Ein japanisches Gericht beschäftigte sich vor Kurzem mit der Frage, ob allein schon »Demon Slayer«-typische Farbmuster auf verkauften Produkten das Urheberrecht verletzen. Wir fassen zusammen.
Reicht Muster allein für Strafe?
Vorausgehend war der Fall eines Mannes, der von 2020 bis 2021 mehrere hundert Gegenstände wie Hoodies, Rucksäcke, Hausschuhe und Handtücher verkauft haben soll, die aufgrund der typischen Farbmuster den Anschein erweckt hatten, offizielle Produkte des »Demon Slayer«-Franchise zu sein. Durch die Verkäufe hätte der Mann mehr als 1,6 Milliarden Yen (etwa 10,2 Millionen Euro) verdient.
Doch bis auf die typischen Muster war auf keinem der Artikel ein Hinweis zur erfolgreichen Geschichte rund um Tanjiro und seinen Freunden abgebildet, weswegen der Streitpunkt im Gerichtsverfahren die Frage war, ob es sich bei den angebotenen Produkten denn überhaupt um unerlaubte Kopien von »Demon Slayer« handeln kann. Bilder hierzu findet ihr unter diesen Zeilen.
Doch das Gericht befand den Mann eindeutig für schuldig und verurteilte ihn zu zwei Jahren Haft auf Bewährung sowie einer Geldstrafe in Höhe von 5 Millionen Yen (etwa 31.822 Euro).
Die Urteilsbegründung war nachvollziehbar, denn durch das Einsetzen von intelligenten und listigen Taktiken unter Ausnutzen der Popularität von »Demon Slayer« wurde der Umsatz gesteigert, wozu es jedoch nicht gekommen wäre, wenn nicht die bestimmten Farben und Muster gewählt worden wären.
Sämtliche Staffeln von »Demon Slayer« stehen im Originalton mit deutschen Untertiteln bei Crunchyroll auf Abruf zur Verfügung. Eine vierte Staffel wurde bereits angekündigt.
Bilder der Produkte:
Via FNN
© Koyoharu Gotoge / SHUEISHA, Aniplex, ufotable
21 Kommentare und Antworten zu "Gericht: Verkauf von »Demon Slayer«-Mustern ist illegal"
Das finde ich jetzt übertrieben. Als hätte der Autor von demon slayer schwarz grün kariert erfunden. 😅
Das kam mir auch gleich in den Sinn.^^
Da kann man nur zustimmen, mittlerweile ist echt schlimm und frech, was man mit Rechten aus Geldgier abzieht und anprangert überall….
Oha jetzt sind schon bestimmte Farbkombinationen patentierbar…
Dann werde ich mir einfach die Farbe Grün patentieren, dann darf diese Farbe niemand mehr ohne meine Erlaubnis benutzen.
Und wenn doch kann ich sie einfach verklagen und bekomme Geld dafür 👌
Dann nehme ich blau. Hoffe, das ist deinem Grün nicht zu ähnlich, nicht das du mich noch verklagst.
Spätestens wenn einer dann Blaugrün patentiert, geht die Klagewelle los 😀
Jaja illegal, scheissegal. Hat sich wieder einer Gedanken gemacht wie man am meisten Geld ohne Arbeit verdienen kann und verklagt die kleinen Unternehmen. So gehts halt heutzutage… 🙄
So ein Unsinn, der Kläger hat doch keinen Cent bekommen.
Wenn da nur Muster liegen, die eine Ähnlichkeit zu Demon Slayer aufweisen, kann man sagen selbst schuld. Manche sind sehr klagewütig. Wären von 20 Mustern nur 5 dabei gewesen, wäre das vielleicht noch durchgegangen, aber die Puppe mit dem Katana ist, wenn sie neben den Artikeln stand, doch ein gewisser Verweis auf Demon Slayer, wer trägt bitte im modernen Japan schon ein Schwert im Alltag?
Also auf dem ersten Foto gibts Muster in allen möglichen Farben und EINE davon ist das Caro-Design von Taijiro. EINES. Bald darf man dann wohl auch nichts weiß-blau kariertes mehr kaufen, nicht dass der Söder noch klagt
Die Muster sind doch alle in Verbindung mit Demon Slayer. Das Karo-Muster zu Tanjiro, das Gelbe mit den Dreiecken gehört zu dem Blondie, der schlafwandelt und dabei kämpft. Links neben dem Karo-Muster liegt das Nezuko-Muster und neben ihr das Würfelmuster mit rot von dem Typen dem Tanjiro begegnet nachdem seine Familie angegriffen wurde. Das ist alles voll. Auf dem mittleren Bild sind Rucksäcke und Handtücher mit den Mustern und auf dem letzten Bild hat man auch noch eine Ansammlung.
Übertrieben 😂 Solche Muster existierten schon lange bevor Demon Slayer überhaupt veröffentlicht wurde 😂
Interessante Sachlage. Wenn man oben die Puppe mit dem Hoodie und dem Schwert so als Werbemittel verwendet hat, kann ich es schon verstehen. Da steht nirgends was von Demon Slayer dran; das stimmt. Aber durch die Inszenierung wird halt ein Eindruck erstellt. Das ist zwar nur indirekt, aber wohl bewusst gewollt, dass ebendieser Eindruck entstand. Wenn man sich dann auch noch die anderen Stoffteile anschaut, erweckt das schon den Eindruck, dass man da eine bestimmte Klientel ansprechen wollte.
Das sind ja keine abstrakten Ähnlichkeiten, sondern direkt die Muster. Bei dem Tanjiro-Muster kann man vielleicht noch sagen, dass es einfach nur ein Karomuster ist; aber bei den anderen wird es schon eindeutiger finde ich.
Was mich aber noch interessieren würde, wäre der Punkt, ob er mit seinem Gewerbe auch Steuern gezahlt hat. Dann könnte man ihn theoretisch noch wegen Steuerbetrug drankriegen.
Stimme dir in der Hinsicht zu. Wenn er mit dieser Puppe geworben hat kann man es schon verstehen. Und das Muster von Nezuko ist da auch weitaus einzigartiger als das von Tanjiro. Hätte er jetzt nur Tanjiro Muster verkauft und vielleicht noch das Schwert weggelassen wäre das ganze vielleicht noch durchgegangen.
Selbst dann: Schwarz-Grünes Caromuster gab es bei Jacken und Hoodies schon vorher. In Fakt hat doch der Demon Slayer Mangaka einfach ein stinknormales Hoodie als Vorbild genommen, es halt in einem bestimmten Farbmuster kariert und fertig.
Das wäre so, als dürfte man heute keine schwarzen Mantelumhänge mehr verkaufen, wegen SAO
Es geht nicht um den Hoddie allein, es geht um das Ganze hier; um alles, was man da sieht. Und das hat nunmal in der Gesamtheit einen offensichtlichen Bezug zu Demon Slayer – auch wenn es nicht dransteht.
Wird man auch verklagt, wenn man schwarz-grüne Schachbretter verkaufet? Quadratisch, Praktisch, Verklagt.
Dann darf ich ja auch keinen komplett orangenen Anzug, T-Shirt, etc. verkaufen, weil das ja von Son Goku ist. Ich finde das einfach lächerlich
Oder Strohhüte mit einem roten Band, weil der gehört ja Ruffy ^^
Jetzt lachen wir noch und bald ist es traurige Realität. 🤭
Eine einzelne person 1miljarde yen verdient 5millionen yen strafe hat sich trotzdem gelohnt dass er nie wieder arbeiten muss