Japan: Mann droht Haftstrafe wegen »Steins;Gate«-Videos

Vor wenigen Monaten haben wir über die Festnahme eines YouTubers berichtet, der widerrechtlich Gameplay-Videos hochgeladen hatte. Mittlerweile ist die Gerichtsverhandlung in vollem Gange.

Mann droht Haftstrafe

Die Festnahme des mittlerweile 53-jährigen Shinobu Yoshida aus Nagoya ist der erste Fall dieser Art gewesen, denn nie zuvor wäre jemand wegen des Hochladens von Videospielinhalten auf Social-Media-Plattformen zur Verantwortung gezogen worden. Und genau wie mit der Festnahme ein Präzedenzfall geschaffen wurde, will man auch mit der Strafe ein Exempel statuieren.

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Der Mann legte ein vollumfängliches Geständnis ab und räumte ein, insgesamt drei Videos zur Visual Novel »Steins;Gate: My Darling’s Embrace« hochgeladen zu haben, die unter anderem das Ende des Spiels verraten. Trotz des Geständnisses fordert die Staatsanwaltschaft nun eine Haftstrafe von zwei Jahren sowie eine Geldstrafe in Höhe von 1 Million Yen (etwa 6284 Euro).

Die Staatsanwaltschaft hofft, durch die Verhängung einer so hohen Strafe andere davon abzuhalten, solche Videos zu veröffentlichen und so den Niedergang der Content-Industrie aufzuhalten. Denn neben einer Urheberrechtsverletzung würden solche Videos, die das Ende eines Spiels offenlegen, zusätzlich den Entwicklern schaden, da sie die Kaufbereitschaft verringern würden.

Die Festnahme und die Gerichtsverhandlung haben in Japan eine immense mediale Aufmerksamkeit erregt und eine Debatte über die Grenzen von Urheberrecht und Meinungsfreiheit auf Online-Plattformen wie YouTube ausgelöst. Die Urteilsverkündung wird im September erwartet.

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Via Yaraon
©遠藤達哉/集英社・SPY×FAMILY製作委員会; © 2013 5pb./Nitroplus STEINS;GATE MOVIE PROJECT

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25 Kommentare und Antworten zu "Japan: Mann droht Haftstrafe wegen »Steins;Gate«-Videos"

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CultureConnoisseur
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CultureConnoisseur

Wie lächerlich ist das denn.

CybernetikFrozone
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CybernetikFrozone

Stimme dir absolut zu.

Fírimar
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Fírimar

off topic: Stabile Zeit um sich hier Artikel reinzuziehen ^^

CultureConnoisseur
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CultureConnoisseur

Studentenleben regelt Schlafenszeiten stabil 😋

Shinigami
Gast
Shinigami

Ist nicht wirklich lächerlich, sondern nachvollziehbar.

Guts
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Guts

Naja, zwei Jahre sind schon absurd, die im Verhältnis dazu sogar eher geringe Geldstrafe hätte gereicht.

Shinigami
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Shinigami

Soll ja zum einen ein Exempel sein, hat er halt Pech das es ihn trifft und zum anderen ist es nur die Forderung des Staatsanwaltes, was der Richter aus der Forderung am ende macht wird sich zeigen.

Sani
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Sani

Mal im ernst… Er war doch geständig und hat sehr wahrscheinlich auch keine Vorstrafen. Wenn der Richter vernünftig urteilt, sollte der YouTuber höchstens mit Bewährung davonkommen. Alles andere, was dieser bockige Staatsanwalt durchsetzen will, wäre Kokolores.🤨

Shinigami
Gast
Shinigami

Soll ja ein Exempel sein und solche Fälle sind nun mal notwendig, den die sollen andere abschrecken.

OtakuZ66
Gast
OtakuZ66

Wie jetzt wie jetzt richtig verstanden habe hat er Typ nur das Spiel also seine let’s plays hochgeladen auf YouTube in dafür kriegt es eine Geldstrafe echt miese

Fírimar
Gast
Fírimar

Wenn EA davon Wind bekommt, dann rip an alle letsplayer (wozu ich auch gehöre lol). Zum Glück gilt das wegen nationalen Recht nur für Japan. Wir konnten Artikel 13 ja entschärfen/verhindern.

Shinigami
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Shinigami

Bei uns ist es genauso strafbar, es wurde nur bisher erduldet.

Lolis4Life
Gast
Lolis4Life

In Deutschland kam jemand wegen nicht gezahlter Rundfunkgebühren für 6 Monate in den Bau. Dann jemand der insgesamt 8 Jahre wegen Beleidigungen saß. Dann noch viele Obdachlose die wegen Schwarzfahren sitzen, weil sie zum Arztz oder Behörde mussten.

Kein Land ist perfekt.

Guts
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Guts

Der Typ mit den nicht gezahlten Gebühren ist freiwillig in den Bau, er hat sich geweigert seine Vermögenswerte offenzulegen, das wäre somit auch bei anderen Forderungen passiert. Das wurde dann nur schön medial ausgeschlachtet und falsch dargestellt.

NoName
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NoName

Naja, eine VN kann man nicht wirklich mit anderen Spielen vergleichen sondern eher mit einem Buch und wenn man da das Ende kennt ist das etwas weniger spannend aber 6000€ und zwei Jahre sind schon hart.

Hououin Kyouma
Gast
Hououin Kyouma

Bei ner VN kommt es denk ich auch sehr drauf an, welche. Denn durch die verschiedenen Branches gibt es verschiedene Enden, selbst wenn man mal das True Ending kennt heißt es nicht dass man alle anderen, vielleicht sogar krasseren Enden des Spiels kennt. Z. B. hab ich ChäoS;HEAd vor ein paar Jahren gespielt (gehört auch zu einer Spielereihe mit Steins;Gate), und als jetzt letztes Jahr ChäoS;HEAd NoAH in den Westen kam mit den verschiedenen Character Endings hab ich das Spiel (wie viele andere auch) hauptsächlich wegen den Side Routes gespielt, die teilweise sooo viel mehr Kontext in die komplette Welt des Franchise gebracht haben, da hat mich das eine Sideending mit allem drum und dran auch erstmal für 2 Tage umgehauen. Oder was es generell für neue Elemente während der main route gab, war auch sehr aufschlussreich. Ich find ein Ende kann, aber muss nicht den gesamten Lesespaß vorwegnehmen.

Ich
Gast
Ich

Ah, es geht weiter. Sehr schön. Ist ja ein interessanter Fall. Der Punkt mit der Urheberrechtsverletzung ist ja verständlich. Aber was ich wirklich interessant finde, ist der Punkt «… würden solche Videos, die das Ende eines Spiels offenlegen, zusätzlich den Entwicklern schaden, da sie die Kaufbereitschaft verringern würden.«

Man argumentiert also, dass das Verraten des Endes dafür sorgen würde, dass weniger Leute bereit wären das Spiel zu kaufen. Und somit würden einem dann Einnahmen entgehen.

Ein interessanter Ansatzpunkt wie ich finde. Würde man also eher drauf verzichten ein Spiel zu kaufen, wenn man das Ende kennt? Ich kann da nicht für andere sprechen, aber für mich würde ich das verneinen. Ich will das Spiel ja spielen und nicht einfach nur sagen können, dass ich das Ende kenne. Der Prozess des Spielens ist für mich hier der Punkt; der würde ja gänzlich wegfallen. Aber um ein Spiel zu spielen, muss ich es ja spielen. Selbst wenn man sagen würde, dass einem das Ende nicht gefällt, heißt das ja nicht automatisch, dass einem der Spielprozess nicht gefällt. Außerdem wäre noch der Punkt zu klären, was man denn annimmt, wie viel an Einnahmen einem entgehen würden.

Dann wäre da noch die Strafe: 2 Jahre Haft und eine Million Yen. Es soll wohl wirklich ein Exempel sein. Für mein Empfinden ist das recht hart.

Dominik
Gast
Dominik

Da es sich um eine Visual Novel handelt kann den Punkt schon verstehen, da das Spiel sich weniger um das Gameplay dreht sondern um die Story. Und wenn einem dann das Ende so gar nicht gefällt kann das schon die Kaufentscheidung beeinflussen

Kazama Richi
Gast
Kazama Richi

Denken wir diese Argumenation mal weiter: Demnächst werden dann Leute eingesperrt, weil sie ein Essay über ein Spiel und sein Ende geschrieben und publiziert haben – es könnte ja Leute davon abbringen, es zu kaufen, und die Geschichte ist schließlich urheberrechtlich geschützt. Und wo wir schon dabei sind: Anderen davon zu erzählen könnte ebenfalls die Wahrscheinlichkeit weiterer Käufe senken. Wisst ihr, was das noch kann? Negative Kritiken! Alles verbieten, alle einsperren!

Dass diese Videos wesentlich häufiger den umgekehrten Effekt haben, nämlich als für die Unternehmen kostenlose Werbung wirken und mehr Leute zu einem Kauf motivieren, die sonst nie darauf gestoßen werden, wird hier konsequent ignoriert. Warum bezahlen westliche Studios zum Teil sogar Content Creators dafür, dass sie ihre Spiele zeigen, wenn diese Videos doch nur zu geringeren Absatzzahlen führen?

Wir haben es hier mit japanischen Studios zu tun, die ihre Felle davonschwimmen sehen, weil es heute angesichts technischer Weiterentwicklungen und vor allem massenhafter Konkurrenz – der japanische Spielemarkt ist vollkommen übersättigt, gerade mit billigen Visual Novels und schlecht zusammengeschusterten Lizenztiteln – nicht mehr reicht, statische Hintergründe und Charakter-Sprites mit einer linearen Story aneinanderzureihen und das als Spiel zu verkaufen, und die das Urheberrecht, das ihnen Narrenfreiheit gibt, missbrauchen, um sich einfache Sündenböcke zu suchen und die auszuquetschen, statt die Qualität ihres Outputs zu steigern – warum investieren und auf Rendite hoffen, wenn man sich Blankoschecks ausstellen lassen kann?

Wer das japanische Rechtssystem kennt, weiß auch, dass der Verurteilte von vornherein keine Chance hatte. Dass er verurteilt würde, stand mit Erhebung der Anklage bereits fest. Ein Freispruch trotz Anklage ist dort, als nehme der Richter dem Staatsanwalt, der Anklage erhoben hat, das Gesicht – etwas, das es in Japan tunlichst zu meiden gilt. Als Angeklagter hat man aus deren Sicht nur noch die Aufgabe, die Tat zu gestehen; nicht, zu erklären, warum man sie nicht begangen haben kann, und schon gar nicht, das geltende Recht infrage zu stellen, aufgrund dessen man verurteilt werden soll.

Kazama Richi
Gast
Kazama Richi

Korrektur: *die sonst nie darauf gestoßen wären

Shinigami
Gast
Shinigami

Weis nicht warum alle so schockiert sind, die Videospielindustrie zieht der Musikindustrie nur nach. Man muss sich ja nur die Erlaubnis vom Lizenzinhaber holen und schon hat man keine Probleme, glaube eh das sich hier nur Let’s Player aufregen denen es zu mühselig ist sich die Erlaubnis einzuholen.

NoName
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NoName

Verstehe ich auch nicht, viele Entwickler und Publisher haben auf ihrer Seite extra Richtlinien für Let’s Plays. Es wird nur komplizierter wenn es um Musik oder kommerzielle Nutzung geht.

Prinzprinz
Gast
Prinzprinz

Was redest du den da die anklage kommt doch nur durch weil die das gericht unter druck setzen und im westen würde so eine lächerliche anklage niemals durchkommen, zum glück nicht ea würde sich freuen dann würde jedes video so anfangen. Dieses spiel ist mega, alle reviews von 1 stern sind von bots, in dem spiel gibt es keine bugs , ja das wäre spitze schaffen wir einfach direkt meinungsfreiheit ab vorallem merkt man wie lächerlich das ist wen man auf youtube geht und sieht wie es unzählige lets plays es gibt von dem spiel aber da es internationale lets player sind können die nichts machen mit einem japanischen gericht voallem da man so hohe Geldstrafen rechtfertigen muss und die Argumente von es kaufen weniger das spiel würde nur die frage kommen können sie das beweisen und von der gegen seite kommt nur nein, ach ja wen wir schon dabei sind hast du die rechte eigentlich von dem bild das du verwendest das wär sonst teuer bildpiraterie ist so verbreitet wir müssen mit der videospiel Industrie und musik nachziehen und ein Exempel machen also so 3-5 jahre knast da wir in Deutschland gut verdienen so 14-17k geldstrafe damit muss man schon rechnen wen man bilder verwendet

Shinigami
Gast
Shinigami

Erstmal ja ich habe die Erlaubnis das Bild zu verwenden und ja gegen Bilderpirateri wird auch vorgegangen, da haben schon einige Post von Anwälten bekommen. So und Let’s Play fällt nicht unter Meinungsfreiheit, man kann seine Meinung zu etwas sagen ohne dabei das Spiel während dessen zu spielen, so funktionieren normal auch Rewies aber das vergessen Let’s Player gerne, zumal nur die wenigsten es für eine Bewertung machen, sondern nur um Content ohne aufwand zuhaben. Und du kannst fast in jeden Land die Let’s Player verklagen, da dies ohne Erlaubnis des Lizenzinhabers nun mal verboten ist, so wie in Deutschland und auch in Amerika, es wurde bisher nur von der Videospielindustrie geduldet.

Primordus
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Primordus

An sich der richtige Weg aber anstelle von Gefängnisstrafen die man ggf bei mehrfachen wiederholen ansehen kann sollte die Geldstrafe massiv erhöht werden, aber letztendlich wäre das kein Problem wenn die Plattformen auf denen Let’s Player unterwegs sind gewisse Regeln ändern oder Sanktionen verhängen, aber da ja alle in der richtung Geld verdienen bzw mitverdienen wollen, wird das sicher nicht passieren und die Abnonennten wollen ja ihr täglich oder Intervall Dope genießen und dafür zahlen viele auch noch.