Japan: Schüler schockieren mit miserablen Englischnoten

In einem landesweiten Test wurden japanische Schüler erstmals seit einigen Jahren wieder in ihren Englischkenntnissen geprüft, doch die Resultate waren katastrophal. Wir fassen zusammen.

Ausdrucksfähigkeit ungenügend

Japaner und Englisch, das passt einfach nicht zusammen. Das weiß jeder, der schon mal einen Anime geschaut hat, in dem einer der Charaktere plötzlich in anscheinend englischer Sprache irgendetwas unverständliches sagt. Aber keine Sorge, ihr müsst nicht eure Englischfähigkeiten infrage stellen.

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Denn vielmehr liegt es an den Fähigkeiten vieler Japaner, wie auch ein offizieller Test des japanischen Bildungsministeriums vor Kurzem bewiesen hat. Dieser landesweite Test, in dem Grundschüler der sechsten Klasse und Mittelschüler der dritten (neunten) Klasse in verschiedenen Kategorien geprüft werden, findet zwar jedes Jahr statt, allerdings wurde seit 2019 nicht mehr in Englisch geprüft.

Dabei teilte sich die Englischprüfung in die vier Bereiche Hören, Lesen, Schreiben und Sprechen auf. Es stellte sich heraus, dass es mit dem Verstehen von Englisch wohl weniger Probleme gibt, denn die durchschnittlichen Punktzahlen beim Hören und Lesen lagen mit respektiven 58,9 % und 51,7 % in einem durchaus zufriedenstellenden Bereich. Ganz im Gegenteil jedoch zur Ausdrucksfähigkeit.

Denn diese liegt mit 24,1 % im Schreiben und 12,4 % im Sprechen auf einem erschreckend niedrigem Niveau. Noch schockierender wird es, wenn man die Testergebnisse zum Sprechen genauer unter die Lupe nimmt. Denn wie sich herausgestellt hat, haben sage und schreibe 63,1 % der teilnehmenden Schüler diesen Teil mit unglaublichen 0 % – also ohne eine einzige richtige Antwort – abgeschlossen.

Im Vergleich zum letzten Test aus dem Jahre 2019 haben sich die Punktzahlen in sämtlichen Bereichen verschlechtert. Während sich Hören und Lesen um 9,4 % und 4,5 % verschlechterten, stürzten Schreiben und Sprechen gar um satte 22,3 % und 18,4 % ab.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das auf all die kommenden, englischsprachigen Anime-Szenen auswirken wird. Das Schmunzeln wird uns aber sicherlich auch weiterhin erhalten bleiben.

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Via The Japan News
© Yuru Yuri Production Committee

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Kommentare

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35 Kommentare und Antworten zu "Japan: Schüler schockieren mit miserablen Englischnoten"

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Leon
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Leon

Macht’s mal andersherum. Versucht mal die japanischen Sätze und deren satzbildung korrekt auszudrücken und auszusprechen. Selbst mit Übung ist das sau schwer.

Martin
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Martin

Wo ist dein Argument? Ja, japanisch ist schwer. Deswegen wird es auch fast nur von Japanern gesprochen. Englisch ist relativ einfach. Japaner sind schlecht in Englisch. Das ist ein Problem.

Leon
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Leon

Ne, das Problem ist die Denkweise mit der Japaner japanisch sprechen. Für dich und mich ist englisch einfach weil es so nah an unserem Sprachverständnis ist. Für einen Japaner und dessen übliche satzbildung, Aussprache und Gestik ist englisch eine Katastrophe. Darum mein Beispiel es mal andersherum zu probieren. Wenn du gesehen hast wie Japaner ihre Sätze, deren Inhalt und Sinn zusammen stellen verstehst du was ich meine.

Sani
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Sani

Ist es auch nicht so, dass die Grammatik „zu“ einfach in japanisch gestalten ist:
Das Subjekt ist IMMER an erster Stelle, dann mittendrin immer das/die Objekt(e) und das Prädikat (Verb) fast IMMER an letzter Stelle, und das egal ob es ein Aussagesatz, Fragesatz oder sonst ein Satz ist.
Englisch ist natürlich auch nicht so schwer: Prädikat ist immer an zweiter Stelle, aber nicht bei einer Frage. Und Bei englischen Frage fügt man auch noch „Do“, „Did“ am Anfang, dann kommt Subjekt und dann das eigentliche Prädikat.
Und von der deutschen Grammatik will ich erst garnicht anfangen. …wobei immerhin stehen Prädikate oft wie im Japan an letzter Stelle, natürlich mit einem Hilfsverb an zweiter Stelle.
🧐…😅

Martin
Gast
Martin

Ich hatte an der Uni 2 Semster Chinesisch. Daher kann ich schon verstehen, was du meinst. Aber wenn man den Schwierigkeitsgrad beider Sprachen vergleicht, bleibt am Ende des Tages trotzdem japanisch weit abgeschlagen hinter englisch. Satzbildung kann man relativ gut lernen, wobei du natürlich recht hast, dass das für Japaner schwerer ist. Aussprache ist für englisch aber nicht so entscheidend wie bei japanisch. Auch die Vokablen und die Schrift sind in englisch wesentlich einfacher. Daher ist englisch für Japaner wesentlich einfacher als japanisch für uns.

mymind109
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mymind109

Da magst du zwar recht haben, aber das hilft denen auf dem Weltmarkt und in der globalen Welt auch nich weiter. Da is halt meistens alles auf englisch.

Fand das persönlich auch erschreckend, als ich da war, wie wenig man sich mit den Leuten unterhalten kann, wenn man selbst kein Japanisch spricht.

Saowart
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Saowart

Also „schokierend“ ist das überhaupt nicht. Nicht jeder kann gut mit Fremdsprachen. Wir Schweizer sind miserabel in Französisch und es interessiert mich kein Stück. xD

Guts
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Guts

Wobei man auch dazusagen muss, dass das japanische Lehrsystem die Situation nicht gerade besser macht. Ein Stück weit ist das alles also auch hausgemacht.

lex
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lex

Obwohl Französisch eine offizielle Landessprache ist?

Prinzprinz
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Prinzprinz

In japan brauch man ja kein english grad weils das beste urlaubsland ist willst du schnee fährt man nach Hokkaido in den norden will man tropische strände fährt man in den süden ist man ein otaku fährt man nach Akihabara und grad die japanische sprache jetzt nicht einfachste sprache ist mit den unzähligen kanji

Guts
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Guts

So oft wie die Japaner englische Wörter in ihre Anime klatschen (das kling dann dementsprechend mies) brauchen die dort offensichtlich sehr wohl Englisch.

Der sauber-Seifen Mann
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Der sauber-Seifen Mann

Stimmt, die Titelsongs sind doch mittlerweile ne Hybridversion aus englisch und japanisch.

Prinzprinz
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Prinzprinz

Wegen 5 wörtern die die sprecher sprechen in 12 folgen musst du keine sprache lernen ansonster müssten viele sprecher französisch, spanisch,deutsch können/lernen und viele bedenken nicht in japan ist es nicht wie in deutschland das man 100% free time nach der schule hat in japan wird dan hausaufgaben und weiter gelernt kann die japaner dann verstehen wen sie nichts nutzloses lernen wollen das sie nicht brauchen

Ich
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Ich

Tja, mein Englisch ist auch nicht das Beste. Sie haben mein Mitgefühl.

Ai Hoshino
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Ai Hoshino

Tja englisch ist auch sehr nervig verstehe die Japaner was nicht sein muss, muss nicht sein.

WTF
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WTF

LOL

Don Wei
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Don Wei

Englisch ist so eine Sache.

Von der Grammatik und Rechtschreibung her ist es eine sehr einfache Sprache, wenn man es z.B. mit Deutsch vergleicht. Aber wenn wir zur Aussprache kommen… puh, da ergibt oft vieles keinen Sinn und selbst als Kenner unterlaufen einem da Fehler. Oder warum zum Henker wird »Mature« und »Nature« mit anderem Laut beim »-ature« ausgesprochen, nur um eines von sehr vielen Beispielen zu nennen? In solchen Fällen kann ich die angelsächsische Sprache nur müde belächeln. Und aus diesem Grund auch absolut verständlich, dass die Japaner damit am meisten Probleme haben.

Kazama Richi
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Kazama Richi

Derartige Unregelmäßigkeiten gibt es im Japanischen genauso, sie äußern sich nur in anderer Form, nämlich bei den Kanji-Lesungen. Die Grundregeln, dass einzelnstehende Kanji oder solche mit Okurigana (angehängten Hiragana; betrifft vor allem Verben und Adjektive) Kun gelesen werden und Komposita aus mehreren Kanji On, gelten nämlich auch bei weitem nicht immer, und in der Praxis muss man da genauso viel auswendig lernen wie bei der Aussprache englischer Begriffe oder z. B. im Deutschen das Genus von Substantiven, das auch keinen festen Regeln folgt und sich nicht immer logisch erklären lässt (z. B. der Schrank, die Tür, das Mädchen).

Hätten wir übrigens ein Alphabet, in dem jedes Zeichen genau einen Laut repräsentiert, bräuchten wir deutlich mehr Buchstaben und Diakritika, allein schon zur Unterscheidung kurzer und langer Vokale sowie für die Zisch- und Hauchlaute (sch, ch), die in slawischen Sprachen auch durch Diakritika (mit lateinischem Alphabet, wie in „Česká pošta“) oder komplett eigene Buchstaben (mit kyrillischem Alphabet, wie in „хорошо“) angezeigt werden.

KnSNaru
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KnSNaru

Häh? Wo bitte schön ist die primitive Syntaktik mit ihrer restriktiven Semantik einfach? Gerade ins Deutsche übertragend und in umgekehrt ist es jedes Mal eine Folter, die semantische Struktur umdenken zu müssen. »To me« ist Kasus Akkusativ, Modus Agens, wird ins Deutsche flektiert in den Kasus Genitiv. Dei meisten Menschen verstehen von dieser sprachdidaktischen Komplexität nicht das Geringste: Was daran soll für sie einfach sein?

KnSNaru
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KnSNaru

-Genitiv +Dativ

Die schwüle Hitze trübt meinen Verstand. ^^

Zelda
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Zelda

Ich kann die Japaner gut verstehen, geht mir nicht anders, niederländisch ist die einzige Sprache die ich mir aneignen konnte obwohl ich viel öfters mit englisch konfrontiert werde.
Viele andere Sprachen habe ich versucht, nichts hat geklappt, ich bin was Fremdsprachen angeht bin ich halt ein Noob und freue mich einfach auf mein niederländisch.😜

Dafür bin ich gut in Mathe, Physik, Biologie und Chemie. *hust*😂

Ich
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Ich

Es kann aber auch nicht unbedingt jeder behaupten Niederländisch zu können. Ich denke, das ist eine tolle Sache, das zu können.

Mebaru
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Mebaru

Niederländisch ist relativ einfach, sogar einfacher als Englisch, die meisten die in Grenznähe zu den Niederlanden wohnen können Niederländisch, den es handelt sich ja um Niederdeutsch und Plattdeutsch ist im Grunde das selbe.

@Zelda Natuurlijk zou jee geen problemen moeten heben met Engels?

Und der gleiche Satz in Deutsch: Natürlich dürftest du keine Probleme mit Englisch haben?

Kid
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Kid

Kann zwar kein Niederländisch schreiben, aber durch die gelegentlichen Sommerurlaube den Inhalt halbwegs verstehen.
Ich mein, wir haben viele Sprichwörter aus den Jiddischen und kein Mensch spricht die Sprache heute noch oder viele kennen die gar nicht.

Questionable_Person
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Questionable_Person

Dat klopt.

Kazama Richi
Gast
Kazama Richi

Das Problem ist seit Jahren bekannt. Es ist zum Großteil dem japanischen Bildungswesen zuzuschreiben – Fremdsprachkenntnisse lassen sich nun einmal schlecht mit stumpfem Auswendiglernen irgendwelcher Fakten und Multiple-Choice-Tests erlernen. Das mag bei Mathematik und Naturwissenschaften mit klaren, vordefinierten Regeln funktionieren, aber nicht bei Fremdsprachen und erst recht nicht bei Geisteswissenschaften (stört aber keinen, da eigenständiges Denken ohnehin nicht erwünscht ist). Dass die verfügbaren Englischlehrer selbst nicht hinreichend in der Sprache und pädagogisch streng nach Schema F ausgebildet sind, hilft nicht gerade weiter.

Das macht nicht nur ihren Englischunterricht kaputt; sogar der JLPT, welcher der wichtigste international anerkannte Niveautest für Zweitsprachler in Japanisch ist, wird von verschiedenen Seiten unter anderem dafür bemängelt, dass er (anders als z. B. der englische TOEFL) keinen mündlichen Teil hat, was ziemlich viel über die in Japan verbreiteten Vorstellungen aussagt, wie man Kenntnisse prüfen solle. Das Ganze ist durchweg auf Effizienz und Einfachheit für die Prüfer optimiert – ob sich das Konzept für den Stoff eignet, danach fragt niemand. Mit Leuten, die deshalb durch das Raster fallen, verfährt man ohnehin nach dem japanischen Sprichwort: „DIe Nägel, die hervorstehen, werden eingeschlagen.“, also in etwa: „Was/Wer nicht passt, wird passend gemacht.“

Es ist aber bei vielen auch eine Frage der persönlichen Einstellung. Die Mehrheit japanischer Schülerinnen und Schüler geht mit der Einstellung ran: „Ich werde sowieso mein ganzes Leben in Japan bleiben, wozu brauche ich da Englisch?“ In einem Schulsystem, das einem ohnehin praktisch keine Freiräume und keinen Individualisierungsspielraum lässt, sind eigene Motivationen abseits davon, dass die Prüfung bestanden werden muss, Mangelware.

Jatrago
Gast
Jatrago

Das eigentliche Problem ist »die Schrift«. Viele auf der Welt können japanische, koreanische, arabische, ect. Schrift NICHT lesen. Anders herum ist es genauso. Wenn man etwas nicht lesen kann, ist es sehr schwer die Sprache zu verstehen. »Amerika: Schüler schockieren mit miserablen Japanischnoten«!

Kid
Gast
Kid

Die scheinen aber auch nur einzelne Sätze und keine Bücher oder längere Texte zu lesen, wenn man die Beispiele aus verschiedenen Animes betrachtet. Wir müssten spätestens in der Oberstufe ein ganzes Buch auf Englisch lesen, aber mit Muttersprachlern ist das nochmal eine ganz andere Sache. War mit dem Englisch-LK in London als Abschlussfahrt, obwohl ich Physik und Mathe-LK war, die aber keine Abschlussfahrt hemacht hatten, und hatte wirklich Mühe, etwas zu verstehen, da ganz anders und schneller gesprochen wurde, als im Unterricht. Fällt mir persönlich aber auch schwer, ich kann die Sprache besser verstehen, wenn ich sie lese anstatt sie zu hören. Man müsste als Training Filme oder Serien in Englisch hören, vielleicht mit Untertitel am Anfang. Früher gab es das mit dem Internet noch nicht so und im TV lief auch noch nichts oder man wollte seine Freizeit nicht damit verbringen. Aber heute sollte gerade mithilfe solcher Medien es einfacher sein. Man müsste als Aufgabe halt auch einbauen, einen Freitext zu schreiben.

Wie ist eigentlich momentan PISA? Da sollen die doch immer sehr gut gewesen sein, im Gegensatz zu Deutschland?😂

Staarbreeze
Gast
Staarbreeze

Das ist aber auch ein großes Problem. Es gibt schließlich verschiedene Englisch-Dialekte. Während ich normales Englisch recht gut verstehe bekomm ich schon beim amerikanschen Dialekt das große Zucken. Dort fangen schon die ersten Probleme an und wenn man dann noch Youtuber mit reinnimmt, die mehr aus dem farbigen Vierteln kommen, dann fällt mir das sau schwer etwas von dem Homie-Englisch zu verstehen.

Das ist im Gegensatz zu Deutschland leider dumm, das es eben bei den Engländern und Amerikanern kein einheitliches Englisch im allgemeinen gibt.
Ich musste schließlich auch ordentlich Hochdeutsch sprechen lernen, obwohl ich aus dem Osten komme.

Kid
Gast
Kid

Et küt wie et küt. (Wenn’s richtig, geschrieben ist 😂) Ist ja auch in Deutschland mittlerweile so, dass bei vielen Dialekten im Fernsehen sogar Untertitel eingeblendet werden. Versteh zum Glück die meisten Dialekte ziemlich gut, aber wenn ich länger Bayerisch höre, dröhnt mir auch der Schädel (Komm aus dem Pott).
Man sollte auch lieber bei kleineren Sachen wie die Lieblingsserie oder ähnlichem beim Englischen anfangen. Die Mundarten sind nochmal eine ganz andere Liga.

Magical
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Magical

Das ist doch auch normal so. In Deutschland muss man im Alltag meistens Englisch nur schreiben und lesen. Das sprechen und hören ist zwar recht wichtig, wird aber in der Menge viel weniger gebraucht. Das ist jedenfalls mein Eindruck und am besten verstehe ich selber auch die Nichtmuttersprachler. Dann wird das bei den Japanern auch so sein, denke ich mal.
In London ist das genau anders herum, da ist sprechen und hören viel wichtiger um gut komunizieren zu können.

Elina
Gast
Elina

Jedem das Seine. Auch wenn man in Japan grob gesagt kein Englisch braucht, wäre es trotzdem gut eine Weltsprache zu können. Wenn man nur japanisch kann kommt man nicht so weit in dieser Welt. Aber gut das ist deren Sache

Maya
Gast
Maya

Das hier in den Kommentaren weit verbreitete Argument »Ich kann auch kein Japanisch, so what?« zieht leider nicht. Der große Unterschied ist nämlich, dass Englisch die globale Lingua Franca ist, während Japanisch kaum Stellenwert hat. Mit der Einstellung »brauch ich in meinem Leben eh nicht« an den Englischunterricht ranzugehen, ist sowohl von Schüler- als auch Regierungsseite angesichts der rapiden Globalisierung fatale Naivität.

Kevin
Gast
Kevin

ist dem japanischem Bildungssystem zuzuschreiben. Sprachlich sind sich Japanisch und Koreanisch ähnlich und trotzdem sind Koreaner bei weitem besser in Englisch als Japaner.

SushiMan
Gast
SushiMan

Traurig, mit einer spur humor