Studio Ghibli wird Tochtergesellschaft von Nippon TV

Studio Ghibli gab heute bekannt, dass das japanische Rundfunkunternehmen Nippon TV (NTV) einen Aktienanteil von 42,3 % an der renommierten Anime-Schmiede erworben hat und nun plant, diese zu einer Tochtergesellschaft zu machen. Wir fassen alle Details nachfolgend zusammen.

Suche nach einem Nachfolger

Auf einer Pressekonferenz erklärten Yoshikuni Sugiyama, stellvertretender Direktor und Betriebsleiter von Nippon TV, sowie Toshio Suzuki, Mitbegründer von Ghibli, dass der Grund für die Akquisition durch Nippon TV die Suche nach einem Nachfolger für die Mitbegründer des Studios war.

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Suzuki führte aus, dass man sich aufgrund seines Alters (75) und des Alters von Hayao Miyazaki (82) bereits mehrfach an Miyazakis Sohn gewandt habe, um diesen zum neuen Inhaber des Studios zu ernennen. Goro Miyazaki soll bislang jedoch alle Angebote abgelehnt haben. Zudem sei auch Hayao Miyazaki selbst dagegen, dass sein Sohn die Leitung des Studios übernehme.

Studio Ghibli und Miyazaki führen bereits eine lange Geschäftsbeziehung zu Nippon TV, die bis zur Ausstrahlung des Films »Nausicaä aus dem Tal der Winde« innerhalb des damals neuen »Kinyou Roadshow«-Blocks im Jahr 1985 zurückreicht. Seitdem wurden Miyazakis Filme in regelmäßigen Abständen ausgestrahlt und erzielten dabei durchgehend hohe Einschaltquoten.

Nach dem Abschluss der Transaktion im Laufe des nächsten Monats ist Nippon TV der größte Anteilseigner von Studio Ghibli. Hayao Miyazaki ist fortan Ehrenvorsitzender des Verwaltungsrats und Produzent Toshio Suzuki Vorsitzender des Verwaltungsrats, während Regisseur Goro Miyazaki als Geschäftsführer fungiert. Das Studio konzentriert sich auch in Zukunft auf die Anime-Produktion.

Der neueste Ghibli-Film mit dem Titel »The Boy and the Heron« ist seit dem 14. Juli 2023 in den japanischen Kinos zu sehen und konnte dort bis zum 18. September 2023 über 5,46 Millionen Eintrittskarten verkaufen sowie 8,16 Milliarden Yen (etwa 51,7 Millionen Euro) einspielen.

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© Studio Ghibli

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Ich

Also soll dann Nippon TV sozusagen als Studiochef auftreten? Na ja, da hoffe ich mal, dass Ghibli trotzdem weiterhin sein Ding machen kann. Es wäre schade, wenn dann durch Einmischungen nicht mehr so tolle Filme entstehen würden.

Guts

Die haben als neuen Ghibli-Chef doch bereits einen Nippon TV-Manager ernannt, da kommt die Einmischung ganz automatisch. Und was soll Ghibli denn noch groß für ein eigenes Ding machen? Es gibt schlichtweg fast niemanden mehr, der Filme für Ghibli machen kann, also mit der bekannten Ghibli-DNA.

al1x

wie guts sagte… die »DNA« ohne jmd der DIESEN zeichenstyle weiterführen kann oder ähnlich gut zeichnen kann wird es nicht nehr das ghibli sein was es einst war, es geht ja wie bei allen werken immer um den hauptakt den sehr viele erkennen, der zeichen style, und es jommt ja nur jmd neues rein, weil die anderen alt sind… 75 und 82 will man nicht weiter schuften lassen… hoffen wir mal das es jmd gibt in derem reihen die es iwie zusammen weiter führen können, mit ntv haben die zumindest rückendeckun/Rückenwind

KnSNaru

Die von mir favorisierten Lichtblcke »Ocean Waves«, »From Up on Poppy Hill« und »Whisper of the Heart« gehen bis weit vor den letzten Urknall zurück.

Die Titel »The Wind Rises« und »Tales from Earthsea« befinde ich vergleichsweise nicht einmal ansatzweise für gut genug.

Nach dem zu urteilen, was von dort sonst so serviert wurde, woran ich vollkommen leer ausgegangen bin, ist mir die Zukunft dieses Studios, das nur noch Werke für andere Zielgruppen macht, gleichgültig.

Guts

War leider nur eine Frage der Zeit, ohne Nachwuchs gehts halt nicht weiter, da hat man sich in der Vergangenheit auch nie richtig drum gekümmert. Damit ist die Ära Ghibli zu Ende und die Zeit des schnellen Outputs, der unnötigen Remakes und Fortsetzungen wird kommen.

Fragl

Naja, Nachwuchs wäre genug da gewesen, aber war wohl für Miyazaki nie gut genug für die Nachfolge, obwohl er teilweise echt hervorragende Arbeit geleistet hat.
Nehmen wir zum Beispiel Hiromasa Yonebayashi, welcher mit Marnie und Arrietty zwei tolle Ghiblis abgeliefert hat.
→ Wie viele ehemalige Studio Ghibli Mitarbeiter mit zu Studio Ponoc gegangen.
→ Ist aber für Miyazakis aktuellem Film wieder als Key Animator tätig gewesen.

Davon gab es noch weitere, allerdings ist Miyazaki zu sehr Perfektionist und will lieber alles selber machen und hat es verpasst den Stab weiterzureichen.
Man kann den Stab auch weiterreichen und selber immer noch aktiv weiterarbeiten, ist kein Widerspruch.

Das er Goro nicht damit betrauen will, ist aus meiner Sicht verständlich, da er eben nicht wirklich gute Filme macht. »Erdsee« und »Aya und die Hexe« sind nun mal die zwei schlechtesten Ghibli. Der »Mohnblumenberg« war allerdings ganz in Ordnung.

Tetsuo

Danke, das ich in einer Zeit aufwachsen konnte, in der es noch Qualität gab.