Mit der vor einigen Tagen verkündeten Übernahme von Studio Ghibli durch Nippon TV wird das renommierte Anime-Studio eine Art Neuanfang erleben – auch mit Anime-Serien?
Studio Ghibli wird Tochtergesellschaft
Es war wohl eine der überraschendsten Meldungen der letzten Wochen und versetzte die Anime-Community in Aufruhr: Nippon TV hat einen Aktienanteil von 42,3 Prozent an Studio Ghibli erworben und plant, dieses zu einer Tochtergesellschaft zu machen. Was wird nun aus dem beliebten Studio?
Fans können beruhigt aufatmen, denn an der Leidenschaft und Hingabe von Ghibli-Werken soll sich nichts ändern. Vielmehr ging es darum, das Studio aufgrund des fortgeschrittenen Alters von Toshio Suzuki (75) und Hayao Miyazaki (82) in feste Hände für die Zukunft zu geben. Man möchte sich laut Suzuki den Verwaltungsaufgaben entledigen und sich rein auf die Produktion konzentrieren:
»Wir vertrauen Nippon Television die gesamte Verwaltung an und werden uns auf die Produktion von Anime konzentrieren. Wir werden nicht nur Filme produzieren, sondern vielleicht auch TV-Serien.«
Bereits vor der Veröffentlichung des jüngsten Ghibli-Films »The Boy and the Heron« sprach Suzuki über die aufwändigen und ermüdenden Marketing-Bemühungen, weswegen der Film letztendlich ohne dergleichen veröffentlicht wurde. So betrachtet erscheint der Zusammenschluss noch nachvollziehbarer, denn all das fällt zukünftig in den Aufgabenbereich von Nippon TV.
Fluch oder Segen?
Doch viel mehr Aufmerksamkeit bei den Fans generierte natürlich der letzte Teil seines Statements, nämlich dass man fortan auch durchaus die Produktion von Anime-Serien in Betracht ziehen würde. Denn bislang entstanden bei Ghibli mit Ausnahme von »Ronja Räubertochter« (jap.: »Sanzoku no Musume Ronja«) lediglich Anime-Filme, weswegen Fans auch zwiegespalten sind.
Einerseits sind viele Fans natürlich begeistert von der Vorstellung, dass Studio Ghibli bald in die Welt der Fernsehserien eintreten könnte und so beliebte Ghibli-Charaktere und -Welten vielleicht erneute Auftritte auf der kleinen Leinwand haben könnten – oder eben ganz neue Werke.
Auf der anderen Seite befürchten aber auch genauso viele Fans, dass durch den gleichzeitigen Fokus auf TV-Serien der Filmproduktion Ressourcen und Aufmerksamkeit entzogen werden könnten, was sich letztendlich negativ auf die Qualität dieser Werke auswirken könnte. Schließlich ist es die Magie dieser Filme mit ihrer akribischen Liebe zum Detail, die Studio Ghibli seit Jahrzehnten auszeichnet.
Wir können nur gespannt abwarten, was dieser Neuanfang mit sich bringt. Doch was würdet ihr euch denn wünschen? Würdet ihr gerne eine Anime-Serie aus dem Hause Ghibli sehen? Oder lasst ihr euch lieber von ihren Filmen verzaubern? Teilt uns gerne eure Meinung in den Kommentaren mit!
- Neues Ghibli-Werk laut Produzent teuerster Film aus Japan
- Drei Ghibli-Klassiker erhalten offizielle Wandbilder
- Offizielle Wackelfiguren zu zwei Ghibli-Filmen vorgestellt
Via Nikkei
© Studio Ghibli
Fände ich durchaus spannend. Aber es würden sich auch ein paar Fragen stellen: Würden sie Original-Anime machen oder vorlagenbasierte Titel machen? Bei ersterem hätten sie wie bei den Filmen wieder das Nutzen der kreativen Freiheit, da sie das so gestalten könnten wie sie wollen. Bei einer Vorlage müssten sie sich ja an die Vorlage halten. Und wenn das auch nur wieder der x-te mäßige Isekai-Klon ist, kann auch Ghibli daran nichts besser machen.
Dann gäbe es natürlich noch das vorherrschende Produktionsproblem bei Serien. Wir erleben es ja. Es muss immer alles schneller und schneller fertig werden; am besten schon vorgestern obwohl erst morgen der Auftrag kommt. Das erstickt natürlich alles. Das wäre dann auch nur wieder Fließbandarbeit.
Ich fände es schon interessant, was dabei wohl rauskommen würde. Aber auch nur unter entsprechenden Voraussetzungen. Wenn Ghibli da einfach nur runtergezogen werden würde, sollten sie es lassen. Vielleicht machen sie ja auch nur ein paare Serien über die Jahre verteilt – frei nach dem Motto «Es ist fertig, wenn es fertig ist.« Aber das wäre in Japan natürlich schon ein Novum.
Einige Ghibli-Filme sind sogar vorlagenbasiert, also sie basieren lose auf Büchern. Da gerät man immerhin nicht in Versuchung/unter Druck die Manga-Panel schnell 1:1 zu kopieren, bei einer Buchvorlage muss man sein Handwerk also noch können.
»Auf der anderen Seite befürchten aber auch genauso viele Fans, dass durch den gleichzeitigen Fokus auf TV-Serien der Filmproduktion Ressourcen und Aufmerksamkeit entzogen werden könnten«
Welche Aufmerksamkeit für die Film-Produktion sollte entfallen?
Also ich meine für welche Filme denn? Für die, die gar nicht erscheinen oder die, die alle 8 Jahre mal produziert werden?
Ich wundere mich schon eh wie Ghibli überhaupt noch lebensfähig ist (jaja..Themenpark 😄) mit der Frequenz, in der ihre Werke erscheinen…
Mit dem bestehenden Team wird das nichts. Wenn ich mir dieses Team ansehe, das keinerlei stresserpropt ist, eine Erfahrung am Alltagsgeschäft hat, zudem durchweg zu alt, dann müssen Änderungen her.
Vielleicht hätte dieses Team aus »Secret Mission: Sennyuu Sousakan wa Zettai ni Makenai!« mehr herausgeholt: Dieser Anime ist durchweg überflüssiger Käse.
Wir müssen den zukünftigen Status betrachten, dort will Nippon TV sicher nicht jedes halbe Jahrzehnt einen Film, sondern am besten jährlich einen und dann gleichzeitig noch Serien.
Kann ich in der aktuellen Marktsituation sehr gut drauf verzichten, weils überhaupt nicht funktionieren kann, denn Miyazaki will noch seinen Film manchen und belegt damit schon mal viele Ressourcen, an allen Ecken und Enden herrscht Personalmangel, dann wird das Personal immer schlechter in Japan, es fehlen Regisseure für Ghibli. Wie will man da also was anständiges zustande bekommen was dem Namen Ghibli gerecht wird? Also mal abgesehen davon, ob man überhaupt was anständiges zustande bekommen möchte und nicht irdgetwas liebloses für Nippon TV mit »Ghibli«-Aufdruck zum Geld scheffeln produzieren darf.
Das einzig sinnvolle was Ghilbi machen könnte, wäre mit den paar verbliebenden Veteranen eine Schule aufbauen, für neuen dringend benötigten Nachwuchs. Danach kann man vielleicht über Serien nachdenken. Hätten die sich mal lieber als Bedingung in den Vertrag bei der Übernahme durch Nippon TV schreiben lassen sollen, damit hätte man wenigsten langfristig was geleistet und nicht einfach das eigene Schicksal so bedingungslos in die Hände eines Senders gegeben…
Ich kann mir nur eines nicht vorstellen: Dass das bisherige Team dem Alltagsstress gewachsen ist. Bundestrainer zu sein ist etwas ganz anderes als ein Vereinstrainer zu sein. Das bestehende Team muss modifiziert und ausgebaut werden.
Selbst wenn wir es ignorieren das Serien mehr Geld nehmen werden als die Filme ( eine Serie sind immerhin mindestens 3 Filme), habe ich eher die Befürchtung das ihre Serien nicht die selbe Qualität haben werden und man irgendwann auch zum Massenmarkt verkommen muss, da durch die schlechtere Qualität etwas anderes her muss um das auszugleichen.
Zudem befürchte ich das man aus ihren klassischen Filmen Remakes machen wird zu Serien und zu 90% wird daraus nie etwas gutes.
Wieso?
Weil Fanservice, kostengünstiger und bereits eine Zuschauerbasis da ist.
Aber vielleicht irre ich mich auch?
Glück wünsche ich es ihnen, aber um auf dem Markt zu überleben muss man günstig produzieren oder der Nachfrage folgen und beides hatte noch nie etwas mit Studio Ghibli zutun.
»Zudem befürchte ich das man aus ihren klassischen Filmen Remakes machen wird zu Serien und zu 90% wird daraus nie etwas gutes.«
Abwarten. Ich gehe jedoch nicht davon aus, dass ihr diese Märchen-Idylle aus den bisherigen Movies in den Serien wiedererkennen werdet. Wie Du schon sagst… Man muss sich anpassen.
Zelda Anime von Ghibli, wann?
Ich will das nicht bei Illumination…
Dann, wenn sich wie aus Zauberhand ein geeigneter Regisseur erhebt.
Wichtiger wäre hierfür wohl eher ein geeigneter Drehbuchschreiber.
Illumination macht Toon Zelda und Chibli ein Erwachseneres Zelda damit wären viele Richtungen und Fans gedeckt. Rufen wir mal Nintendo an. 😉
Deal, Illumination macht ne Adaption von Wind Waker, den Rest aber Ghibli. 😀
Warum auch nicht.
Mal sehen was kommt. Bin schon gespannt. (。◝‿◜。)
Wenn die Serien die gleiche Qualität wie die Filme haben, dann soll es ruhig so sein.
Ist praktisch nicht möglich, solche Serien müssen zwangsläufig Abstriche in der Qualität machen, dafür hatten die Ghibli-Filme einfach eine zu hohe Qualität.
Stellt sich aber auch die Frage, ob die Qualität so hoch bleibt, wenn Miyazaki und Suzuki irgendwann nicht mehr dabei sind.
Interessanter Gedanke die könnten ordentlich was auf die Beine stellen, aber genauso gut könnte die damit gegen die Wand fahren.
»Tenki no Ko« und »Kimi no Na wa.« als Serien-Fassung? Bin dabei. 👌
Beides sind nicht ohne Grund »nur« Filme, manche Geschichten kann und sollte man nicht in Serienformat aufblähen, weil sie dann nicht mehr so gut funktionieren.
Und beides ist sowieso nicht von Ghibli.
Wenn man den Zusammenhang nicht begriffen hat, sollte man nicht großspurig auftreten.
Ja gut, soll jetzt nicht plakativ aufgefasst werden, aber so in etwa wird das Resultat aussehen, weil ich mir von Ghibli nichts anderes vorstellen kann.
Ich beurteile die möglichen Serien erst wenn die da sind. Und natürlich werden die Serien nie Kinoformat/Qualität haben. Aber trotzdem sollte Qualität über Quantität stehen. Wir werden sehen.
Erstmal abwarten bevor man urteilt. Ghibli wäre ja ideal für Animeumsetzungen wie Violet Evergarden oder Made in Abyss. Sofern sie auch genug Zeit erhalten. Und da sehe ich dann eher ein Problem.
Und Miyazaki wird sowieso an seinem nächsten Film arbeiten und ziemlich sicher nicht an einer TV Serie.
Ich bin auf jeden Fall gespannt.
Nun grundsätzlich finde ich es eine sehr Gute Idee wenn Ghibli auch Serien machen würde. Natürlich ist eine mindestqualität der Projekte Vorausgesetzt und die Geschichten müssen immer Prio 1 haben. Der Film Ocean Waves ist ein gutes Beispiel wie TV-Qualität von Ghibli aussehen könnte. Wenn sie in etwa auf diesem Niveau sind bin ich zufrieden denn wie gesagt ist eine gute Geschichte eh das Wichtigste. Ob es nun Manga Adaptionen oder eigene Geschichtensind, ist meiner Meinung nach nicht relevant, denn viele Ghibli Filme sind auch Manga oder Buch-Adaptionen. Ich glaube mit TV Serien könnten neue langfristige Franchisen aufgebaut werden die auch länger Erträge einbringen (mehrere Staffeln) und so die Kosten schneller einspielen was wiederum mehr Geld für neue Projekte bedeutet. Wichtig finde ich nur, dass man Goro aus allen zukünftigen Projekten raushält… der hat übrigens auch mal gesagt dass er Ghiblis Zukunft im CGI Look sieht!!!!
Gab doch schonmal eine Ghibli Serie mit Miyazakis Sohn Goro in der Regie, Ronja Räubertochter. Fand die Serie nur mäßig, da einfach alles cgi war und davon bin ich kein fan.
Wäre toll
Auch wenn es interessant zu sehen sein wird, was dabei rumkommen wird, finde ich dennoch, dass Ghibli bei ihren Filmen bleiben sollte. Für mich ist Ghibli immer etwas Spezielles, etwas Besonderes gewesen und Filme passen in diese Sparte mehr rein als Serien, zumal ich auch glaube, dass der Glanz des Studios aufgrund dessen verblassen könnte, wenn die Qualität nicht weiterhin sehr weit oben anzusiedeln ist.
Meine persönlichen Lieblingsfilme sind ja:
– Mein Nachbar Totoro
– Kikis kleiner Lieferservice
– Das Königreich der Katzen
Vor allem von »Totoro« würde ich eine Serie sehr begrüßen, aber ich hätte auch nichts gegen eine TV-Variante vom »Königreich der Katzen«. 🙂
Ich glaub mein schwein pfeift, wenn die auf dem Niveau der Filme sind, dann sei Gott mir gnädig, ich werde nie wieder das Haus verlassen
Nein danke
kommt drauf an wie viel man machen möchte, ich würde es gut finden wenn man einfach serien vorproduziert (gab es schon vereinzelnd z.b bei bookworm) und gar nicht zu sehr auf masse geht, also lieber nur eien handvoll serien richtig gut gemacht und wenn luft ist dazwischen ein film.
allerdings braucht man dann eher mehr leute außer man würde vielleicht »nur« 1 serie und ein film machen bzw ist ja immer abhängig vom aufwand der serie und dem film, auch was die qualität an geht wünsche ich mir halbwegs das alte Ghibli zurück und nicht das was man mit »Aya to Majo« hingeklascht hat.
vielleicht wäre das allgemein ein gutes signal wenn man sich kein druck macht weder mit serie noch mit film, eventuell ziehn dann mehr nach und bei dem ein oder anderen studio verändert sich mal was (auch wenn nur minimal).
Ich find deren kurzweilige Streifen eigentlich ganz erfüllend. Eine Story auf mehrere Episoden gestreckt, auf Wochen verteilt, stell ich mir schwierig vor. Aber Versuch macht klug, also warum nicht mal ausprobieren? Und wer bei ner Serie die gleiche Qualität wie in den Filmen erwartet, lebt in einer anderen Welt!