Im Rahmen eines Interviews mit Anime Trending spricht eine Hauptverantwortliche in der Produktion über die Anfänge und die kreativen Produktionsschritte von »Oshi no Ko«. Wir fassen zusammen.
Idee für Adaption
Kanna Hirayama fungierte bei der Anime-Produktion von »Oshi no Ko« als Charakterdesignerin und Chefanimationsdirektorin. In gewisser Weise war sie es aber auch, die den Stein für eine Anime-Adaption überhaupt erst ins Rollen gebracht hat, wie sie in dem Interview offenbarte.
Zusammen mit Produzent Ryo Kobayashi arbeitete sie zuvor als Charakterdesignerin an dem Original-Anime »Selection Project« und als sich das Projekt dem Ende näherte, wäre sie von Kobayashi gefragt worden, an welchem Projekt sie als nächstes arbeiten könnten oder ob sie einen Manga hätte, der ihr besonders gefällt. Darauf sagte sie, dass sie »Oshi no Ko« sehr interessant finden würde.
Hinzu kommt, dass sie die beiden Erfolgsautoren von »Oshi no Ko«, Aka Akasaka (»Kaguya-sama«) und Mengo Yokoyari (»Scum’s Wish«), sehr mögen würde. Kobayashi hätte dann direkt den Manga gelesen und wäre auch zu dem Entschluss gekommen, dass dieser sehr interessant wäre. Der Rest hätte ja dann bekanntlich seinen Lauf genommen und man könne nun den Anime bestaunen.
Schwierige Designs
Als Charakterdesignerin hätte sie die meiste Aufmerksamkeit auf die Augen gelegt, da sie quasi den entsprechenden Charakter ausmachen. Sowohl die Sterne in den Augen als auch die Wimpern mussten stimmig sein. Insbesondere bei den Wimpern wäre sie selbst sehr genau gewesen.
Dementsprechend hätte das Charakterdesign von Ai Hoshino auch am häufigsten neu gezeichnet werden müssen, bis die Illustratorin des Originalwerks, Mengo Yokoyari, damit zufrieden gewesen wäre. Dies gelte auch für Ruby Hoshino, da sie in farblosen Skizzen quasi wie Ai Hoshino aussehen würde und sie sich nur in einigen kleineren Details unterscheiden würden.
Aber nicht nur diese beiden Charaktere, sondern auch die anderen Figuren wären schwer gewesen und sie hätte einfach nur versucht, die Vorlagen von Mengo Yokoyari irgendwie ins Anime-Format zu bringen. Für sie persönlich wäre das Charakterdesign von Kana Arima am schwierigsten zu zeichnen gewesen, auch wenn sich das nicht in der Zahl der Anläufe widerspiegeln würde.
Haare geben Stimmung preis
In ihrer Tätigkeit als Chefanimationsdirektorin wählte Hirayama eine spezielle Herangehensweise, um die verschiedenen Stimmungen im Anime darzustellen, nämlich die Haare. In ernsten Szenen würden deutlich mehr Haarsträhnen gezeichnet werden, wie in der tragischen Szene der Pilotfolge. Lockere und lustige Szenen hätten somit weniger Strähnen, wodurch es »Chibi-like« aussehen würde.
Sie sei auch sehr glücklich darüber, dass sie sowohl die Rolle der Charakterdesignerin als auch die der Chefanimationsdirektorin hätte bekleiden dürfen. Denn sie liebe die Manga-Reihe und sei sehr froh, dass sie den Charakteren Leben verleihen durfte. Als Charakterdesignerin zeichnet man nämlich nur die Designs – und das war es. Man zeichnet nichts, was direkt im Anime vorkommt.
Zum Abschluss des Interviews richtete sie noch einen kurzen Appell an die Fans, nämlich dass sie den Anime genießen sollen. »Oshi no Ko« ist hierzulande unter dem Titel »[Oshi No Ko] – [Mein*Star]« im japanischen Originalton mit deutschen Untertiteln bei AKIBA PASS TV im Simulcast zu sehen.
Via Anime Trending
© 2020 by Aka Akasaka, Mengo Yokoyari / SHUEISHA Inc.
Aha, dann ist das also die Dame die die Alienaugen in der Form zu verantworten hat. Gut zu wissen.
Aber der Anfang ist ja auch interessant. Der Produzent fragt «Was machen wir denn als nächstes? Kennst du eine guten Manga?« Und die Frau sagt «Ja, ich mag den hier.« Der Produzent guckt sich das an und «Ja, okay; machen wir.«
… ganz so einfach war es nun sicher auch wieder nicht 😉
Eine der wichtigsten Aussagen der Serie war ja auch, daß man im Entertainment Business nach außen eine Rolle spielt, die auch als Rüstung dient.
Übrigens war die Recap Folge tatsächlich auch gut gemacht; normalerweise lasse ich so was oft aus, weil ich es für Zeitverschwendung halte. Aber hier hat man mit den Interview-Ausschnitten der beiden Hauptakteure tatsächlich einen Mehrwert geschaffen. Das hab ich bislang nur bei To Be Heroine gesehen.
Find die Detailgenauigkeit sehr gut. Bei vielen Szenen von One Piece oder Naruto wird mir richtig schlecht, gerade wenn in den aktionreichen Kämpfen nur noch ein schwammiger Brei zu erkennen ist.🤢🤮 Solche Szenen ruinieren den ganzen Kampf, auch wenn der Boden immer schön in quadratischen Blöcken aufbricht.