Sowohl »Sword Art Online« als auch sein Spin-off »Sword Art Online: Progressive« verfolgen auf den ersten Blick die gleichen Charaktere und den gleichen Handlungsstrang. Warum also zwei Werke?
Gekürzte Handlung im Original
Auch auf den zweiten Blick ist der Inhalt der beiden Werke identisch. Maßgeblich unterscheiden sie sich jedoch in ihrer Tiefe. Denn ursprünglich schrieb Autor Reki Kawahara den »Aincrad«-Arc von »Sword Art Online«, um damit an einem Wettbewerb teilzunehmen.
Aus diesem Grund war er auch in der Länge seines Werks eingeschränkt und musste auf Kosten der Story und auch der Beziehung zwischen Kirito und Asuna einiges abkürzen und Events überspringen. Viele Ereignisse in der Vergangenheit fanden nur eine kurze Erwähnung nebenbei.
So kam es, dass der »Aincrad«-Arc von »Sword Art Online« letztendlich lediglich die Ebenen 1, 74 und 75 behandelte. Und das, obwohl die Prämisse des Werks ein Todesspiel in einer Welt auf 100 Ebenen vorgab. Dass sich dabei einige Lücken in der Geschichte auftun, dürfte klar sein. Denn zwischen den Ebenen 1 und 74 vergingen insgesamt zwei Jahre, die nahezu unerwähnt blieben.
Und mit diesen Handlungslücken hatte auch der Regisseur der Anime-Umsetzung, Tomohiko Ito, zu kämpfen. Denn Ito wollte für die Produktion der Anime-Serie die Zusammenhänge besser verstehen und einige Hintergründe erfahren. Deshalb bat er Kawahara darum, in Form von Kurzgeschichten die ein oder andere Lücke in der Handlung zu schließen.
»Progressive« geht in die Tiefe
An diesen rückwirkenden Erklärungen unterschiedlicher Events fand Kawahara Gefallen und die Geburtsstunde von »Sword Art Online: Progressive« war geschlagen. Mit dem Spin-off möchte Kawahara seine Versäumnisse korrigieren und die gesamte Geschichte von Aincrad erzählen, insbesondere all die unbekannten Ebenen und die Charakterentwicklungen von Kirito und Asuna.
Doch das kommt auch mit einigen Änderungen zum Originalwerk einher, vor allem in Bezug auf Kirito und Asuna sowie ihrer Beziehung zueinander. Denn während Kirito und Asuna im Original erst wenige Monate bevor sie der Welt von Aincrad entkommen, ein Paar werden, kommen sie in »Progressive« bereits wenige Monate nachdem sie sich kennengelernt haben, zusammen.
Außerdem erzählt »Progressive« anders als das Original die Geschichte nicht nur aus der Perspektive von Kirito, sondern gleichermaßen auch aus dem Blickwinkel von Asuna. Aus ihrer Sicht werden dem Leser einige Schwächen von Kirito präsentiert, die zuvor kaum oder gar nicht thematisiert wurden. Ferner werden ihre speziellen Fähigkeiten und die Beta-Erfahrungen von Kirito tiefgründiger erklärt.
In jedem Fall setzt »Sword Art Online: Progressive« genau dort an, wo viele Fans einen Mangel sahen, nämlich am überhasteten »Aincrad«-Arc. Leider steht derzeit die Veröffentlichung der Filmreihe hierzulande noch in den Sternen und wir können über keine Neuigkeiten berichten.
Die Light-Novel-Reihe »Sword Art Online: Progressive« besteht bislang aus acht Bänden, die allesamt in englischer Sprache erhältlich sind. Eine deutschsprachige Veröffentlichung erfolgte noch nicht. Die beiden Film-Adaptionen »Aria of the Starless Night« und »Scherzo of Deep Night« starteten am 30. Oktober 2021 und dem 22. Oktober 2022 in den japanischen Kinos.
- Light Novel (Englisch) bei Thalia kaufen
- Badeszene in VoD-Version von »SAO: Progressive« zensiert
- Neues Filmprojekt zu »Sword Art Online« angekündigt
© REKI KAWAHARA/PUBLISHED BY KADOKAWA CORPORATION ASCII MEDIA WORKS/SAO Project
14 Kommentare und Antworten zu "Die Relevanz von »Progressive« für »Sword Art Online«"
Eine schöne Erklärung. Das klingt ja nicht schlecht. Mir würde sich da nur die Frage stellen, ob ein Serienformat für diese Art der ausführlicheren Erzählung nicht besser geeignet wäre. aber wenn die Filme das zufriedenstellend hinbekommen sollten, wäre das natürlich auch in Ordnung.
Ich gehöre da vermutlich zu einer Minderheit, aber ich fand den Aincrad Arc gut, so wie er war.
Sicherlich, die Geschichte hat sich nur auf Schlüsselelemente im Handlungsverlauf fokussiert um die Handlung zielstrebig voranzutreiben. Es ist aber nunmal nicht möglich 100 oder genau genommen 75 Ebenen innerhalb von 12, geschweige denn 24 Anime Folgen zielführend zu erklären. Die Prioritäten die man so setzen musste wurden meiner Meinung nach perfekt umgesetzt und mit den gebotenen Ebenen wurden alle wichtigen Informationen gegeben.
Progressive ist mir natürlich willkommen als eine Erweiterung der Geschichte, wird für mich aber keine bahnbrechende Erkenntnisse in Bezug auf Kirito oder Asuna bieten. Kirito hat als Beta Tester mehr Kentnisse im Spiel gehabt und war Alleingänger wegen der Geschehnisse in den ersten Ebenen. Asuna ist ein Spielneuling, wie man anhand der ersten Folge gut gesehen hat und entwickelt sich im Verlauf der Geschichte zu einer erfahrenen Kämpferin mit Führungsqualitäten. Dass jetzt 72 Ebenen einzeln gemacht werden um dieses Ziel ebenfalls zu erreichen…
Sehr viel Arbeit für das selbe Ergebnis 🙂
Sword Art online progressiv ist nur eine überarbeitete LN der ursprünglichen Webnovel die noch viel viel umfangreicher war…) Also das ist jetzt nicht etwas was der Autor sich jetzt zusätzlich aus den Fingern gezogen hat im Nachhinein…..er muss jetzt wenn er diese Novel weiter schreibt wieder drauf achten sachen umzuschreiben und welche Sachen er entweder weglässt…)
Weil wie gesagt das Ausgangsmaterial ist noch umfangreicher was er sich in den 2000ern zusammengeschrieben hat.
Das ändert aber nichts daran dass das Endergebnis das selbe ist.
Es ist natürlich löblich, dass er seine Originalfassung ebenfalls so authentisch wie möglich vermitteln möchte und ich würde lügen wenn ich behaupte, ich möchte es nicht sehen.
Mir geht es aber um die Aussage vieler Fans, die behaupten, der Aincrad Arc wäre in seiner Serienfassung so schlecht gewesen, nur weil dieser auf die wichtigsten Punkte reduziert wurde.
Mehr ist nicht immer besser. Ein guter Autor weiß, wo überflüssiges zu kürzen ist.
ich habe mir beide Filme angeschaut, mir persönlich gefallen diese besser als die Episoden im Anime.
Hoffentlich bringen die noch mehr Filme. Die Qualität und die tieferen Erzählungen sind der Hammer.
Ich wiederhole mich auch wieder hier was ich schon vor einigen Jahren geschrieben hatte: progressive hätten sie finde ich auch als kleinere Serie hätten umsetzen können vielleicht mit nur 12 bis 13 Folgen bis an einen bestimmten Punkt. Aber Leute es ist halt SAO und mit Kinofilm kann man die Leute halt noch mehr locken. Ich bin ja sowieso gespannt wie sie mit weiteren Filmen die Geschichte voranbringen wollen?!
Und wo wäre da dann der Vorteil gegenüber dem ersten Anime bei nur 12, 13 Folgen?
Der Aufbau wäre viel besser die Geschwindigkeit wäre besser die Strukturen der einzelnen Abschnitte Arcs werden besser. Muss ich dazu noch mehr sagen? Die Entscheidung dass sie aus progressiv Filme machen kam einfach nur aus dem Impuls heraus dass man dadurch viele Leute in die Kinos bringen kann und halt dass man insgesamt auch Kosten sparen könnte? Kosten Nutzen Verhältnis ist bei so immer ziemlich gut für das Komitee. Somit hätten wir auch glaube ich bei einer Serie diese komische Entscheidung zwischen movie 1 und movie 2 nicht dass man eine gewisse Passage komplett weglässt. Die ist in der LN hier nicht…) das ist dran geschuldet dass man den Filmen gewisse Freiheiten auch gegeben hat gegenüber der LN….. was ich auch nicht so ganz verstehe aber gut.
Ich ziehe eine Serie immer einem Movie vor alleine deswegen weil man sich bei einer Serie viel mehr Zeit lassen kann eine Story aufzubauen und besser zu präsentieren.
»progressive hätten sie finde ich auch als kleinere Serie hätten umsetzen können vielleicht mit nur 12 bis 13 Folgen bis an einen bestimmten Punkt«
Er hat doch geschrieben »bis zu einem bestimmten Punkt«. Zb 2-3 Bände adaptieren, wenn wieder genug Material vorhanden ist die nächste Staffel..
Wenn sie es mal gebacken kriegen würden die Filme endlich mal in Deutschland zu veröffentlichen 😑
Können mir mal den Buckel runter rutschen. Japanische LE vom ersten steht hier seit letztem Sommer, und die vom zweiten ist schon vorbestellt. Englische Subs an Bord sei Dank.
Gleichwohl ich schon auch gerne mal mit deutscher Synchro schauen würde so lange die so gut ist wie bei Ordinal Scale.
grade ersten teila ngesehn der charakter wie hier im bild den gabs nichtmal in sao serie,
das ergibt für mich garkein sinn,
auch das ende
»achtung spoiler »:
In der serie ist es ja so das kirito die gruppe verlässt und sie dann derweil getrennte wege gehen
im film hingegen begleitet asuna kirito direkt.
Wäre es dann nicht besser drei, vier Filme daraus zu machen oder eine neue Serie mit 50Folgen?