwann pleite gegangen…

vyrni
Gast
vyrni

Der gute Mann soll sich weniger beschweren und einfach die dritte Staffel von Noragami endlich ankündigen 😭

Tut mir leid für die fehlende Sensibilität aber ich vermisse Noragami einfach. Und wenn mir einer vorschlägt einfach den Manga zu lesen, werd ich noch unsensibler 🙁

Noktis
Gast
Noktis

Eureka 7 ist richtig geil.

Und ich stimme zu. Bei Adaptionen ist man an die Vorlage gebunden und muss sich mit einer teilweise sehr kritischen Fanbase auseinander setzen.

Bei Originalwerken hat man große Freiheiten und man hat oft auch ein großes Team, wo jeder etwas beisteuern kann.

Ein paar Beispiele für sehr gute Original Werke sind: Eureka 7, Kill la Kill, Carol and Tuesday, Little Witch Academia, Guren Lagann

Noktis
Gast
Noktis

Bei Originalwerken finde ich es gut, dass die meisten abgeschlossen sind bzw. Das offene Ende einen Abschluss bildet.

Bei der ein oder anderen Adaption ist es ja so, dass ein Teil adaptiert wird und manchmal Jahre vergehen bis wieder etwas kommt, weil erst dann wieder genug Content für eine Adaption vorhanden ist. Und oft ist es auch der Erfolg der entscheidet ob etwas komplett umgesetzt wird oder nicht.

Dinge wie Blood Lad oder auch Toriko. Sehr gute Werke, aber die Animes waren nicht erfolgreich genug um eine vollständige Adaption zu rechtfertigen