MAPPA-Gründer bangt um Japans Vorherrschaft bei Anime

Mit Masao Maruyama zeigte sich kürzlich ein Schwergewicht der japanischen Anime-Industrie besorgt darüber, dass Japan schon bald seine Vormachtstellung in Sachen Anime an China verlieren könnte.

China könnte Japan bald überholen

Demnach wäre es laut Maruyama nur eine Frage der Zeit, bis chinesische Animationen, auch bekannt unter der Bezeichnung »Donghua«, den japanischen Anime den Rang ablaufen würden. Es wäre nur einem (un)glücklichen Umstand geschuldet, dass dies nicht schon längst geschehen ist:

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»In Japan werden die Menschen nicht mehr in Animation ausgebildet. Der einzige Grund, warum China uns noch nicht ganz eingeholt hat, liegt an einer Reihe von Einschränkungen durch die Regierung, welche dort der freien Meinungsäußerung auferlegt werden. Sobald man dort irgendwann mehr Freiheiten zugestanden bekommt, wird Japan in kürzester Zeit überholt sein.«

Obwohl Japan viel mehr Freiheiten hätte, würden die Anime-Studios dies jedoch nicht effektiv nutzen und immer wieder auf bewährte und kommerzialisierte Formeln sowie Moe-Charaktere zurückgreifen, um so viel Gewinn wie möglich zu erzielen. Er selbst mache aus diesem Grund seinen Regisseuren auch keine Vorgaben, sondern lasse ihren Talenten und Ideen freien Lauf.

Der 81-jährige Maruyama ist bereits seit über 50 Jahren im Anime-Geschäft tätig und Mitbegründer von Studio Madhouse sowie Gründer der Studios MAPPA und M2. Außerdem war er als Produzent für viele Top-Titel, wie »Death Note«, »Hunter x Hunter«, »Monster« und »Trigun«, verantwortlich.

Seine Äußerungen zogen natürlich auch im Netz die Aufmerksamkeit vieler Nutzer auf sich:

  • »Sobald die Kommunistische Partei in China an Macht verliert, wird das Land die Kontrolle über die Anime-Industrie übernehmen.«
  • »Mir gefallen die chinesischen Geschichten in Anime nicht so. Obwohl ich vermute, dass das die Einschränkungen sind, auf die sich seine Äußerungen beziehen.«
  • »Nachdem sie in der Lage waren, eine populäre Geschichte wie die in ›Genshin Impact‹ zu erschaffen, denke ich, dass sie zu viel mehr in der Lage sind.«
  • »China hat bereits die Kontrolle über Videospiele für Smartphones. Sie sind lediglich in ihren Geschichten, die sie zeigen können, sehr eingeschränkt.«
  • »Derzeit verlässt sich Japan vollständig auf die Auslagerung der Animation nach China und Südkorea. Sie coachen die Animatoren sogar. Es ist, als würden sie ihre Nachfolger ausbilden.«
  • »Japanische Anime sind rückläufig, weil immer weniger Schöpfer es wagen, originelle Konzepte zu erstellen. Es ist bequemer, weiterhin Werke mit demselben Thema zu erstellen.«
  • »China macht jetzt schon alles besser, aber die Inhalte werden von der Regierung eingeschränkt.«
  • »Das Interessante ist, dass China trotz so viel Kritik am Kommunismus seine Animatoren besser bezahlt. Ist das nicht beleidigend?«

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Via JapanTimes, Yaraon
© Tatsuki Fujimoto / Shueisha

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Kommentare

Kommentare

29 Kommentare und Antworten zu "MAPPA-Gründer bangt um Japans Vorherrschaft bei Anime"

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Matze
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Matze

Der macht sich da zu viele Gedanken Japaner sind die besten wenn’s um Animes geht alle anderen Länder sind noch Lichtjahre davon entfernt so viele Animes rauszubringen

Guts
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Guts

Der macht sich sogar zu wenige Gedanken, das auch noch gepaart mit einer verzerrten Wahrnehmung von der Situation. Und Masse statt Klasse ist jetzt auch kein so tolles Aushängeschild für Japan. Andere Länder nehmen aktuell auch immer mehr Fahrt im Animationsbereich auf, Japan hingegen fährt sich kaputt.

Guts
Gast
Guts

Noch mal etwas aktuelles als Zusatz und wo sich Japan und auch Anime-Fans mal Gedanken machen sollten: Heute erschien Star Wars Visionen 2, jeder Kurzfilm stammt aus einem anderen Land, diese Staffel ist dabei deutlich besser als die erste Staffel, die damals noch komplett aus Anime bestand. Und ausgerechnet der einzige Anime aus Staffel 2 ist der schlechteste der Kurzfilme, der war sogar ziemlich lieblos produziert und animiert.

Adem
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Adem

Naja Unrecht hat er definitiv nicht man merkt doch Jahr zu Jahr werden chinesische Animes auch besser einzige Manko ist die Sprache aber man gewöhnt sich dran

Matze
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Matze

Sind chinesische Animes nicht immer die selben mit diesen Kaisern und orientalischen Style?

WannabeWeeb
Gast
WannabeWeeb

Nicht unbedingt. Ich habe zwar bisher nur eine chinesische Serie geschaut, aber die war auch wirklich gut. LinkClick lautet der Name und man kann es auf Crunchyroll schauen. Definitiv eine Empfehlung wert. Da warte ich schon sehnsüchtig auf die 2. Staffel.

Gnampfh
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Gnampfh

Nein,

Mertzes
Gast
Mertzes

Genau, das ist deren Pendant zu Isekai..
Dieses chinesische Setting mag zwar für viele noch neu sein, aber weil die Chinesen fast alle ihre Fantasy-Serien auf dem Konzept aufbauen bekommt man auch schnell zu viel davon..

jojo
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jojo

Ich hab mehrere anläufe versucht, aber ich komme einfach nicht auf die Sprache klar. Ich höre ja nicht Mal raus, wo ein Satz anfängt und wo aufhört 🤷.

Gnampfh
Gast
Gnampfh

Das ging dir mit japanisch auch Mal so und trotzdem kommst du damit heute zurecht.

jojo
Gast
jojo

NEIN ging’s nicht! JP hört sich für mich einfach nachvollziehbarer an, und auch ehrlich gesagt angenehmer. Ich mei, ich habe jetzt in meinem. Lebenszyklus bestimmt Andi 100x Kelly Family/Bin Jovi ect. gehört, mögen oder toll klingen jetzt für mich immer nocht nicht! Wie gesagt ich hatte von Anfang an mit JP dubs null Probleme.

Mfg

Flynn
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Flynn

Ich glaube ich habe tatsächlich noch gar keinen gesehen, außer den Film big bish begonia.
Aber wenn man eh auf einen deutschen Dub wartet kann einem die Originalsprache ziemlich egal sein.

Flynn
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Flynn

Kurze Korrektur
*big fish & Begonia
Nicht big bish 😂😅

Puh
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Puh

Die Qualität sollte man nicht unterschätzen und nur auf die kommt es an. Selbst Japan spart ja mittlerweile an dieser.

Medusa
Gast
Medusa

Chinesische Anime glänzen in Qualität und Story. Also so ganz unberechtigt ist die Sorge nicht. Die Qualität der japanischen Animes leidet von Jahr zu Jahr mehr. Das sind aber interne Probleme, da Arbeiter wie Nutzvieh behandelt werden und das Geld in den oberen Reihen verteilt wird. Die untere Arbeiterschaft, auf die es ankommt, erhält nur Krümel vom Kuchen. Da läuft gewaltig was schief und es braucht ein Umdenken. Sonst könnte in 10-20 Jahren China zb den Markt anführen. Wer weiß.

Guts
Gast
Guts

Na klar, seine Kommerzbude »Mappa« ist natürlich kein Teil des Problems, es sind nur die anderen schuld an der Misere 🙄 Er hat M2 schließlich nicht ohne Grund gegründet, denn dort kann er wieder machen was er will, weil er selbst gemerkt hat, wie kommerziell Mappa geworden ist und es dort nicht mehr geht. Mappa soll deswegen schön weiter die ganze Kohle in die Kasse spülen, dort bedient man sich – entgegen seiner Behauptung – sogar sehr intensiv an den kommerzialisierten Formeln. Ich sehe bei ihm auch keinerlei Lösungsvorschläge, denn sein Studio Mappa steht schließlich auch auch nicht unbedingt für die besten Arbeitsbedingungen…

Martin
Gast
Martin

»Sobald man dort irgendwann mehr Freiheiten zugestanden bekommt«
Wow, das ist jemand aber seeeehr optimistisch

Gnampfh
Gast
Gnampfh

China befindet sich in einem krassen Wandel. Diese Freiheiten werden kommen und sie werden nicht mehr lange auf sich warten lassen. 🙏🏽♥️

Ich
Gast
Ich

Da wäre ich mir aber nicht so sicher …

jochen
Gast
jochen

Bitte was ^^?

HeyYoLetsGo
Gast
HeyYoLetsGo

Ach mir egal 🥺😢😭 wenn japanische Animes verschwinden, beisse ich freiwillig ins Gras 😵

Primordus
Gast
Primordus

Ich könnte gut auf 10-15 Animes die Season verzichten, wenn dafür die Qualität wieder steigen würde, die Verwendung von CGi ist teilweise schon recht übel fällt oft bei Auto und Kutschenszenen auf dazu dann oft die leblosen Hintergründe, teilweise werden Figuren ohne Gesichter animiert, Montag in der aktuellsten Raelianafolge die Tanzszene war ein einfaches grauen, bei dem Cheatskill Isekai wenig später sind sämtliche Bewegungs Muster in der Rüstung schon einfach nur grausam. Ich weiß echt schon nicht mehr wann es angefangen hat so schlimm zu werden. Aber mit Liebe zum Produkt kann keine Rede sein.

Finde aber Donghuas hängen schon noch eine gute Ecke zurück, wobei einige sich recht gut ansehen lassen, die Syncro sei mal dahingestellt, die fällt mir gerade im aktuellen Titel XY null auf da ich den Titel sehr spannend finde. Aber wir werden sehen wohin die Trendwende gehen wird.

Kazama Richi
Gast
Kazama Richi

Den Kommentar mit der Kommunismuskritik finde ich besonders gut. China ist zwar kein kommunistisches Land, aber das wissen diejenigen, die den „Kommunismus“ dort kritisieren, ja selbst nicht. 😀

Das Kreativitätsproblem betrifft nicht nur die japanische Anime-Industrie, sondern auch Hollywood und andere Sparten im Westen. Ich sage seit Jahren, dass die Chinesen nur dadurch zurückgehalten werden, dass sie eine Diktatur sind und ihre Medien zensieren, weil die Partei befürchtet, sonst ihre Macht zu verlieren (man sollte zudem nicht vergessen, dass Zensur bereits ein Weg ist, Macht auszuüben, und daher so beliebt bei den Zensoren) und sich bei ihrem Diktator, wie es in seinem Amt Standard ist, ein großes Ego mit gewaltigen Minderwertigkeitskomplexen paart. Mit Meinungs- und Kunstfreiheit hätten die Chinesen alle Ressourcen, um den weltweiten Kulturmarkt zu dominieren.

Die japanische Anime-Industrie mit ihrem (auch durch Geburtenrückgang bedingten) Fachkräftemangel bei unverändert mieser Ausbeutung, kreativer Hasenfüßigkeit, die eher die Regel als die Ausnahme ist (auch wenn Anime-Fans das nicht hören wollen), und immer stärker werdenden Konkurrenz im Ausland, ist im Wesentlichen (wie auch der Staat Japan) ein brennendes Mehrfamilienhaus, nur dass die Verantwortlichen sich keine Gedanken machen, wie sie möglichst schnell das Feuer löschen, das Haus wiederaufbauen und beim nächsten Mal für besseren Brandschutz sorgen können, sondern lieber noch so viele Wertsachen wie möglich aus dem brennenden Haus tragen.

Schalk
Gast
Schalk

Ja Japan sägt sich zur Zeit gleich an mehreren Stellen den eigenen Ast ab… Es wird viel zu wenig in den Nachwuchs investiert und die bestehenden Animatoren (und Synchronsprecher) mies behandelt und unterbezahlt. Gleichzeitig wird so viel wie möglich ins Ausland ausgelagert und somit eine zusätzlich Abhängigkeit geschaffen. Ja wenn sie nicht gewaltig das Ruder rumreissen sehe ich in den nächsten 10-20 Jahren schwarz für japanische Animes… 🙁

Miror
Gast
Miror

Ich kann euch sagen woran es liegt: 1.die Auslagerung nach China. 2. Die unpassenden und zu 100% deplazierten 3d Animation. (ich könnte jedes mal gegen die wand laufen) 3.isekai ja ich liebe es möchte aber auch mal wieder was anderes sehen. 4. Die Bezahlung liegt meines erachtens mit an dieser Lizenzen politik wo man nur den kopf schütteln kan.

Flynn
Gast
Flynn

Ja Freiheiten mehr nutzen wäre schon was…ich weiß nicht aber bei den massenhaft Isekai Titeln die zurzeit raus kommen scheint doch etwas die luft raus zu sein

alterfalter
Gast
alterfalter

Anime besteht gegen die viel größere USA mit ihre Zeichentrickserien, da werden die auch gegen China bestehen.

Die Japaner erzählen ihre Geschichten halt anders als es halt in Westen üblich ist, das unterscheidet sie und macht sie halt erfolgreich. So werden auch die Südkoreaner und Chinesen ihre Geschichten anderes erzählen als der Westen oder die Japaner. Wenn dabei gute Filme und Serien raus kommen, bin ich damit zufrieden.

Zumal ich nicht glaube das die KPC auf absehbare Zeit an Macht verlieren wird, auch wenn das letztlich für alle Menschen besser wäre, besonders für die Chinesen selbst.

Ich
Gast
Ich

Tja, dann hat Japan wohl richtiges Glück würde ich sagen. Denn so schnell wird sich in China sicherlich nichts ändern – eher im Gegenteil. Die Regierung sitzt dort schlicht fest im Sattel. Und so einfach kriegt man die auch nicht weg.

Eine Veränderung von außen herbeizuführen wird nicht funktionieren denke ich. Denn das liefe nur auf ein militärisches eingreifen hinaus. Und das würde wohl den 3. Weltkrieg auslösen. Das kann man also vergessen.

Eine Veränderung von innen … Vom Volk aus würde das meiner Meinung nach auch nicht wirklich funktionieren. Das würde wohl eher in einen extrem blutigen Bürgerkrieg enden, von dem nicht gesagt ist, dass am Ende die KP auch weg vom Fenster ist.

Dann bliebe noch die Veränderung aus dem Kern heraus; also aus der Partei. Die werden sicherlich nicht auf den Trichter kommen, dass das, was sie bisher getan haben so böse war und sie es ändern müssen. Es würde wohl eher auf interne Machtkämpfe hinauslaufen, die dafür sorgen könnten, dass sie sich auseinander dividieren und selbst zerlegen. Das würde aber auch erstmal für Chaos sorgen. Und für Kämpfe unter den Fraktionen. Und das wiedrum würde auch nicht spurlos an der Bevölkerung vorbeigehen.

Von daher kann Japan (und der Herr hier) erstmal entspannt in die Zukunft schauen denke ich.

War Shadow
Gast
War Shadow

Also würde Japan von heute auf morgen einfach aufhören Animes zu produzieren bräuchten andere Länder gut 10 Jahre um auf das heutige Level von Japan zu kommen.
Außerdem sind Animes aus anderen Ländern schon deswegen weniger „Anime“ weil die Synchronsprecher einfach nicht auf japanisch ist.